Alle Artikel von Olivia Päßler

Einladung zur Mitgliederversammlung des Landesverbands BDC|Schleswig-Holstein 2025

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im Namen des Vorstands des BDC|Landesverbandes Schleswig-Holstein möchte ich Sie herzlich zu unserem Jahrestreffen einladen.

Datum: 26. November 2025
Uhrzeit: 18:00 – 21:00 Uhr
Ort: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Haus C – Raum Frankreich 3
Arnold-Heller-Str. 3, 24105 Kiel

Einwahllink: https://eakademie.bdc.de/webinare/432/uebersicht?zugriffscode=LVSH25

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der beigefügten Einladung.

Ich freue mich auf Ihre Teilnahme – sei es im Netz oder vor Ort – und eine rege Diskussion und verbleibe im Namen des gesamten Vorstands

R.W. Schmitz
Vorsitzender BDC|Schleswig-Holstein

Patientensicherheit besonders im Fokus der Kinderchirurgie

Berlin, den 15. September 2025 – Anlässlich des Welttags der Patientensicherheit am 17. September, der unter dem Motto „Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben“ steht, machen sich die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie e.V. (DGKJCH) und der Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands e.V. (BNKD) für die sichere Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Klinik und Praxis stark.

„Besonders bei Kindern ist die Sicherheit im Gesundheitswesen von großer Bedeutung, da sie eine besonders verletzliche Patientengruppe sind. Dieser Tag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, kindgerechte und sichere Behandlungsprozesse zu gewährleisten“, unterstreicht DGKJCH-Präsidentin PD Dr. Barbara Ludwikowski. Die kinderchirurgische Fachgesellschaft und der Berufsverband machen darauf aufmerksam, dass der kindliche Organismus sich in vielerlei Hinsicht deutlich vom Erwachsenen unterscheidet:

  • Wachstum und Entwicklung: Kinder befinden sich in einem ständigen Wachstumsprozess. Knochen, Organe und Gewebe entwickeln sich noch, was Einfluss auf die Dosierung von Medikamenten und die Behandlungsmethoden hat.
  • Stoffwechsel: Der Stoffwechsel bei Kindern ist oft schneller, was bedeutet, dass Medikamente schneller abgebaut werden können. Das erfordert ebenfalls angepasste Dosierungen und Behandlungspläne.
  • Immunsystem: Das Immunsystem ist bei Kindern noch im Aufbau. Sie sind anfälliger für Infektionen, aber auch ihre Reaktion auf Impfungen ist anders als bei Erwachsenen.
  • Körperzusammensetzung: Der Anteil an Wasser, Fett und Muskelmasse ist bei Kindern unterschiedlich, was die Verteilung von Medikamenten beeinflusst.
  • Reaktionsfähigkeit: Kinder reagieren oft empfindlicher auf Medikamente und Behandlungen. Nebenwirkungen können stärker ausgeprägt sein, weshalb eine sorgfältige Überwachung notwendig ist.

Diese Unterschiede sind entscheidend für die medizinische Versorgung. „Kinder sind erstaunlich stabile Wesen mit ausgeprägten Kompensationsmechanismen. Sie tolerieren Krankheitszustände unter Umständen sehr lange – bis sie es plötzlich nicht mehr tun. Dann kann es zu spät sein“, warnt Kinderchirurg Professor Udo Rolle, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt. Um dies zu verhindern, setzen Kliniken und Praxen das Paediatric Early Warning System, kurz PEWS ein. PEWS soll den Mitarbeitenden der Stationen helfen, den Zustand der Kinder richtig einzuschätzen. So werden die Vitalparameter, etwa Atemfrequenz, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung des Kindes ermittelt und dokumentiert und je nach Höhe der Werte in eine Punktzahl umgewandelt. Zusätzlich wird die Einschätzung der Eltern mit in die Bewertung einbezogen, denn Eltern kennen ihr Kind am besten.

Desweitern ist beim chirurgisch kranken Kind eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Fachdisziplinen, darunter die Pädiatrie, die Kinderradiologie, die Kinderanästhesie, sowie die kindermedizinische Pflege essenziell. „Neben der bestmöglichen Versorgung ist ein gelebtes und gut dokumentiertes Fehlermanagement wichtig, um mögliche Gefahren zu beseitigen oder zu vermeiden“, betont der niedergelassene Bremer Kinderchirurg Dr. Ralf Lippert, Vorsitzender des BNKD und Leiter der AG Patientensicherheit und Qualitätsmanagement der DGKJCH.

Bei Kindern stellt die Einbeziehung ihrer Bezugspersonen, zum Beispiel bei der Narkosevorbereitung und Narkoseeinleitung sowie im Aufwachraum, einen wichtigen Bestandteil der Versorgung dar. Die Eltern sollten so lange wie möglich bei ihrem Kind bleiben.

„Ausreichend fachlich gut geschultes und sich stets weiter fortbildendes ärztliches und kinderpflegerisches Personal ist Grundvoraussetzung für sichere Abläufe einer qualitativ hochwertigen kinderchirurgischen Versorgung“, erklärt Dr. Petra Degenhardt, Leiterin der AG Patientensicherheit und Qualitätsmanagement der DGKJCH und Chefärztin für Kinder- und Jugendchirurgie am Klinikum Westbrandenburg in Potsdam.

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. unterstützt bei der Aufklärung und hat beispielsweise gemeinsam mit dem Berufsverband der Anästhesisten e.V. (BDA) und dem BNKD Informationsbroschüren zum Thema „Sichere ambulante Kindernarkosen“ erarbeitet, die der Information von Eltern und Ärzten dienen, um auf die Besonderheiten und Anforderungen bei Kindern hinzuweisen.

DGKJCH und BNKD setzen sich im Rahmen des Welttags der Patientensicherheit dafür ein, dass die oben genannten Maßnahmen in allen kinderbehandelnden Einrichtungen umgesetzt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie e.V. (DGKJCH)

Die Kinderchirurgie, vertreten durch die DGKJCH, ist eine wesentliche Säule der konservativen und operativen Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland. Zu ihr gehören neben der allgemeinen Kinderchirurgie die Neugeborenenchirurgie, Kinderurologie, Kindertraumatologie (Kinderunfallchirurgie) und die chirurgische Kinderonkologie. Kinderchirurgie gehört in die Hände von Kinderchirurginnen und Kinderchirurgen, denn ihre Patienten sind keine kleinen Erwachsenen.
www.dgkjch.de

Der Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands e.V. (BNKD)

Um heute und in Zukunft ein hohes Niveau ambulanter kinderchirurgischer Versorgung gewährleisten und erweitern zu können, bedarf es neben der täglichen Praxisarbeit eines berufs- und sozialpolitischen Engagements für die Kinder und ihre Eltern. Aus diesen Überlegungen heraus wurde der Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands e.V. gegründet.
www.kinderchirurgie.com

Patientensicherheit durch Fehlerkultur in der operativen Medizin essenziel – speziell bei Kindern und Jugendlichen

Berlin, den 12. September 2025 – Der Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC) hat erneut die Schirmherrschaft bei der Veranstaltung der Medizinischen Hochschule Hannover zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September übernommen. Der Verband unterstützt damit die Initiative des Aktionsbündnis Patientensicherheit und das diesjährige Motto „Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben“ – und macht in diesem Rahmen auf das Fehler-Berichts- und Lernsystem CIRS aufmerksam.

„Kinder und Jugendliche sind in der Chirurgie eine ganz spezielle Patientengruppe, die viel Erfahrung und äußerste Sensibilität und Sorgfalt bei Anamnese, Behandlung sowie Vor- und Nachsorge erfordert“, erklärt BDC-Verbandspräsident Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer. Um die Qualität der Behandlung junger Patientinnen und Patienten auf hohem Niveau zu halten, gilt es unter anderem, die Fehlerquote oder Komplikationsrate rund um chirurgische Eingriffe möglichst gering zu halten, beziehungsweise Fehler möglichst ganz zu vermeiden. Daher weist der BDC seine fast 17.000 Mitglieder besonders auf das CIRSmedical.de, das bundesweite, einrichtungsübergreifende Berichts- und Lernsystem für kritische Ereignisse in der Medizin, hin.

Ärztinnen und Ärzte können im System kritische Ereignisse und (Beinahe)-Fehler erfassen und analysieren. Das Teilen dieser Informationen unterstützt das gemeinsame Lernen und zeigt Lösungen auf, um diese zukünftig möglichst zu vermeiden. Etwaige Risiken, auf die gerade im Bereich der Kindermedizin zu achten ist, sind unter anderem Medikationsfehler, vermeidbare Schmerzen oder Stress, zu spätes Erkennen von Verschlechterungen des Krankheitszustands oder von Lebensgefahr und Infektionen mit Krankenhauskeimen. „CIRS kann auf diese Risiken aufmerksam machen. Der BDC setzt sich daher für eine intensive und verantwortungsvolle Nutzung des Systems durch die Ärzteschaft ein, da es zu einer nachhaltigen Verbesserung und Stärkung der Sicherheitskultur und damit zur Erhöhung der Patientensicherheit beiträgt“, betont Meyer.

Umfrage: Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Kinderchirurgie

Gemeinsam mit der European Paediatric Surgeons Association (EUPSA) führen die Kinderchirurginnen und -chirurgen Dr. Lea Pruschy, Dr. Maximiliane Minderjahn und Dr. Moritz Markel von der Charité Berlin eine europaweite Umfrage zum Thema “Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft, bzw. Familienplanung unter Kinderchirurg:innen in Europa” durch.

“Die Vereinbarkeit von der Arbeit als Kinderchirurg:In und dem Familienleben ist mitunter sehr schwierig. Mit unserer Umfrage möchten wir der Frage nachgehen, welchen Herausforderungen sich Kinderchirurg:innen dabei stellen und wie sie diese bewältigen. Die Ergebnisse solle eine erste Analyse dahingehend sein um mögliche Verbesserungen einleiten zu können”, erklärt Dr. Minderjahn.

Hier geht es zur Umfrage:https://redcap.charite.de/survey/surveys/?s=LW4MAWC7C3D37H8A

Das kinderchirurgische Team bittet um zahlreiche Teilnahme und damit Mithilfe an ihrem Projekt.

Einladung zum Herniamed Studientreffen und zu den DHG-Hernientagen Berlin 2026

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Hernien-Entdeckerinnen und -Entdecker der Zukunft,

schnallen Sie sich an – wir heben ab zu einer spannenden Reise durch die Gegenwart und Zukunft der Hernienchirurgie! Am 22. Januar 2026 starten wir mit dem traditionellen Herniamed-Studientreffen – Ihrem Boarding Gate für die neuesten Daten, Trends und Diskussionen rund um unser Hernienregister. Gemeinsam werfen wir einen fundierten Blick auf die aktuellen Entwicklungen und stellen die Weichen für zukünftige Forschung. Unter dem Motto „HERNIA trip … for future?“ laden wir Sie dann am 23. und 24. Januar 2026 herzlich zu den DHG-Hernientagen ein – einem interdisziplinären Kongress, der weit über Netz und Naht hinausgeht.

Was erwartet uns morgen in der Hernienchirurgie? Robotik, personalisierte Implantate, künstliche Intelligenz – oder doch ein Revival der guten alten Naht-Technik mit neuem Twist? Freuen Sie sich auf ein vielfältiges Programm mit innovativen Videobeiträgen, spannenden Vorträgen und kontroversen Diskussionen mit den führenden Köpfen der Hernienchirurgie. Wissenschaftlich fundiert, praxisnah und dabei immer mit dem nötigen Humor – denn wer die Zukunft gestalten will, darf ihr ruhig mit einem Lächeln begegnen.

Join the HERNIA trip – wir freuen uns auf Sie! Mehr Informationen hier: Hernienkongress

By the way: Sie forschen zur Hernienchirurgie? Dann bewerben Sie sich für den Volker Schumpelick-Preis!

Herzliche Grüße im Namen des Vorstandes der DHG

Dr. Ralph Lorenz, FEBS-AWS
Kongresspräsident der DHG-Hernientage 2026

BDC dieses Jahr wieder Schirmherr des Welttags der Patientensicherheit

Auch in diesem Jahr beteiligt sich der BDC am Welttag der Patientensicherheit und begeht ihn gemeinsam mit anderen Einrichtungen und der Medizinischen Hochschule Hannover am 11. September 2025 im Rahmen der vorangehenden Tagung „Patientensicherheit – Aktueller Stand 2025“.

Schwerpunktthema des Welttags, der immer am 17. September stattfindet, ist dieses Jahr die Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Der BDC wird den Welttag außerdem mit einer Pressemitteilung und Social Media Maßnahmen unterstützen.

Mehr Informationen auf der Website des Welttags der Patientensicherheit

BDC reicht Stellungnahme zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz ein

Der BDC hat am 21. August seine Stellungnahme zum Krankenhausreformvebesserungsgesetz (KHAG) beim Bundesministerium für Gesundheit eingereicht. Aus Sicht des BDC bietet der Referentenentwurf Chancen, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Tiefgreifende systematische Veränderungen sind bislang ausgeblieben. So finden die Weiterbildung und deren Finanzierung keine weitergehende Berücksichtigung und auch die vielfach kritisierten Regelungen zu Hybrid-DRG wurden nicht revidiert. Dies zeigt, dass die ärztliche und insbesondere die chirurgische Community unbedingt am Ball bleiben muss, um sich das viel versprochene Gehör der neuen Ministerin zu verschaffen.

In der jetzigen Form kann der vorliegende Referentenentwurf lediglich einen ersten Schritt zu dem weiter notwendigen echten Anpassungsprozess darstellen. Der BDC wird sich mit verschiedenen Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen für die Interessen der Chirurginnen und Chirurgen stark machen.

Neben dem BDC haben unter anderen auch die DGAV, der BVOU, die DGKJCH sowie die AWMF Stellungnahmen mit Bezug auf die Chirurgie eingereicht. Der BDC setzte sich zudem in der Verbändeanhörung am 21. August dafür ein, dass die im Zuge der Reform bisher weitestgehend unberücksichtigte Finanzierung der fachärztlichen Weiterbildung endlich in den Fokus gerückt werden muss und Lösungen entwickelt werden müssen.

BDC|Schnittstelle – im Fokus: Dr. Björn Schmitz

Unser Format BDC|Schnittstelle präsentiert in regelmäßigen Abständen Persönlichkeiten mit wichtigen Funktionen im BDC. Heute im Fokus: Dr. Björn Schmitz, Chefarzt der Klinik für Allgemein-& Viszeralchirurgie, Proktologie in den Knappschaft Kliniken Kamen.

1. Herr Dr. Schmitz, Welchen Auftrag haben Sie sich für Ihren Landesverband persönlich auf die Fahne geschrieben? Was sind Ihre Pläne? 
Gerade wir in Westfalen-Lippe, als ein Teil von Nordrhein-Westfalen, sind in der Krankenhauslandschaft aufgrund der Krankenhausreform in NRW vielseitig beschäftigt. Diesen Prozess konnten wir als krankenhaustätige Ärzte zunächst nur staunend und skeptisch zur Kenntnis nehmen. Im Rahmen meiner BDC-Landesverbandsarbeit ist es mein sehr persönliches Anliegen hier in die politischen Prozesse tiefer einzutauchen. Im engen Austausch mit der Ärztekammer WL und den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten erarbeiten wir konstruktive Vorschläge, um die Reform in Einzelheiten nachzujustieren oder auf Schwächen hinzuweisen. Meine Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Aufmkolk als Niedergelassener- und Regionalvertreter sowie zum Landesverband Nordrhein mit meinen Kollegen Dr. Sven Gregor und PD Dr. Peter Fellmer ist sehr vertrauens- und respektvoll, sodass wir in unserem Auftrag immer das Gemeinsame sehen.

2. Welches Thema liegt Ihnen in den nächsten Jahren besonders am Herzen?
Ein besonderes Anliegen ist mir die Stärkung der ärztlichen Weiterbildung in unseren Regionen. Hierzu wird es unerlässlich sein, Rotations- und Weiterbildungsverbünde nicht nur innerhalb der einzelnen Trägerschaften, sondern auch trägerübergreifend zu gründen. Meine Vision ist es, vielleicht ein so genanntes BDC-Weiterbildungspaket und -konzept zu entwickeln, in dem wir eng mit der Ärztekammer und den jeweiligen Trägern ein genau strukturiertes, zeitlich planbares Weiterbildungskonzept für unsere jungen angehenden Chirurginnen und Chirurgen entwickeln. Sie brauchen eine räumlich und inhaltlich verlässliche Weiterbildungszeit, um den angestrebten Facharzttitel mit ausreichenden Kompetenzen erreichen zu können. Auch müssen wir uns über die Besonderheiten der „spezielle Viszeralchirurgie“ Gedanken machen. Es wird kaum mehr möglich sein, diese Kompetenz ohne ein aufwendiges und zeitintensives Rotieren zu erlangen, da kaum eine Klinik alle Leistungsgruppen anbieten dürfte. Alternativen wie die „Modul“ Weiterbildungen werden gerade inhaltlich konkretisiert und erscheinen realisierbar.

Ein riesen Baustein in diesem Zusammenhang stellt die Ambulantisierung der Leistungen dar, sodass es ohne Rotation in die Niederlassung/MVZ nicht gehen wird.

3. Wie möchten Sie die Themen mit dem BDC anpacken? Wen und was benötigen Sie dafür?
In meiner Funktion als Chefarzt der Allgemein- und  Viszeralchirurgie sowie Proktologie in einem Haus der Grund- und Regelversorgung wird man schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt. Jegliche Hürde um Projekte anzupacken ist monetärer Genese. Weiterbildung kostet genauso finanzielle Ressourcen wie eine gute Patientenversorgung. Hier müssen alle politischen Mandatsträger sowie die Krankenhausgeschäftsführungen aber auch wir als Ärzteschaft zunehmend unter schwierigen Bedingungen weiter gestalten. Leider ist es zunehmend so, dass sich gute medizinische Leistungen leider in der DRG-Grouper Logik nicht immer auszahlen. Und genau da sehe ich den Spagat zwischen medizinischer Verantwortung und finanzielle Ressource.

Was brauche ich, oder was wünsche ich mir? Die Politik muss über veränderte finanzielle Prozesse den Krankenhausgeschäftsführungen finanzielle Anreize geben, die ärztliche Weiterbildung zu stärken und gleichzeitig die Patientenversorgung nach Bedarf und nicht nach Zielvorgabe gestalten zu dürfen.

4. Welche Verantwortung und welchen spezifischen Einfluss auf die Politik hat der BDC als berufspolitischer Vertreter aller Chirurginnen und Chirurgen und haben speziell die Landesverbände aus Ihrer Sicht?
Aus meiner Sicht sind die Landesverbände des BDC ein erhebliches Bindeglied zwischen Bundesvorstand des BDC’s und den lokalen Gegebenheiten. An dieser Stelle ist es eine sehr wichtige Aufgabe immer wieder und stetig zu vermitteln, dass man nicht alle Regionen in Deutschland als Schablone behandeln kann. Die Art der Dichte, Trägervielfalt und die unterschiedlichen Krankenhäuser lassen sich nicht deutschlandweit in eine Blaupause, wie es zurzeit über die Krankenhausreform versucht wird, pressen. Hier sind engmaschige Gespräche mit den lokalen Politikern, mit den Ärztekammern, mit den kassenärztlichen Vereinigungen und vor allem auch mit den Ärztinnen und Ärzten vor Ort dringend weiter notwendig. Als neu gewählter Sprecher der Landesverbände und Regionalverbände sehe ich zusammen mit meiner Kollegin Prof. Dr. Carolin Tonus (wir bilden die Doppelspitze) erhebliches Multiplikatorenpotenzial, um voneinander gegenseitig zu lernen.

5. Was wünschen Sie sich für deinen Landesverband, den BDC und deine Arbeit in den nächsten Jahren nach innen und nach außen?
Mir persönlich macht die Landesverbandsarbeit für den BDC extrem Spaß. Noch mehr fokussieren werde ich mich auf die inhaltlichen Themen wie Weiterbildung und finanzieller Ausgleich. Die viele Online- sowie Telefonarbeit fördert ein zunehmendes Wir-Gefühl. Nach innen, also zum BDC selbst gerichtet, wünsche ich mir eine noch engere Verzahnung, Transparenz und Entscheidungseinbindung. Im äußeren Auftreten müssen wir noch sichtbarer werden. Wir dürfen, sollen und müssen Entscheidungen treffen, die wir dann auch streitbar vertreten.

6. Warum lohnt sich als Mitglied ein Engagement im BDC und wer kann/sollte für ein Mandat kandidieren?
Das Engagement im BDC lohnt sich immer. Ich finde, der BDC steht – und das ist einmalig in Europa – fachübergreifend aller chirurgischen Disziplinen für eine Sache, für ein starkes „Wir“, gute Weiterbildung, gute Entlohnung sowie exzellente Patientenversorgung. Hier gibt es ein hervorragendes „Wir“ zwischen Niederlassung und Krankenhaus. Hier haben wir uns bereits inhaltlich und faktisch auf den Weg gemacht, die schwierigen Rahmenbedingungen nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern inhaltlich mitzuwirken und zu führen. Herzlich eingeladen sind alle jungen, aber auch erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, die sich berufspolitisch interessieren, für Mut und Veränderung einstehen und ein Stück weit persönliches Engagement sich selbst auf die Fahne schreiben möchte.

           

Kurzporträt Dr. Björn Schmitz, MHBA

Hochschulstudium

  • 1998-2005  Studium der Humanmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • 2005  Approbation
  • 2017-2019 Studium Master of Health Business Administration, MHBA an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
  • seit 2020 Lehrbeauftragter an der Universität Witten/Herdecke

Beruflicher Werdegang

  • 2005-2010  Assistenzarzt in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Knappschaft Kliniken Dortmund
  • 2009  Promotion zum Thema Leistenhernien
  • 2010-2014  Oberarzt in der Klinik für Allgemein-Viszeral-und Unfallchirurgie, Knappschaft Kliniken Dortmund
  • 2014-2016 Leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie, Knappschaft Kliniken Dortmund
  • 2016 Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie in den Knappschaft Kliniken Lütgendortmund
  • 2017-2021 Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in den Knappschaft Kliniken Lünen
  • seit April 2021 Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie in den Knappschaft Kliniken Lünen
  • seit Januar 2025 Chefarzt der Klinik für Allgemein-& Viszeralchirurgie, Proktologie in den Knappschaft Kliniken Kamen
  • 2021-2025 Leiter des Schilddrüsenzentrums Kreis Unna/Lünen
  • seit 2025 Leiter des Schilddrüsenzentrums Kreis Unna/Kamen
  • seit November 2021 Stellvertretender Landesverbandsvorsitzender Westfalen Lippe des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgie (BDC)
  • seit Januar 2023 Landesverbandsvorsitzender Westfalen Lippe des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgie (BDC)
  • seit 2023 Chirurgischer Kooperationspartner der zertifizierten Fußbehandlungseinrichtung DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft)
  • seit August 2023 KV-Ermächtigung für die Teilnahme am Zweitmeinungsverfahren: 1. für Amputationen beim Diabetischen Fußsyndrom,  2. Cholezystektomie (Gallenblase)
  • seit Juli 2024 Leiter des Kompetenzzentrums für Hernienchirurgie (DGAV)
  • seit 2024 im Beirat AG Gesundheitspolitik der Niederheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie
  • seit 2025 2. Sprecher der Landesverbandvorsitzenden und Regionalvertreter des BDC

Zusatzbezeichnungen:

  • Facharzt für Chirurgie
  • Facharzt für Viszeralchirurgie, Spezielle Viszeralchirurgie
  • Fachkunde Rettungsdienst
  • Notfallmedizin
  • Sportmedizin
  • Manuelle Medizin/Chirotherapie
  • Zertifizierte Medizinische Begutachtung

Hygienebeauftragter Arzt

filo

Gesetzliche Klarstellung: Vertragsärzte sind auch im Bereitschaftsdienst selbstständig

Eine gesetzliche Klarstellung des sozialversicherungsrechtlichen Status von Vertragsärztinnen und -ärzten im Bereitschaftsdienst der KV ist auf der Zielgeraden.

Einen entsprechenden Passus enthält der Anfang August im Kabinett verabschiedete Entwurf des „Gesetzes zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege“ (vormals „Pflegekompetenzgesetz“).

Danach soll in einem neuen Absatz 3a des Paragrafen 95 SGB V festgehalten werden, dass es sich bei der Teilnahme am vertragsärztlichen Notdienst „sozialversicherungsrechtlich um einen Annex zur Haupttätigkeit handelt“, wie es in der Begründung heißt. Damit hätten Niedergelassene künftig Rechtssicherheit, auch im organisierten Bereitschaftsdienst selbstständig unterwegs zu sein.

Der neue Absatz im Wortlaut: „Tätigkeiten im Notdienst, zu denen ein Vertragsarzt aufgrund seiner jeweiligen Zulassung verpflichtet ist, sind sozialversicherungsrechtlich entsprechend seiner Tätigkeit im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung zu bewerten.“

Wie es in der Begründung weiter heißt, sind darin andere Dienste („außerhalb der aus ihrer Zulassung folgenden Verpflichtung“) ebensowenig umfasst wie Notdienste, die „von anderen Ärztinnen und Ärzten erbracht werden“.

Entwurf eines Gesetzes zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege

Dr. Johanna Ludwig führt neue Gematik-Stabstelle Versorgung

Die Gematik hat zum 1. August eine neue Stabstelle für Versorgung eingerichtet. Die Unfallchirurgin Dr. Johanna Ludwig übernimmt die Leitung des Bereichs. Ziel der Stabstelle sei es, die Versorgungsperspektive stärker in die Arbeit der Gematik zu integrieren. Der Austausch mit allen Partnern im Gesundheitswesen solle intensiviert werden. Außerdem wolle sich die Gematik verstärkt mit den Versorgungsprozessen vor Ort auseinandersetzen.

In ihrer Funktion als Stabstellenleiterin verantworte Ludwig nach Aussage des Unternehmens den „strategischen Aufbau und die fachliche Ausrichtung der Versorgungsaktivitäten mit dem Ziel, digitale Anwendungen wirksam in der Versorgungspraxis zu etablieren.“

Die Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie hat bereits mehr als zehn Jahre Erfahrungen in Kliniken gesammelt. Außerdem ist die Mitgründerin eines MedTech-Startups und war bereits parallel zur ärztlichen Tätigkeit als medizinische Beraterin in Digitalisierungsprojekten aktiv. 2020 absolvierte Ludwig einen Master der Universität Oxford im Bereich „Surgical Science and Practice“ mit Schwerpunkt auf Innovation, Führung und Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen.

„Als Klinikerin und Leiterin der Stabsstelle ist es mir ein echtes Anliegen, die Digitalisierung näher an den Versorgungsalltag zu bringen – für bessere Prozesse, mehr Qualität und attraktivere Bedingungen im Gesundheitswesen“, schreibt Ludwig auf LinkedIn.

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