Alle Artikel von Olivia Päßler

BDC geht mit neuem Comic für die Weiterbildung in die Offensive

Kein Weiter ohne Bildung! Nachdem der BDC 2024 mit seiner Kampagne für die chirurgische Weiterbildung für Aufmerksamkeit gesorgt hat, geht es nun in die nächste Runde: Seit heute läuft ein Comic mit dem inzwischen bekannten gelben Männchen mit dem „chirurgischen Problem“. Diesmal geht es ans Eingemachte! Der Cartoon stellt auf abstrahierte und plastische Weise das Szenario dar, dem die Patientinnen und Patienten zukünftig ausgesetzt sein werden, wenn die chirurgische Weiterbildung weiterhin vernachlässigt wird: Es werden die gut ausgebildeten Nachwuchskräfte fehlen! Die Botschaft: Die heute so beliebten DIY-Anleitungen sind an vielen Stellen – aber nicht in der Chirurgie! – die Lösung. Der BDC und das Kampagnenteam wünschen viel Spaß mit dem neuen Comic!

Unterstützen Sie weiterhin unsere Arbeit! Mit unserer Kampagne wollen wir bei Fachleuten, in der Politik und in der Breite auf das Thema Weiterbildung aufmerksam machen. Verknüpft mit der Kampagne ist unsere Petition, für die wir inzwischen über 30.000 Unterschriften sammeln konnten. Das ist großartig! Bevor wir uns damit und mit unseren Forderungen an das BMG wenden, möchten wir uns noch einmal ins Zeug legen und die Stimmen weiterer Unterstützerinnen und Unterstützer gewinnen. Wir wollen die 50.000 erreichen! Daher: Unterschreiben auch Sie, machen Sie auf die Kampagne über die Sozialen Medin aufmerksam, reden Sie darüber in Ihren Praxen, mit Ihren chirurgischen Teams, als Mandatsträger im BDC, in den Fachgesellschaften, den Kammern, etc.! Der chirurgische Nachwuchs wird es Ihnen danken.

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Journalistinnen und Journalisten: Der BDC schreibt seinen Journalistenpreis 2025 aus

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC) schreibt zum zwölften Mal seinen renommierten Journalistenpreis aus. Mit diesem Preis möchte der Verband die journalistischen Beiträge auszeichnen, die die Chirurgie und ihre Facetten auf informative und packende Art beschreibt. Der Preis wird jährlich im Spätherbst verliehen. Das Preisgeld beträgt 1.500 Euro.

Die Auszeichnung ist für journalistische Arbeiten aller Art vorgesehen. Die Beiträge sind in Textform oder für Radio, TV, als Podcast oder Online-Video willkommen. Sie sollen fachlich fundiert und allgemeinverständlich die Leistungen des Fachs Chirurgie, Entwicklungen auf diesem Gebiet oder die Chirurgie betreffende gesundheitspolitische Aspekte thematisieren. Alle Beiträge müssen den professionellen Standards der journalistischen Arbeit und Sorgfaltspflicht genügen. Jeder Autor beziehungsweise jede Autorin kann einen Beitrag einreichen, Autoren-Teams für jeweils einen Beitrag sind möglich. „Das Gesundheitssystem in Deutschland steht vor einem Transformationsprozess, der die Chirurgie maßgeblich beeinflussen wird. Dazu gehören der demografische Wandel, der rasante technologische Fortschritt in der Medizin, aber auch die aktuelle weltpolitische Lage. Wir sind gespannt, welche chirurgischen Themen die Journalistinnen und Journalisten dieses Jahr einreichen werden“, erklärt der Präsident des BDC, Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer.

Die Beiträge müssen in einem deutschsprachigen Publikumsmedium im Zeitraum vom 1. Juli 2024 bis 30. Oktober 2025 erschienen sein oder noch erscheinen. Senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung bitte bis spätestens 31. Oktober 2025 bevorzugt per E-Mail an Olivia Päßler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (presse@bdc.de).

Über die Vergabe des Preises entscheidet der BDC-Vorstand. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird schriftlich informiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weitere Informationen zum Verfahren, insbesondere zu den Formaten der Beiträge und die bisherigen Preisträger finden Sie auf unserer Themenseite zum Journalistenpreis. Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!

Aktive Bewegungsschiene nach Kreuzbandriss wird keine ambulante Kassenleistung

Kreuzbandrisse stellen die häufigste klinisch relevante Verletzung des Kniegelenks dar. Nach der Operation wird mit Physiotherapie versucht, die Beweglichkeit des Knies möglichst gut wiederherzustellen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat nach Auswertung der aktuellen Studienlage keine Belege dafür gefunden, dass ein zusätzliches häusliches Training mit einer aktiven Bewegungsschiene (CAM-Schiene) medizinisch sinnvoll ist. Die Leistung kann deshalb in der vertragsärztlichen Versorgung nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung erbracht oder veranlasst werden.

Dazu Dr. med. Bernhard van Treeck, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzender des Unterausschusses Methodenbewertung: „Für die Anwendung einer aktiven Bewegungsschiene zu Hause konnte kein medizinischer Nutzen nachgewiesen werden, deshalb wird sie auch keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Krankenhaus haben wir eine andere Situation: Hier wird die Schiene unter unmittelbarer ärztlicher und physiotherapeutischer Aufsicht und Kontrolle eingesetzt. Sie kann im Zusammenhang mit einer konservativen oder operativen Versorgung von Kreuzbandrupturen weiterhin eingesetzt werden, um die Gelenkbeweglichkeit frühzeitig zu erhalten oder herzustellen.“

Die Verordnung passiver Motorschienen ist nach wie vor möglich.

Quelle: G-BA

Hands-on-Kurs Kindertraumatologie heute gestartet

Heute beginnt im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin der zweitägige Kurs “Kindertraumatologie”. Unter der Leitung von Professor Dr. Martin Lacher und PD Dr. Peter Zimmermann deckt das Programm neben Extremitätenverletzungen im Kindes- und Jugendalter Schädel-Hirn-Trauma, Thoraxtrauma, Abdominaltrauma, Beckentrauma, Polytrauma sowie nicht-akzidentelle Traumata und pathologische Frakturen ab.

Zusätzlich werden die Teilnehmenden Bildgebungsverfahren sowie Narkoseverfahren und Schmerztherapie bei verunfallten Kindern behandeln. Verschiedene Workshops, wie z.B. zur Thoraxdrainagenanlage, Extended-FAST und Osteosyntheseverfahren bieten ihnen die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen.

Für diesen Kurs hat der BDC Referent:innen mit besonderer Expertise in der Kindertraumatologie aus Deutschland, der Schweiz und Österreich eingeladen.

Wir freuen uns, mit Professor Lacher und PD Dr. Zimmermann zwei hochkarätige Experten auf diesem Gebiet als Seminarleiter gewonnen zu haben!

Dokuserie “SWR Handwerkskunst” beleuchtet die Arbeit eines Chirurgen

BDC-Mitglieder Dr. Christos Zigouris ist seit über 20 Jahren Facharzt für Chirurgie. Für ihn ist das Faszinierende an seinem Handwerk, dass er mit seinen Händen ein Leben retten kann. Chirurgen sind die Handwerker unter den Ärzten. Denn bei einer Operation wird geschnitten, manchmal sogar gesägt, es wird genäht und repariert – genau wie in vielen anderen Handwerken auch. Außerdem ist ein Chirurg schon rein wörtlich gesehen ein Handwerker: Chirurgie kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt “Arbeit mit den Händen”.

Wichtig im OP sind vor allem das Einhalten strenger Hygiene-Regeln, Disziplin und Erfahrung sowie höchste Präzision. Denn als Chirurg übernehme er während einer Operation die Verantwortung für die unter Narkose stehenden Patienten, sagt Christos Zigouris. Seit 2007 ist er Chefarzt am Klinikum Idar-Oberstein. Steht er im OP kann er sich nicht nur auf seine Erfahrung, sondern immer auch auf sein Team verlassen. Denn trotz immer neuer technischer Entwicklungen von computergestützten Methoden bis hin zur Robotischen Chirurgie, bleiben viele Operationen weiterhin vor allem präzises Handwerk.

Besondere Sorgfalt ist bei onkologischen Eingriffen gefragt, also bei Krebs-Operationen. Darmkrebs ist einer der häufigsten Krebsarten in Deutschland. Jährlich erhalten rund 60.000 Menschen diese Diagnose. Eine recht häufige Operation ist deshalb die sogenannte Hemikolektomie, bei der ein Teil des Dickdarms entfernt wird. Auch wenn der Tumor vielleicht noch recht klein ist, muss dann ein deutlich größeres Stück Dickdarm entfernt werden, damit sich der Krebs nicht weiter ausbreitet. Für Christos Zigouris ist diese Operation Routine. Volle Konzentration verlangt der Eingriff trotzdem. Denn das Wohl der Patientinnen und Patienten steht für die Chirurgen immer an erster Stelle.

Diese Folge von Handwerkskunst gibt einen einzigartigen Einblick in die Welt der Chirurgie und zeigt, wie Erfahrung, Präzision und moderne Technik zusammenspielen.

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S3-Leitlinie nun in aktualisierter Fassung verfügbar

Die Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und ösophagogastralen Übergangs“ ist aktualisiert worden. BDC-Präsident Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer hatte an der Aktualisierung als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) teilgenommen.Die Neuerungen betreffen den Umgang mit Risikopersonen sowie die chirurgische und systemische Therapie.

Die wesentlichen Neuerungen der S3-Leitlinie im Überblick:

  • Risikofaktoren: Besondere neue Bedeutung haben die Vorsorge für CDH1 + CTNNA1 positive Risikopersonen (Empfehlungen: „Die molekularpathologische Diagnostik auf CDH1- oder CTNNA1-Keimbahnmutationen soll in zertifizierten Laboratorien erfolgen“; „Bei Individuen mit gesicherter pathogener CDH1- oder CTNNA1-Keimbahnmutation soll auf eine H. pylori-Infektion getestet und bei
    positivem Ergebnis eine Eradikationsbehandlung durchgeführt werden“).
  • In der Prävention werden keine Statine empfohlen.
  • Während der Diagnostik werden zur Histologie auch Biopsien aus nicht vom Tumor befallener Schleimhaut empfohlen.
  • Chirurgische Therapie: Die Laparoskopie ist ein weiterer bestätigter, wichtiger diagnostischer Schritt vor der perioperativen Therapie. Außerdem sind die Resektionsränder bei der Gastrektomie in Diskussion; in Einzelfällen kann hier von den Standards im Sicherheitsabstand abgewichen werden.
  • Die Resektionsränder bei der Gastrektomie sind weiter in Diskussion, hier werden gerade nach neoadjuvanter Therapie die alten Standards mit hohem Sicherheitsabstand weiter in Frage gestellt, um mit einem Rest-Magen bessere Lebensqualität zu erzielen
  • Neoadjuvante und palliative Chemotherapie: Als perioperatives Konzept hat sich FLOT noch besser etabliert. Die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren und Kombinationen sind neu in der palliativen Erst-Therapie zugelassen und vor allem bei MSI- und CPS-positiven Karzinomen sehr vielversprechend.
  • In der palliativen Therapie bei HER2+ und PDL-1 + Karzinomen wird die Kombinationstherapie mit Trastuzumab und Pembrolizumab favorisiert.
  • Als palliative Zweitlinien-Therapie sind weitere gezielte Medikamente, wie Trastuzumab-Deruxtecan oder Pembrolizumab sowie zur Drittlinie zugelassen worden.
  • In der palliativen Situation sollten die Therapieziele regelmäßig geprüft werden.
  • Supportive Maßnahmen: Die Kapitel wurden für Ernährung und Lebensqualität konkretisiert und mit den
    S3-Leitlinien zur Supportivtherapie und Palliativmedizin in Einklang gebracht. Sarkopenie ist ein neuer
    negativer Prognosemarker.

Quelle: Ärztenachrichtendienst

Zur Leitlinie

Dr. Carolina Pape-Köhler ist Fellow of the European Board of Surgery (FEBS)

Große Anerkennung für eine herausragende medizinische Leistung: Privat Dozentin Dr. med. Carolina Pape Köhler, Chefärztin der Adipositalklinik am Klinikum Bielefeld Rosenhöhe, hat als 1. Ärztin in Deutschland und 1. Frau europaweit die Prüfung zum »Fellow of the European Board of Surgery (FEBS)« im Bereich der metabolischen und bariatrischen Chirurgie absolviert. Der BDC gratuliert seinem Verbandsmitglied sehr herzlich zur bestandenen Prüfung und zur Ernennung!

Offener Brief des BDC zum verbindlichen Primärarztsystem

Der BDC hat sich bei  den Mitgliedern AG 6 Gesundheit und Pflege zu den aktuellen Diskussionen um die Einführung eines verbindlichen Primärarztsystems, die im Koalitionspapier der AG 6 Gesundheit und Pflege festgehalten ist, in einem offenen Brief positioniert.

Aus Sicht des BDC kann ein gut konzipiertes Primärarztsystem mit einer sachgerechten Patientenkoordination grundsätzlich dazu beitragen, die Versorgung zu verbessern. Der Berufsverband appelliert allerdings dringend an die Verhandlungspartner, die
Chirurgie bei den genannten Ausnahmen von der primärärztlich-hausärztlichen Versorgung zu ergänzen. Denn Patienten mit akuten Verletzungen wie Platzwunden oder Knochenbrüchen benötigen unbedingt einen direkten und raschen Zugang zu chirurgischen Praxen. Im Bereich der Unfallchirurgie existiert bereits ein bewährtes Primärarzt-Verfahren für Arbeitsunfall-Verletzte als Durchgangsarzt-Verfahren nach dem Sozialgesetzbuch VII. Dies könnte als Blaupause dienen.

Zum offenen Brief des BDC an die AG 6 Gesundheit und Pflege