Alle Artikel von Olivia Päßler

BDC-Themenreferate sprechen in Berlin über die Zukunft des Verbands

Am 7. – 8. November trafen sich in Berlin die BDC-Themenreferate zur Präsentation ihrer Aktivitäten und zur Besprechung von für den Verband wichtigen Themen und Aufgaben.

Einstiegsthema von Seiten der Geschäftsführung war die Frage, wie der Nachwuchs sowohl für die Chirurgie als auch für die Verbandszugehörigkeit und ein Engagement im BDC begeistert werden kann.
Die Bandbreite an Themen war wie jedes Jahr sehr groß, so diskutierten die Teilnehmenden intensiv, welche Lösungen etwa für die Nachwuchssicherung, die sektorenübergreifende Versorgung, eine praktikable Vergütungssystematik und Karriere und Familie in der Chirurgie gefunden werden können.
Im Anschluss an die Sitzung am Freitag erfuhren die Teilnehmenden mehr über das neue Berliner Stadtschloss und hatten später die Möglichkeit, sich über den Dächern Berlins weiter zu vernetzen und auszutauschen. Die Resonanz war von allen Seiten äußerst positiv. Der BDC wird nun die besprochenen Projekte mit dem Team engagiert angehen.

BDC|Westfalen-Lippe: Landesvertreter wiedergewählt, neue Personalie bei Regionalvertretung

Im Oktober fand die Wahl der Landesvertreter für den BDC|Westfalen-Lippe statt. In ihrem Amt bestätigt wurden Dr. Björn Schmitz als Landesvertreter und Professor Waldemar Uhl als Stellvertreter. Als Regionalleiter wiedergewählt wurde Professor Michael Aufmkolk, Dr. Kai Neumeuer wurde als sein Vertreter neu ins Amt gewählt.

Workshop “Vorbereitung auf die Niederlassung” beim DKOU

Zum zweiten Mal hat beim DKOU der Workshop „Vorbereitung auf die Niederlassung“ stattgefunden. Rund 30 Teilnehmende wurden in drei Stunden von erfahrenen und von jüngeren Kollegen über die Vor- und Nachteile und die wesentlichen Bedingungen für eine Niederlassung im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie und als Durchgangsarzt informiert. Es gab eine rege Beteiligung und zahlreiche Detailfragen konnten beantwortet werden. Der Workshop beruht auf dem Beispiel des BDC-Workshops zu diesem Thema, der regelmäßig bei Deutschen Chirurgenkongress (DCK) angeboten wird, auch wieder 2026 in Leipzig.

Auf dem Foto (von links): Dr. Peter Kalbe, BDC, Dr. Johannes Flechtenmacher, Dr. Alexander Rucker, beide BVOU, David Ullmann,  Richard Trauth, beide Junges Forum DGOU

Rückblick auf den DKOU

Konstruktiv und lösungsorientiert diskutierten Vortragende und die Zuhörerschaft in der Sitzung des BDC beim DKOU 2025 darüber, ob ein Primärarztsystem allgemein sinnvoll und zielführend ist und wie es ausgestaltet sein müsste.

Zur Sprache kam in den Vorträgen der BDC-Vizepräsidenten Dr. Peter Kalbe und Dr. Jörg-A. Rüggeberg, ob und wie sich die Steuerung über die Hausäzte auf den Haushalt auswirken würde und wer eigentlich “Lotse” im Versorgungssystem sein sollte – Fach- oder Hausärzteschaft. Der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbands, Dr. Markus Beier, vertrat dabei die Perspektive der Hausärzte. Welche Verantwortung bei der Patientenschaft liegt, wie digitale Systeme helfen können, die Steuerung zu unterstützen und wo die Limitationen bei der Primärarztsystematik liegen, waren ebenfalls Themen.

 

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie engagiert sich beim Tag der Gehirnerschütterung 2025

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie e.V. (DGKJCH) weist im Rahmen des Tags der Gehirnerschütterung am 24. und 25. Oktober auf die medizinischen und psychosozialen Aspekte eines Schädelhirntraumas bei Kindern hin und stellt Forderungen zur kind- und familiengerechten Anamnese und Behandlung.

Laut statistischem Bundesamt werden in Deutschland pro Jahr über 90.000 Kinder und Jugendliche wegen eines Schädel-Hirntraumas (SHT) stationär im Krankenhaus behandelt. Die überwiegende Mehrheit ist dabei von einem leichten SHT beziehungsweise seiner leichtesten Form, der Gehirnerschütterung, betroffen. Zusätzlich ist von einer relevanten Dunkelziffer bei der Diagnose von leichten SHT auszugehen, da die Gehirnerschütterung nicht als solche erkannt oder ernst genommen wird und entsprechend kein ärztlicher Kontakt gesucht wird. Grundsätzlich erholt sich die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen von einer Gehirnerschütterung rasch und vollständig.

Dennoch verläuft bei einer relevanten Zahl von Betroffenen die Erholung verzögert und schleppend oder stellt sich gar nicht vollständig ein. In diesem Zusammenhang ist aus der Literatur bekannt, dass bei rund 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen länger als vier Wochen, bei etwa zehn Prozent über zwölf Wochen und bei etwa fünf Prozent sogar länger als zwölf Monate körperliche und/oder kognitive – betreffend das Denk- und Erinnerungsvermögen – und/oder psychologische, das heißt, verhaltensbezogene beziehungsweise stimmungsbezogene Symptome und/oder Schlafstörungen bestehen. Dies führt oft zu deutlichen Einschränkungen an der sozialen und schulischen Teilhabe sowie der Lebensqualität und kann zusätzlich weitere langfristige Schwierigkeiten implizieren.

Die DGKJCH weist darauf hin, dass nicht nur die betroffenen Kinder und Jugendlichen, sondern auch die Familie von den Spätfolgen beeinträchtigt werden können, sei es durch Arbeitsausfälle, finanzielle Einbußen oder die Einschränkung sozialer Aktivitäten. „Entscheidend ist, Kinder mit einem erhöhten Risiko für einen solchen verzögerten Erholungsverlauf zu identifizieren, entsprechend engmaschig zu beobachten und dann beratend und therapeutisch tätig zu werden, wenn sich ein komplexer Verlauf abzeichnet“, erklärt PD Dr. med. Alexandra Fröba-Pohl, Oberärztin in der Kinderchirurgischen Klinik des LMU Klinikums am Dr. von Haunerschen Kinderspital München. „Bei der Versorgung solcher Fälle ist der Einsatz von multiprofessionellen, interdisziplinären Teams zu empfehlen, die den gesamten Krankheitsverlauf und seine Ausprägungen im Blick haben und die geeigneten Therapien ableiten können. Ziel sollte es sein, einen individuellen „Return-to Activity Plan“ zu entwickeln und zu etablieren.“

„Zusätzlich zu adäquaten Strukturen und Maßnahmen für die jungen SHT-Patientinnen und Patienten setzen wir uns für den Aufbau eines überregionalen translationalen Wissenschaftsnetzwerks, das sowohl die Grundlagen- und die Versorgungsforschung, als auch alle Sektoren der Versorgung einschließt, ein“, betont DGKJCH-Präsidentin PD Dr. med. Barbara Ludwikowski.

www.dgkjch.de

Prof. Katja Schlosser ist neue Zentrumsleiterin für Viszeral- und Gefäßchirurgie bei Diakovere

Der BDC gratuliert seinem Mitglied Frau Professor Dr. Katja Schlosser herzlich zur neuen Position. Professor Schloss ist seit Anfang Juli 2025 neue Zentrumsleiterin und Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie bei Diakovere in Hannover.

Professor Schlosser leitete seit 2016 als Chefärztin die Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Endokrine und Gefäßchirurgie am AGAPLESION Evangelischen Krankenhaus Mittelhessen in Gießen. Ihre medizinischen Schwerpunkte liegen in der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie sowie in der Gefäßchirurgie. Die gebürtige Marburgerin ist Fachärztin für Chirurgie, Gefäßchirurgie und Viszeralchirurgie und verfügt über die Europäische Zusatzqualifikation Endokrine Chirurgie sowie die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.

Neben ihrer klinischen Tätigkeit engagiert sie sich für die Förderung von Frauen in der Chirurgie. Sie ist Präsidentin des Vereins „Die Chirurginnen e.V.“, der sich für die Vernetzung und Unterstützung von Frauen in chirurgischen Fachbereichen einsetzt. Professor Schlosser folgt auf Professor Joachim Jähne und Professor Thomas Busch, die in den Ruhestand gegangen sind.

Stellenwert der künstlichen Intelligenz in der Kindermedizin

Die Kinder- und Jugendmedizin steht vor einer spannenden, aber auch sensiblen Transformation. Künstliche Intelligenz (KI) verspricht nicht weniger als eine bessere Diagnostik, präzisere Planung, effizientere Abläufe und letztlich sicherere Behandlungen für junge Patientinnen und Patienten.

Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt in der Kinder- und Jungendmedizin zunehmend an Bedeutung. Speziell in der Kinderchirurgie kann die KI durch Datensammlung und -auswertung bei der Forschung und Entwicklung von Behandlung seltener Krankheiten/Erkrankungen sehr hilfreich sein.

Als zentrale operative Bereiche werden die Notfallversorgung und die stationäre Versorgung identifiziert mit ihren potenziellen Auswirkungen:

Stellenwert der KI in der Kinder- Notfallambulanz

Im klinischen Alltag unterstützt KI in der notfallärztlichen Kinderversorgung bereits bei schneller Risikobewertung, Entscheidungsunterstützung, Bildbefundung, Telemedizin und Ressourcenmanagement. Ziel ist eine schnellere, konsistente Versorgung ohne Ersetzen der klinischen Expertise.

So kann der initiale Einsatz der KI mit der Eingabe der Patientendaten und der Anamnese beginnen. Vergleichbar mit den Gesundheits-Apps, die auf dem Markt sind. Ziel ist es, dadurch sehr viele Unterstützungsprozesse in Gang zu setzen:

1)       Schnelle Risikostratifizierung (Triagierung)
2)       Bildgebungsgestützte Vorab-Bewertung
3)       Ressourcen- und Kapazitätsmanagement
4)       Dokumentation und Nachverfolgung

Stellenwert der KI in der stationären Versorgung
Die KI unterstützt die Ärzte in der praestationären Planung ebenso wie in der stationären Versorgung:

1)       Unterstützung in der Anamneseerhebung und Planung der Diagnostik
2)       Intraoperative Unterstützung (Kinderchirurgie)
3)       Postoperative Überwachung und Klinikmanagement (Kinderchirurgie)

Fazit

KI bietet in der Kinder- und Jugendmedizin enormes Potenzial, Patientensicherheit zu erhöhen, Effizienz zu steigern und die Behandlungsqualität zu verbessern. Erfolgreich ist sie jedoch nur, wenn KI-Systeme verantwortungsvoll eingeführt werden: mit klarem Fokus auf Transparenz, menschlicher Überprüfung, lokaler Validierung und robusten Datenschutzmechanismen. So wird KI zu einem verlässlichen Partner im Dienste der jungen Patientinnen und Patienten – unterstützt durch Ärztinnen und Ärzte, die Verantwortung, Fachwissen und Empathie vereinen.

Autor: Dr. Joachim Suß, Chefarzt für Kinderchiurgie am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift Hamburg

www.dgkjch.de

13. Dresdner Handkurs: Wiederherstellung der Handfunktion vom 14.-15.11.2025 in Dresden

Der zweitägige Operationskurs mit Workshop richtet sich an Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, Fach- und Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und bietet die Möglichkeit, nach kurzen Vorträgen operative Zugangswege sowie diverse Techniken an Präparaten unter fachkundiger Anleitung zu trainieren.

Das Programm und die Anmeldung stehen auf den Seiten der BDC|Akademie bereit.

Mitglieder des BDC erhalten deutlich vergünstigte Teilnahmegebühren.

Der BDC bei der KBV-Herbsttagung

BDC-Vizepräsident Dr. Peter Kalbe war ein Teilnehmer bei der “Fishbowl-Diskussion”, die während der Herbsttagung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im Oktober in Berlin stattgefunden hat. Thema der Fachsession war “Notfallreform – klare Sicht voraus”.

Inhaltlich gab es weitgehende Übereinstimmung, dass die Notfallreform von der neuen Bundesregierung dringend wieder auf die Tagesordnung genommen werden muss. Die INZ seien nicht an allen Krankenhäusern notwendig, sondern nur an 700-800 Standorten bundesweit. Bedarfskriterien sollen vom G-BA definiert werden. Der „gemeinsame Tresen“ sei nach Einschätzung der DKG in praxi nicht umsetzbar. Existierende und gut funktionierende Kooperationen zwischen Notaufnahmen und KV-Bereitschaftsdienst-Praxen sollen einbezogen werden. Die Planung sollte vorzugsweise auf der Länderebene erfolgen. Von der KBV wird die Forderung nach vertragsärztlichen Doppelstrukturen mit 24 Stundenangebot für Fahrdienst, INZ und Telemedizin weiterhin strikt abgelehnt. Grundlage soll eine verbindliche Steuerung der Notfallpatienten in die geeignete Versorgungsebene sein, wobei auch die Steuerung in Partnerpraxen möglich sein soll, wie Dr. Kalbe betonte. Man war sich einig, dass dies nur bei hoher Verbindlichkeit funktionieren kann. Uneinigkeit gab es dagegen bei der Frage von geeigneten Sanktionen bei Nichteinhaltung dieser Steuerung. Alle Diskutanten waren sich einig, dass bei der Notdienstreform auch eine Reform des Rettungsdienstes einzubeziehen wäre.

Der BDC hatte gemeinsam mit der DGCH bereits zum Referentenentwurf der Ampel-Regierung Stellung genommen und wird sich weiter aktiv in die gesetzgeberische Gestaltung der Notfallreform einbringen.

Auf dem Podium vertreten waren des Weiteren (von links):

Heike Bökenkötter (Moderation Ärzte-Zeitung)
Dr. Anke Schliwen (Kassenärztliche Bundesvereinigung)
Dr. Jürgen Malzahn (AOK-Bundesverband)
Özlem Akigöz (Deutsche Krankenhausgesellschaft)
Dr. Brigitte Wrede (Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Berlin

Weitere Informationen auf den Seiten der KBV

Das BMG erhält neue Arbeitsstruktur

Das Bundesministerium für Gesundheit nimmt nach den Jahren der Pandemie eine größere Neuausrichtung zur Umstrukturierung seiner Abteilungen vor. Diese Fokussierung soll eine bessere Konzentration auf die politischen Schwerpunkte der Hausleitung und eine effizientere Erledigung der Aufgaben ermöglichen. Sie trägt damit den Zielen der Bundesregierung und der aktuellen geopolitischen Entwicklung Rechnung.

Das BMG ist für eine Vielzahl von Politikfeldern zuständig. Zu den zentralen Aufgaben zählen jedoch die Sicherung und Fortentwicklung der Leistungsfähigkeit der Gesetzlichen Krankenversicherung der Sozialen Pflegeversicherung sowie die Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems. Gerade in diesen Themenfeldern wird das Haus in dieser Legislaturperiode besonders gefordert sein.

Die neue Organisation soll einen Beitrag leisten, Kräfte wieder stärker zu sammeln, Einzelaspekte in Themenfeldern zu bündeln sowie Schnittstellen und Doppelarbeiten abzubauen.

Im Sinne der Agenda zur Staatsmodernisierung werden die Strukturen des BMG schlanker sowie Fähigkeiten und Ressourcen gebündelt. Insgesamt werden 19 Einheiten abgebaut: zwei Unterabteilungen, zwölf Referate, drei Projektgruppen, eine Stabstelle und eine Task Force. Der Anteil an Frauen in Führungsposition als Abteilungsleiterinnen hat sich dadurch auf 50% erhöht.

Die konkreten Veränderungen in den Abteilungen sowie das ab 3. November gültige Organigramm finden Sie auf den Seiten des BMG.