Alle Artikel von Olivia Päßler

Inkrafttreten von Beschlüssen des G-BA

Inkrafttreten von Beschlüssen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)

Folgender Beschluss vom 16. November 2023 wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht und tritt am 1. Juli 2024 in Kraft:

Richtlinie zum Zweitmeinungsverfahren: Aufnahme von Eingriffen zum Hüftgelenkersatz

Folgende Beschlüsse vom 6. Dezember 2023 wurden im Bundesanzeiger veröffentlicht und treten mit Wirkung vom 1. Januar 2024 in Kraft:

Mindestmengenregelungen: Anpassung der Anlage an die ICD-10-GM und den OPS 2024

Qualitätssicherungs-Richtlinie zum Bauchaortenaneurysma: Anpassung der Anlage 1 an die ICD-10-GM und den OPS 2024

Folgender Beschluss vom 6. Dezember 2023 wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht und tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2024 in Kraft:

Richtlinie zur Versorgung der hüftgelenknahen Femurfraktur: Anpassung der Anlage 1 an die ICD-10-GM und den OPS 2024

Das verflixte Praktische Jahr

PASSION Chirurgie im Gespräch mit den Chirurginnen Dr. Johanna Ludwig und Kira Bühning

Olivia Päßler: Was hat Ihnen am PJ gefallen, was hat Sie geprägt?

Kira Bühning: Wenn man das Gelernte das erste Mal in die Praxis umsetzen muss, merkt man erst einmal, wie wenig man davon weiß. Am faszinierendsten am PJ fand ich, wie sehr es auf das Zwischenmenschliche ankommt. Es kommt außerdem sehr darauf an, mit welcher Einstellung du in diese Phase gehst. Wenn du schon davon ausgehst, du wirst nur ausgenutzt, hast du eine schwere Zeit. Wenn du dich auf bestimmte Situationen einstellst, dann geht es.

Johanna Ludwig: Ich fand mein PJ im Nachhinein gut. Aber: Man fühlt sich schon häufig wie das fünfte Rad am Wagen. Die PJler stehen oft rum, müssen sich ihre Aufgaben suchen. Sie sind in einer schwierigen Rolle, gerade wenn ihre Aufgaben nicht klar sind oder es keinen Plan bezüglich des Einsatzes gibt. Wenn man auf eine Station kommt und keiner der ärztlichen Kollegen und Kolleginnen weiß davon, wirkt das unprofessionell und wenig wertschätzend.
Als Ausbilderin versuche ich, einen Generationenwechsel zu erreichen, PJler und PJlerinnen sind da um zu lernen. Im gegenseitigen Einvernehmen ist es so, dass sie auch unterstützen, aber das ist nicht ihre alleinige Aufgabe. Ich bin Generation Y, bei uns wehte noch ein recht autoritärer Wind. Aus- und Weiterbildung sollte eine Kernaufgabe der ärztlichen Tätigkeit sein, dazu muss eine gute Struktur, Zeit und Ressourcen zur Verfügung stehen.

KB Vieles liegt aber auch an der Eigeninitiative. Wenn ich im OP stehe und bei einer Operation dabei sein kann, ist es meine eigene Entscheidung, ob ich zum Dienstschluss gehe oder mir die OP bis zu Ende ansehe.

JL Du hast auch PJ-Fortbildungen gehabt – wie sinnvoll waren sie für dich, schließlich kommt man gerade aus dem Studium und das PJ soll ja praktisch sein?

KB Ich fand das von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Diese dazwischengeschobenen wirklich wie Vorlesungen gehaltenen Fortbildungen haben mir nichts gebracht. Sinnvoll fand ich den Studientag in dem Haus, in dem ich meinen chirurgischen Abschnitt absolviert habe. Ich war auch beim Hausarzt, hier haben wir in der Mittagspause die Fälle vom Morgen besprochen, auch das hat mir viel gebracht.

Was hat Ihnen geholfen, den PJ-Alltag zu meistern – auch privat?

KB We all do this together: Viele kommen ja gleichzeitig ins PJ. Wir sind gemeinsam zum Abendessen gegangen, haben uns untereinander ausgekotzt. Und wir haben uns mit den Assistenzärztinnen und -ärzten angefreundet.

Welche Personen haben Ihnen bei der Bewältigung von Herausforderungen geholfen? Wie helfen Sie PJlern bei der Bewältigung ihrer Aufgaben?

KB Die Unterstützung der Assistenzärztinnen und -ärzte ist entscheidend. Wenn man einen Assistenzarzt gefunden hatte, an den man sich hängen konnte, war alles gut machbar. Und es ist wichtig, sich mit der Pflege gut zu stellen.

JL Ja, ohne einen guten Draht zur Pflege ist man häufig aufgeschmissen.

KB Viel rotieren ist außerdem schlecht. Die ersten zwei Wochen sind immer schwer, bis man sich vorgestellt und eingelebt hat.

JL Als PJlerin habe ich das Lernen eingefordert. In meinem Chirurgie-Tertial habe ich am Ende des Tages zu meinem Assistenzarzt gesagt: Ich habe heute noch nichts gelernt. Heute sorge ich dafür, dass meine PJler auch mal selbst etwas im OP machen, etwa eine Schraube rausdrehen, den Hautschnitt machen oder einen K-Draht rausziehen.

Welche Tricks gibt es, Durststrecken zu überwinden?

JL Man sollte sich selbst eingestehen, dass man nicht von Anfang an alles perfekt machen kann. Es hat einen Grund, dass die Assistenzzeit sechs Jahre dauert. Häufig kann es helfen aufzuschreiben, was man am Tag gemacht oder erlebt hat – denn häufig merkt man den eigenen Fortschritt kaum – niedergeschrieben wird es offensichtlicher.

KB Für Durststrecken sind kleine Erfolgserlebnisse entscheidend. Hier ist das Umfeld ganz wichtig. Schön ist, wenn PJler bei OPs dabei sein dürfen, etwas übernehmen dürfen, eine Hautnaht etwa, einen Draht vorschieben oder auch schon mal die Kamera bei laparoskopischen Eingriffen in die Hand bekommen.

Welche Strukturen, Bedingungen an den Unikliniken braucht es, damit das PJ für alle etwas bringt und Spaß macht?

KB Es braucht Organisation! In das PJ gehört eine Struktur hinein und Transparenz. Mit den Vorgesetzten sollten Ziele festgesetzt werden. Und ein PJler sollte einem Assistenzarzt fest zugeordnet zu sein. Das wäre ideal.
Meiner Erfahrung nach sollte man mindestens einen Monat, höchstens drei, bei einer Station bleiben. Danach bleibt die Lernkurve flach. Ein guter Abschluss für mich waren drei Tage auf der Privatstation.

JL PJler haben es verdient, dass es einen Plan für sie gibt. Denn auch das PJ ist wertvolle Lebenszeit, die sinnvoll genutzt werden sollte. Die Vorgesetzten sollten es so sehen: Wir haben unsere PJler bis zu sechs Monate, da wollen wir ihm oder ihr auch etwas mitgeben und von ihnen etwas haben. Das nervigste ist, rumzusitzen, weil niemand weiß, was man kann. Wenn man jeden Tag erneut anfangen muss, zu erklären, was man draufhat, ist das anstrengend.

Was waren Ihre persönlichen Erwartungen an das PJ? Was sind Ihre Erwartungen an PJler?

KB Meine Erwartung war, dass ich etwas lerne! Ich muss nicht jeden Tag etwas dazulernen. Aber für mich war es wichtig, dass ich am Ende der Woche etwas mitgenommen hatte. Mein großes Ziel war: Wenn ich mein drittes Tertial beendet habe und man mir sagt, hier sind deine Patienten, möchte ich keine Angst vor dieser Situation haben müssen. Dafür braucht man aber erst einmal eigene Patienten!

JL Das Wichtige ist, dass man eine Erwartung – auch an sich selbst – hat. Man braucht eine Vorstellung, was man erreicht haben möchte. Auch später in der Weiterbildung ist es wichtig, sich für einzelne Etappen ein eigenes Ziel zu stecken.
Hier gibt es große Unterschiede bei den PJlern, natürlich haben alle ihre persönlichen Interessen und Schwerpunkte.

Was waren Ihre Vorstellungen von dem Beruf als Chirurgin? Welche Erwartungen haben und hatten Sie daran? Wie wurden sie erfüllt?

JL Ich dachte anfangs, in der Chirurgie geht es vor allem um das Operieren. Heute würde ich sagen, es geht darum, Entscheidungen zu treffen, diese zu reflektieren, zu kommunizieren und im Team zu arbeiten. Wir treffen den ganzen Tag Entscheidungen und tragen die Verantwortung dafür. Nirgendwo in der Medizin sind die Ergebnisse so unmittelbar sichtbar wie bei uns. Und kein Fach ist so auf die Person gemünzt, wie das Fach Chirurgie.

KB Am Ende des Tages habe ich das Gefühl: „Jetzt habe ich wirklich etwas gemacht.“ Bei der Inneren Medizin beispielsweise ist das Ergebnis nicht so deutlich erkennbar. Die Chirurgie ist auch sehr strukturiert, was mir gut gefällt.

Was sind Ihre persönlichen Tipps für einen guten Einstieg ins PJ und einen guten Verlauf?

JL Für das PJ gilt, das zu lernen, was im Beruf später wichtig ist: gut kommunizieren und im Team arbeiten. Chirurgie geht außerdem nur im Team, im Schockraum wie im OP. Das fängt im PJ an: freundliche und offene Kommunikation mit allen Berufsgruppen, klare Kommunikation, was man sich wünscht, was man kann, aber auch, was man noch nicht kann.
Gerade bei PJlerinnen habe ich häufig das Gefühl, dass sie sich zu viel zurücknehmen und nicht stören wollen und sich wenig zu trauen. Frauen sind sich selbst gegenüber oft zu kritisch. Männer sind viel selbstbewusster, wir sollten von ihnen lernen.

KB Ja, man sollte sich seines eigenen Wertes bewusst sein. Und dennoch nett sein. Auch ganz wichtig: Sucht euch Partner und Partnerinnen, seid offen und kommuniziert!

Zu den Personen

Dr. med. Johanna Ludwig ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie im BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin. Sie hat zudem den Master of Science in Surgical Science and Practice gemacht. Ihr praktisches Jahr absolvierte sie 2012/2013.

Kira Bühning ist Assistenzärztin in der Klinik für Gefäßchirurgie im Marienhospital Aachen. Ihr PJ hat sie im April 2023 abgeschlossen.

Päßler O: Das verflixte Praktische Jahr. Passion Chirurgie. 2024 Januar/Februar; 14(01/02): Artikel 04_01.

Ambulantisierung – BDC und BDA einigen sich auf Empfehlung zur Aufteilung der Hybrid-DRG zwischen Chirurgie und Anästhesie

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgie (BDC) und der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) haben eine Empfehlung zur Aufteilung der Hybrid-DRG zwischen den beiden Fachgebieten veröffentlicht.

Demnach soll gemeinsam entschieden werden, ob nach Hybrid-DRG oder nach EBM abgerechnet wird, sofern diese Wahlmöglichkeit Bestand haben sollte. Unter der Voraussetzung, dass jeder seine Kosten selbst trägt, wird folgende prozentuale Aufteilung der Hybrid-DRG empfohlen:

  • Bei Betrieb des Aufwachraums durch die Chirurgie:
    64% Chirurgie, 36% Anästhesie
  • Bei Betrieb des Aufwachraums durch die Anästhesie:
    60% Chirurgie, 40% Anästhesie

Die Verbände wurden vielfach gebeten, eine Orientierungshilfe für die individuellen Vereinbarungen zu geben. Die Empfehlung von BDC und BDA beruht auf den durchschnittlichen Honoraranteilen der beiden Fächer in der InEK-Kalkulation der DRGs und im EBM.

„Abhängig von der jeweiligen Verteilung der Kosten für Personal, Räume, Instrumente und Sachmittel können auch deutlich davon abweichende Prozentsätze sachgerecht sein“ betont der BDC-Vizepräsident Dr. Peter Kalbe. „Unter Umständen können dazu auch noch abweichende Prozentsätze für unterschiedliche Eingriffe angesetzt werden“, ergänzt der Leiter des BDC-Referats Niedergelassene Chirurgen des BDC, Dr. Ralf Schmitz.

„Trotz aller Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung der Hybrid-DRGs sind diese ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur längst überfälligen Ambulantisierung“, betont Kalbe.

Auch die Präsidentin des BDA, Professorin Dr. Grietje Beck, betont die Bedeutung der gemeinsamen Empfehlung: „Die Vereinbarung zur grundsätzlichen Aufteilung der Hybrid-DRGs zwischen dem BDA und dem BDC bietet unseren Kolleginnen und Kollegen eine wertvolle Orientierung in diesem völlig neuen Vergütungsbereich“, erklärt sie. „Ganz abgesehen von der praktischen Bedeutung der Vereinbarung bei der Umsetzung der Hybrid-DRG-Verordnung haben die beiden für den operativen Bereich maßgeblichen Berufsgruppen Chirurgie und Anästhesie damit einmal mehr bewiesen, dass sie von der gegenseitigen Wertschätzung überzeugt sind und zu konstruktiven Lösungen beitragen.“ Sie hoffe, dass das auch in Politik und Selbstverwaltung wahrgenommen werde und die Anästhesie bei den zukünftigen Reformen entsprechend mitgedacht und gewürdigt werde.

Zur Orientierungshilfe auf der Website des BDC

 

Ärztliche Zweitmeinung – Zahl registrierter Ärztinnen und Ärzte steigt

Die Zahl der für eine Zweitmeinung zur Verfügung stehenden Ärztinnen und Ärzte wächst stetig an. Besonders viele dieser Expertinnen und Experten stehen zum Thema Schulterarthroskopie (512) und zu Implantationen von Knieendoprothesen (443) bereit. Erheblich stieg die Zahl der Zweitmeinungsgebenden zu Wirbelsäuleneingriffen an. Sie hat sich allein im zweiten Jahr des Bestehens dieses Verfahrens versechsfacht. Bezogen auf alle planbaren Eingriffe, für die es ein Zweitmeinungsverfahren gibt, verteilen sich die registrierten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2022 folgendermaßen:

  • Schulterarthroskopie: 512 (Vorjahr 451)
  • Implantationen einer Knieendoprothese: 443 (Vorjahr 341)
  • Hysterektomie (Gebärmutterentfernung): 417 (Vorjahr 426)
  • Eingriffe an der Wirbelsäule: 302 (Vorjahr 50)
  • Tonsillektomie (Mandeloperation): 252 (Vorjahr 245)
  • Amputation beim diabetischen Fußsyndrom: 106 (Vorjahr 63)
  • Herzkatheteruntersuchungen und Ablationen am Herzen: 62 (in 2022 neu)
  • Implantation Herzschrittmacher, Defibrillator oder CRT-Aggregat: 82 (in 2022 neu)

Zweitmeinungsleistungen können von ambulant oder stationär tätigen Ärztinnen und Ärzten abgerechnet werden, wenn sie eine entsprechende Genehmigung ihrer Kassenärztlichen Vereinigung haben. Ein rechtlicher Zweitmeinungsanspruch besteht seit Ende des Jahres 2018 zu mittlerweile 11 Eingriffen. Zu drei davon (Gallenblasenentfernungen, OPs zum Hüftgelenkersatz und an Aortenaneurysmen) traten die entsprechenden Regelungen aber erst nach 2022 in Kraft, deshalb sind die Zahlen dazu im vorliegenden Bericht noch nicht enthalten.

Beschlusstext auf den Seiten des G-BA

Weiterführende Informationen auf den Seiten der KBV.

Eckpunkte für eine Reform der Notfallversorgung vorgestellt

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat heute die Eckpunkte für eine Reform der Notfallversorgung vorgelegt.

Ein Überblick:

  • Um Patientinnen und Patienten schneller einen Behandlungstermin zu vermitteln, sollen die Terminservicestellen ausgebaut und verstärkt werden und sich mit den Rettungsleitstellen vernetzen. Hierzu sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) mit Rettungsleitstellen künftig zwingend kooperieren und eine Überleitung von Hilfesuchenden, je nach Fall, ermöglichen
  • Die notdienstliche Akutversorgung soll bundesweit vereinheitlicht werden. Dazu sollen die KVen rund um die Uhr eine telemedizinische Versorgung sowie Hausbesuche insbesondere für immobile Patientinnen und Patienten bereitstellen
  • Die KVen erhalten den Plänen zufolge gesetzlich die Möglichkeit, für den aufsuchenden Dienst auch qualifiziertes nichtärztliches Personal einzubinden oder mit dem Rettungsdienst zu kooperieren (Gemeindenotfallsanitäter). Die ärztliche Kompetenz soll in diesen Fällen durch eine telemedizinische Anbindung dieser Dienste sichergestellt werden
  • Die KVen sollen sicherstellen, dass die offenen Sprechstunden, die bestimmte Facharztgruppen gemäß Bundesmantelvertrag anbieten und an die TSS melden müssen, möglichst gleichmäßig über die Woche verteilt zur Verfügung stehen, um Hilfesuchenden mit akutem Behandlungsbedarf während der Sprechstundenzeiten eine geeignete Versorgung in vertragsärztlichen Praxen anbieten zu können
  • Um Patientinnen und Patienten im Notfall gleich an die richtigen Strukturen zur Behandlung weiterzuleiten, sollen flächendeckend Integrierte Notfallzentren (INZ) sowie, dort wo es die Kapazitäten zulassen, Integrierte Notfallzentren für Kinder und Jugendliche (KINZ) eingerichtet werden. INZ und KINZ bestehen den Plänen zufolge aus der Notaufnahme eines Krankenhauses, einer zentralen Ersteinschätzungsstelle („gemeinsamer Tresen“) und einer KV-Notdienstpraxis in unmittelbarer Nähe
  • Die Verantwortung für die Einrichtung der zentralen Ersteinschätzungsstelle soll grundsätzlich dem Krankenhaus obliegen
  • Die Kooperationspartner der INZ sollen sich digital vernetzen, um Behandlungsdaten schnell austauschen zu können
  • Die Öffnungszeiten der INZ werden gesetzlich festgelegt: (Wochenende/Feiertage: 9 Uhr bis 21 Uhr, Mittwoch/Freitag: 14 Uhr bis 21 Uhr und Montag, Dienstag und Donnerstag von 18 Uhr bis 21 Uhr). Abweichungen davon sind im Einzelfall möglich, wenn die notdienstliche Versorgung anderweitig sichergestellt ist
  • Durch eine Anbindung an eine Terminservicestelle sollen Patientinnen und Patienten in INZ auch geeignete Termine für eine Weiterbehandlung angeboten werden können. Zudem soll auch die Abgabe von kurzfristig benötigten Arzneimitteln ermöglicht werden. Hierzu können die Integrierten Notfallzentren mit Apotheken in unmittelbarer Nähe Kooperationsvereinbarungen treffen
  • Damit Patientinnen und Patienten nach Behandlung in einer Notdienstpraxis oder bei einem Hausbesuch nicht anschließend noch einmal in eine Hausarztpraxis gehen müssen, nur um eine Krankschreibung zu erhalten, soll auch den INZ sowie dem aufsuchenden Notdienst die Ausstellung der Krankschreibung ermöglicht werden

Das Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Gesundheit

Quelle: Ärztenachrichtendienst

BDC|Schnittstelle – im Fokus: Professorin Carolin Tonus

Unser Format BDC|Schnittstelle präsentiert in regelmäßigen Abständen Persönlichkeiten aus den BDC|Landesverbänden. Heute im Fokus: Professorin Carolin Tonus, Vorsitzende des Landesverbands BDC|Hamburg

1. Frau Professorin Tonus, welchen Auftrag haben Sie sich für Ihren Landesverband auf die Fahne geschrieben?
Wir mussten nach der Pandemie den Landesverband regelrecht reanimieren. Dieses Jahr hatten wir dann wieder eine gut besuchte und spannende Jahrestagung im November. Wir bleiben dran, das Interesse an der regionalen Verbandsarbeit nachhaltig zu wecken.

2. Welches Thema liegt Ihnen für Hamburg in den nächsten Jahren besonders am Herzen?
Für die Chirurgenschaft möchte ich einen starken Verbund in diesem wunderbaren Stadtstaat Hamburg kreieren mit einem Dreigestirn aus Niederlassung, MVZ und Klinik. Der BDC soll für alle Chirurgen und Chirurginnen in Hamburg eine Heimat bieten mit relevanten Themen und Aufgaben.

3. Wie möchten Sie es mit ihrem Verband anpacken? Wen und was benötigen Sie dafür? Was sind die Hürden?
Wir möchten Jüngere für den Vorstand gewinnen. Wir haben uns dazu überlegt, dass wir die Assistenzarztsprecher:innen, die schon einen recht guten Überblick in die beruflichen Strukturen haben, in die BDC-Geschäftsstelle einladen. Mein Plan ist, mit ihnen nach Berlin zu reisen. Gemeinsam mit dem BDC-Vorstand möchte ich den Interessierten die Verbandsarbeit näherbringen und sie dafür begeistern. Ich halte das für ein schönes Pionierprojekt!

4. Welche Verantwortung und welchen spezifischen Einfluss auf die Politik haben die Landesvertretungen des BDC aus Ihrer Sicht?
Wir befinden uns in Zeiten der Veränderung und der Reformation, daher sind mir zwei Dinge wichtig: Wir wollen daran aktiv mitwirken und gestalten. Wir sehen uns dabei wie gesagt als Interessensvertretung für alle, Niedergelassene wie Angestellte in Klinik und MVZ. Der BDC muss sich hier meiner Meinung nach sehr breit aufstellen. Und ich meine außerdem: Nur die, die Herzen gewinnen und begeistern, werden in Zukunft Erfolg haben. Das gilt überall: Im beruflichen, chirurgischen wie auch im Verbandsumfeld.

5. Was wünschen Sie sich für Ihren Landesverband und die BDC Landesverbände in den nächsten Jahren nach innen und nach außen?
Der BDC ist der größte chirurgische Verband in Europa. Die BDC-Landesverbände haben die Möglichkeit, als starker Verbund zu agieren. Mir persönlich gefällt diese Struktur, aber auch mit welchem persönlichen Engagement meine Kolleg:innen dabei sind. Für den Landesverband Hamburg wünsche ich mir, dass wir eine Vorbildfunktion einnehmen können und Strahlkraft gewinnen. Ich möchte mit meinem Landesverband beweisen, dass wir für die Menschen, die in der Chirurgie arbeiten, Erfolge erzielen können!

6. Warum lohnt sich als BDC Mitglied ein Engagement in den Landesverbänden, und wer kann/sollte für ein Mandat kandidieren?
Hier hast du die Chance, etwas positiv zu begleiten und zu gestalten. Wichtig dabei ist, dass man kein Amt aus Eitelkeit bekleidet oder nur, weil man einen Titel tragen möchte. Das Interesse muss immer intrinsisch sein, aus eigener Überzeugung kommen. Ich möchte für die Chirurgie etwas bewirken. Ich bin ein absoluter Überzeugungstäter!

Privat

 

Kurzporträt Professorin Dr. med. Carolin Tonus

Proessorin Dr. Carolin Tonus, Chefärztin der Allgemein- und Visceralchirurgie in der Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg

Professorin Tonus ist seit über 32 Jahren durchweg Vollzeit in der Chirurgie tätig. Bereits mit vierzig Jahren wurde sie Chefärztin und begleitet seit vielen Jahren das ärztliche Direktoriat. Sie ist eine der wenigen Ärzt:innen, die sich von extern habilitiert haben. Seit rund zehn Jahren ist Tonus zudem Aufsichtsrätin eines privaten Trägers auf der Arbeitgeberbank. Über Jahrzehnte im BDC in unterschiedlichsten Funktionen aktiv, seit 2021 Landesverbandsvorsitzende für Hamburg. Das chirurgische Herz schlägt ihr als Mitglied in verschiedenen Fachgesellschaften. Professor Tonus hat einen Sohn und ist mit einem Chirurgen verheiratet. Privaten Ausgleich findet sie beim Fußball, „leidet“ seit Jahren mit ihrem HSV.

Professorin Carolin Tonus‘ Homepage: carolintonus.de

Der BDC|Landesverband Hamburg
Kurzpräsentation BDC-Landesverband Hamburg 2023 im PDF-Format
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Satire oder Absicht? Der BDC kritisiert die Rechtsverordnung zu den Hybrid-DRG

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgie (BDC) weist darauf hin, dass die Abrechnung der seit 1. Januar 2024 in Kraft getretenen Hybrid-DRG im ambulanten Bereich völlig unklar ist und rät den niedergelassenen Chirurginnen und Chirurgen zur Vorsicht.

Kurz vor Weihnachten hat das Bundesministerium für Gesundheit praktisch ohne Vorlaufzeit die Rechtsverordnung zur Einführung der so genannten Hybrid-DRG zum 1. Januar in Kraft gesetzt. Im Gegensatz zu dem zuvor bekannt gewordenen Referentenentwurf ist diese nun auf zwei Paragraphen zusammengeschmolzen. Jetzt soll wieder die Selbstverwaltung die weiteren notwendigen Regelungen vornehmen.

Zur Vorgeschichte: Anfang 2023 wurde gesetzlich über den neuen §115f SGB V beschlossen, bestimmte Operationen aus der stationären und kostenintensiven Vergütung herauszunehmen und stattdessen eine neue und preiswertere Vergütung durch Hybrid-DRG einzuführen. Ebenfalls per Gesetz sollte die Selbstverwaltung innerhalb kürzester Frist die Einzelheiten regeln, anderenfalls werde das Ministerium per Ersatzvornahme tätig. „Die Frist war von vornherein absehbar zu kurz, so dass nunmehr die Ministerialbürokratie in den Aufgabenbereich der Selbstverwaltung eingegriffen hat. Wie zu erwarten ist dieser Versuch gescheitert, da aus juristischen Gründen alle Regelungen zur Vergütung gestrichen wurden“, erklärt Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Vizepräsident des BDC. Im Ergebnis musste das Gesundheitsministerium nun doch wieder die Selbstverwaltung beauftragen, die Einzelheiten auszuarbeiten. Rüggeberg dazu: „Man sollte besser den Sachverstand der Anwender nutzen, als am Ende peinlich zu scheitern.“

In Krankenhäusern ändert sich abgesehen von einer Absenkung der Vergütung im Prinzip nichts, die geforderten Grouper- und Abrechnungssysteme sind dort vorhanden. Im niedergelassenen Bereich dagegen ist völlig unklar, wie die neuen DRG abgerechnet werden sollen. Bevor dies nicht klar geregelt ist, rät der Berufsverband allen niedergelassenen Chirurginnen und Chirurgen zu größter Zurückhaltung.

„Es drängt sich der Eindruck auf, dass es sich nur vordergründig um eine Posse handelt. Und da darf man durchaus eine gewisse Absicht vermuten“, erklärt Rüggeberg. „Die Verordnung ist im Ergebnis nur von den Kliniken aus gedacht mit unklaren Nebenwirkungen für den vertragsärztlichen freiberuflichen Bereich. Hier vermuten wir eine gewisse Absicht der Politik, die Medizin schrittweise zu verstaatlichen. Das ist alles andere als ein wirksamer Schub in Richtung der von allen geforderten Ambulantisierung“, betont Rüggeberg.

 

Mindestmengenregelungen

Mit gleich drei Beschlüssen hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) sowohl das Set seiner Beratungsthemen als auch Organisatorisches zu seinen Mindestmengenregelungen verändert.

  1. Keine Mindestmenge TAVI: Für kathetergestützte Aortenklappenimplantationen (Transcatheter aortic-valve implantation – TAVI) wird es keine Mindestmenge geben.
  2. Beratungen zu einer neuen Mindestmenge Major-Leberresektion. Dabei handelt es sich um eine anspruchsvolle Operation bei maligner Erkrankung der Leber im Rahmen eines komplexen Versorgungsgeschehens und es gibt Hinweise auf eine erhebliche Krankenhausmortalität.
  3. Ein neuer Anhang zu den Mindestmengenregelungen erleichtert den Krankenkassenverbänden künftig die jährliche Informationsübermittlung zu den Klinik-Prognosen an den G-BA.

Weitere Informationen auf den Seiten des G-BA.

 

DCK 2024: Vorprogramm veröffentlicht

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchte ich Sie im Namen der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie zum 141. Deutschen Chirurgie Kongress nach Leipzig sehr herzlich einladen.

Unter dem Motto des DCK 2024 „Mut zur Veränderung – Zukunft mitgestalten“, laden wir Sie ein Teil des DCK´s zu werden und als Teilnehmende die Zukunft der Chirurgie in Deutschland mitzugestalten.

Das Motto des DCK 2024 „Mut zur Veränderung – Zukunft mitgestalten“ zielt darauf ab, dass wir zusammen den Mut aufbringen müssen und können, dringend notwendige Veränderungen des Gesundheitssystems in Deutschland kraftvoll und positiv zu begleiten. Nur wenn wir gemeinsam Veränderungen inhaltlich unterstützen, haben wir eine Chance auf Systemverbesserung.

Zur weiteren Verstärkung der internationalen Ausrichtung des Deutschen Chirurgie Kongresses werden im kommenden Jahr als Gastnation die Vereinigten Staaten von Amerika präsent sein. Wir erwarten eine Partnerdelegation des American College of Surgeons, die sich an den internationalen Sitzungen zu chirurgischen Themen wie auch gesundheitspolitischen Themen im Vergleich zu Deutschland und Europa beteiligen wird.

Ich wünsche Ihnen nun ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

Ihre Christiane Bruns
Präsidentin DGCH 2023/2024

Zum DCK 2024 Vorprogramm

 

Weitere Informationen zum DCK 2024

S3-Leitlinie zum perioperativen Management bei Magen-Darm-Tumoren veröffentlicht

Im Leitlinienprogramm Onkologie ist erstmalig eine S3-Leitlinie zum Perioperativen Management bei gastrointestinalen Tumoren (POMGAT) erschienen. Sie soll das prä-, intra- und postoperative Management bei gastrointestinalen Tumoren verbessern und die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit vereinfachen.

Die Federführung haben die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie übernommen. Außerdem haben 29 Fachgesellschaften, zwei Selbsthilfegruppen und andere mitgearbeitet.

Beim perioperativen Management in der Onkologie geht es um die Organisation von Abläufen vor, während und nach einer Tumorresektion. Daran sind unter anderem die Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesie, Schmerztherapie, Onkologie, Palliativ-, Ernährungs-, Rehabilitations- sowie Sportmedizin und Pflege beteiligt. Die Leitlinie gibt für die Zusammenarbeit wichtige medizinische Handlungsempfehlungen.

Zum Leitlinienprogramm Onkologie

Quelle: Ärzteblatt online