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Welttag der Patientensicherheit – Zu viele Operationen: Chirurgie rät zur Ausweitung von Zweitmeinungsverfahren

In Deutschland wird im internationalen Vergleich zu viel operiert. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH) anlässlich des Welttags der Patientensicherheit aufmerksam, der am 17. September 2024 zum Thema „Diagnosesicherheit“ stattfindet. „Für die Chirurgie bedeutet das Indikationssicherheit, also die Frage, ob eine Operation tatsächlich angezeigt ist“, sagt DGCH-Generalsekretär Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen. Um die Indikationssicherheit zu erhöhen, raten DGCH-Experten zur Ausdehnung des Zweitmeinungsverfahrens, zu höherwertigen Studien und mehr Empowerment auf Seite der Patientinnen und Patienten.

In Deutschland wird – ebenso wie in den USA – in vielen Bereichen nach wie vor oft unnötig operiert, ohne eindeutige Indikation. „Die Gründe dafür liegen häufig im ökonomischen Druck, der mit dem Erreichen bestimmter Mindestmengen-Vorgaben oder Fallzahlen verbunden ist“, so Schmitz-Rixen. Um Patientinnen und Patienten vor unnötigen Behandlungen zu schützen, besteht daher seit 2019 für eine Reihe planbarer Eingriffe und Operationen ein gesetzlicher Anspruch auf ein geregeltes ärztliches Zweitmeinungsverfahren, das die Kassen übernehmen. Die Liste der zweitmeinungsberechtigten Eingriffe wird laufend erweitert – zuletzt im Juli um Eingriffe am Hüftgelenk, ab Oktober um geplante Eingriffe an Aortenaneurysmen.

„Aortenaneurysmen werden häufig unnötig operiert“, bestätigt Schmitz-Rixen. Zwar empfehlen die Leitlinien, erst ab einer Aortaausdehnung von mehr als 5,5 Zentimetern zu operieren. „Wir liegen in Deutschland aber im Durchschnitt statistisch gesehen bei 5,5 Zentimetern und gehen davon aus, dass in 40 Prozent der Fälle außerhalb der Leitlinie operiert wird“, so Schmitz-Rixen. Auch bei vergleichsweise einfachen Eingriffen gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. „Patientinnen und Patienten mit rechtsseitigen Unterbauchschmerzen werden in Deutschland viel häufiger operiert als in anderen Ländern“, berichtet DGCH-Präsident Professor Dr. med. Udo Rolle. Während eine akute Blinddarmentzündung sofort operiert werden muss, kann bei einer unkomplizierten Appendizitis als Alternative auch eine Behandlung mit Antibiotika in Betracht gezogen werden.

Zwar haben gesetzlich Versicherte im Rahmen der freien Arztwahl immer die Möglichkeit, mit einer hausärztlichen Überweisung einen weiteren Facharzt oder Fachärztin zu konsultieren, um eine zweite Meinung zu einer vorgeschlagenen Behandlung, Untersuchung oder Operation einzuholen. Dennoch empfehlen die DGCH-Experten, die strukturierten gesetzlichen Zweitmeinungsverfahren zu erweitern. „Dies sollte der Fall sein vor allem für schwerwiegende und lebensverändernde Operationen etwa an Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre oder Mastdarm“, meint Schmitz-Rixen. „Das wäre ein wichtiger Beitrag zur Patientensicherheit, sofern es sich nicht um akute Erkrankungen handelt, die sofort behandelt werden müssen“, ergänzt Rolle. Wer eine Zweitmeinung einholen möchte, sollte den behandelnden Arzt oder Ärztin darüber informieren und sie bitten, Befunde, Berichte, Laborwerte und Ergebnisse von Röntgenuntersuchungen auszuhändigen.

Zwei weitere Ansätze sehen die DGCH-Experten, um die Indikationssicherheit zu erhöhen. „Leitlinien sind ein wichtiges Instrument“, so Schmitz-Rixen. „Aber Leitlinien sind nur so gut wie die Evidenz, auf der sie beruhen, und es gibt zu wenig prospektiv-randomisierte Studien.“ Häufig fehle auch der Bezug zur Ergebnisqualität, „Wir benötigen eine höherwertige Studienkultur und mehr Versorgungsforschung“, kritisiert Schmitz-Rixen. Schließlich könnten auch Patientinnen und Patienten selbst zur sicheren Versorgung beitragen. „Wir möchten Betroffene ermuntern, sich über Diagnose und Behandlung zu informieren, Fragen zu stellen, Bedenken zu äußern und ihre Meinung kundzutun. Zusätzlich können Patientinnen und Patienten sich aktiv an klinischen Studien in der Versorgungsforschung beteiligen“, erklärt Rolle. „Die angeführten Maßnahmen werden sicherlich dazu führen, dass die immer noch erhebliche Zahl von Behandlungsfehlern deutlich reduziert werden kann“, subsummiert Professor Dr. med. Dr. med. h.c. Hans-Joachim Meyer, Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgie (BDC). „Dieses gilt auch für die Empfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, denen sich von Seiten des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgie auch in aller Regel vollständig angeschlossen wird.“

Der Welttag der Patientensicherheit ist einer der globalen Gesundheitstage der WHO. Er wurden 2019 auf Initiative des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) auf den 17. September festgesetzt. Das diesjährige Motto lautet: „Sichere Diagnose. Richtige Behandlung. Gemeinsam für Diagnosesicherheit“. Das APS ruft bundesweit Mitarbeitende und Institutionen im Gesundheitswesen auf, sich mit Aktionen rund um den 17. September zu beteiligen. Alle Aktionen sind unter www.tag-der-patientensicherheit.de gelistet. Um ein Signal für mehr Patientensicherheit zu setzen, sollen außerdem am 17. September Fassaden in Orange leuchten.

Quelle: DGCH

 

 

Einladung zur Jahrestagung des Landesverbandes BDC|Hamburg

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

hiermit lade ich Sie für die diesjährige Mitgliederversammlung des Landesverbandes BDC|Hamburg ein:

Datum: Mittwoch, 27. November 2024
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ort: Steigenberger Hotel Hamburg, Heiligengeistbrücke 4, 20459 Hamburg

Die Krankenversorgung in Deutschland steht vor nachhaltigen Veränderungen. In welcher Form sich die geplante Gesundheitsreform vor dem Wahljahr 2025 durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Insbesondere deren föderale Ausgestaltung. Es geht nicht um das „ob“, sondern um das „wie“.

Aus diesem Grund sind lokale Player aus Politik, Ärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung eingeladen. Aufklärung, Transparenz und Diskussion stellen wichtige Eckpfeiler in Zeiten der Transformation dar. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgie ist mit mehr als 16.000 Mitgliedern die größte operative Vereinigung in Europa. Der BDC|Hamburg hat eine laute Stimme. Nutzen Sie die Chance, miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Generation der Babyboomer geht ab jetzt von Bord. Künstliche Intelligenz alleine wird den Personalengpass nicht lösen können.

Bitte helfen Sie mir, Interessierte aus Praxis, MVZ, Klinik, Industrie, Anstellung und Selbständigkeit zu mobilisieren. Nur gemeinsam verschaffen wir uns in der Hansestadt Hamburg Gehör.

Im Anhang finden Sie die Agenda und das Anmeldeformular.

Ihre
Professor Dr. med. Carolin Tonus
Vorsitzende Landesverband BDC|Hamburg

Einladung
Anmeldung

Mitmachen! Gib dem ärztlichen Nachwuchs Deine Stimme für eine gesicherte Weiterbildung!

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC) geht bei seinem Engagement für den ärztlichen Nachwuchs neue Wege. Mit einer Kampagne möchte der Verband auf die hohe Bedeutung der fachärztlichen Weiterbildung hinweisen.

„Die Förderung der chirurgischen Weiterbildung ist eines unserer Kernthemen und hat einen hohen Stellenwert. Vorstand, Geschäftsführung und Mandatsträger im Verband arbeiten seit Jahren an Konzepten und Lösungen für eine gesicherte, gut strukturierte und qualitativ hochwertige chirurgische Weiterbildung. Unsere Forderungen haben wir im März dieses Jahres in einem Positionspapier dargestellt. Auf politischer Ebene passiert: Nichts. Im Rahmen der anstehenden Krankenhausreform wird die Weiterbildung nach wie vor ignoriert. Daher gehen wir nun den nächsten Schritt: Mit einer Kampagne richten wir uns an die Öffentlichkeit und an Verbündete, um auf das Thema fachärztliche Weiterbildung aufmerksam zu machen, und den Druck auf die Politik zu erhöhen. Denn das Thema ist nicht nur für angehende Fachärztinnen und Fachärzte relevant, sondern auch für Patientinnen und Patienten. Unser Anspruch, eine bestmögliche ärztliche Versorgung zu gewährleisten, gilt selbstverständlich auch für die Zukunft und darf nicht durch mangelhafte Rahmenbedingungen konterkariert werden“, betont BDC-Vizepräsident Dr. Peter Kalbe.

Die Kampagne basiert auf einem Comic-Clip, der durch seinen außergewöhnlichen Stil auffällt. „Wie gesundheitliche Versorgung in letzter Konsequenz aussehen könnte, wenn die Politik die Weiterbildung nach wie vor vernachlässigt, wollen wir mit voller Drastik in einer ganz neuen Ästhetik zeigen. Durch die Verwendung von Comicfiguren konnten wir die Situation abstrahieren und ins Absurde ziehen“, erklärt BDC-Geschäftsführerin Dr. Friederike Burgdorf. Der Clip ist ab heute auf den Social Media Kanälen des Verbands zu sehen. Der Berufsverband begnügt sich dabei nicht mit Likes und Shares. Die Kampagne mündet in eine Petition an das Bundesgesundheitsministerium, für die der Verband zur Unterschrift aufruft. Ärztinnen und Ärzte aller Karrierestufen, die Studentenschaft, und auch die Öffentlichkeit, also potenzielle Patientinnen und Patienten, sollen unterschreiben. „Der „Call to Action“ – tut was! ist uns besonders wichtig. Damit das Bundesgesundheitsministerium unsere guten Konzepte zur fachärztlichen Weiterbildung endlich aufgreift“, so Burgdorf.

Kampagnenaufruf https://www.bdc.de/kampagne

Petition

LinkedIn; Instagram; Youtube; TikTok; Twitter

Positionspapier der Gemeinsamen Weiterbildungskommission Chirurgie (Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. und Deutsche Gesellschaft für Chirurgie)

 

Neue gematik-Geschäftsführung seit September

Die gematik hat seit September eine neue Geschäftsführung. Die Gesellschafterversammlung hatte den Personalvorschlag des Bundesgesundheitsministeriums im Juni angenommen. Dr. Florian Fuhrmann übernimmt seinen neuen Posten für fünf Jahre.

Dr. Sibylle Steiner, Mitglied des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV):

„Mit Dr. Florian Fuhrmann tritt ein versierter Kenner der vertragsärztlichen Versorgung an die Spitze der neuen Digitalagentur. Das ist durchaus erfreulich. Damit verbunden ist die Erwartung, dass die Belange der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen stärker einfließen in die bisher sehr technisch geprägte Arbeit der ,alten‘ gematik.“

Der BDC begrüßt die Ernennung von Dr. Fuhrmann. Von Seiten der Niedergelassenen sind damit berechtigte Hoffnungen verbunden. Fuhrmann war zuvor u.a. als Geschäftsführer der KV Telematik tätig.

Die Arbeitsbereiche bei der gematik teilen sich die drei Geschäftsführer: Dr. Florian Fuhrmann verantwortet als Vorsitzender der Geschäftsführung die Bereiche Strategie und Standards, Recht und Finanzen. Brenya Adjei die Bereiche Personal, IT und Kommunikation. Dr. Florian Hartge führt die Bereiche Produktion, Sicherheit und Betrieb.

Einladung zur Mitgliederversammlung des BDC|Hessen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,

ich möchte Sie heute bereits auf zwei Termine im Oktober aufmerksam machen.

Zum einen möchte ich Sie bitten sich 30.10.2024 zu notieren. An diesem Tag laden wir Sie zu unserer jährlichen Mitgliederversammlung gemeinsam mit dem Hessischen Chirurgenverband um 18:30 Uhr, diesmal in den Räumen der Emma-Klinik in Seligenstadt, ein. Das Programm steht noch nicht hundertprozentig – ich kann aber schon versprechen, dass wir wieder einen Bogen zwischen aktueller Medizin und Politik und zwischen den Bedürfnissen der Niedergelassenen und der Kliniken schlagen werden und freue mich schon jetzt auf eine hoffentlich rege Diskussion.

Zum zweiten möchte ich Sie auf ein Projekt unseres ehemaligen Landesvorsitzenden Ernst Hanisch hinweisen und um Ihre Unterstützung bitten. „KIDS SAVE LIVES“ ist ein Projekt, dass Schülern die Reanimation nahebringen soll. Schätzungen gehen davon aus, dass man bei einer flächendeckenden Implementierung 10000 Menschenleben jährlich in Deutschland retten könnte. Ernst Hanisch hat im Rahmen seiner Mitgliedschaft bei den Rotariern hier ein beachtenswertes Projekt ins Leben gerufen. Eine erste Veranstaltung für den Kreis Offenbach wird am 07.10.24 in der Stadthalle in Langen stattfinden. Hier werden Schüler des Schulsanitätsdienstes von 20 Schulen in der Wiederbelebung geschult.
In diesem Zusammenhang möchte ich Sie um zwei Dinge bitten. Zum einen unterstützt der BDC Hessen das Projekt und sucht noch Helfer, die sich am 07.10. beteiligen möchten – entweder direkt bei der Schulung oder auch am BDC-Stand (bitte Rückmeldung direkt an mich unter [email protected]). Zum anderen würde ich Sie bitten entsprechende Projekte auch in Ihrer Region zu unterstützen.

Sollten Sie noch Fragen haben, bitte zögern Sie nicht mich anzusprechen.

Herzliche Grüße und bis Oktober
Frank Forst
Vorsitzender BDC LV|Hessen

Neue Informationsmaterialien zur elektronischen Patientenakte (ePA)

Die KBV veröffentlicht neue Informationsmaterialien zur elektronischen Patientenakte (ePA) die ab 2025 zur Anwendung kommt.

PraxisInfoSpezial
Eine neue Auflage der PraxisInfoSpezial enthält Basiswissen rund um die ePA. Darin wird unter anderem erläutert, welche Daten Praxen künftig einpflegen müssen, wie der Zugriff auf die ePA erfolgt und welche Informations- und Dokumentationspflichten Ärzte und Psychotherapeuten haben. Auch Fragen, ob eine Einsichtnahme bei jedem Patienten-Kontakt routinemäßig notwendig ist oder welche Widerspruchsmöglichkeiten Versicherte haben, werden beantwortet. Die PraxisInfoSpezial finden Sie hier

Schaubild
Ergänzend zur PraxisInfoSpezial gibt es ein Schaubild, das wesentliche Informationen zur Nutzung der ePA in der Praxis auf einer Seite zusammenfasst: https://www.kbv.de/media/sp/ePA_Infoblatt_Auf-einen-Blick.pdf

Video
Wie die elektronische Patientenakte die Anamnese, Diagnostik und Behandlung unterstützen kann, zeigt ein Video. Anhand eines fiktiven Falls wird die Nutzung der ePA erläutert. Das Video steht auf der Internetseite der KBV bereit.

Weitere kommunikative Maßnahmen sind geplant, um die Praxen bestmöglich bei der geplanten Einführung und Nutzung der ePA zu unterstützen. So starten die PraxisNachrichten in der kommenden Woche eine Serie zur ePA. Alle zwei Wochen wird ein Aspekt näher erläutert.

Weitere Informationen auf den Seiten der KBV

BDC, DGCH und Fachgesellschaften treten für ihre Grundsätze ein

“Medizin braucht freien und internationalen Austausch – sowohl in der Forschung als auch in der Versorgung in Klinik und Praxis. Ärztinnen und Ärzte sehen alle Menschen ohne Wertung als Patientinnen und Patienten, die es zu behandeln, betreuen und zu heilen gilt. Die Demokratie als Grundvoraussetzung für diese Freiheiten müssen wir verteidigen und fremdenfeindlichen, autoritären Programmatiken entschieden entgegentreten”, erklärt BDC-Geschäftsführerin Dr. Friederike Burgdorf.

Auszug aus dem Memorandum der DGCH, ihrer Fachgesellschaften und des BDC: “Als Chirurginnen und Chirurgen sind wir politisch unabhängig und neutral. Unser Handeln im Dienst an unseren Patienten sowie die seit Hippokrates und aktueller dem Genfer Gelöbnis geltenden Werte bestimmen auch unsere Haltung zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Wir lehnen jedwede Gewalt ab und distanzieren uns insbesondere von Aktionen gegen die unantastbare Menschenwürde. Eine politische Gesinnung, die sich unmittelbar oder mittelbar gegen die Würde des Menschen richtet, ist mit unseren Grundüberzeugungen nicht vereinbar.”

Bitte scheuen Sie sich nicht, für diese Grundüberzeugungen in ihrem beruflichen und privaten Umfeld einzutreten, zu werben und sie auch allen ins Bewusstsein zu rufen, die mit Ihnen arbeiten.

Memorandum der DGCH, ihrer Fachgesellschaften und des BDC.

„Wir brauchen dringend mehr Strukturierung – und eine auskömmliche Finanzierung“

Kaum Förderung, zu wenig Nachwuchs: In der ärztlichen Weiterbildung liegt einiges im Argen. Doch welche Probleme gibt es genau? Und was müsste sich ändern? Der Ärztenachrichtendienst hat Betroffene aus mehreren Fachbereichen gefragt, wie sie die aktuelle Weiterbildungssituation in ihrer Disziplin einschätzen. Heute im Gespräch: Dr. Ralf Schmitz vom Berufsverband der Deutschen Chirurgie (BDC).

Wie steht es um die Weiterbildung in Ihrem Fach, gibt es genug Nachwuchs, gibt es genug Plätze?

Beides kann ich mit Nein beantworten. Das ist aber ein Problem, das nicht neu ist, sondern schon seit Jahren mitgeschleppt wird. Weiterbildung war letztendlich immer nur ein Nebenprodukt. Das ist nicht nur in der Chirurgie so. Primär ging es nie um die Weiterbildung, sondern es gab halt einen Arbeitsvertrag und Beiprodukt dessen war die Weiterbildung.

Das hat alles super funktioniert, als die Arbeitszeiten noch so waren wie vor dem EuGH-Urteil. Da kam man auf reichlich Eingriffe und Erfahrung. Das hat sich zum einen geändert.

Zum anderen hat sich geändert, dass in den Kliniken immer mehr Aufgaben von den jungen Kolleginnen und Kollegen erledigt werden müssen, die relativ wenig mit Weiterbildung und oftmals auch gar nichts mit Medizin zu tun haben, nämlich Dokumentationsaufgaben.

Ist denn eine rein klinische Weiterbildung angesichts der zunehmenden Ambulantisierung überhaupt noch möglich?

Nein. Wir haben genau deswegen für die Chirurgie in Schleswig-Holstein schon vor über zehn Jahren ein Modellprojekt angestoßen. Wir hatten dabei im Sinn, dass wir die jungen Kolleginnen und Kollegen, die in den Kliniken sitzen, unterstützen, weil auch schon damals im Jahr 2015 nicht genügend Ausbildungseingriffe in den Kliniken vorhanden waren.

Viele Eingriffe, wie zum Beispiel Materialentfernungen, Karpaltunnel-Operationen an der Hand und einfache Osteosynthesen sind klassische Ausbildungsoperationen. Damit fängt man normalerweise an, wenn man ein Messer in der Hand halten will. Und das hat damals schon nicht funktioniert, denn diese Eingriffe wurden auch zu diesem Zeitpunkt schon zum großen Teil im niedergelassenen Bereich, also in ambulanten OP-Zentren oder Belegkliniken durchgeführt.

Dazu kam dann noch, dass wegen verminderter Anwesenheitszeit in der Klinik durch Ausgleich der Bereitschaftsdienstzeiten immer weniger die Möglichkeit bestand, überhaupt an Operationen teilzunehmen.

Deswegen wollten wir im Rahmen eines Modellprojektes zeigen, dass eine sektorenübergreifende Weiterbildung überhaupt funktioniert. Das sah dann so aus, dass die Weiterzubildenden, die am UKSH in Kiel angestellt waren, auf Hospitationsbasis in das vertragsärztlich geleitete MVZ Chirurgie ebenfalls in Kiel gekommen sind, um dort operative Eingriffe auszuüben, die sie noch benötigten. Zunächst gab es viele Zweifler, aber mit Unterstützung von KV und Ärztekammer in Schleswig-Holstein ging es dann. Der damalige Präsident Dr. Franz Bartmann, selbst Chirurg und gleichzeitig in der Weiterbildungskommission der Bundesärztekammer, hat uns dabei sehr unterstützt. Letztendlich konnten wir zeigen, dass eine Weiterbildung über die Sektorengrenzen hinweg zwischen einer Uni-Klinik und einem niedergelassenen MVZ möglich war und gut funktionierte.

Der BDC unterstützt Chirurginnen und Chirurgen in Weiterbildung bei ihrer Vorbereitung auf die Facharztprüfung. Dafür bietet die BDC|Akademie Facharztseminare:

–        09.09-13.09.2024 Allgemeinchirurgie (Leipzig)

–        26.09.-01.10.2024 Orthopädie/Unfallchirurgie (online und Berlin)

–        11.11.-14.11.2024 Viszeralchirurgie (Hamburg)

–        11.11.-15.11.2024 Allgemeinchirurgie (Dortmund)

–        27.11.-29.11.2024 Orthopädie/Unfallchirurgie (online)

Hier finden Sie das Programm mit den Fortbildungen des BDC.

Jetzt sind wir fast zehn Jahre weiter, wie ist die Situation denn jetzt?

Die Situation ist noch einmal deutlich schlimmer geworden. Die Ambulantisierung nimmt Fahrt auf mit der Änderung des AOP-Vertrags und der Einführung der Hybrid-DRGs, die Krankenhausreform steht an. Und die Weiterbildung wird dabei überhaupt nicht mitgedacht. Wenn man sich zum Beispiel den Referentenentwurf zum KHVVG ansieht, dann findet man in diesem 189 Seiten starken Papier zweimal kurz die Weiterbildung erwähnt. Dabei geht es aber nur um die Allgemeinmedizin, nicht um Chirurgie oder sonstige fachärztliche Weiterbildung. Das ist eine Katastrophe! Wir müssen doch irgendwie junge Ärztinnen und Ärzte ausbilden können.

Ist die Weiterbildung bei uns denn so schlecht?

Was die Organisation anbelangt: Ja. Es fehlt jede Strukturierung. Dies hat eine Masterarbeit einer jungen Kollegin  – damals aus Oxford und heute in Berlin – aus dem Jahr 2020 gezeigt. Sie hat die Weiterbildung Orthopädie/Unfallchirurgie in insgesamt 10 verschiedenen hochentwickelten OECD-Ländern verglichen. Dabei kam heraus, dass in keinem Land die Weiterbildung so unstrukturiert verläuft und so schlecht ist wie bei uns. Wir sind da wirklich ganz, ganz weit unten.

Wir brauchen dringend eine Strukturierung. Unter anderem deswegen haben wir unser Modellprojekt jetzt neu aufgelegt mit dem Ziel einer auskömmlichen Finanzierung – denn nur dann bestünde die Chance, dass die Weiterbildung in die Spur kommt. Denn ohne eine Finanzierung wird es nicht funktionieren, weder im Krankenhaus und schon gar nicht im Vertragsarztbereich.

Aber es gibt doch die Förderung nach §75a?

Ja, aber das sind außerhalb der Allgemeinmedizin nur sehr wenige Stellen, letztendlich 2000 in Deutschland für alle Fachbereiche. Und es gibt viele Ausnahmetatbestände, gerade für die Chirurgie. Zum Beispiel durfte Weiterbildung nicht in großen Städten stattfinden, nicht in Spezialpraxen. Aber wo findet denn die Chirurgie sonst statt?

Wir haben es mit Unterstützung der KVSH jetzt geschafft, dass wir eine Rotationsstelle besetzen können, wieder zusammen mit dem UKSH. Die jungen Kolleginnen oder Kollegen aus der Klink kommen dann im vierten oder fünften Weiterbildungsjahr zu uns für ein Jahr, verbunden mit einem Arbeitsgeberwechsel. Wir stellen diese , vergüten nach Tarif kommunale Arbeitgeber und bekommen eine Förderung aktuell in Höhe von 5.400 Euro

Aber auch das ist wieder nur ein Modellprojekt, kann keine Blaupause für eine bundesweite Lösung sein. Man muss sich nämlich überlegen, wer die Weiterbildung beim § 75a bezahlt. Dies sind ausschließlich jeweils zur Hälfte die gesetzlichen Krankenkassen und die Vertragsärzte. Für mich und meinen Berufsverband ist ganz klar: Das muss eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein. Da müssen letztendlich auch über den Staat, sprich über Steuern, Modelle zur Finanzierung gefunden werden.

Wie sieht es denn bei den Kliniken aus, viele haben ja auch finanziell zu kämpfen?

Es muss ganz klar etwas passieren, damit Weiterbildung überhaupt noch stattfindet. Es gibt immer mehr Kliniken, die sagen, Weiterbildung ist zu teuer. Die müssen hochpreisige Operationen machen um überhaupt noch überleben zu können und das muss dann zack-zack gehen in hoher Qualität. Das geht nur mit Fachärzten. Dabei ist es kurzsichtig, wenn man keinen Nachwuchs ausbildet.

Wie optimistisch blicken Sie in die Zukunft?

Ich bin jetzt seit über 30 Jahren in der Chirurgie, seit 2000 niedergelassen und habe mich berufspolitisch immer für die Weiterbildung engagiert. Es wurde eigentlich immer schlechter, egal, was gemacht wurde, weil dies über lange Zeit keinen wirklich interessiert hat. Aber jetzt ist das auf einmal anders. Die Weiterbildung ist DAS Thema in Krankenhaus und Praxis, ist bestimmend auf den großen Kongressen und zuletzt auch auf dem Ärztetag. Von daher blicke ich hoffnungsvoll in die Zukunft.

Woher kommt denn das stärkere Interesse an der Weiterbildung?

Alle Fächer haben Probleme mit dem Nachwuchs, aber die Chirurgie leidet ganz besonders unter einem Nachwuchsmangel, weil viele junge Kollegen sich sagen, das tue ich mir nicht an, das ist mit meiner Vorstellung von Work-Life-Balance nicht vereinbar. Dabei haben wir haben ganz, ganz viele junge Kollegen, die eigentlich in die Chirurgie wollen. Die alte patriarchalische Struktur in der Chirurgie und die Hierarchien im Krankenhaus sind aber nicht das, was sich die jungen Kollegen heute vorstellen. Sogar mein Sohn hat nach einem Semester Chirurgie im Krankenhaus das Fachgebiet gewechselt, weil er sonst im Burn-out gelandet wäre.

Ich glaube auch nicht, dass wir zu wenig Medizinstudienplätze haben. Man müsste nur die richtigen Leute studieren lassen. Wir haben enorm hohe Abbrecherquoten und viele Absolventen, die nicht in die Patientenversorgung gehen.

Es gibt aber tausende von jungen Leuten, die sind hoch motiviert, aber haben „nur“ ein Abitur mit 2,0. Die arbeiten teils seit Jahren als Notfallsanitäter, als Intensivschwester, die kennen die anspruchsvolle Tätigkeit in der Medizin. Die wissen, dass sie am Wochenende arbeiten müssen, dass es Nachtdienste gibt. Wenn man diese jungen Kolleginnen und Kollegen für das Studium zulassen würde, dann würden sie auch im System bleiben.

Dr. Ralf Schmitz ist Vorsitzender des Landesverbands BDC Schleswig-Holstein und Sprecher der Landesverbände. Er ist seit Januar 2000 als Vertragsarzt in Kiel niedergelassen und hat 2006 das MVZ Chirurgie mitgegründet. Die Weiterbildung und die Verbesserung der medizinischen Versorgung über die Sektorengrenzen hinweg liegen im bei seiner berufspolitischen Arbeit besonders am Herzen.

Quelle: Ärztenachrichtendienst

Experte für Verbrennungen fordert Eltern auf: Kinder im Sommer vor Sonnen- und UV-Strahlung schützen

Interview mit Dr. med. Joachim Suß, Chefarzt der Abteilung für Kinderchirurgie am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg und ausgewiesener Spezialist für Verbrennungen im Kindesalter, zum Sonnenschutz von Kindern im Sommer.

Herr Dr. Suß: Was ist der Unterschied zwischen Baby-/Kinderhaut und Erwachsenenhaut? 

Die Haut von Kindern ist viel empfindlicher gegenüber Sonnenstrahlen als die von Erwachsenen. Das liegt daran, dass sie erheblich dünner und dadurch nicht so widerstandsfähig gegenüber Belastungen ist, seien es mechanische, thermische oder UV-Belastungen. Daher sollte die Haut von Kindern gerade im Sommer unbedingt vor der Sonne geschützt werden.

Was sind die besten Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche vor Sonnen- und UV-Einstrahlung zu schützen? 

Schatten ist immer gut! Babys, Kinder und auch Jugendliche sollten nie der direkten Sonne aussetzen werden. Bei Sonnenschutzcreme ist ein hoher Lichtschutzfaktor zu wählen, im Hochsommer empfehlen wir Faktor 50+. Nach dem Baden im Pool und in der See sollte erneut eingecremt werden. Kinder sollten immer eine Kopfbedeckung tragen, mache benötigen auch eine spezielle Kleidung mit UV-Schutz – z.B. bei Vorerkrankungen. Wichtig ist auch, die Kinder draußen zu beobachten und ggf. in den Schatten zu holen, denn sie achten nicht darauf, wo sie spielen.

Was mache ich, wenn sich mein Kind doch einen Sonnenbrand hat? In welchen Fällen und wie schnell muss mein Kind zum Arzt bzw. welche Anlaufstelle ist die richtige? 

  1. Das Kind sollte sofort aus der Sonne genommen und in einen möglichst kühleren, schattigen Bereich gebracht werden, damit der Körper wieder runterkühlen kann. Kalte Umschläge sollten nur an lokalen Stellen aufgebracht werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass das Kind sich unterkühlt. Bei Schmerzen können Eltern einen Schmerzsaft geben. Wichtig ist, dass die Kinder ausreichend Flüssigkeit bekommen.
  2. Zum Kinderarzt bzw. zur Kinderärztin sollte man gehen, wenn eine große Oberfläche des Körpers betroffen ist, insbesondere, wenn sich Blasen bilden. Dann benötigt das Kind eine professionelle Wundauflage.
  3. Wenn die Praxen schon geschlossen haben, sollten Eltern den ärztlichen Notdienst rufen. Bei ganz ausgeprägten Fällen von Sonnenbrand muss unter Umständen der Flüssigkeitsverlust durch Infusionen ausgeglichen, Schmerzmittel verabreicht sowie spezielle Wundverbände aufgelegt werden.

Wie hoch ist die Anzahl an Kindern/Jugendlichen, die jährlich in Praxen und Kliniken mit Verbrennungen durch UV- und Sonnenlicht behandelt werden? Wie ist hier die Tendenz?

Richtig schwerer Sonnenbrand ist selten. In der Klinik sehen wir vor allem thermische Verletzungen durch heiße Flüssigkeiten und Feuer.

Alle Kinder, die eine thermische Verletzung erleiden, erhalten eine intensive Beratung und Betreuung bezüglich Sonnenschutz. Nach thermischen Verletzungen besteht grundsätzlich die Gefahr der Pigmentierungsstörung der Haut. Diese kann sich bei Sonnenlicht noch verstärken. Zudem müssen insbesondere auch die kleinen Patientinnen und Patienten mit Hauttransplantationen geschützt werden.

Was sind die Gefahren, wenn Kinder sich durch Sonnen- und UV-Strahlung Hautverbrennungen zufügen? 

Kurzfristig kommt es zur Hautreizung, Blasenbildung, dazu kommen Schmerzen, Fieber und Flüssigkeitsverlust. Langfristig wird die Haut geschädigt: Der Alterungsprozess verstärkt sich, die Haut wird schneller runzelig und faltig, verliert schneller ihre Elastizität. Außerdem wird die Entwicklung von Hautkrebs begünstigt. Übrigens: Je heller ein Hauttyp ist, desto sonnenempfindlicher ist er. Dunkle Hauttypen tolerieren mehr. Nichtsdestotrotz gelten bei Kindern die Sonnenschutzregeln für alle Hauttypen.

Dr. Joachim Suß’ Abteilung ist spezialisiert auf Verbrennungen von Kleinkindern und Heranwachsenden. In seinem Team arbeiten Wundexpertinnen und spezialisierte Pflegekräfte für thermische Verletzungen, die Eltern und ihre Kinder in der Verbrennungssprechstunde beraten.

Mehr Infos hier: www.kindergesundheit-info.de

Quelle: DGKCH

Akademie aktuell: Das Online-Facharztseminar Orthopädie/Unfallchirurgie vom BDC

Interview mit dem wissenschaftlichen Leiter des BDC-Seminars „Orthopädie/Unfallchirurgie“ Professor Hans-Georg Palm.

Passion Chirurgie: Herr Professor Palm, warum empfehlen Sie Ihr onlinebasiertes Facharztseminar? Mit welchem Wissen bin ich danach ausgestattet?
Hans-Georg Palm (HGP): Mit unserem Facharztseminar werden wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gebündelt und systematisch die wichtigsten Themen aus Orthopädie und Unfallchirurgie näherbringen, um eine optimale Rekapitulation vor der anstehenden Facharztprüfung zu ermöglichen.

PC:  Für wen ist das Facharztseminar besonders geeignet?
HGP:
Primäre Adressaten sind natürlich Assistentinnen und Assistenten in den letzten Weiterbildungsjahren, die sich auf ihre anstehende Facharztprüfung erfolgreich vorbereiten wollen. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass bereits jüngere Kolleginnen und Kollegen von dem Webinar profitieren, um sich kompakt und – aufgrund des Onlineformats – gut zugänglich Wissen für ihre tägliche Arbeit anzueignen. Das Webinar dient auch als Refresherkurs, z. B. zum Wiedereinstieg nach längerer Pause oder um sich auf den neuesten Stand der Forschungen zu bringen.

PC:  Welche thematischen Schwerpunkte setzen Sie?
HGP: Wir orientieren uns inhaltlich an den Anforderungen des Facharztkatalogs. Dabei gehen wir insbesondere auch auf Inhalte ein, mit denen man seltener in der täglichen Praxis konfrontiert wird und die damit gewisse Befürchtungen vor der Prüfung hervorrufen können. Dazu zählen z. B. die Kinder- und Tumororthopädie.

Zur Person

Prof. Dr. Hans-Georg Palm, MBA
Seminarleiter der BDC|Akademie
Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie
Klinikum Ingolstadt

PC:  Wie gestalten Sie das Webinar interaktiv?
HGP: Mit Fallbeispielen für klassische Prüfungssituationen möchten wir die Teilnehmenden zur lebendigen Interaktion anregen. Da nicht allen eine mündliche Prüfungssituation liegt, schulen die Falldiskussionen auch hinsichtlich des eigenen, selbstsicheren Auftretens bei der Beantwortung der Fragen.

PC:  Was liegt Ihnen bei der Vermittlung orthopädisch-unfallchirurgischen Wissens besonders am Herzen?
HGP:
Der Großteil der Referentinnen und Referenten entstammt aus meinem Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Ingolstadt, unterstützt von hervorragenden Kolleginnen und Kollegen weiterer Fachbereiche. Aufgrund der Größe unseres ärztlichen Teams spielt die Aus- und Weiterbildung eine wichtige Rolle. Hinzu kommt, dass wir aufgrund unserer breiten sektoralen Gliederung über Expertinnen und Experten aus der klassischen Orthopädie und Unfallchirurgie, aber auch der Septischen Chirurgie, der Hand- und Plastischen Chirurgie, der Alterstraumatologie und Wirbelsäulenchirurgie verfügen. Mir liegt folglich besonders am Herzen, dass die Teilnehmenden eine fachlich hochkompetente und engagierte Wissensvermittlung erfahren.

PC:  Was ist Ihr Hintergrund, was ist Ihr orthopädisch-unfallchirurgisches Steckenpferd?HGP: Ich selbst durfte aufgrund meiner damaligen Tätigkeit als Einsatzchirurg am Bundeswehrkrankenhaus Ulm eine sehr umfassende Facharztausbildung, zunächst zum Facharzt für Allgemeinchirurgie, dann zum Orthopäden und Unfallchirurgen und schließlich Speziellen Unfallchirurgen erfahren. Im Anschluss an die Bundeswehr war ich am Universitätsklinikum Erlangen als Leitender Oberarzt tätig. Seit Juli 2023 leite ich das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Ingolstadt, das aus einem rund 35-köpfigen ärztlichen Team mit 106 Betten besteht und als überregionales Traumazentrum und SAV-Klinik akkreditiert ist. Mein fachlicher Schwerpunkt ist die allgemeine Traumatologie mit besonderer „Liebe“ zur Beckenchirurgie.

PC:  Wie haben Sie sich damals auf die Facharztprüfung vorbereitet und was hätten Sie sich damals als Unterstützung gewünscht?
HGP: Neben der täglichen klinischen Routine habe ich vor allem Lehrbücher und – punktuell – aktuelle Fachartikel gelesen. Lernkarten haben mir geholfen, akzentuiert Wissenslücken zu schließen. Ein Facharztseminar wie dieses hätte mir aber sehr geholfen, in aktiven Austausch mit erfahrenen Referentinnen und Referenten zu treten und von deren Expertise zu profitieren.

Das nächste Online-Facharztseminar Orthopädie/Unfallchirurgie

findet vom 27.– 29. November 2024 statt.

Hier geht’s zum Programm und zur Anmeldung.

Päßler O: Das Online-Facharztseminar Orthopädie/Unfallchirurgie vom BDC. Passion Chirurgie. 2024 Juli/August; 14(07/08): Artikel 04_01.