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Editorial 11/2025: Digitalisierung und Innovationen in der Chirurgie

Zur Novemberausgabe 2025 | PASSION CHIRURGIE

Die Digitalisierung verändert unsere operative Praxis tiefgreifend: Technische Möglichkeiten wachsen rasant, politische Rahmenbedingungen und ethische Fragen folgen mit Verzögerung. Diese Ausgabe der Passion Chirurgie beleuchtet praxisnah vier zentrale Aspekte dieser Entwicklung – von künstlicher Intelligenz (KI-Anwendungen) über Weiterbildung bis zu elektronischer Dokumentation und robotischer Autonomie.

Im Beitrag „Künstliche Intelligenz in der Chirurgie“ skizziert Markus Vogel, wie KI die Chirurgie bereits heute unterstützt und welche offenen Fragen für die Zukunft zu beantworten sind.

Johanna Ludwig plädiert in ihrem Beitrag dafür, KI aktiv mitzugestalten. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem praktischen Nutzen: Zeitgewinn für den Patientenkontakt durch Dokumentationsassistenz, individualisierte Therapieempfehlungen mittels digitaler Zwillinge und Fortbildungsangebote. Sie betont dabei stets: KI ist ein Werkzeug, aber die ärztliche Verantwortung und Empathie bleiben unersetzlich.

Einen pragmatischen Blick auf einen anderen Digitalisierungsschwerpunkt werfen Peter Kalbe und Florian Barth mit der Analyse zur elektronischen Patientenakte (ePA). Die ePA 3.0 bringt Potenzial für bessere präoperative Vorbereitung und Medikationssicherheit, leidet aktuell aber an fehlender Interoperabilität, eingeschränkter Nutzbarkeit und geringer Akzeptanz. Oliver Butzmann bewertet die ePA juristisch.Schließlich belichtet Dolores Thea Krauss aus meiner Arbeitsgruppe in Köln anhand eines aktuellen Berichts aus den USA die Chancen und Grenzen der autonomen Chirurgie. In definierten Teilschritten kann unter Laborbedingungen eine beeindruckende Präzision erreicht werden. Wichtige Hürden bleiben aber aktuell vor einer finalen Umsetzung im Klinik-OP bestehen.

Gemeinsam zeigen die Beiträge: Digitalisierung und Innovation bergen großes Potenzial – vorausgesetzt, wir gestalten die Umsetzung praxisnah, sicher und patientenzentriert.

Ihr

Univ.-Prof. Dr. Hans Friedrich Fuchs
Leiter des BDC-Themenreferats „Digitalisierung und technische Innovation“

Fuchs HF: Editorial: Digitalisierung und Innovationen in der Chirurgie. Passion Chirurgie. 2025 November; 15(11): Artikel 01.

Wenn Roboter operieren – Chancen und Grenzen der autonomen Chirurgie

Die Medizin erlebt derzeit einen technologischen Umbruch, der vor wenigen Jahren noch wie Science-Fiction wirkte. Bei der Johns-Hopkins-Universität (USA) hat ein mittels künstlicher Intelligenz gesteuerter Roboter (Surgical Robot Transformer-Hierarchy, SRT-H) eine Gallenblasenentfernung autonom bei einem Schweinkadaver durchgeführt [1]. Das ist das erste Mal, dass ein robotisch-chirurgischer Eingriff ohne direkte manuelle Steuerung von Chirurg:innen erfolgreich durchgeführt wurde. Dieses Ereignis markiert einen Meilenstein in der Geschichte der modernen Chirurgie und wirft gleichzeitig wichtige Fragen und Herausforderungen auf.

Technologischer Hintergrund

Die Entwicklung der Operationsrobotik begann vor rund zwei Jahrzehnten mit Systemen wie dem DaVinci- oder ZEUS-Roboter [2]. Ziel war zunächst nicht das autonome Operieren, sondern eine verbesserte Ergonomie und Präzision für den Menschen: zitterfreie Bewegungen, 3D-Sicht, feinere Instrumentenführung und minimalinvasive Zugänge. Eine wichtige Ursprungsidee war zudem die Telechirurgie: erfahrene Operateur:innen in sicheren Zentren sollten Patient:innen in Kriegs- und Krisengebieten oder extrem abgelegenen Regionen aus der Ferne behandeln können – über stabile, schnelle Datenverbindungen und mit robotischer Telepräsenz [3].

Einen Meilenstein im Bereich der Telechirurgie setzte 2001 das Team um Jacques Marescaux am IRCAD in Straßburg mit der ersten transatlantischen laparoskopischen Operation („Operation Lindbergh“): Der Operateur steuerte von New York aus über eine dedizierte Glasfaserverbindung einen Operationsroboter in Straßburg, Frankreich, und entfernte der Patientin erfolgreich und komplikationslos die Gallenblase [4, 5]. Diese Demonstration bewies die technische Machbarkeit der Fernchirurgie und zeigte zugleich die Hürden auf: Bedarf an garantierter Bandbreite und niedriger Latenz, hohe Kosten der Infrastruktur, organisatorische und haftungsrechtliche Fragen sowie Anforderungen an Ausfallsicherheit und Datensicherheit. In der Praxis setzten sich in den Folgejahren daher zunächst tele-gestützte Anwendungen wie Tele-Mentoring oder Tele-Proctoring häufiger durch das Durchführen von operativen Eingriffen [3].

Heute kombinieren moderne Systeme hochauflösende 3D-Optik, stabile Kinematik und fortgeschrittene Ergonomie mit Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens [6, 7]. KI-Module segmentieren Gewebe, verfolgen Instrumente, stabilisieren Kameras und planen Trajektorien. In klar umrissenen Teilschritten – etwa beim Führen von Nähten, Setzen von Klammern oder der automatisierten Kameraführung – können Roboter bereits (teil-)autonom agieren, stets unter Supervision der Chirurgin oder des Chirurgen [8, 9]. Forschungssysteme zeigen in Labor- und Tiermodellen, dass eine sichere, wiederholbare Autonomie für eng definierte Aufgaben erreichbar ist; im klinischen Alltag dominiert jedoch weiterhin das Paradigma der „geteilten Kontrolle“ [9].

Der Vergleich mit dem autonomen Fahren hilft bei der Einordnung der Autonomie in der klinischen Anwendung. Die Society of Automotive Engineers (SAE International) hat eine Klassifikation des autonomen Fahrens erstellt [10]. Dort spricht man von SAE-Stufen 0 bis 5.

  • SAE Level 0 – Keine Automatisierung: Das Fahrzeug verfügt zwar eventuell über Warnsysteme (z. B. akustische Signale), aber alle Fahraufgaben werden vollständig vom Menschen übernommen.
  • SAE Level 1 – Fahrerassistenz: Einzelne Funktionen wie Tempomat oder Spurhalteassistent unterstützen den Menschen, die Kontrolle bleibt jedoch vollständig beim Fahrer.
  • SAE Level 2 – Teilautomatisierung: Mehrere Assistenzsysteme arbeiten kombiniert, zum Beispiel Spurführung und Abstandsregelung. Das Fahrzeug kann in bestimmten Situationen selbstständig lenken und bremsen, doch der Fahrer muss permanent aufmerksam bleiben.
  • SAE Level 3 – Bedingte Automatisierung: Das Fahrzeug kann in definierten Szenarien (z. B. auf der Autobahn) die Fahraufgabe eigenständig übernehmen. Der Mensch darf die Aufmerksamkeit kurzzeitig vom Verkehr abwenden, muss aber jederzeit eingriffsbereit sein, wenn das System dies anfordert.
  • SAE Level 4 – Hochautomatisierung: In klar abgegrenzten Bereichen (etwa in einer Stadt mit geeigneter Infrastruktur oder im Autobahnverkehr) kann das Fahrzeug dauerhaft ohne menschliches Eingreifen fahren. Eingriffe durch den Menschen sind normalerweise nicht mehr erforderlich, außerhalb der definierten Zonen jedoch schon.
  • SAE Level 5 – Volle Automatisierung: Das Fahrzeug übernimmt sämtliche Fahraufgaben in allen Verkehrssituationen. Es benötigt weder Lenkrad noch Fahrer; der Mensch wird vollständig zum Passagier.

Abb. 1: Die Entwicklung autonomer OP-Roboter steht noch am Anfang und erfordert einen schrittweisen, streng überwachten Einsatz sowie intensive Forschung und gesellschaftliche Diskussion, um Sicherheit, Nutzen und Risiken zu klären.

Übertragen auf die Chirurgie bewegen wir uns gegenwärtig zwischen Assistenz (≈ Level 1–2) und überwachter Teilautonomie (≈ Level 3). Das System kann Standardaufgaben übernehmen, die/der Operateur:in bleibt jedoch verantwortlich, überwacht in Echtzeit und kann jederzeit eingreifen [9]. Ein „Level 5“-vollautonomes Operieren ohne menschliche Aufsicht, ist in naher Zukunft eher unwahrscheinlich. Gründe sind die große Variabilität von Anatomie und Pathologie, unvollständige Sensorik (z. B. limitiertes haptisches Feedback), seltene, aber kritische operative Situationen, strenge regulatorische Anforderungen und ethische Fragen der Verantwortlichkeit und Haftbarkeit [8, 9]. Wahrscheinlich ist daher eher die Umsetzung eines evolutionären Wegs mit mehr „Autonomie in der Schleife“ für repetitive, gut standardisierte Teilschritte; robuste Sicherheitsschichten mit kontinuierlicher Überwachung; und eine stärkere Integration von Entscheidungsunterstützung, Bildfusion und prädiktiven Modellen [8, 9, 11]. So bleibt der Roboter vermutlich am Ende ein hochpräzises, zunehmend „mitdenkendes“ Werkzeug – und der/die Chirurg:in letztendlich die entscheidende Instanz am Operationstisch.

Chancen und Vorteile

Die potenziellen Vorteile eines (autonom arbeitenden) OP-Roboters sind vielfältig:

Präzision

Robotische Systeme ermöglichen feinere und tremorfreie Bewegungen, die die menschliche Motorik übertreffen. Studien zeigen, dass robotische Assistenz zu geringeren Blutverlusten, präziserem setzen von Nähten und weniger postoperativen Komplikationen führen kann [3, 9]. So konnte zum Beispiel beim robotisch-assistierten Nähen von Blutgefäßen eine deutlich höhere Reproduzierbarkeit erzielt werden als bei der manuellen Technik [9].

Konsistenz

Ein Algorithmus ermüdet nicht, sodass die Leistung auch nach vielen Stunden konstant bleibt. Während menschliche Operateur:innen nach langen Eingriffen an Präzision verlieren, können Roboter ihre Bewegungsqualität beibehalten. Marcus et al. (2024) beschreiben, dass KI-gestützte Robotersysteme durch kontinuierliche Bild- und Sensordatenanalyse eine konstante Qualität liefern, selbst in langwierigen Prozeduren [7]. Allerdings zeigen mehrere Studien, dass Chirurg:innen nach langem Arbeiten tatsächlich Ermüdungserscheinungen und damit Leistungseinbußen zeigen. Eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit von Sturm et al. (2024) zeigte, dass insbesondere Chirurg:innen in der Weiterbildung von diesem Phänomen häufiger betroffen zu sein scheinen. So zeigten Studien einen Leistungsabfall im Simulationssetting aber auch in realen Operationssituationen, wenn auch seltener [12].

Zugänglichkeit

In Regionen mit Ärzt:innenmangel können OP-Roboter langfristig Versorgungslücken schließen [13, 14]. Darüber hinaus eröffnet die Robotik nicht nur Patient:innen den Zugang zu moderner Chirurgie, sondern auch Chirurg:innen zu neuer Ausbildung: So ermöglicht Tele-Proctoring, dass erfahrene Expert:innen weltweit Kolleg:innen in Echtzeit anleiten und Eingriffe überwachen, ohne physisch vor Ort zu sein. Studien zeigen, dass dadurch qualitativ hochwertige Weiterbildung auch in strukturschwachen Regionen möglich ist und so indirekt Versorgungslücken geschlossen werden können [15]. Dies zeigt das Potenzial robotischer Systeme, Expertise global verfügbar zu machen und perspektivisch auch für remote surgery nutzbar zu sein.

Datenintegration

Moderne Roboter können Bildgebung, Laborwerte und Patientendaten in Echtzeit berücksichtigen. Dies ermöglicht intraoperative Navigation und KI-gestützte Entscheidungshilfen, wie die automatische Segmentierung von Tumorgewebe oder die Fusion von CT-/MRT-Daten mit dem Live-Bild [6]. Einige Autoren heben hervor, dass solche Systeme künftig chirurgische Entscheidungen verbessern können, indem sie Patientendaten dynamisch in den Ablauf integrieren [8].

Insgesamt könnten diese Entwicklungen dazu beitragen, die Chirurgie sicherer zu machen und das Outcome für Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.

Risiken und Kritik

Trotz der Euphorie müssen einige zahlreiche Risiken und Bedenken beachtet werden:

Sicherheit und Verantwortlichkeit

Wenn beim autonomen OP-Roboter etwas schiefgeht – z. B. ein technischer Fehler auftritt, Komplikationen oder unerwartete Reaktionen des Körpers auftreten – stellt sich die Frage: Wer trägt die rechtliche und ethische Verantwortung? Wer haftet? Laut dem „Ethical Landscape of Robot-Assisted Surgery“ wird oft nicht klar geregelt, ob die Verantwortung beim Hersteller (bei Hardware-/Softwarefehlern), beim Operateur, oder sogar bei der Institution liegt [16]. Ebenfalls relevant sind Leitlinien wie das „SAGES (Society of American Gastrointestinal and Endoscopic Surgeons)/MIRA (Minimally Invasive Robotic Association) Consensus Document on Robotic Surgery“, welches vorschreibt, dass Chirurg:innen umfassend geschult sein müssen und alternative Verfahren zur Verfügung stehen müssen, wenn der Einsatz der Robotik nicht sicher gewährleistet ist [17].

Menschliche Faktoren

Chirurgische Erfahrung, Intuition und Empathie sind wichtige menschliche Eigenschaften, die autonome Systeme (noch) nicht adäquat nachbilden können. Studien zu „Human Factors in Robotic Surgery“ zeigen, dass Kommunikation des OP-Teams, Notfallreaktionen, situative Wahrnehmung (situational awareness) und das Stresslevel entscheidend sind, und dass diese von Robotern nicht umgesetzt bzw. verarbeitet werden können [7, 18]. Weiterhin beschreibt das IDEAL-Framework, dass bei der Einführung neuer chirurgischer Robotersysteme die menschlichen Faktoren – z. B. Arbeitsbelastung, Schnittstelle Benutzer/Steuerung und die Usability – systematisch evaluiert werden müssen [7].

Abhängigkeit von Technik & Systemausfällen

Ein technisches Gerät wie ein Operationsroboter kann versagen: Hardware-Fehler, Softwarebugs, Verbindungsprobleme oder Stromausfall. Ein konkretes Beispiel: Studien wie „Context-aware Monitoring in Robotic Surgery“ arbeiten daran, Fehler in Echtzeit zu erkennen und entsprechend zu reagieren, zeigen jedoch auch, wie häufig potenziell gefährliche Zustände vorliegen, wenn Überwachungsmechanismen fehlen [19]. Auch die Problematik der Cybersicherheit wird häufig diskutiert – so können Teleoperationen anfällig sein gegenüber Hacker-Angriffen, wenn keine ausreichende Sicherung vorliegt [20].

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Autonome Systeme sind teuer in der Anschaffung, Wartung, Training, Zertifizierung und sollten über ihren Lebenszyklus betrachtet werden. Laut dem Artikel „Robotic Surgery: Risks vs. Rewards“ sind die Kosten oft ein Hinderungsgrund, insbesondere in weniger finanziell abgesicherten Gesundheitssystemen oder Regionen mit begrenzten Ressourcen [21]. Auch das IDEAL-Framework betont, dass bei jeder Phase der Evaluation auch Kosten-Nutzen-Analysen durchgeführt werden sollten – nicht nur kurzfristig, sondern langfristig, um die Nachhaltigkeit sicherzustellen [7].

Ethische Fragen: Leben und Tod, Entscheidungsautonomie

Darüber hinaus bestehen ethische Bedenken: Sollten wir wirklich wollen, dass Maschinen über Leben und Tod im Operationssaal entscheiden? Soll und kann eine Maschine bestimmen, wenn es um die Entscheidung zum Leben, der Lebensqualität oder das Einstellen der Maßnahmen geht? Wie sieht es mit der rechtlichen Aufklärung aus, wenn das System autonom handelt? [22] Die Literatur zeigt, dass Patient:innen informiert werden müssen über:

  • den Grad der Autonomie eines Roboters (wie stark der Eingriff durch KI/autonome Komponenten gesteuert wird)
  • die Risiken, einschließlich technischer Fehlfunktionen
  • alternative Behandlungsoptionen [23]

Außerdem schreiben Leitlinien wie „Ethical Considerations Regarding the Implementation of New Technologies“ der SAGES vor, dass Ethik-Kommissionen/institutionelle Review Boards einbezogen werden müssen und Transparenz bei der Einführung neuer Innovationen gefordert ist [24].

Der Mensch im Mittelpunkt

Bei allen technischen Möglichkeiten darf nicht vergessen werden, dass der Mensch im Mittelpunkt der Medizin bleiben muss. Mit zunehmender Automatisierung wird sich die Rolle der Chirurg:innen in Zukunft verändern: Sie werden weniger als direkte Operateur:innen agieren, sondern zunehmend als Supervisoren und Entscheidungsträger handeln, die die Systeme überwachen. Damit ein solcher Wandel gelingt, braucht es zum einen angepasste Ausbildungsprogramme aber auch klare Rahmenbedingungen.

Fachgesellschaften der minimal invasiven Chirurgie haben hierzu bereits Empfehlungen formuliert. Das SAGES/MIRA-Konsensusdokument fordert seit Jahren strukturierte Schulungen und Kompetenznachweise, bevor Chirurg:innen mit robotischen Systemen arbeiten dürfen [17]. Auch in aktuellen Übersichtsarbeiten wird betont, dass standardisierte Curricula mit Simulation, Mentoring und schrittweisem Kompetenzerwerb unverzichtbar sind [25]. Programme wie die Fundamentals of Robotic Surgery (FRS) zeigen, dass ein international gültiges Basistraining mit anschließender Zertifizierung möglich ist [26].

Zugleich weisen Expert:innen – etwa in Konsensuspapieren der Society of Thoracic Surgeons oder im Bulletin des American College of Surgeons – darauf hin, dass die Robotik die Arbeitsteilung im OP verändert: Der Chirurg oder die Chirurgin bleibt zentrale Autorität, übernimmt aber zunehmend die Rolle des Koordinators, der das Team führt und den Roboter überwacht [27, 28].

Damit wird deutlich: Robotische Systeme können die Arbeit unterstützen, aber nicht ersetzen. Nur wenn Ausbildung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und rechtliche Rahmenbedingungen Schritt halten, bleibt die Chirurgie auch im Zeitalter der Autonomie patientenzentriert.

Ausblick

Die Entwicklung autonomer OP-Roboter steckt noch in den Kinderschuhen. In den kommenden Jahren werden zahlreiche Studien notwendig sein, um Sicherheit, Effizienz und Nutzen objektiv zu prüfen. Wahrscheinlich ist ein schrittweiser Ansatz sinnvoll: zunächst als Assistenzsystem mit klar definierten Aufgaben, die aber immer unter Kontrolle des Operateurs bleiben, bevor komplexere Eingriffe selbstständig durchgeführt werden. Die Diskussion um Chancen und Risiken wird in der medizinischen Fachgesellschaft, Politik und Gesellschaft stattfinden und noch viele unbeantwortete Fragen aufwerfen, die es zu adressieren gilt.

Die Literaturliste erhalten Sie auf Anfrage via passion_chirurgie@bdc.de.

Krauss DT, Fuchs HF: Wenn Roboter operieren – Chancen und Grenzen der autonomen Chirurgie. Passion Chirurgie. 2025 November; 15(11): Artikel 03_01.

Editorial 03/QI/2024: Künstliche Intelligenz in der Chirurgie

Zur Ausgabe 03/QI/2024: Künstliche Intelligenz in der Chirurgie

Die künstliche Intelligenz (KI) bestimmt unseren Alltag mit und hält natürlich auch zunehmend Einzug in die Medizin und Chirurgie.

Chatbots, wie beispielsweise ChatGPT, scheinen ungeahnte Vereinfachungen und Möglichkeiten zu bieten, aber die strukturierte Evaluierung des Nutzens in der Medizin steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus. Zudem sind ethische und strukturelle Voraussetzungen für die breite Anwendung im deutschen Gesundheitssystem noch nicht vorhanden.

Umso entscheidender ist es für unser Fach, die bereits jetzt zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten der KI zu kennen, um den Weg in die Zukunft zu bahnen.

Mit dieser Schwerpunktausgabe möchten wir beispielhaft drei Themen aus diesem Bereich näher beleuchten und haben Expertenartikel mit Fokus auf diesen Bereich zusammengestellt.

Benedikt Braun aus Tübingen hat einführend in seinem Beitrag den Nutzen von KI mit Fokus auf Computer Vision (CV) zusammengefasst.

Hier knüpft Andreas Kirschniak aus Mönchengladbach an. Er hat mit seiner Arbeitsgruppe die Möglichkeiten der KI zur Verbesserung von Patientenoutcomes beleuchtet und führt Argumente zur Optimierung des chirurgischen Trainings mit Exkurs zur autonomen Robotik auf.

Abschließend hat unser Vizepräsident Peter Kalbe ein beeindruckendes Forschungsprojekt des Fraunhofer IAIS Instituts zur KI-basierten Erstellung von Arztbriefen zusammengefasst.

Ich hoffe sehr, Ihnen mit dieser Zusammenstellung eine spannende Lektüre und einen aktuellen, kleinen Einblick in das weite Feld „Künstliche Intelligenz“ in der Chirurgie bieten zu können.

Ihr
Hans Fuchs

Fuchs HF: Editorial Künstliche Intelligenz. Passion Chirurgie. 2024 März; 14(03/I): Artikel 01.

Editorial: Digitalisierung und technische Innovationen in der Chirurgie

Zur Ausgabe 10/2023: Digitalisierung und technische Innovationen

Digitalisierung und damit verbundene technische Innovationen bestimmen unser heutiges Leben und halten natürlich auch zunehmend Einzug in die Medizin und Chirurgie. Strukturelle Voraussetzung hierfür sind enorme Datenspeicherungsmöglichkeiten, schnelle Netzwerke, eine flächendeckende Ausbildung in diesem Bereich und insbesondere die Vereinfachung rechtlicher Aspekte. Insbesondere in Zeiten knapper Personalressourcen erscheint die vor uns liegende Aufgabe enorm – bei gleichzeitig unendlichem Potenzial, falls sie für unser Gesundheitssystem gut gelöst werden sollte.

Mit dieser Ausgabe möchten wir beispielhaft drei Themen aus diesem Bereich näher beleuchten und haben Expertenartikel mit Blick in die Zukunft zusammengestellt.

Johanna Ludwig aus Berlin hat einführend in ihrem Beitrag unter den Oberbegriff „Extended Reality“ fallende digitale Erweiterungen der Realitätswahrnehmung zusammengefasst.

Dirk Wilhelm von der TU München hat die Herausforderungen und Möglichkeiten eines virtuellen OP-Saals zusammen mit Herrn Huber aus Mainz in einer großen Bandbreite von studentischer Lehre bis hin zur Telemedizin aufgearbeitet.

Abschließend hat Jennifer Eckhoff aus meiner Arbeitsgruppe in Köln und Boston unsere Ideen zusammengefasst, wie künstliche Intelligenz (KI) uns helfen kann, die oben genannten Themen für uns Chirurgen umsetzbar zu machen, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Insbesondere möchten wir in diesem Artikel einen aktuellen, kleinen Einblick in das weite Feld der Digitalisierung und der technischen Innovationen in der Chirurgie bieten.

Ich freue mich zudem, Ihnen ein Schwerpunktheft „Künstliche Intelligenz in der Chirurgie“ ankündigen zu dürfen, das für die erste Printausgabe 2024 im März geplant ist – seien Sie gespannt.

Fuchs H: Editorial: Digitalisierung und technische Innovationen in der Chirurgie. Passion Chirurgie. 2023 Oktober; 13(10): Artikel 01.

Ergonomie in der Robotik – Ein Vergleich der verschiedenen Systeme

Die Digitalisierung und die fortschreitende Technologisierung wird in den nächsten Jahren vor allem die akademische Chirurgie maßgeblich beeinflussen, doch gerade die Medizin hat in Sachen Digitalisierung einen großen Nachholbedarf. Der Krankenhaus-Report 2019 zeigt, dass Deutschland auf einer Skala von 0 (keine) bis 7 (vollständige Digitalisierung) im europäischen Durchschnitt auf Stufe 2,3 rangiert und somit unter dem europäischen Durchschnitt von 3,6 liegt [1]. Laut einer Umfrage der Technischen Universität München innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, war die Mehrheit der Befragten der Meinung, dass die Digitalisierung eine erhebliche Auswirkung auf die berufliche Situation als Ärztin oder Arzt haben wird und votierten eindeutig dafür, dass die Digitalisierung auch die therapeutischen und operativen Aspekte betreffen wird [2].

Im Bereich der Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes hat die Digitalisierung vor allem im Zusammenhang mit dem Einsatz von robotergestützten Technologien in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies mag zum einen an der zunehmenden weltweiten Verbreitung von Robotersystemen und der damit verbundenen zunehmenden Erfahrung der Chirurg:innen mit diesen Systemen liegen. Andererseits hat der technische Fortschritt der Systeme und insbesondere der chirurgischen Instrumente ihren Einsatz vor allem bei komplexen viszeral- und thoraxchirurgischen Eingriffen begünstigt [3].

Ergonomie in der Chirurgie

Die Ergonomie als eigenständige, wissenschaftliche Disziplin befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch und anderen Elementen eines Systems. In der Chirurgie ist sie immer noch deutlich unterrepräsentiert, obwohl ergonomische Risiken maßgeblich mit dem chirurgischen Fachgebiet assoziiert sind. Durch den verbreiteten Einsatz von Robotern bei langwierigen, komplexen Operationen steigen auch die ergonomischen Herausforderungen für Chirurg:innen. Die Rate von muskuloskelettalen Erkrankungen bei Chirurg:innen liegt laut aktueller Studienlage zwischen 23-80 % zwar im Vergleich zur offenen Chirurgie (66-94 %) vergleichsweise niedriger, zeigt dennoch die alltägliche Relevanz dieser Thematik [4].

Die Auswirkungen einer komplexen robotischen Operation auf das Wohlergehen der Chirurg:innen, aber auch der Einfluss neuer Technologien auf die Arbeitsbedingungen im OP generell bleiben indes bisher unerforscht. Aktuelle Leitlinien und Empfehlungen zur Ergonomie am OP-Robotern wurden vom Arbeiten am Mikroskop übernommen, da die Körperhaltung den Gebrauch des Roboters nachahmt [5].

Eine Befragung von Chirurg:innen im Anschluss an ein ergonomisches Training zeigte in vorangegangenen Studien eine hohe Bereitschaft für ergonomische Fortbildungen. 16,6 ٪ der Chirurg:innen gaben an, zuvor an einem ergonomischen Training teilgenommen zu haben; 100 ٪ fanden das durchgeführte Training hilfreich. Außerdem zeigte die gleiche Studie die Notwendigkeit eines solchen Trainings, da nur 67,9 ٪ der Studienteilnehmer:innen die Armablage korrekt einstellten. (Unterarme parallel zum Boden mit seitlich anliegenden Ellbogen) [6].

Im Folgenden möchten wir die aktuell verfügbaren robotischen Operations­systeme vorstellen und hierbei insbesondere die ergonomischen Besonderheiten in den Fokus stellen.

Da Vinci (Intuitive Surgical, Sunnyvale, CA, USA)

Seit über 21 Jahren auf dem Markt, stellt der Da Vinci von Intuitive Surgical den Marktführer im Bereich der robotischen Operationssysteme dar. Das System besteht aus einer patientenseitigen Robotikeinheit, einer Steuerkonsole und einem Videoturm. Die Robotikeinheit ist je nach Model (Da Vinci Xi, X oder SP) verschieden. Die Konsole ist unterschiedlich einstellbar, um eine ergonomische Arbeitsweise zu ermöglichen, sie verfügt über ein 3D-HD-Display sowie Handsteuerungen zur Bedienung der Instrumente und Fußtritte zur Kameraführung und Anwendung von bi-/monopolaren Instrumenten. Der Da Vinci Xi bietet vor allem bei komplexen chirurgischen Eingriffen, die ein Umlagern des Patienten mit unterschiedlicher Trokarplatzierung notwendig machen, viele Vorteile. Der Da Vinci X bietet hingegen eine kostengünstigere Variante mit weniger Funktionen. Der Da Vinci SP stellt ein Single-Port System dar. Abbildung 1 zeigt die optimale ergonomische Sitzhaltung an der Da Vinci-Konsole. Eine Pilotstudie unserer Klinik konnte zeigen, dass die Armlehne jedoch in weniger als 25 ٪ der Operationszeit genutzt wurde [7].

Abb. 1: Ergonomische Sitzhaltung am Da Vinci OP Roboter. Es wird empfohlen einen 90-Grad-Winkel im Kniegelenk zu halten, Oberarme senkrecht zum Boden, Ellenbogen sollten eng am Körper anliegen und im 90-Grad-Winkel gebeugt sein, Unterarme aufliegend auf Armablage.

Abb. 2: Da Vinci X Robotikeinheit und Videoturm

Abb. 3: Da Vinci Xi Robotikeinheit und Steuerkonsole

Abb. 4: Das Modulare Design des Versius® ermöglicht eine flexible Platzierung der Robotikeinheiten im OP-Saal.

Versius® Surgical Robotic System (CMR Surgical, Cambridge, UK)

CMR Surgical wurde 2014 in Cambridge, England gegründet und brachte das Versius® Surgical Robotic System auf den Markt. Das System ist CE-zertifiziert und aktuell nur für den europäischen Markt verfügbar. Der Versius® verfügt über einen modularen Aufbau aus unabhängig voneinander im OP-Saal zu platzierenden Modulen (bedside units = BSU). Hierbei können flexibel ein Kameramodul und bis zu drei bis vier Instrumentenmodule verwendet werden. Ein Modul besteht je aus einem fahrbaren Unterteil, dem artikulierenden robotischen Arm sowie dem jeweiligen Instrument. Die Module sind dem menschlichen Arm nachempfunden und bieten zwischen dem „Ellenbogen-Gelenk“ sowie dem „Hand-Gelenk“ sieben Freiheitsgrade. Die 5-mm-Instrumente sind je Modul flexibel austauschbar. Für die Kamera Optik wird ein 11-mm-Trokar benötigt. Die Konsole ist mit einem 3D-HD-Bildschirm ausgestattet und kann sowohl sitzend als auch stehend bedient werden und bietet somit einen entscheidenden ergonomischen Vorteil. Bedient werden die Instrumente mit einem der Gaming Industrie nachempfundenen Controller ohne separate Fußpedale. Das offene Design der Konsole fördert zudem die Kommunikation zwischen Chirurg:innen und dem OP-Team. Das modulare Design bietet sowohl die Möglichkeit der flexiblen Platzierung der Module am Patienten als auch eines einfachen Transfers des Systems zwischen OP-Sälen. Bislang wurde das System vor allem in der Kolonchirurgie erfolgreich angewendet [8].

Enos Surgical System (Titan Medical, Toronto, Kanada)

Das Enos Surgical System von Titan Medical (ehemals SPORT Surgical System) stellt, im Gegensatz zu den anderen robotischen Operationssystemen, ein Single-Port Device mit einer Single-Arm Konfiguration dar. Durch einen 25-mm-Zugang werden zwei Kamerasysteme (2D und 3D) sowie zwei 8-mm-Instrumente eingeführt. Die multiartikulierenden Instrumente verfügen über eine elegante wellenförmige Bewegungsweise. Aktuell sind acht verschiedene Instrumente verfügbar. Analog zu anderen robotischen Operationssystemen verfügt auch der Enos über ein offenes Konsolendesign, welches mit einem 3D-HD-Display, Fußtritten und Controllern ausgestattet ist. Das System wurde bereits im präklinischen Setting in den USA und in Europa erfolgreich getestet und findet seinen Anwendungsbereich vor allem in der Gynäkologie. Aktuell befindet sich das System weiterhin in der Entwicklungsphase. Laut Hersteller ist eine Einführung in den amerikanischen Markt mit entsprechender FDA-Zulassung 2024 geplant.

Abb. 5: Ein offenes Konsolendesign, die Möglichkeit einer Bedienung im Stehen sowie ein der Gaming Industrie nachempfundener Controller bieten höchsten ergonomischen Komfort.

Senhance® Surgical System (Asensus Surgical US, Inc., ehemals Transenterix, Durham, NC, USA)

2016 auf dem Markt gebracht, stellt das Senhance® Surgical System aktuell das einzige robotische Operationssystem mit haptischem Feedback dar. Es handelt sich hierbei ebenfalls um ein Multiportsystem mit flexibel zu platzierenden Modulen. Die Konsole verfügt über ein offenes Design sowie einen 3D-HD-Bildschirm. Die Bedienelemente sind in Handhabung und Design, Instrumenten der konventionellen Laparoskopie nachempfunden und verfügen über ein haptisches Feedback. Die Kameraführung wird, anders als bei bisherigen Systemen, über ein Infrarot Eye Tracking durchgeführt. Chirurg:innen steuern somit die Kameraführung durch Fokussieren des Blickes auf bestimmte Strukturen oder neigen des Kopfes nach vorne zum Heranzoomen. Ein ergonomisch geformter Stuhl sorgt für höchsten Sitzkomfort. Die 5-mm-Instrumente sind wiederverwendbar und mit Standard Trokaren kompatibel. Neben dem Da Vinci ist dieses System das einzige, das über 3-mm-Instrumente verfügt und somit auch für die Kinderchirurgie zugelassen ist [9]. Die „TRUST“ Studie (The TransEnterix European Patient Registry for Robotic-Assisted Laparoscopic Procedures in Urology, Abdominal, Thoracic, and Gynecologic Surgery) konnte bereits eine erfolgreiche Einführung des Systems in fünf chirurgischen Zentren in ganz Europa mit > 800 Operationen zeigen [10].

Abb. 6: Das Single-Port Device Enos verfügt über multiartikulierende Instrumente, die über einen 25-mm-Port eingeführt werden sowie über ein offenes Konsolendesign mit Controllern und Fußtritten.

Dexter (Distalmotion, Epalinges, Schweiz)

Dexter ist eine Schweizer Firma, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Robotik zu demokratisieren und somit für jeden verfügbar zu machen. Im Gegensatz zu anderen Systemen werden die modularen Elemente des Systems mit im eigenen Haus verfügbaren Komponenten kombiniert. So ist das Kameramodul mit allen gängigen Laparoskopie-Kamerasystemen kompatibel und kann sowohl mit einen 2D- als auch an einen 3D-Turm verbunden werden. Die vom Hersteller verfügbaren 8-mm-Instrumente beinhalten lediglich das Basisinstrumentarium, wie einen Nadelhalter oder eine Fasszange. Spezielle Instrumente wie der LigaSure oder ein Zirkularstapler müssen aus dem eigenen Repertoire entnommen werden, machen hierdurch die Anwendung des Systems jedoch einfach und kostengünstig. Die Konsole bietet ein offenes Konzept ohne eigenen Bildschirm und wird steril bedient, sodass ein Wechsel zwischen dem robotischen System und der konventionellen Laparoskopie jederzeit flexibel möglich bleibt. Das System wirbt mit maximaler Kompatibilität und Nutzerfreundlichkeit und ist seit Dezember 2020 CE-zertifiziert.

avatera-System (avateramedical GmbH, Jena, Deutschland)

Gegründet 2011, repräsentiert das avatera-System das erste deutsche robotische Operationssystem. Das Design ist dem Da Vinci sehr ähnlich. Das System besteht aus einer Robotikeinheit mit vier robotischen Armen sowie einer dem Arbeiten am Mikroskop nachempfundenen Konsole. Die QXGA-Auflösung des Displays zeigt eine hohe Farbtreue. Die 5 mm-Instrumente artikulieren in sieben Freiheitsgraden und sind nicht wiederverwendbar.

Abb. 7: Das Dexter System zeigt maximale Kompatibilität und Flexibilität zwischen der robotischen und laparoskopischen Chirurgie.

Abb. 8: Das Hugo RAS System mit der Touch Surgery Enterprise Video Management und Analyseplattform bietet durch die Kombination aus robotischer Technik und Methoden der künstlichen Intelligenz das erste System, das eine einfache Qualitätssicherung und Analyse der durchgeführten Operationen ermöglicht.

Hugo RAS System (Medtronic, Dublin, Irland)

Auch Medtronic hat mit dem Hugo RAS System, welches im Juni 2021 das erste Mal die klinische Anwendung am Menschen fand, ein robotisches Operationssystem auf dem Markt gebracht. Das System folgt einem modularen Design und kann entweder mit 3 bis 4 Instrumentenmodulen als vollwertiges robotisches Operationssystem oder mit einem Instrumentenmodul als Assistenz für laparoskopische Operationen verwendet werden. Die Konsole folgt einem offenen Design und ist mit einem 3D-HD-Display ausgestattet. Zudem verfügt die Konsole über mindestens sechs Fußpedale für die Kameraführung und Anwendung von bipolaren und monopolaren Instrumenten. Das System hat die CE-Zertifizierung für die urologische und gynäkologische Anwendung. Interessanterweise kombiniert das Hugo RAS System mit der Touch Surgery Enterprise Video Management und Analyseplattform Methoden der künstlichen Intelligenz mit robotischer Technik. Die Software verbindet den OP mit einer Cloud und lässt eine einfache und sichere Speicherung der OP-Daten und OP-Videos zu, die später zur Ansicht, aber auch zur Analyse und Qualitätssicherung zur Verfügung stehen. Inwiefern diese Software im Rahmen des europäischen Datenschutzes anwendbar ist, bleibt abzuwarten.

Tab. 1: Vergleich der verschiedenen robotischen Operationssysteme

Da Vinci

Versius®

Enos

Senhance®

Dexter

avatera

Hugo

CE Zertifizierung

ü

ü

x

ü

ü

ü

ü

FDA Zertifizierung

ü

x

2024

ü

x

x

x

Robotikeinheit

Robotikeinheit mit 4 Armen

Modular 3-4 Instrumente+ Kamera

Robotikeinheit Single-Port Device

Modular

Modular

Robotikeinheit mit 4 Armen

Modular

Konsolendesign

Geschlossen

Offen

Offen

Offen

Offen + eigener Videoturm

Geschlossen

Offen

Fußtritte

ü

x

ü

ü

(ü)

ü

ü

Anzahl Instrumente

3

3-4

2

N.A.

2

3

3-4

Instrumentengröße

3-8 mm

5mm

25mm Zugang

3-5mm

8mm

5mm

8mm

Ergonomischer Vorteil

Keiner

Konsole im Stehen bedienbar

Offene Konsole mit ergonomischer Sitzgelegenheit

Offene Konsole mit ergonomischer Sitzgelegenheit

Offenes Design ohne integrierten Videoturm

keiner

Offene Konsole mit ergonomischer Sitzgelegenheit

Besonderheit

Marktführer

Modulares Design, keine Fußtritte

Single-Port Device

Haptisches Feedback

Kompatibilität

Deutsches Unternehmen

Touch Surgery Video Management Plattform

Literatur

[1]   Stephani, V., Busse, R., and Geissler, A., Benchmarking der Krankenhaus-IT: Deutschland im internationalen Vergleich, in Krankenhaus-Report 2019: Das digitale Krankenhaus, J. Klauber, et al., Editors. 2019, Springer Berlin Heidelberg: Berlin, Heidelberg. p. 17-32.
[2]   Wilhelm, D., Kranzfelder, M., Ostler, D., Stier, A., Meyer, H.J., and Feussner, H., [Digitalization in surgery : What surgeons currently think and know about it-results of an online survey]. Chirurg, 2020. 91(1): p. 51-59.DOI: 10.1007/s00104-019-01043-3.
[3]   Gisbertz, S.S., Hagens, E.R.C., Ruurda, J.P., Schneider, P.M., Tan, L.J., Domrachev, S.A., Hoeppner, J., and van Berge Henegouwen, M.I., The evolution of surgical approach for esophageal cancer. Ann N Y Acad Sci, 2018. 1434(1): p. 149-155.DOI: 10.1111/nyas.13957.
[4]   Catanzarite, T., Tan-Kim, J., Whitcomb, E.L., and Menefee, S., Ergonomics in Surgery: A Review. Female pelvic medicine & reconstructive surgery, 2018. 24(1): p. 1-12.DOI: 10.1097/SPV.0000000000000456.
[5]   Van’t Hullenaar, C.D.P., Hermans, B., and Broeders, I., Ergonomic assessment of the Da Vinci console in robot-assisted surgery. Innov Surg Sci, 2017. 2(2): p. 97-104.DOI: 10.1515/iss-2017-0007.
[6]   Franasiak, J., Craven, R., Mosaly, P., and Gehrig, P.A., Feasibility and acceptance of a robotic surgery ergonomic training program. JSLS : Journal of the Society of Laparoendoscopic Surgeons, 2014. 18(4): p. e2014.00166.DOI: 10.4293/JSLS.2014.00166.
[7]   Fuchs, H., Ahn, F., Leers, J., Schröder, W., Höfler, C., and Bruns, C., P131 Revealing the ergonomic crisis of an upper gastrointestinal robotic surgeon – still a lot to improve in minimally invasive surgery. Diseases of the Esophagus, 2019. 32(Supplement_2).DOI: 10.1093/dote/doz092.131.
[8]   Puntambekar, S.P., Rajesh, K.N., Goel, A., Hivre, M., Bharambe, S., Chitale, M., and Panse, M., Colorectal cancer surgery: by Cambridge Medical Robotics Versius Surgical Robot System-a single-institution study. Our experience. J Robot Surg, 2021.DOI: 10.1007/s11701-021-01282-9.
[9]   Esposito, C., Autorino, G., Castagnetti, M., Cerulo, M., Coppola, V., Cardone, R., Esposito, G., Borgogni, R., and Escolino, M., Robotics and future technical developments in pediatric urology. Semin Pediatr Surg, 2021. 30(4): p. 151082.DOI: 10.1016/j.sempedsurg.2021.151082.
[10] Stephan, D., Darwich, I., and Willeke, F., The TransEnterix European Patient Registry for Robotic-Assisted Laparoscopic Procedures in Urology, Abdominal, Thoracic, and Gynecologic Surgery (“TRUST”). Surg Technol Int, 2021. 38: p. 103-107.DOI: 10.52198/21.Sti.38.Gs1394.

Müller D T, Stier R, Seeliger B, Fuchs H: Ergonomie in der Robotik – Ein Vergleich der verschiedenen Systeme. Passion Chirurgie. 2022 März; 12(03): Artikel 03_01.

Curriculum Robotische Chirurgie

Die Komplexität der von Robotersystemen durchgeführten Eingriffe erfordert völlig neue Trainings- und Simulationsmethoden zum Einstieg, aber auch in der kontinuierlichen Fortbildung.

Dieses Curriculum ist modular organisiert. Die Module 1 bis 3 beinhalten Theoriewissen (1), Simulationstraining (2) und standardisiertes Hands-on Training an Tiermodellen (3). Hier sollen die ersten technischen Fertigkeiten an verschiedenen modernen Robotersystemen systematisch in Kleingruppen vermittelt werden. Modul 4 bietet die Möglichkeit, der Uniklinik Köln bei roboterassistierten Eingriffen zu hospitieren. Die vier Module können je nach Kenntnisstand und Interesse einzeln oder in Kombination besucht werden.

Wissenschaftliche Leitung: PD Dr. Hans Fuchs, Köln; Dr. Dr. Barbara Seeliger, Strasbourg

Modul 1: Theorie Robotische Chirurgie Strasbourg 31.08.2022
Modul 2: Simulationstraining Robotische Chirurgie Strasbourg 01. – 02.09.22
Modul 3: Hands-On-Training Robotische Chirurgie Strasbourg 01. – 02.09.22
Modul 4: Hospitation Köln 03. – 04.11.22

Modul 1: 150,- € für Mitglieder, 200,- € für Nichtmitglieder; Modul 2: 500,- € für Mitglieder, 620,- € für Nichtmitglieder; Modul 3: 950,- € für Mitglieder, 1200,- € für Nichtmitglieder; Modul 4: 300,- € für Mitglieder, 500,- € für Nichtmitglieder; kombiniert buchbar: Modul 1+2 oder Modul 1+3

Anmeldung über www.bdc.de (Rubrik BDC|Akademie, Suchbegriff Robotik)

Editorial im März 2022: Robotik in der Chirurgie

Die Roboterchirurgie hält zunehmend Einzug in deutschen Kliniken und der viszeralchirurgische Bereich nimmt hier aktuell die Schlüsselrolle ein. Weitere „Technologisierung“, Spezialisierung, Digitalisierung und Automatisierung, auch unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz (KI) wird zu enormen Herausforderungen für unser Gesundheitssystem führen. Insbesondere die Ausbildung qualifizierter Nachwuchschirurg:innen in immer komplexeren Spezialbereichen ist entscheidend für unseren Standort.

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) stellt sich dieser Aufgabe und hat im letzten Jahr ein eigenes modulares Curriculum auf den Weg gebracht, welches auch in diesem Jahr wieder angeboten wird1. Insbesondere soll auch der studentische Nachwuchs mit einer „Robotic Summer School“ angesprochen werden, um die Faszination für das Fach Chirurgie zu wecken2.

Es strömen immer mehr neue Anbieter mit Robotersystemen für die Chirurgie auf den Markt. Im vorliegenden Schwerpunktheft Robotik finden Sie interessante aktuelle Artikel, in denen unter anderem die ergonomischen Besonderheiten verschiedener Anbieter beleuchtet werden und der aktuelle Stand der KI in der Robotik wird dargestellt. Neben Anastomosentechniken in der roboterassistierten Magenchirurgie können Sie zudem über die Historie und den Ausblick der sogenannten Telechirurgie lesen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und hoffen damit Ihr Interesse für die Roboterchirurgie zu wecken: PASSION CHIRURGIE 03/QI/2022.

1  Fuchs H: Curriculum Robotische Chirurgie im oberen Gastrointestinaltrakt für Oberärzte und leitende Klinikchirurgen. Passion Chirurgie. 2020 Dezember, 10(12): Artikel 04_02: www.bit.ly/BDC-Curriculum-Robotik.
2  Informationen und Anmeldung: www.bit.ly/BDC-Orsy.

Bruns CJ, Fuchs H: Editorial Robotik in der Chirurgie. Passion Chirurgie. 2022 März; 12(03): Artikel 01.

BDC-Curriculum zur Robotischen Chirurgie: Einstieg noch in 2021

Die in Deutschland mit Robotersystemen durchgeführten chirurgischen Eingriffe erfordern völlig neue Trainings- und Simulationsmethoden für den Einstieg aber auch für die Weiterbildung. Eine strukturierte Ausbildung im Kontext der Weiterbildung zum Viszeralchirurgen oder speziellen Viszeralchirurgie findet aktuell in aller Regel nicht statt. Dennoch werden Kenntnisse in der Robotik in aller Regel von Chefärzten erwartet. Somit stehen viele angehende Oberärzte oder leitende Klinikchirurgen im Laufe Ihrer Karriere vor der Entscheidung, wie sie sich in diesem Bereich am besten aufstellen.

Der BDC hat zur Verbesserung dieser Ausbildungslücke eine neue Seminarreihe unter Federführung von PD Dr. med. Hans F. Fuchs, Leiter der Roboterassistierten Chirurgie am Universitätsklinikum Köln und Vertreter der Oberärzte im BDC, aufgelegt. Das Programm ist modular aufgebaut und erstreckt sich vom Webinar zum Einstieg in die Thematik über einen Basiskurs mit Simulation in Berlin über einen Kurs im State-of-the-Art Wetlab „IRCAD“ in Straßburg mit „Hands-on“ bis hin zur OP-Hospitation in Köln.

Die robotische Chirurgie hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Insbesondere die Viszeralchirurgie ist weltweit der am schnellsten wachsende Sektor i der Robotik. Der Kritik hoher Anschaffungs- aber auch laufenden Kosten der Robotereinheiten stehen mittlerweile gute evidenzbasierte Konzepte entgegen, die einen Einsatz in der Viszeralchirurgie in Zentren rechtfertigen. So stehen aktuell viele Abteilungen vor der Entscheidung, den Einstieg in die Robotik zu wagen. Gleichzeitig drängen neue Anbieter mit interessanten und vor allem kostengünstigeren Produkten auf den Markt. So entstehen aktuell neue Tools aus den Bereichen ­künstlicher Intelligenz und bildgestützter Chirurgie, aber vor allem auch durch immer bessere Simulationssysteme (Virtual-, Enhanced- oder Mixed-Reality), welche die robotische Chirurgie in einem völlig neuen Kontext interessant erscheinen lassen.

Wir möchten Sie herzlich einladen, an diesem Curriculum „Robotische Chirurgie“ in den Modulen eins bis drei teilzunehmen. Das Durchlaufen des gesamten Curriculums ist für den Einstieg in die Robotik bestens geeignet, da es sowohl den theoretischen Hintergrund als auch erste praktische Schritte vermittelt. Diese Seminarreihe wendet sich insbesondere an Fachärzte für Allgemein- und Viszeralchirurgie vor dem Einstieg in die roboterassistierte Chirurgie.

CURRICULUM ROBOTISCHE CHIRURGIE

Mehr Informationen: www.bdc.de/veranstaltungen/

 

Akademie aktuell: Curriculum Robotische Chirurgie im oberen Gastrointestinaltrakt für Oberärzte und leitende Klinikchirurgen

Die roboterassistierte Chirurgie wurde vor nunmehr 20 Jahren in die Klinik eingeführt und ist nicht nur aus diesem Grund mehr als nur ein Hype. In den ersten zehn Jahren nach Markteinführung lag der Fokus der Robotik vor allem in der Urologie, nun aber ist die Viszeralchirurgie der weltweit am schnellsten wachsende Sektor der Robotik. Kritisiert werden vor allem die hohen Anschaffungs- aber auch laufenden Kosten der Robotereinheiten. Allerdings häufen sich in den letzten Jahren auch gute evidenzbasierte Konzepte, die einen Einsatz in der Viszeralchirurgie in Zentren rechtfertigen. So stehen aktuell viele Abteilungen vor der Entscheidung, den Einstieg in die Robotik zu wagen. Gleichzeitig drängen neue Anbieter mit interessanten und vor allem kostengünstigeren Produkten auf den Markt. So entstehen aktuell neue Tools aus den Bereichen ­künstlicher Intelligenz und bildgestützter Chirurgie, aber vor allem auch durch immer bessere Simulationssysteme (Virtual-, Enhanced- oder Mixed-Reality), welche die robotische Chirurgie in einem völlig neuen Kontext interessant erscheinen lassen.

Die Komplexität der Systeme, aber auch die in Deutschland mit Robotersystemen durchgeführten Eingriffe, erfordern völlig neue Trainings- und Simulationsmethoden für den Einstieg aber auch für die Weiterbildung. Eine strukturierte Ausbildung im Kontext der Weiterbildung zum Viszeralchirurgen oder speziellen Viszeralchirurgen findet aktuell in aller Regel nicht statt. Dennoch werden Kenntnisse in der Robotik in aller Regel von Chefärzten erwartet. Somit stehen viele angehende Oberärzte oder leitende Klinikchirurgen im Laufe Ihrer Karriere vor der Entscheidung, wie sie sich in diesem Bereich am besten aufstellen.

Insbesondere in den USA sind strukturierte robotische Ausbildungsprogramme bereits Standard. In Anlehnung hieran haben sich bereits ähnliche Methoden im europäischen Ausland etabliert. In Deutschland sind klinische sogenannte „Fellowships“ die Ausnahme. Meist basieren diese Programme auf mehrmonatiger spezialisierter Ausbildung mit den Bausteinen Simulation, Training im „Wetlab“, aber auch modularem Training mit Proctoring im Operationssaal.

Der BDC hat zur Verbesserung dieser Ausbildungslücke eine neue Seminarreihe unter Federführung von PD Dr. med. Hans F. Fuchs, Leiter der Roboterassistierten Chirurgie am Universitätsklinikum Köln und Vertreter der Oberärzte im BDC, aufgelegt. Das Programm ist modular aufgebaut und erstreckt sich vom Webinar zum Einstieg in die Thematik über einen Basiskurs mit Simulation in Berlin über einen Kurs im State-of-the-Art Wetlab „IRCAD“ in Straßburg mit „Hands-on“ bis hin zur OP-Hospitation in Köln.

Wir möchten Sie herzlich einladen, an diesem Curriculum „Robotische Chirurgie“ in den Modulen eins bis drei teilzunehmen. Das Durchlaufen des gesamten Curriculums ist für den Einstieg in die Robotik bestens geeignet, da es sowohl den theoretischen Hintergrund als auch erste praktische Schritte vermittelt. Diese Seminarreihe wendet sich insbesondere an Fachärzte für Allgemein- und Viszeralchirurgie vor dem Einstieg in die roboterassistierte Chirurgie.

Abb. 1: Module des Curriculums „Robotische Chirurgie“ im Überblick

Das Seminar Modul 1 im Langenbeck-Virchow-Haus der Aesculap Akademie behandelt die relevanten Fragen und technischen Aspekte vor dem Einstieg in die Robotik. Der Fokus liegt hier auf strukturierten Trainingsprozessen und Proctoring, Aufbau eines Roboterzentrums sowie technischen Aspekten verschiedener Hersteller. Das Seminar ist 1,5-tägig aufgebaut mit einem gemeinsamen Abendessen am ersten Tag, um hier einen regen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Es wurden Referenten aus den wesentlichen Bereichen der viszeralchirurgischen Robotik (oberer Gastrointestinaltrakt, kolorektale Chirurgie sowie auch fachübergreifend aus der Urologie) gewonnen. Auch soll beleuchtet werden, inwiefern individuelle Trainings, auch in Kooperation mit der Medizintechnikindustrie, notwendig sind.

Das Seminar Modul 2 im IRCAD ist zweitägig aufgebaut mit einem gemeinsamen Abendessen am ersten Tag, um hier einen regen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Es wurden Referenten speziell aus dem Bereich oberer Gastrointestinaltrakt der viszeralchirurgischen Robotik gewonnen. Schwerpunkt des Kurses ist Hands-on Roboterchirurgie am Tiermodell in Kleingruppen am Da Vinci-OP-Roboter. Hier sollen Tipps und Tricks von Experten live demonstriert und trainiert werden, um die Lernkurve in der Heimatinstitution möglichst zu verkürzen.

Die Hospitation (Modul 3) in Köln ist ebenfalls zweitägig aufgebaut und bereits in der BDC Akademie fest etabliert. Im Zuge der Etablierung der Robotik in unserem Zentrum können parallel zwei roboterassistierte Eingriffe am oberen Gastrointestinaltrakt in zwei Operationssälen demonstriert werden.

Die Module können je nach Kenntnisstand oder Interesse besucht werden. Ein besonderer Fokus dieser Seminarreihe soll die chirurgische Diskussion mit den Teilnehmern sein, so dass wir Sie einladen, Fragen und Probleme aus Ihrer Klinik mit zu den Seminaren zu bringen.

Wir hoffen, dass Sie dieses Seminarkonzept anspricht und würden uns freuen, Sie beim Curriculum „Robotische Chirurgie“ begrüßen dürfen.

BDC|Akademie

CURRICULUM ROBOTISCHE CHIRURGIE

  • Vorbereitungswebinar:
    PD Dr. Hans Fuchs, Termin folgt
  • Modul 1 – Seminar Update Robotische Chirurgie:
    PD Dr. Hans Fuchs, Berlin, 16. – 17.03.21
  • Modul 2 – Workshop im IRCAD:
    PD Dr. Hans Fuchs; Dr. Dr. med. Barbara Seeliger, am IRCAD/IHU-Strasbourg, 02. – 03.09.21
  • Modul 3 – Hospitation:
    PD Dr. Hans Fuchs, Köln, Termin folgt
Mehr Informationen und zur Anmeldungen: www.bdc.de/veranstaltungen/

Fuchs H: Curriculum Robotische Chirurgie im oberen Gastrointestinaltrakt für Oberärzte und leitende Klinikchirurgen. Passion Chirurgie. 2020 Dezember, 10(12): Artikel 04_02.

Akademie aktuell: Update Robotische Chirurgie

Die roboterassistierte Chirurgie wurde vor nunmehr 20 Jahren in die Klinik eingeführt und ist nicht nur aus diesem Grund mehr als nur ein Hype. In den ersten zehn Jahren nach Markteinführung lag der Fokus der Robotik vor allem in der Urologie, nun aber ist die Viszeralchirurgie der weltweit am schnellsten wachsende Sektor. Kritisiert werden vor allem die hohen Anschaffungs- aber auch laufenden Kosten der Robotereinheit. Allerdings häufen sich in den letzten Jahren auch gute evidenzbasierte Konzepte, die einen Einsatz in der Viszeralchirurgie in Zentren rechtfertigen. So stehen aktuell viele Abteilungen vor der Entscheidung, den Einstieg in die Robotik zu wagen. Gleichzeitig drängen neue Anbieter mit interessanten und vor allem kostengünstigeren Produkten auf den Markt.

Wir möchten Sie herzlich nach Berlin einladen, um an dem Seminar „Update Robotische Chirurgie“ teilzunehmen. Dieses Seminar ist Teil der vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) organisierten Fortbildungsreihe „Updates in der Chirurgie“, die in kompakter Form einen Überblick über aktuelle chirurgische Themen verschaffen sollen. Diese Seminarreihe wendet sich insbesondere an Fachärzte für Allgemein- und Viszeralchirurgie vor dem Einstieg in die roboterassistierte Chirurgie.

Das Seminar im Langenbeck-Virchow-Haus der Aesculap Akademie behandelt die relevanten Fragen und technischen Aspekte vor dem Einstieg in die Robotik. Der Fokus liegt hier auf strukturierten Trainingsprozessen und Proctoring, Aufbau eines Roboterzentrums sowie technischen Aspekten verschiedener Hersteller.

Das Seminar ist 1,5-tägig aufgebaut mit einem gemeinsamen Abendessen am ersten Tag, um hier einen regen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Es wurden Referenten aus den wesentlichen Bereichen der viszeralchirurgischen Robotik (oberer Gastrointestinaltrakt, kolorektale Chirurgie sowie auch fachübergreifend aus der Urologie) gewonnen. Auch soll beleuchtet werden, inwiefern individuelle Trainings, auch in Kooperation mit der Medizintechnikindustrie, notwendig sind.

Ein besonderer Fokus dieses Seminars soll die chirurgische Diskussion mit den Teilnehmern sein, so dass wir Sie einladen, Fragen und Probleme aus Ihrer Klinik mit nach Berlin zu bringen.

Wir hoffen, dass Sie dieses Seminarkonzept anspricht und würden uns freuen, Sie in Berlin begrüßen dürfen.

Seminar „Update Robotische Chirurgie“

Wo und wann? am 19. und 20. März 20120 in Berlin
Für wen? Fachärzte für Allgemein- und Viszeralchirurgie vor dem Einstieg in die roboterassistierte Chirurgie
Das Seminar behandelt die relevanten Fragen und technischen Aspekte vor dem Einstieg in die Robotik. Der Fokus liegt hier auf strukturierten Trainingsprozessen und Proctoring, Aufbau eines Roboterzentrums sowie technischen Aspekten verschiedener Hersteller. Das Seminar ist 1,5-tägig aufgebaut mit einem gemeinsamen Abendessen am ersten Tag, um hier einen regen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Es wurden Referenten aus den wesentlichen Bereichen der viszeralchirurgischen Robotik (oberer Gastrointestinaltrakt, kolorektale Chirurgie sowie auch fachübergreifend aus der Urologie) gewonnen. Auch soll beleuchtet werden, inwiefern individuelle Trainings, auch in Kooperation mit der Medizintechnikindustrie, notwendig sind.
Informationen und Anmeldung

Fuchs H: akademie aktuell: Update Robotische Chirurgie. Passion Chirurgie. 2020 Februar, 10(02): Artikel 04_01.