01.11.2011 Politik
Wirtschaftliche Stimmung unter Ärzten sinkt

Niedergelassene Ärzte in Deutschland bewerten ihre wirtschaftliche Lage und die Perspektive für die kommenden sechs Monate weiterhin ungünstig. Das ergibt der Medizinklimaindex (MKI) Herbst 2011 der Stiftung Gesundheit mit einem Wert von -14,9. Die Stimmung unter den Niedergelassenen ist im Vergleich zum Frühjahr gesunken.
Ihre aktuelle wirtschaftliche Lage schätzen die niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten trotzdem leicht positiv ein: 24,7 Prozent bewerten sie als gut, 54,3 Prozent als befriedigend und 21,1 Prozent als schlecht. Der Ausblick auf die kommenden sechs Monate ist jedoch negativ: 38,3 Prozent erwarten, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verschlechtern wird, 56,8 Prozent erwarten keine Veränderung. Nur fünf Prozent rechnen mit einer Verbesserung.
Deutliche Unterschiede bestehen zwischen den Fachgruppen: Der MKI der Humanmediziner liegt bei -21,5. Die Zahnärzte bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Lage und die Aussichten für die kommenden sechs Monate annähernd neutral mit einem MKI von -3,3. Die Psychologischen Psychotherapeuten sind tendenziell optimistisch: Ihr MKI liegt bei +4,2.
Der Medizinklimaindex im Fünf-Jahres-Rückblick:
Der MKI wird zweimal jährlich seit 2006 erhoben. Er zeigt seit der ersten Erhebung durchgehend negative Werte. Das bisherige Rekordtief von -36,7 erreichte der MKI auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise im Frühjahr 2009. Seitdem stieg er kontinuierlich bis -11,7 zum Frühjahr 2011. Aktuell hat sich erstmals seit zwei Jahren die Stimmung wieder verschlechtert.
Die Untersuchung hat die GGMA Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse (www.ggma.de) im Auftrag der Stiftung Gesundheit durchgeführt.
Weitere Informationen:
www.stiftung-gesundheit.de
www.stiftung-gesundheit-blog.de
www.facebook.com/stiftung.gesundheit
www.twitter.com/stiftunggesund
Stiftung Gesundheit. Wirtschaftliche Stimmung unter Ärzten sinkt. Passion Chirurgie. 2011 November; 1(11): Artikel 04_01.
Autor des Artikels

Stiftung Gesundheit
Stiftung Gesundheit - gemeinnützige Stiftung bürgerlichen RechtsBehringstraße 28 a22765Hamburg kontaktierenWeitere aktuelle Artikel
27.12.2017 Politik
Neue EU-Verordnung zur Bewertung von Medizinprodukten
Am 25. Mai ist die neue Medizinprodukte-Verordnung der EU in Kraft getreten. In drei Jahren muss die sogenannte Medical Device Regulation (MDR) verpflichtend umgesetzt werden. Strengere Vorschriften sollen mehr Sicherheit für die Patienten bringen. Für die Hersteller von Medizinprodukten bringt die Verordnung zahlreiche Veränderungen mit sich. Die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) e. V. ist an dem „Nationalen Arbeitskreis zur Implementierung“ (NAKI) beteiligt, den das Bundesgesundheitsministerium (BMG) ins Leben gerufen hat, um ein Konzept für die Übergangszeit und für die Umsetzung der Verordnung zu erarbeiten. Aktuelles Ziel von AWMF und BMG ist unter anderem die Festlegung von Bewertungskriterien auch für „alte Medizinprodukte“.
21.12.2017 Politik
Dabrock: Patient muss Souverän seiner Daten bleiben
Wie Big Data im Gesundheitswesen unter Wahrung von Persönlichkeitsinteressen sinnvoll genutzt werden kann, erklärt der Vorsitzende des Deutschen Ethikrates in der aktuellen Ausgabe von „KBV Klartext“
20.12.2017 Aus- & Weiterbildung
Studienplatzvergabe teilweise mit dem Grundgesetz unvereinbar
Die bundes- und landesgesetzlichen Vorschriften über das Verfahren zur Vergabe von Studienplätzen an staatlichen Hochschulen sind, soweit sie die Zulassung zum Studium der Humanmedizin betreffen, teilweise mit dem Grundgesetz unvereinbar. Dies hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts mit heute verkündetem Urteil entschieden. Die beanstandeten bundesgesetzlichen Rahmenvorschriften und gesetzlichen Regelungen der Länder über die Studienplatzvergabe für das Fach Humanmedizin verletzen den grundrechtlichen Anspruch der Studienplatzbewerberinnen und -bewerber auf gleiche Teilhabe am staatlichen Studienangebot. Außerdem verfehlen die landesgesetzlichen Bestimmungen zum Auswahlverfahren der Hochschulen teilweise die Anforderungen, die sich aus dem Vorbehalt des Gesetzes ergeben. Eine Neuregelung ist bis zum 31. Dezember 2019 zu treffen.
19.12.2017 Krankenhaus
Digitales Krankenhaus: große Hoffnungen, ernüchternde Realität
Krankenhausärzte verbinden mit der zunehmenden Digitalisierung ihres Arbeitsplatzes große Hoffnungen, vor allem einen Zuwachs an Qualität in den Arbeitsprozessen, schnellere Abläufe und weniger Aufwand als bisher. 80 Prozent sind der Meinung, dass durch die Digitalisierung die ärztliche Arbeit im Krankenhaus zukünftig weiter verbessert werden kann.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.