Alle Artikel von Claudia Kunze

Zuverlässigkeitsmanagement im Krankenhaus – Status quo des HRO-Ansatzes

Das Konzept High-Reliability-Organisationen (HRO) bietet mithilfe der fünf Prinzipien der Achtsamkeit eine vielversprechende Möglichkeit, die Zuverlässigkeit in den Krankenhäusern zu steigern. Die zentrale Eigenschaft von HRO ist „Achtsamkeit“ beziehungsweise „achtsames Handeln“. Die fünf Prinzipien, wie in Abbildung 1 dargestellt, werden dabei in die Bereiche: „Antizipation“ und „Eindämmung/Resilienz“ unterteilt. Durch das Zusammenspiel der drei Prinzipien der Antizipation und der zwei Prinzipien der Eindämmung beziehungsweise Resilienz sind HRO dauerhaft in der Lage, auf unerwartete Situationen rechtzeitig reagieren zu können und stets handlungsfähig zu bleiben [1].

Der vorliegende Aufsatz untersucht, inwieweit der hier vorgestellte HRO-Ansatz mittlerweile in den Krankenhäusern etabliert wurde.

Abb. 1: Die fünf Prinzipien der Achtsamkeit, Quelle: Eigene Darstellung

Insgesamt erfährt das Thema HRO im Zusammenhang mit Patientensicherheit und der damit einhergehenden Vermeidung von Gesundheitsschäden zunehmende Aufmerksamkeit. Verschiedenste Akteure beschäftigen sich damit. Dies zeigt sich vor allem in dem globalen Aktionsplan der Weltgesundheitsorganisation, der dazu aufruft, eine „größtmögliche Reduktion vermeidbarer Schäden durch unsere Gesundheitsversorgung zu erreichen“ [2]. Das Konzept der HRO findet sich im Aktionsplan unter dem Begriff „hochzuverlässige Systeme” und ist als eines der sieben strategischen Ziele zur Steigerung der Patientensicherheit verankert. Ein bedeutender Baustein dieser Systeme ist neben den genannten Prinzipien die „Sicherheitskultur und Führung“. Im Aktionsplan wird die Meinung vertreten, dass dieses Thema noch nicht ausreichend auf strategischer Managementebene berücksichtigt wird. Daher sollte die „Sicherheitskultur und Führung“ als wichtige Voraussetzung für die Umsetzung einer HRO stärker in den Fokus rücken [3].

Die aktuelle Literatur zeigt, dass sich u. a. das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), das seit 2005 in Deutschland verschiedene Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Patientensicherheit aufbaut, mit dem Thema „Risiko- und Sicherheitskultur im Gesundheitswesen“ beschäftigt und die Inhalte in einem Buch [4] zusammengefasst hat. Auch das APS erkennt die Sicherheitskultur und Führung als grundlegend für den Aufbau hochzuverlässiger Systeme an. Dies wird durch unterschiedliche Perspektiven der jeweiligen Autorinnen und Autoren in den Beiträgen beschrieben und ausgeführt. Annette Gebauer (Systemische Organisationsberaterin und Inhaberin der Beratung Interventions for Corporate Learning [ICL] in Berlin) beschreibt u. a. in ihrem Beitrag, wie man eine proaktive Risikokultur entwickelt und was man hierzu von Hochrisikoorganisationen lernen kann. An dieser Stelle wird ebenfalls der Zusammenhang zwischen Sicherheitskultur und Führung dargestellt. Zudem verweist sie auf Studienergebnisse. Diese zeigen, dass der HRO-Ansatz sich in der Tat positiv auf die Patientensicherheit auswirke [5]. Zentrales Thema ist, einerseits die Prinzipien zu nutzen, um den Kulturwandel voranzutreiben, und andererseits die Herausforderung anzunehmen, als Führungsteam ein Zielbild zu entwickeln und durch die eigene Haltung den Mitarbeitenden dieses glaubwürdig zu vermitteln und danach zu handeln. Annette Gebauer formuliert es als „kollektives Fitnesstraining, das eines Höchstmaßes an Disziplin bedarf“ [5].

Decken sich die hier beschriebenen Angaben mit der derzeitigen Ausgestaltung in den Kliniken? Ist das Thema hochzuverlässiger Systeme im klinischen Alltag präsent und wenn ja, wie wird es umgesetzt?

Die Beraterinnen und Berater der Gesellschaft für Risikoberatung (GRB) haben einen umfassenden Einblick in die Krankenhauslandschaft und sind mit vielfältigen Projekten nah am Geschehen. Neben einzelnen Kliniken und großen Verbünden unterstützt die GRB den Aufbau eines Risikomanagementsystems auch im Hinblick auf die Transformation einer HRO. Damit ein solches Großprojekt erfolgreich implementiert werden kann, haben sich bestimmte Vorgehensweisen bewährt, die im Folgenden anhand einiger Maßnahmen kurz skizziert werden sollen.

Zunächst ist es essentiell, die Klinik kennenzulernen, indem vordergründig die Hochrisikobereiche einer Klinik analysiert werden. Es geht z. B. darum, wie die Teams in den jeweiligen Fachbereichen, aber auch an den verschiedensten Schnittstellen miteinander arbeiten und wie bestimmte Kommunikationswege eingehalten werden. Welche Prozessschritte gibt es und wie werden sie von den Mitarbeitenden umgesetzt? Auf dieser Basis lassen sich bereits viele Stärken und Schwächen herausarbeiten, was den Ansatzpunkt für das weitere Vorgehen liefert. Es hat sich bewährt, mit Jahreszielen zu arbeiten und sich auf einzelne wesentliche Themenschwerpunkte zu konzentrieren. Schritt für Schritt lassen sich so Projekte und gesetzte Ziele realisieren und Erfolge verzeichnen.

Beispiele für Themenschwerpunkte sind unter anderem die Einführung klinischer Instrumente zum Risikomanagement wie CIRS, M&M-Konferenzen und regelhafte Auditierungen. Aber auch einzelne Maßnahmen hinsichtlich der Umsetzung von beispielsweise Zählkontrollen, Markierungen des OP-Gebiets können Themenschwerpunkte sein. Unabhängig von der Klinikgröße ist es wichtig, ein einheitliches Verständnis zu diesen Themen zu schaffen. Bei Klinikverbünden ist es von Bedeutung, die verwendeten Instrumente einheitlich zu nutzen und alle Einrichtungen einzubeziehen. Hierdurch können die Ergebnisse miteinander verknüpft werden, was eine große Transparenz schafft und konkrete Handlungsfelder können abgeleitet werden.

Weitere Themen sind die Implementierung sogenannter „Red Rules“. Diese sollten sich auf drei bis fünf wesentliche Regeln beschränken, um die Dringlichkeit der Einhaltung – also absolute Compliance – in der gesamten Klinik zu unterstreichen. Zudem darf es keine Abweichungen geben, sodass die Regeln kurz und präzise formuliert sein müssen.

Grundsätzlich ist auch das Thema „Schulung“ sowie die Durchführung von Simulationstrainings im Team ein wichtiger Ansatzpunkt bei der Umsetzung des HRO-Konzepts. Jede Notfallsituation, Krise oder ein aufgetretenes unerwünschtes Ereignis sollten zum Anlass genommen werden, um mit allen Beteiligten aus verschiedenen Perspektiven auf das Geschehene und insbesondere auf die Zusammenarbeit und Arbeitsweisen zu schauen und die Begebenheiten zu rekonstruieren. So kann relativ einfach die Resilienzfähigkeit im Team gestärkt und geübt werden. Zudem bietet es die Chance, die erlebten Erfahrungen zeitnah zu nutzen.

In der Praxis zeigt sich oftmals, dass mit dem Begriff der Fehler- oder Sicherheitskultur eine sogenannte „No blame culture“ impliziert wird. Systemisch bedingte Fehler sollen nicht einer Person zugeordnet, sondern offen dargelegt werden können, um geeignete Lösungen zur Prozessverbesserung zu finden. Eine Kultur, die von Angst vor Sanktionen geprägt ist, verdeckt möglicherweise schwerwiegende Fehler und nimmt einer Organisation die Chance, diese frühzeitig auszuräumen und Schlimmeres zu verhindern. Diese grundlegende Haltung ist eine wichtige Basis zur Umsetzung der fünf Prinzipien der Achtsamkeit im HRO-Ansatz und auch grundsätzlich bei klinisch Tätigen präsent. Zur Förderung dieser Einstellung wurde in der Vergangenheit ein besonderes Augenmerk auf die Einführung der oben genannten Instrumente des klinischen Risikomanagements gelegt. Mittlerweile ist die Anwendung dieser Instrumente zum Teil auch gesetzlich vorgeschrieben worden, wie z. B. das Critical-Incident-Reporting-System, und sie haben sicherlich einen Denkanstoß gegeben, viele Dinge zu hinterfragen und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung abzuleiten und einzuführen. Sie sind im Gesundheitssystem unverzichtbar geworden und vergegenwärtigen die vorhandene Sicherheitskultur in einer Organisation.

Dennoch kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Einführung solcher Instrumente automatisch zu einer Veränderung der Sicherheitskultur in einem Unternehmen führt. Ebenso wichtig ist die Haltung im Umgang mit vermeidbaren und geschehenen Ereignissen auf allen Ebenen, um eine Beständigkeit und Transformation zu erreichen. Um die Kultur im Unternehmen langfristig zu prägen und zu verändern, sind insbesondere die Führungskräfte gefragt, diese Haltung im täglichen Tun widerzuspiegeln und von den Mitarbeitenden einzufordern. Sicherheit sollte somit nicht allein durch den Einsatz von Instrumenten symbolisiert werden, sondern als Unternehmensziel einen zentralen Stellenwert einnehmen. Je stärker Management- und Führungsebene dazu bereit sind, sich mit dem Thema einer resilienten Organisation bzw. eines resilienten Verhaltens auseinanderzusetzen und es in der Praxis zu etablieren, desto besser kann sich ein Team auf unterschiedliche Situationen einlassen und gemeinsam Lösungen für die Zukunft entwickeln. Dieses Verhalten muss geübt und von Führungskräften, wie oben bereits an Beispielen verdeutlicht, eingefordert werden.

Ein Beispiel aus Texas macht deutlich, wie es gelingen kann, den hier beschriebenen HRO-Ansatz in Kliniken zu verfolgen und schrittweise umzusetzen. Das Memorial Hermann Health System ist eine der größten Non-Profit-Organisationen in Texas und hat bereits 2012 den Eisenberg Patient Safety Award erhalten. Die angestrebte Vision „Patient Safety is our core value“ ist seither in den Unternehmenszielen fest verankert und wird durch verschiedenste Entscheidungen und abgeleitete Maßnahmen auf oberster Managementebene angestrebt. Grundlegend hierfür ist ebenfalls die Schaffung einer „Culture of High Reliabilty“ [6].

Die sechs Dimensionen für eine „Culture of High Reliabilty“, wie sie in dem vorgestellten Unternehmen gelebt wird, sind folgende:

  • Etablierung einer Vision, in der Sicherheit einen zentralen Stellenwert hat
  • Führungskräfteentwicklung mit dem Ziel, die Werte der Sicherheitskultur widerzuspiegeln
  • Auswahl, Entwicklung und Motivierung der Führungskräfte
  • Vertrauen, Respekt und Inklusion mit dem Ziel, organisatorische Verhaltensweisen festzulegen
  • Aufbau einer Just Culture, das bedeutet, dass Abweichungen oder Fehler nicht bei einem Einzelnen liegen, sondern die Schwachstelle im komplexen System gefunden werden sollte
  • Verantwortung der Führungskräfte, ein Sicherheitsbewusstsein bei den Mitarbeitenden zu etablieren

Der HRO-Ansatz konnte verwirklicht werden, da die Sicherheitskultur in dem Unternehmen das Fundament bildet. Die oberste Managementebene strebt nach dem Ziel, eine „Culture of High Reliability“ zu erreichen und diese Haltung auf allen Ebenen zu vermitteln. Die Vision konnte realisiert werden, indem eine Sicherheitskultur geschaffen wurde, die von allen Führungskräften gelebt und im täglichen Handeln umgesetzt wird.

Insgesamt zeigt sich, dass das Gesundheitswesen geprägt ist von Dynamik und Komplexität. Vieles konnte in den letzten Jahren etabliert werden und das Thema ist auf allen Ebenen präsent. Allein das ist ein wichtiger Meilenstein und fokussiert das Wesentliche in der Gesundheitsversorgung. Um langfristig dem HRO-Ansatz gerecht zu werden, ist es erforderlich, die gesamte Organisation einzubinden und sich nicht nur auf einzelne Instrumente und Individuen zu verlassen. Das Kollektiv sollte in die gleiche Richtung schauen, um die erforderlichen Voraussetzungen sicherzustellen und die Zuverlässigkeit in den Prozessen zu steigern. Sofern eine Organisation, repräsentiert durch die Leitungsebene, dies als selbstverständlichen Teil ihres täglichen Tuns verinnerlicht und ihr Handeln danach ausrichtet, kann der HRO-Ansatz eine positive Auswirkung auf die Patienten- und Mitarbeitersicherheit haben.

Literatur

[1]   Weick, K. und Sutcliffe, K.M. (2010): Das unerwartete Managen, Wie Unternehmen aus Extremsituationen lernen, “. Auflage, Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart, 2010.

[2]   Globaler Aktionsplan für Patientensicherheit 2021-2030, Auf dem Weg zur Beseitigung vermeidbarer Schäden in der Gesundheitsversorgung 2021, Online: „https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/P/Patientensicherheit/WHO_Global_Patient_Safety_Action_Plan_2021-2030_DE.pdf“, S.VI, 2021

[3]   Globaler Aktionsplan für Patientensicherheit 2021-2030, S. 23, 2021.

[4]   Risiko- und Sicherheitskultur im Gesundheitswesen, Ruth Hecker, APS (HRSG), 2022.

[5]   Dr. Gebauer, Annette, S. 55, in Risiko- und Sicherheitskultur im Gesundheitswesen, R. Hecker, APS (Hrsg.), 2022.

[6]   Establishing a Culture of High Reliability: Memorial Hermann’s 11-Year Journey, November 2019, Online im Internet unter: „https://www.beckershospitalreview.com/pdfs/November12/840AM_KEYNOTE_Stokes.pdf

Kathrin Rosen

Risikoberaterin

GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH

Ecclesiastraße 1-4

32758 Detmold

kathrin.rosen@grb.de

www.grb.de

Chirurgie+

Rosen K: Safety Clip: Zuverlässigkeitsmanagement im Krankenhaus – Status Quo des HRO-Ansatzes. Passion Chirurgie. 2023 Juni; 13(06): Artikel 04_02.

Weitere Artikel zur Patientensicherheit finden Sie auf BDC|Online (www.bdc.de), Rubrik Wissen | Qualität & Patientensicherheit | Safety Clip.

BDC|Bayern: Einladung zur Jahrestagung 2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auf diesem Wege darf ich Sie zur Teilnahme an der 100. Tagung der Vereinigung der Bayerischen Chirurgie motivieren. Auch dieses Jahr wird es eine Berufspolitische Stunde geben, die sich auf Grund der Aktualität in Form einer Podiumsdiskussion nur mit einem Thema beschäftigen wird: der Krankenhausreform! Wir werden u. a. auch mit einem Vertreter der Bayerischen Staatsregierung versuchen über die aktuellen Vorschläge und deren Auswirkungen auf die stationäre Versorgung in Bayern zu diskutieren.

Im Anschluss an die Berufspolitische Stunde wird die jährliche Mitgliederversammlung stattfinden, zu der ich Sie herzlich einladen möchte. Beide Veranstaltungen finden hintereinander statt am

Mittwoch, 19. Juli 2023
10:30 bis 12:00 Uhr Berufspolitische Stunde
12:00 bis 12:45 Uhr Mitgliederversammlung
Hörsaal der Pathologie des Klinikums München Rechts der Isar
Ismaninger Str. 22, 81675 München

Mit besten kollegialen Grüßen

Prof. Dr. Matthias Anthuber
Vorsitzender BDC|Bayern

Dr. Hubert Mayer
Stellv. Vorsitzender

BDC|Bayern - Flyer Jahrestagung 2023

bvmd fordert fairere Rahmenbedingungen im PJ

Das Praktische Jahr hat einen großen Einfluss auf die spätere Berufswahl der jungen Ärzteschaft. Die Erfahrungen im PJ können anziehen, aber auch abstoßen. Eine gute Ausbildungsqualität im chirurgischen Tertial steigert nicht nur die Attraktivität des Fachs, sondern auch das Image Ihrer Klinik. Zur Unterstützung hat der BDC einen PJ-Leitfaden entwickelt, der sich an alle klinikseitig an der Ausbildung und Betreuung von PJ-Studierenden beteiligten Mitarbeiter:innen richtet.

Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. fordert in einer aktuellen Pressemitteilung mehr Fairness in den Rahmenbedingungen für Medizinstudierende und hat einen 4-Punkte Forderungsplan aufgestellt:

Die Trennung von Krankheits- und Fehltagen
Standards in der Lehre im Praktischen Jahr schaffen und umsetzen
Bundesweite Mindestaufwandsentschädigung in Höhe des BAföG-Höchstsatzes
Einen Mindestabstand zwischen dem Ende des PJ und des dritten Staatsexamens in Höhe von vier Wochen.

Vollständige Pressemeldung des bvmd

Webinar zur Oberarmkopffraktur

Diesen Mittwoch, 21.06.2023 findet 18.00 Uhr ein neues Webinar statt aus der Reihe “Chirurgie Aktuell”: Oberarmkopffraktur – welcher Prothesentyp?
In diesem Webinar werden die aktuell zur Verfügung stehenden Schulterprothesentypen vorgestellt und Entscheidungshilfen für die Wahl des Implantats aufgezeigt.
Zum Hintergrund: In Fällen, in denen eine kopferhaltende Rekonstruktion nicht möglich ist, hat die Frakturprothetik zur Versorgung proximaler Humerusfrakturen an Bedeutung gewonnen. Grundsätzlich kann in diesen Fällen ein Ersatz nur auf humeraler Seite oder die Implantation einer inversen Frakturprothese erfolgen. Für beide Varianten gibt es eine Reihe von spezifischen Besonderheiten zu beachten, die über den kurz- und langfristigen Erfolg der Implantation entscheiden.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Einfach anmelden in der BDC|eAkademie

DCK Kompakt 2023: Podcast mit Surgeon Talk

Der jährliche Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) ist einer der wichtigsten chirurgischen Kongresse und einer der Höhepunkte des chirurgisch akademischen Jahres. Innovationen aus Industrie und Forschung, gesundheitpolitische Forderungen und Veränderungen, klinische Trends in der chirurgischen Versorgung und zukünftige Entwicklungen auf dem Gesundheitsmarkt der Chirurgie – hier werden sie an drei Tagen besprochen und diskutiert.

In diesem Jahr bieten wir Ihnen die Kongress Highlights in einer besonderen Form an: Das Podcast-Team Surgeon Talk des BDC war vor Ort und hat Themen, Stimmungen und Prognosen für Sie eingefangen. Hören Sie rein in:

  • Kurz-Interviews zu den Kongress Highlights
  • aktuelle chirurgische Trends
  • Entwicklungen in Weiterbildung, Forschung und Krankenversorgung
  • Vorschau auf den DCK 2024

Das vom BDC in Kooperation mit der DGCH entwickelte Format DCK Kompakt ist ein rund einstündiger Talk mit Experten und Expertinnen aus der Chirurgie. Hören Sie rein und bleiben Sie auf dem neuesten Wissensstand rund um das Thema Chirurgie!

Referent:innen
Freya Brodersen
Prof. Dr. med. Christiane J. Bruns
PD Dr. Dr. med. Lena Conradi
Eleni Amelia Felinska
Prof. Dr. med. Heinz-Jochen Gassel
Prof. Dr. med. Sonja Güthoff
Dr. med. Dr. med. dent. Juliane Kröplin
Charlotte Merz
Univ.-Prof. Dr. med. Esther Pogatzki-Zahn
Prof. Dr. med. Tim Vilz
Jörg Vollmann
Lara Zerbst

Moderator:innen
Avi Schotland, Medizinstudent
Dr. med. Mara R. Goetz
PD. Dr. med. Anna Duprée
PD Dr. med. Benedikt Johannes Braun, MBA
Prof. Dr. med. Stephan M. Freys
Prof. Dr. med. Wolfgang Schröder, FACS, FEBS

Der Podcast DCK Kompakt 2023 wurde produziert mit freundlicher Unterstützung unserer Sponsoren

SURGEON TALK – Der BDC|Podcast

Chirurgisches Fachwissen auf den Punkt, interessante Fälle aus dem chirurgischen Alltag, Diskussionen von pratice-changing Publikationen, neue Ideen zur Karriereplanung oder auch mal ein Blick über den Tellerrand in der Gesundheitspolitik – in Surgeon Talk kommt alles auf den Tisch, was in der Chirurgie unter die Haut geht.

Hier geht´s zu allen Folgen auf Spotify

Chirurgische Forschungstage vom 21.-22. September 2023

Die 26. Chirurgischen Forschungstage der Sektion Chirurgische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) finden am 21. und 22. September 2023 in Mannheim statt. Sie stehen unter dem Motto „Integration von Forschung im klinischen Alltag“.

Die Chirurgischen Forschungstage umfassen alle 10 Fachgesellschaften der DGCH. Die Sitzungen haben fachspezifischen, teils fachübergreifenden Charakter, und präsentieren u.a. aktuelle Forschungsergebnisse. Die Themenschwerpunkte sind experimentelle Grundlagenwissenschaften, translationale Forschungsstrategien, Digitalisierung und klinische Studien.

Detaillierte Informationen stehen hier bereit: Chirurgische Forschungstage

Noch Plätze frei: Kinderbetreuung auf dem Chirurgie Kongress 2023

Geben Sie Ihre Kinder ab und lassen sich Zeit für Seminare, Workshops und netzwerken: Auf dem Chirurgiekongress 2023 gibt es wieder die Möglichkeit, Kinder ab 12 Monaten und bis zu zehn Jahren an allen Kongresstagen – also vom 26.4. bis 28.4.2023 – zwischen 08:00 Uhr und 18:00 Uhr durch den KidsClub im Internationalen Congress Center München betreuen zu lassen.

Wir bitten Sie um eine verbindliche Anmeldung, da die Betreuungskapazität auf 20 Kinder täglich begrenzt ist.

Unter den nachfolgenden Links finden Sie das Anmeldeformular, das Sie bitte ausgefüllt per E-Mail an mail@bdc.de senden.

Auch Vorort-Anmeldungen am Tagungsschalter sind grundsätzlich möglich, sofern zur gewünschten Zeit noch Kapazitäten frei sind.

Anmeldung KidsClub über die BDC-Website
Anmeldung KidsClub über die Kongressseite

OP-Management Kongress am 29.-30.03.2023 in Bremen

Herausforderung OP-Management

Der BDC übernimmt auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft des OP-Management Kongresses, der vom 29.-30.03.2023 in Bremen stattfindet. Bereits zum 20. Mal findet der vom BDC mit dem Verband für OP Management (VOPM) und BDA gemeinsam veranstaltete Kongress statt. Die führenden Themen Qualitätssicherung in der chirurgischen Versorgung bei eingeschränkten Ressourcen und die Frage, wie Fachkräfte mit ihren Expertisen gemeinsam an der Arbeitsplatzgestaltung OP wirken können, betrifft in besonderer Weise den chirurgischen Alltag.
Die Gestaltung des Arbeitsplatzes OP gelingt, wenn Chirurg:innen mitgestalten und Verantwortung übernehmen.

Der Kongress findet als Hybridveranstaltung statt. BDC-Mitglieder erhalten vergünstigte Tickets für den Kongress.

Veranstaltungsort: Maritim Hotel und Congress-Centrum Bremen
Hollerallee 99
28215 Bremen

Veranstalter: VOPM, BDA und BDC
Gebühren: 570,00€ virtuell bzw. 645,00€ Präsenz für Mitglieder des BDC

Infos und Programm stehen auf der Kongress Webseite zur Verfügung: OP-Management Kongress

Hernienschule: Neue Termine online

Hernienoperationen zählen zu den weltweit häufigsten allgemeinchirurgischen Eingriffen, die für viele Chirurginnen und Chirurgen zum Alltag gehören. Deshalb hat die Deutsche Herniengesellschaft (DHG) zusammen mit der BDC|Akademie eine dreiteilige curriculare Fortbildung (HERNIE kompakt, konkret und komplex) mit dem Zusatzmodul HERNIE kontakt entworfen. Die BDC|Akademie bietet in 2023 folgende Termine an:

Hernie konkret
HERNIE konkret ist das zweite Modul der dreiteiligen aufeinander aufbauenden Hernienschule. Im Modul Hernie konkret stehen Hospitationen in Kleingruppen in etablierten Kompetenz- und Referenzzentren im Fokus. Vermittelt werden dem Weiterbildungsassistenten oder Facharzt die Standardverfahren in der laparoskopischen und offenen Chirurgie der Leisten- aber auch Bauchwandhernie. Ergänzt wird dieses Modul durch Videoclips aller gängigen Operationsverfahren, die als Vorbereitung auf die Hospitation über die E-Learning Plattform des BDC abgerufen werden können.
Hier geht´s zur Übersicht und den Terminen

Hernie kontakt
HERNIE kontakt ist das neue vierte kostenfreie Modul der Hernienschule, das als Zusatzmodul zur dreiteiligen curricularen Fortbildung (HERNIE kompakt, konkret und komplex) entwickelt wurde. Das rein digitale Modul soll mit kontroversen, aktuellen und zeitlosen Themen eine spannende fachliche Diskussion anzuregen.

Hernie kontakt ist ein kostenfreies Zusatzmodul des BDC. Die Termine finden Sie hier

Anspruch auf Zweitmeinung künftig auch vor geplanter Entfernung der Gallenblase

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute (20.10.2022) beschlossen, dass gesetzlich Versicherte künftig auch vor einer geplanten Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) Anspruch auf eine zweite ärztliche Meinung haben. Die sogenannten Zweitmeiner prüfen, ob die empfohlene Operation auch aus ihrer Sicht medizinisch wirklich notwendig ist. Zudem beraten sie die Versicherten zu möglichen Behandlungsalternativen. Voraussichtlich ab 1. Januar 2023 steht dieses Angebot zur Verfügung. Ambulant oder stationär tätige Ärztinnen und Ärzte können ab diesem Zeitpunkt bei den Kassenärztlichen Vereinigungen eine Genehmigung beantragen, Zweitmeinungen abgeben und mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu dürfen.

Ärztinnen und Ärzte, die bei einer geplanten Entfernung der Gallenblase als sogenannte Zweitmeiner tätig sein wollen, müssen in einer der folgenden Fachrichtungen qualifiziert sein und mindestens fünf Jahre nach dem Facharztstatus in ihrem Gebiet unmittelbar in der Patientenversorgung tätig gewesen sein:

  • Innere Medizin und Gastroenterologie,
  • Allgemeinchirurgie,
  • Viszeralchirurgie,
  • Kinder- und Jugendchirurgie oder
  • Kinder- und Jugendmedizin mit Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie.

Zudem gelten die in der Zweitmeinungs-Richtlinie des G-BA festgelegten generellen Anforderungen, die zweitmeinungsgebende Ärztinnen und Ärzte hinsichtlich ihrer Qualifikation und Unabhängigkeit erfüllen müssen.

Inanspruchnahme

Wenn das Bundesministerium für Gesundheit keine rechtlichen Einwände gegen den Beschluss hat, wird er im Bundesanzeiger veröffentlicht. Er tritt dann nicht unmittelbar, sondern am ersten Tag des darauffolgenden Quartals in Kraft: voraussichtlich am 1. Januar 2023.

In Deutschland wird jährlich bei ca. 200 000 Patientinnen und Patienten die Gallenblase entfernt – das ist deutlich mehr als im europäischen Vergleich.

G-BA-Pressemitteilung vom 20.10.2022