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BDC-Praxistest: Zwischen Bürokratie und Arztzeit-Mangel – Perspektiven des ärztlichen Nachwuchses

Vorwort- Medizinstudierende 2022 – der Druck steigt

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch wenn es in jugendlichen Entwicklungen keinen unabänderlichen Determinismus gibt, bleibt es ein großer Vorteil, die wichtigen soziologischen Strömungen nachwachsender Generationen zu kennen. Das Berufsmonitoring Medizinstudierende, das unter Leitung der Universität Trier seit 2010 regelmäßig durchgeführt wird, ist deshalb für den Umgang mit dem ärztlichen Nachwuchs ein wertvolles Instrument. Wir freuen uns deshalb sehr, hier die aktuellen Erkenntnisse des Teams um Professor Rüdiger Jacob zu präsentieren.

Nicht alle Ergebnisse der Erhebung aus 2022 überraschen, denn Trends entwickeln sich neben disruptiven Ereignissen vor allem kontinuierlich. Besondere Aufmerksamkeit verdienen einige Befunde aber schon. Neben dem fortgesetzten Thema der eingeschränkten Familientauglichkeit des Berufs leidet die kommende Arztgeneration vor allem unter der überbordenden Bürokratie, der hohen Arbeitsbelastung und dem starken ökonomischen Druck. Das ist deshalb von so großer Bedeutung, weil Bürokratie, Arbeitslast und Effizienzstreben hausgemachte Probleme des deutschen Gesundheitssystems darstellen. Die administrativen Aufgaben von Ärztinnen und Ärzten nehmen seit Jahrzehnten stetig zu, wobei vielfach nicht erkennbar ist, welche systematischen Vorteile damit erwirtschaftet werden sollen. Mit dem Arbeitsbeginn werden ambitionierte, junge Ärztinnen und Ärzte ganz außerhalb ihrer Kernkompetenz in Verwaltungsaufgaben verbrannt. Auch die digitale Patientenakte wird in der jetzigen Form zunächst daran nichts ändern, sondern den medizinischen Nachwuchs fern vom Patienten an den Rechner kleben. Die hohe Arbeitsbelastung folgt einer Aufgabenverdichtung, die zwar in vielen Berufssparten wiederzufinden ist, in der Medizin aber bespiellose Ausmaße angenommen hat. Zeit ist Geld, Leistungszahlen der Erfolg, Geschwindigkeit das Trainingsziel und empathischer Humanismus Verschwendung. Und der ökonomische Druck beschwert frisches ärztliches Handeln alltäglich mit einer neuen moralisch überbauten Last, welche die hippokratischen Grundfeste von Linderung und Heilung im merkantilen Nebel bald gänzlich verschwinden lässt.

Man könnte schlussfolgern, dass unter diesen Bedingungen eine inhaltliche Anpassung des Medizinstudiums die Lösung bietet. Doch Vorsicht: man erntet, was man sät. Wer von zeitgetakteten Kaufleuten digital behandelt werden möchte, wird das begrüßen. Wer jemals Krankheit persönlich ob aktiv oder passiv erlebt hat, wird das sicher nicht. Und – for god´s sake – der ärztliche Nachwuchs will es auch nicht!

Die Ergebnisse der aktuellen Befragung legen viel mehr nahe, den unangemessenen Bürden forciert und konstruktiv entgegenzutreten. Die Digitalisierung in der Medizin muss endlich um den Aspekt der ärztlichen und pflegerischen Arbeitsersparnis ergänzt werden. Das betrifft im Moment vor allem die digitale Patientenakte. Arbeitsalltägliche Vorgaben jeder Art benötigen eine diskursive Elaboration der Vor- und Nachteile. Dazu zählen neben Verwaltungsaufgaben übrigens auch Hygienebestimmungen oder Zertifizierungsordnungen. Medizinische Qualität und Menschenliebe gehören wieder in das Zentrum unseres Tuns, auch um wieder eine Aufdehnung der Arbeitsprozesse zu ermöglichen. Und ökonomische Aufgaben gehören nicht auf die Schultern von medizinischen Berufsstartern, denn das ist Führungsarbeit, und zwar eine kaufmännische.

Wir können das ändern, denn wir sitzen auch an Hebeln. Die Zukunft gehört zwar nicht mehr uns, aber wir können sie gestalten. Oder wir lassen alles so wie es ist, doch dann läuft die Jugend uns weg. Denn einer getriebenen Herde von Schafen will sie ganz offensichtlich nicht beitreten.

Erhellende Lektüre wünschen

Prof. Dr. med. C. J. Krones

und       

Prof. Dr. med. D. Vallböhmer

Der berufliche Alltag von Ärztinnen und Ärzten weist viele Facetten auf, von denen Patientinnen und Patienten, aber auch viele angehende Ärzte wenig bis nichts wissen oder sich falsche Vorstellungen machen – wozu sicher auch die vielen Arzt- und Krankenhaussoaps beigetragen haben. Denn neben der genuin ärztlichen Tätigkeit der Diagnose und Therapie von Patienten treten mehr und mehr unterschiedliche Verwaltungs- und Managementtätigkeiten mit einem hohen Maß an Bürokratie auf den Plan. Die Ärzteschaft muss sich u. a. mit Personal- und Praxisführung, Medizinrecht, Abrechnungsmodalitäten, Budgetverwaltung, möglichen Regressen und sehr weitgespannten Dokumentationspflichten befassen. Diese Vielschichtigkeit konfrontiert auch viele Medizinstudierende mit einem Problem, das ihnen zu Beginn ihres Studiums oft kaum bewusst ist: Sie müssen diese Bürokratie (i. w. S.) und die eigentliche ärztliche Tätigkeit, aufgrund derer sie das Studium der Medizin gewählt haben, miteinander in Einklang bringen. Dies stellt insofern ein Problem dar, als das Studium in der Regel zwar gut auf ärztliche Tätigkeiten vorbereitet, dagegen weniger gut bis gar nicht auf Verwaltung und Management.

Ergebnisse des Berufsmonitorings Medizinstudierende, das seit dem Jahr 2010 in einem vierjährigen Turnus in Kooperation zwischen der Professur Soziologie/Empirische Sozialforschung der Universität Trier, der KBV, dem MFT und der BVMD durchgeführt wird, zeigen dies mit bemerkenswerter Konstantheit im Zeitverlauf sehr deutlich.

Nachfolgend werden wir daher auf die unterschiedlichen Herausforderungen des ärztlichen Berufs und die in unserer Befragung gesammelten Befürchtungen, Anregungen und Vorstellungen des ärztlichen Nachwuchses genauer eingehen. Die verschiedenen Themen lassen sich in Bürokratie, Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf, Arbeitsbelastung, Fachärztliche Weiterbildung und Wohn- und Arbeitsort gliedern.

Bürokratie

Nicht wenige der befragten Medizinstudierenden äußern den Wunsch nach Schulungen zu Niederlassung und Praxisführung während des Studiums sowie nach größerer Unterstützung bei der Bewältigung zukünftiger Verwaltungsarbeit. Dies ist vor dem Hintergrund des realen bürokratischen Aufwands von Vertragsärzten und -ärztinnen und dem sich verschärfenden Arztzeit-Mangel kaum verwunderlich. Denn: Laut Ärztemonitor verbringen Vertragsärzte rund 7,4 Stunden pro Woche mit Verwaltungsarbeit [1].

Familie, Freizeit und Beruf

Seit Beginn der Befragungen 2010 ist die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf für die große Mehrheit der angehenden Ärztinnen und Ärzte von zentraler Bedeutung. Dies ist auch in der aktuellen Welle des Berufsmonitorings aus dem Jahr 2022 (N = 8.600) zu erkennen. Für 92,5 Prozent ist dies wichtig. Für 83,1 Prozent waren zudem geregelte Arbeitszeiten essentiell bei der Ausübung einer ärztlichen Tätigkeit. Zwar besteht nach wie vor ein signifikanter Geschlechterunterschied zwischen Männern und Frauen in Bezug auf die Wichtigkeit von Familie und Freizeit (88 Prozent der Frauen und 75,3 Prozent der Männer bewerteten diesen Faktor als „wichtig“), gemeinsam ist beiden Geschlechtern jedoch, dass diese Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf geschlechtsübergreifend konstant die bedeutsamste Erwartung an die spätere Berufstätigkeit ist.

Größere Unterschiede bestehen zwischen Männern und Frauen bei der Frage, ob eine oberärztliche oder chefärztliche Position eine erstrebenswerte Karriereoption darstellt. So sind zwar 85 Prozent der Frauen und 94 Prozent der Männer grundsätzlich an einer Karriere als Oberärztin oder Oberarzt interessiert. Hingegen stellt für lediglich 29,4 Prozent der Frauen, aber 50,1 Prozent der Männer eine chefärztliche Position eine potentielle Option dar. Problematisch daran ist, dass – sofern sich die Präferenzen der Befragten nicht noch ändern – die Gruppe der Personen, die solche Ambitionen hat, für eine suffiziente Nachfolgerekrutierung in den Kliniken zu klein ist.

Arbeiten im stationären oder ambulanten Sektor

Nicht erfreulich für die Rekrutierung ärztlichen Personals für Krankenhäuser sind auch die unverändert vorhandenen Vorbehalte gegen eine angestellte Tätigkeit im stationären Sektor. Dies sind eine perzipierte (zu) hohe Arbeitsbelastung sowie in deren Folge ein knapp bemessener und zusehends knapper werdender Zeitaufwand, der für die Behandlung jedes einzelnen Patienten zur Verfügung steht. Bei den Frauen stellen dementsprechend die hohe Arbeitsbelastung (85,1 Prozent), der starke ökonomische Druck bei der Behandlung von Patienten (71,5 Prozent), die schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf (67,3 Prozent) und die knappe Zeit bei der Behandlung von Patienten (66,3 Prozent) die dominanten Gründe gegen eine Beschäftigung im Krankenhaus dar. Für die Männer sind neben der hohen Arbeitsbelastung (81,9 Prozent) und dem starken ökonomischen Druck bei der Behandlung von Patienten (67,5 Prozent) zudem wenig Freizeit (67,5 Prozent) und die perzipierte autoritäre Führungskultur (67,4 Prozent) Ausschlusskriterien für eine mögliche Anstellung im Krankenhaus.

Dabei wird eine angestellte Tätigkeit nicht generell als problematisch angesehen, vielmehr gewinnt die Option einer Anstellung in einer (größeren) Praxis im ambulanten Sektor zunehmend an Attraktivität. Allerdings ist der ärztliche Nachwuchs häufig nicht mehr gewillt, die gleiche Anzahl an Stunden zu arbeiten, die Vertragsärzte in der Vergangenheit geleistet haben. Teilzeitarbeitsmodelle erfreuen sich – gerade bei den Frauen – großer Beliebtheit. Dies zeigt sich auch in den Zahlen der KBV, die seit 2012 eine Minderung der im Schnitt geleisteten Arbeitsstunden von 56,4 auf 51,1 ausweist.

Bisher wurden die durch die vorstehend skizzierten Entwicklungen bedingten Lücken in der medizinischen Versorgung in vielen Fällen durch die steigende Zahl an berufstätigen Ärztinnen und Ärzten ausgeglichen. Allerdings stagniert gegenwärtig die Zahl der Studierenden, die ihr Studium der Humanmedizin erfolgreich abschließen [2].

Zusammengefasst führen die angesprochenen Faktoren zu einer Verschärfung des Arztzeit-Mangels und einer Abnahme des Versorgungsangebots. Speziell der Mangel an hausärztlicher und allgemein fachärztlicher Betreuung dürfte einige, insbesondere ländliche, Regionen in Deutschland schwer treffen [3].

Die Bundesärztekammer verzeichnete im Jahr 2021 einen Rückgang der Allgemeinmediziner bei Niederlassungen um 2 Prozentpunkte. Insgesamt sind 85,2 Prozent der berufstätigen Allgemeinmediziner in der stationären Versorgung tätig. Dabei entfallen 6 Prozent auf die stationäre Behandlung und davon erneut 6 Prozent auf leitende ärztliche Positionen. Die Anzahl der Frauen in der Allgemeinmedizin im Vorjahr ist um 1,8 Prozent gestiegen. Diese machen mittlerweile einen Anteil von 59 Prozent in der ambulanten und stationären Versorgung aus [4].

Fachärztliche Weiterbildung – Interessensgebiete nach Geschlecht

Wie das Berufsmonitoring Medizinstudierende zeigt, sind Frauen häufig an einer späteren Facharztweiterbildung in der Allgemeinmedizin interessierter als Männer. Dies lässt sich übergreifend für alle Erhebungsjahre seit 2010 feststellen (Tab. 1).

In allen vier Wellen der Studie wurde auch gefragt, welche Gebiete aus Sicht der Studierenden für eine Weiterbildung in Frage kommen. Ab dem Jahr 2014 wurde zur ursprünglich verwendeten Frage (Multiple-Choice-Frage mit maximal drei Optionen) eine zweite Fragevariante hinzugefügt, die als Single-Choice-Frage eine Messung der zum Fragezeitpunkt aktuell dominanten Präferenz ermöglicht.

Darüber hinaus konnten bei beiden Fragetypen die populärste Weiterbildung erfasst werden: Bei den befragten Männern und Frauen ist dies gleichermaßen die Innere Medizin. Darauf folgen die Allgemeinmedizin, die Anästhesiologie und die Chirurgie. Bei den Teilnehmerinnen der Umfrage rangierte zusätzlich die Kinder- und Jugendmedizin im oberen Bereich der Interessensgebiete.

Die Präferenzen für Chirurgie zeigen 2022 nach Jahren des Niedergangs wieder einen leichten Anstieg (Tab. 1). War das Fach 2018 nur für 6,5 Prozent der Befragten erste Wahl, ist für 2022 ein Anstieg um 2,8 Prozentpunkte zu erkennen. Noch wichtiger: Auch für PJ-Studenten ist das Fach wieder etwas attraktiver geworden. Ob sich daraus ein stabiler Trend entwickelt, ist aber noch abzuwarten.

Chirurgie 2010 2014 2018 2022 Allgemeinmedizin 2010 2014 2018 2022
Single Choice Single Choice
Alle Befragten 8,3 6,5 9,3 Alle Befragten 8,9 8,8 11,2
Frauen 7,5 6,3 8,9 Frauen 10,3 9,6 11,5
Männer 9,5 6,4 10,2 Männer 7,1 8,5 10,4
Vorklinik 11,4 9,9 12,1 Vorklinik 7,9 7,2 9,6
Klinik 7,0 5,4 8,1 Klinik 9,3 9,7 11,5
PJ 5,6 4,5 8,4 PJ 9,5 10,9 12,5
Multiple Choice Multiple Choice
Alle Befragten 26,8 25,2 24,3 25,7 Alle Befragten 29,3 34,5 35,3 36,8
Frauen 23,6 22,7 22,1 23,9 Frauen 31,4 36,4 37,2 37,4
Männer 32,6 29,5 27,4 29,9 Männer 28,4 32,1 34,5 35,7
Vorklinik 35,7 31,9 32,5 35,0 Vorklinik 31,9 33,8 32,7 33,0
Klinik 23,5 22,5 21,5 22,6 Klinik 30,1 35,4 36,8 38,0
PJ 21,2 18,8 18,1 19,3 PJ 27,8 33,9 39,6 36,7

Tab. 1: Präferenzen für Chirurgie und Allgemeinmedizin 2010 bis 2022

Spätere Wohn- und Arbeitsorte

Von Interesse ist hier natürlich auch, wie sich das künftige Arbeitskräftepotential räumlich verteilen könnte. Wir illustrieren dies in der folgenden Abbildung. Dazu wurde die Frage nach der konkreten Präferenz für eine Weiterbildung (Single-Choice) auf die Bundesländer bezogen, die für die angehenden Ärzte später als Lebens- und Arbeitsorte in Frage kommen.

Wir weisen zu diesem Zweck lediglich die Zahl der Personen aus, die an einer chirurgischen oder allgemeinmedizinischen Facharztausbildung interessiert sind. So präferieren im Erhebungsjahr 2022 beispielsweise 19,4 Prozent der Studierenden, die (auch) in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten würden, eine Facharztweiterbildung in Allgemeinmedizin, aber lediglich 4,1 Prozent eine in Chirurgie. Die restlichen 76,5 Prozent der Personen, die in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten möchten, haben eine andere präferierte Facharztweiterbildung, auf die in dieser Abbildung jedoch nicht eingegangen wird.

Abb. 1: Arbeitskräftepotential der Bundesländer für Allgemeinmedizin und Chirurgie

Auffällig ist, dass Personen, die (auch) in Sachsen-Anhalt (16,9 Prozent), Bayern (16,1 Prozent), Baden-Württemberg (15,8 Prozent) und Brandenburg (15,8 Prozent) arbeiten würden, ebenfalls eine allgemein fachärztliche Ausbildung bevorzugen. Vergleicht man diese mit jenen, die in den jeweiligen Bundesländern chirurgisch tätig sein möchten, ergibt sich ein fast konträres Bild. Der Stadtstaat Hamburg ist mit 14,3 Prozent am beliebtesten bei Personen, die eine chirurgische Weiterbildung vorziehen würden.

Andererseits darf bei diesem Vergleich nicht vergessen werden, dass einige Medizinstudierenden durch die Landarztquote zu einem Studienplatz gekommen sind, woraus sich eine größere Verbreitung potentieller Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner in ländlichen Gebieten erklären lässt. Nicht außer Acht gelassen werden darf auch, dass sich die Befragten noch im Studium befinden und in der Frage nach dem möglichen Arbeitsort Mehrfachnennungen möglich waren. Die Ergebnisse der Befragung zeigen daher eher eine generelle Entwicklungsrichtung. Handlungsempfehlungen zur Lösung der eingangs geschilderten Probleme wie Arztzeitmangel in bestimmten Fachgebieten und Bürokratieaufwand lassen sich aus ihnen allein nicht ableiten. Nichtsdestotrotz bieten diese Informationen über grundsätzlich bestehende örtliche Arbeitskräftepotentiale einen Ansatzpunkt für zukünftige Planungs- und gegebenenfalls Reformüberlegungen.

Fazit und Ausblick

Die Belastung durch zusätzliche bürokratische Tätigkeiten und die Veränderung der Arbeitszeitmodelle sind für den ärztlichen Nachwuchs wichtige Themen, die bei ihrer Entscheidung über Arbeitsort und Facharztweiterbildung relevant sind. Dabei sind den angehenden Ärztinnen und Ärzten geschlechterübergreifend die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf besonders wichtig.

Leider sind gerade für Frauen höhere und leitende Positionen in Krankenhäusern wie auch eine Weiterbildung in Chirurgie häufig definitiv keine Option. Dies ist für die Nachbesetzung entsprechender Stellen und Positionen ein Problem, da die Mehrheit der künftigen Ärzte weiblich ist.

Trotz der steigenden Abschlüsse im Bereich der Humanmedizin in den letzten Jahren besteht unerfreulicherweise auch weiterhin das Problem des Arztzeit-Mangels. Denn die Verringerung der Arbeitszeit zum Zweck der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Zusammenlegung von Arztpraxen zu Gemeinschaftspraxen und die zusätzlichen bürokratischen Tätigkeiten, denen Mediziner nachgehen müssen, reduzieren zugleich die Zeit, die diese für Patienten aufbringen können. Zudem bestehen bei der Verfügbarkeit der Ressource Arzt auch räumliche Disparitäten, insbesondere strukturschwache Regionen leiden hier unter einem Mangel. Das von uns errechnete Arbeitskräftepotential zeigt diese Diskrepanzen zwischen einigen Bundesländern bezüglich der fachärztlichen Weiterbildung in Allgemeinmedizin und Chirurgie. Vor allem Chirurginnen und Chirurgen könnten in einigen Bundesländern zur „Mangelware“ werden. Auch die Wirkung der Landarztquote wird sich erst in den kommenden Jahren entfalten.

Die sinkende Anzahl an verfügbaren Arbeitsstunden, die ärztliches Fachpersonal leisten kann oder will, macht Innovationen im Bereich der Diagnostik und der Verwaltung erforderlich. Denn es wäre zu wünschen, dass auch im Hinblick auf eine alternde Gesellschaft den Ärztinnen und Ärzten genug Zeit für die Patienten bleibt. Wichtig ist dabei die Unterstützung bei und Abnahme von Verwaltungsarbeit, damit sich das ärztliche Fachpersonal wieder auf seine Kernkompetenz konzentrieren kann: die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen.

Literatur

[1] Ärztezeitung (2018): „Ärztemonitor 2018 – Bürokratie kostet einen Arbeitstag pro Woche“, https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Buerokratie-kostet-einen-Arbeitstag-pro-Woche-225564.html, Stand: 07.09.2018, Letzter Abruf: 01.02.2023.
[2] Kassenärztliche Bundesvereinigung (2023): „Arztzeit-Mangel“, https://www.kbv.de/html/themen_38343.php, Stand: 2023, Letzter Abruf: 01.02.2023.
[3] Kassenärztliche Bundesvereinigung (2023): „Gesundheitsdaten – Regionale Verteilung der Ärztinnen und Ärzte in der vertragsärztlichen Versorgung“, https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/16402.php, Stand: 2023, Letzter Abruf: 01.02.2023.
[4] Bundesärztekammer (2020): „Ärztestatistik zum 31. Dezember 2020“, https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Statistik_2020/2020-Statistik.pdf, Stand: 31.12.2020, Letzter Abruf: 01.02.2023.

Schwan L, Jacob R, Kopp J: BDC-Praxistest: Zwischen Bürokratie und Arztzeit-Mangel – Perspektiven des ärztlichen Nachwuchses. Passion Chirurgie. 2023 Mai; 13(05): Artikel 05_01.

 

 

Traumberuf Chirurg? Wie tickt der Nachwuchs?

Vorwort

Die Werteentwicklung des ärztlichen Nachwuchses und die daraus abgeleiteten Einstellungen zu Berufsbild, Arbeitslast und Leistungsbereitschaft bestimmen seit fast zwei Jahrzehnten in schöner Regelmäßigkeit chirurgische Gazetten und Kongresse. Aber viele Einschätzungen, Trendforschungen oder Zukunftsvisionen zur neuen Generation kranken an zu kleinen Stichproben („meine Leute sagen mir immer…“), bleiben in persönlichen Empfindungen stecken („ich meine ja, dass…“) oder ersticken in schicksalstreuer Ergebenheit („wir müssen auf jeden Fall…“). Das reicht eigentlich gerade mal für ein kleines Intermezzo in der Industrieausstellung oder ein Zwischenbiergespräch am Festabend, aber nicht als Diskussionsgrundlage oder Handlungsempfehlung. Denn die wichtigste Gemeinsamkeit jeder Futurologie ist die Schwäche der Vorhersagen – niemand weiß eben ganz genau wie es kommen wird. Es gibt in der Soziologie keinen unausweichlichen Determinismus, es gibt ihn nicht für die Masse, und es gibt ihn auch nicht für die Jugend. Konstruktive Zukunftsdebatten wollen gestalten. Sie meiden deshalb Augurentum und Fatalismus und suchen stattdessen nach Fakten.

Der Berufsmonitor Medizinstudierende, den die Universität Trier seit 2010 erhebt, bietet valide Daten, die eine stabile Basis für eine Diskussion bieten, die sich der Frage stellt, wie die Zukunft in der Chirurgie aussehen soll. Grund genug, sie in unserer neuen Rubrik BDC-PRAXISTEST zu präsentieren. Die Zukunft gestalten müssen wir dann aber noch selbst.

Prof. Dr. med. Carsten J. Krones
Leiter Themen-Referat Leitende KrankenhauschirurgInnen im BDC
Chefarzt

Prof. Dr. med. Daniel Vallböhmer
Stellv. Leiter Themen-Referat Leitende KrankenhauschirurgInnen im BDC


Prof. Brinkmann, Chefarzt der Schwarzwaldklinik, war selbstverständlich Chirurg und – um auch einen echten Arzt zu nennen, der spätestens durch die ARD-Serie „Charité“ 2017 auch einem breiteren Publikum bekanntgemacht wurde – Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch ebenfalls. Wenn allgemein von Ärzten die Rede ist, assoziieren viele Menschen damit spontan Chirurgen. Deren Prestige ist hoch, auch und gerade beim Nachwuchs.

Im Berufsmonitoring Medizinstudierende, das wir seit 2010 in einem vierjährigen Turnus in Zusammenarbeit mit der KBV als bundesweite Online-Befragung an den medizinischen Fakultäten durchführen, haben wir in der zweiten Welle 2014 solche Prestigezuschreibungen erhoben.1 Die Chirurgie genießt nach Einschätzung der Befragten in der Bevölkerung insgesamt und bei den Medizinstudenten insbesondere das höchste Ansehen von allen medizinischen Fachrichtungen, bei praktizierenden Ärzten rangiert sie nach Neurologie und Innerer Medizin auf Rang 3 – bei drei Titelkämpfen also sozusagen zweimal Gold und einmal Bronze. Sehr viel besser kann man es eigentlich nicht machen. Doch obwohl die Chirurgie (nicht nur) hier am besten abschneidet, hat das hohe Ansehen des Fachs leider kaum noch einen motivierenden und aktivierenden Effekt auf die Weiterbildungsentscheidungen der künftigen Mediziner.

Wir haben in allen drei Wellen gefragt, welche Gebiete für eine Weiterbildung in Frage kommen. Diese Frage haben wir ab 2014 in zwei Varianten gestellt, nämlich wie schon 2010 als Multiple-Choice-Frage mit maximal drei Optionen, und als Single-Choice-Frage, mit der die zum Zeitpunkt der Befragung aktuelle Präferenz gemessen wurde. Außerdem fragen wir seit 2014 auch danach, welche Fächer definitiv nicht in Frage kommen. Wir sind dabei von der Annahme ausgegangen, dass Studenten häufig eher klare Vorstellungen davon haben, was sie nicht interessiert und auf dieser Basis dann auch künftige Angebote entsprechend wahrnehmen. Personen mit klarer und klar artikulierter Abneigung gegen bestimmte Fächer sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für eben solche Fachrichtungen auch nicht zu begeistern und müssen deshalb auch nicht mehr Zielgruppe für die Werbemaßnahmen sein.

Mit Blick auf das Rekrutierungspotential für die Chirurgie konnten wir mit diesem Vorgehen vier Gruppen identifizieren, nämlich:

  1. Den harten Kern der an dem jeweiligen Gebiet stark interessierten Studenten (Single Choice-Frage), die sich eindeutig für eine Weiterbildung in Chirurgie (6,5 Prozent) entschieden haben (zum Zeitpunkt der Befragung, diese Entscheidung kann bis zum Beginn der Weiterbildung geändert werden).
  2. An dem Gebiet Interessierte (Multiple Choice-Frage), für die dieses Fach eine explizite Option neben anderen ist. Dies sind in der Chirurgie 24,3 Prozent.
  3. Die nicht grundsätzlich Abgeneigten, die Chirurgie nicht definitiv ausgeschlossen haben und mithin für entsprechende Informations- und Werbekampagnen (verbunden mit entsprechenden Anreizen) zumindest offen sind. Rechnet man hier die Befragten der Gruppen 1 und 2 heraus, dann ergibt sich ein Rekrutierungspotential für die Chirurgie von 35,5 Prozent.
  4. Die grundsätzlich nicht an diesen Fächern interessierten Studenten. Dies sind in der Chirurgie 35,2 Prozent.

Das mag auf den ersten Blick nicht gar so dramatisch aussehen, denn das grundsätzliche Potential für Chirurgie ist nicht klein. Leider aber verliert das Fach im Studienverlauf sehr deutlich an Attraktivität.

Bei nunmehr drei Wellen können wir hinsichtlich des Gewinns oder Verlusts Zeitverläufe abbilden, indem wir z. B. die Ergebnisse der Studenten, die im Jahr 2010 in der Vorklinik waren, mit denen im PJ des Jahres 2018 vergleichen. Dabei wird deutlich, dass die Chirurgie bei der Single-Choice-Option von 2014 bis 2018 knapp drei Prozentpunkte verliert und bei der Multiple-Choice-Option vom Beginn des Studiums bis zum PJ knapp 18 Prozentpunkte – der Anteil, der auch an Chirurgie interessiert ist, hat sich im Studienverlauf halbiert. Noch etwas ist im Zeitverlauf auffällig und für das Fach Chirurgie durchaus Anlass zur Sorge: Die Zahl der grundsätzlich an Chirurgie interessierten Studenten ist über die Jahre zum Studienbeginn vergleichsweise hoch – mehr als ein Drittel der Studienanfänger kann sich vorstellen, einen Facharzt in Chirurgie zu machen. Bei allen Wellen hat sich dieser Wert im PJ deutlich reduziert, wobei 2018 ein Tiefstand erreicht wurde. Offenkundig schrecken bereits das Studium und dann noch einmal sehr deutlich und nachhaltig Erfahrungen im PJ von einer Weiterbildung in Chirurgie ab. Und als letzte schlechte Nachricht muss dann leider noch konstatiert werden, dass das Fach im Zeitverlauf auch bei den Männern an Attraktivität verloren hat.

Dem erodierenden Interesse an der Chirurgie korrespondiert ein vergleichsweise geringes Interesse an Chefarztpositionen und einer entsprechenden Karriere. Wir haben die Frage, ob eine Chefarztstelle ein Berufsziel ist, 2018 das erste Mal gestellt. Männer und Frauen unterscheiden sich dabei sehr deutlich, denn 50 Prozent der Männer, aber nur 28 Prozent der Frauen sind an einer solchen Stelle grundsätzlich interessiert. Und wiederum scheinen auch der Studienverlauf und damit einhergehende Praxiserfahrungen einen negativen Effekt zu haben, denn von den Befragten in der Vorklinik können sich noch rund 47 Prozent vorstellen, Chefarzt zu werden, im PJ dagegen nur noch knapp 26 Prozent.

Tab. 1: Interesse an Chirurgie im Zeitverlauf (Angaben in Prozent)

Facharztweiterbildung in Chirurgie

2010

2014

2018

Single Choice

Alle Befragten

8,3

6,5

Frauen

7,5

6,3

Männer

9,5

6,4

Vorklinik

11,4

9,9

Klinik

7,0

5,4

PJ

5,6

4,5

Multiple Choice

Alle Befragten

26,8

25,2

24,3

Frauen

23,6

22,7

22,1

Männer

32,6

29,5

27,4

Vorklinik

35,7

31,9

32,5

Klinik

23,5

22,5

21,5

PJ

21,2

18,8

18,1

Wie nun tickt der leider nur kleine Anteil der künftigen Ärzte, die ein eindeutiges Interesse an der Chirurgie haben und damit den harten Kern des Rekrutierungspotentials darstellen, hinsichtlich der Erwartungen an die spätere Berufstätigkeit? Wir haben dazu Fragen nach der Relevanz2 der Dimensionen „Familie und Freizeit“, „Beruflicher Erfolg und Karriere“, „Teamarbeit und Abwechslung im Beruf“ und „Wissenschaftsorientierung“ gestellt. Grundsätzlich sind diese Dimensionen den künftigen Ärzten mehrheitlich mindestens wichtig, dennoch sind die Verteilungen aber unterschiedlich – und zwar gerade auch dann, wenn man nach Weiterbildungspräferenzen differenziert, sodass man hier durchaus auch von Fachprofilen sprechen könnte. Für die an Allgemeinmedizin stark interessierten Studenten sind Familie und Freizeit sowie Teamarbeit und Abwechslung im Beruf überdurchschnittlich wichtig, die Wissenschaftsorientierung ist dagegen von stark nachgeordneter Bedeutung. Dieser Aspekt ist dagegen für künftige Chirurgen von relativ deutlich größerer Wichtigkeit, überdurchschnittlich relevant ist auch der berufliche Erfolg. Dagegen sind für die an der Chirurgie interessierten Studenten die Familien- und Freizeitorientierung und die Teamarbeit von unterdurchschnittlicher Wichtigkeit. Eine Chefarztstelle ist für 54 Prozent der an Chirurgie stark interessierten Studenten eine Option, sie rangieren damit zusammen mit den „künftigen Radiologen“ an der Spitze.

Was lässt sich aus diesen Ergebnissen ableiten? Bei aller Vorsicht lässt sich die Klientel der Chirurgie als leistungsbereit, leistungs- und auch karriereorientiert und überdurchschnittlich stark an Wissenschaft und medizinischem Fortschritt interessiert beschreiben. Für das Fach und die spätere, sehr verantwortungsvolle Tätigkeit, bei der es, wenn auch nicht immer um Leben oder Tod, so doch zumindest sehr oft um die Wiederherstellung von körperlicher Funktionsfähigkeit und die Vermeidung bleibender Schäden geht, ist dies zweifellos eine gute Basis. Warum aber ist das Rekrutierungspotential so überschaubar? Zum einen dürften dabei berufliche Rahmenbedingungen eine Rolle spielen. Zu nennen ist hier einerseits ein zumindest in einigen Häusern immer noch vorherrschendes suboptimales Arbeitsklima, das zu Kommentaren wie den beiden folgenden aus der Befragung 2018 motiviert und sicherlich einer Reform bedarf:

„Bin jetzt gerade fertig geworden mit dem Studium, was ich im Rahmen der Praktika gesehen habe war teils katastrophal, vor allem in der Chirurgie. Möchte auf all die frauenfeindlichen Kommentare in der Frühbesprechung oder beim Hakenhalten gar nicht weiter eingehen.

Ich würde mir wünschen, dass die Hierarchien in Krankenhäusern und besonders in der Chirurgie abgebaut werden. Mich als Frau schreckt der Ton im OP und die Ellenbogenmentalität der meisten Chirurgen im Krankenhaus ab.“

Das Thema Arbeitszeit, welches ebenfalls sehr häufig im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kritisch angesprochen wird, bedarf dagegen einer differenzierten Diskussion und Herangehensweise. Auch wenn sich dabei organisatorisch vieles sicher regeln lässt, so muss man doch festhalten (und sollte dies auch offensiv kommunizieren), dass der Beruf des Arztes generell und erst Recht der des Chirurgen kein gewöhnlicher 9-to-5-Job ist. Krankheiten, Not- und Unfälle haben keine Zeit- und Arbeitspläne, Ärzte (und andere Berufe der Nothilfe i. w. S.) müssen 24/7 zur Verfügung stehen. Ihre Verantwortung ist groß, deshalb werden nur die Besten zum Studium zugelassen. Seit geraumer Zeit erfolgt diese Auslese der „Besten“ primär über die Abiturdurchschnittsnote. Hier sollte man ansetzten und ab dem ersten Semester sehr viel deutlicher kommunizieren, welche Bedeutung die Medizin für jeden Einzelnen und die Gesellschaft hat, welche Verantwortung mit der Ausbildung und dem Beruf verbunden ist, warum man dafür die Besten braucht (und nur diese zum Studium zulässt)3, und was man von dieser Elite im Studium und danach erwartet. Aktuell haben wir es mit der paradoxen Situation zu tun, dass einerseits Leistungskriterien und Elitenrekrutierung bei der Zulassung zum Medizinstudium die entscheidenden Faktoren sind, danach aber – abgesehen von Klausuren und Prüfungen – Leistungserwartungen und -anforderungen und explizite Maßnahmen zur Elitebildung wenig bis nicht thematisiert werden oder sogar als illegitim gelten.

Bereits vor sieben Jahren ist in der PASSION CHIRURGIE ein Beitrag von Wolfgang Ulrich veröffentlicht worden, der sich mit der Frage befasst, wieviel Image die Chirurgie braucht. Wir zitieren daraus nur einen Passus, der als Motto für die Auswahl und Ausbildung künftiger Ärzte im Allgemeinen und Chirurgen im Besonderen als Leitlinie gelten kann:

„Wie aber bekommt man wieder mehr Interessenten für den Beruf – und vor allem wirklich engagierte, begabte, gute Absolventen? Damit das gelingt, muss ein Beruf mehr als nur materielle Sicherheit versprechen. Wichtig ist, dass der Eindruck entsteht, ein Beruf biete Herausforderungen, verlange also besonderen Ehrgeiz, besondere Begabungen – biete zugleich aber auch die Chance auf besondere Anerkennung, ja auf Ruhm. Gerade überdurchschnittlich Begabte wollen das Gefühl haben, in ihrem Beruf auch etwas Neues entwickeln zu können, ihre Fähigkeiten ausleben zu dürfen, kreativ sein zu können – und damit an einem Fortschritt teilhaben, ja selbst innovativ wirken zu können. Daher ist der Beruf des Künstlers so begehrt, aber auch Felder der Naturwissenschaft ziehen heutzutage viele Begabte an – hier gibt es mutmaßlich am meisten zu entdecken! – das verspricht Spannung, aber auch Potenziale, was Erfolg und Nachruhm anbelangt.“

1Beteiligt haben sich jeweils über 10.000 Personen. Die ausführlichen Ergebnisberichte der Jahre 2010, 2014 und 2018 können als PDF auf der Seite der KBV heruntergeladen werden: https://www.kbv.de/html/5724.php

2Verwendet wurde eine vier-polige Ratingskala mit den Ausprägungen „sehr wichtig“, „wichtig“, „weniger wichtig“ und „unwichtig“.

3Dabei kann und sollte man über den Auswahlmodus des NC als validem Indikator für die „Besten“ durchaus diskutieren, aber das würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.

Jacob R, Kopp J: Traumberuf Chirurg? Wie tickt der Nachwuchs? Passion Chirurgie. 2020 Mai, 10(5): Artikel 05_01.