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Journalistenpreis des BDC verliehen

Berlin, 03. März 2015: Im Rahmen des Bundeskongresses Chirurgie in Nürnberg wurde der diesjährige Journalistenpreis des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen an Lars Petersen verliehen. Der Preisträger wurde damit für seinen Artikel „Operationsprämien für Berliner Ärzte“ in der Berliner Tageszeitung (BZ) vom 30.11.2014 ausgezeichnet.
Bei der Übergabe des Preises würdigte der Vizepräsident des BDC, Dr. Jörg-A. Rüggeberg, den Journalisten für dessen ausgewogene Recherche zu einem durchaus problembesetzten Thema. „Wir haben uns bewusst für diesen Artikel entschieden, weil Herr Petersen nicht der Versuchung erlegen ist, den einfachen Weg zu gehen, die Leserschaft eines Boulevardblattes mit Anschuldigungen nur gegen die Ärzte zu bedienen. Stattdessen hat er nach guter Recherche in verständlicher Form die Problematik unterschiedlicher Abhängigkeiten dargestellt“, erklärte Dr. Rüggeberg in seiner Ansprache.

Der BDC sei sich der Problematik finanzgeleiteter Zwänge bei medizinischen Entscheidungen sehr wohl bewusst. Umso mehr sei es wichtig, diese Thematik nicht nur einseitig den Ärzten zuzuweisen, sondern gerade auch in einem der breiten Öffentlichkeit zugänglichen Medium alle Verantwortlichen zu benennen.

„Eine Operation ist immer im wahrsten Sinne des Wortes ein einschneidendes Ereignis für jeden Patienten und darf nicht zu einer Optimierung von Wirtschaftlichkeit missbraucht werden“, so Dr. Rüggeberg. Die Unterstützung der Medien, hier durch den Preisträger vorbildlich geleistet, sei zwingend erforderlich, um Missstände aufzudecken und vor allem Zusammenhänge für die Leserschaft verständlich darzustellen.

Auszeichnungen und Ernennungen von BDC-Mitgliedern – 1. Quartal 2015

Aus der Passion Chirurgie 01/2015

Dr. med. Andreas Franke ist seit Januar 2015 neuer Chef der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie der Klinik Dierdorf/Selters.

Dipl.-Med. Eberhard Gliesing ist neuer Chefarzt der Allgemein- und Bauchchirurgie am Asklepios Klinikum Melsungen.

Dr. med. Andreas Hüfner ist seit November 2014 neuer leitender Arzt der Zentralen Notaufnahme am Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg.

Dr. med. Uwe Kesselring, Leiter der Chirurgischen Klinik, ist nun auch neuer ärztlicher Leiter des Kreiskrankenhauses Wolgast.

Dr. med. Barthel Kratsch ist seit Januar 2015 neuer Chefarzt der Abteilung Viszeralchirurgie der Klinik Dierdorf/Selters.

Dr. med. Andreas H. Ludwig ist neuer Leiter der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Westphalen in Kamen.

Dr. med. Christopher Wenck, seit November 2014 Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, übernimmt zum Jahresbeginn 2015 auch die Position des Ärztlichen Direktors in der Helios Mariahilf Klinik in Harburg.

Dr. med. Ralf Michael Wilke ist neuer Chefarzt der Chirurgischen Klinik mit Schwerpunkt für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Fachbereichen für Orthopädie, Unfall- und Gefäßchirurgie an den Kliniken Nagold.

Dr. med. Hans-Peter Wüllenweber ist neuer Chefarzt der Klinik für Chirurgie im St. Marien-Hospital Düren.

Aus der Passion Chirurgie 02/2015

Dr. med. Sixtus Allert, Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie – Handchirurgie und Ärztlicher Direktor Sana Klinikum Hameln-Pyrmont, ist für weitere fünf Jahre zum Ärztlichen Direktor berufen worden.

Dr. med. Dirk Ernst ist neuer Chefarzt der Chirurgie am St.Vinzenz-Krankenhaus in Altena.

Prof. Dr. med. Martin M. Kaiser, stellvertretender Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am UKSH, Campus Lübeck, ist im Dezember zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden.

Dr. med. Ulrich Matthias Karutz ist seit Oktober 2014 neuer Chefarzt der Chirurgie an der Sächsischen Klinik in Sebnitz.

Prof. Dr. med. Martin Kirschner ist seit September 2014 in dem Medizintechnik Unternehmen Syntellix AG in Hannover als Vice President für den Bereich „Corporate Strategy & Science Management“ verantwortlich.

Stefan Luther ist neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Unfallchirurgie und Orthopädie an der HELIOS Klinik in Wipperfürth.

Dr. med. Gerd-Uwe Neukamp ist neuer Chefarzt der Chirurgie an der HELIOS Klinik in Bad Schwalbach.

Dr. med. Patricia Schaub ist seit Juli 2014 Chefärztin der Klinik für Gefäßchirurgie, vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg.

Prof. Dr. med. Michael Schnabel ist neuer Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie am Franziskus-Hospital in Bielefeld.

Prof. Dr. med. Hans-Ulrich Schulz ist neuer Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am AMEOS Klinikum in Haldensleben.

Dr. med. Fritz Spelsberg ist seit Juli 2014 Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Kreisklinik Fürstenfeldbruck.

PD Dr. med. Gerhard Stöhr ist seit November 2014 Chefarzt der Fachabteilung Abteilung für Allgemeinchirurgie des Agaplesion Ev. Bathildiskrankenhauses in Bad Pyrmont.

Dr. med. Michael Westerdick-Lach ist seit August 2014 kommissarischer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der HELIOS Klinik in Bad Berleburg.

Aus der Passion Chirurgie 03/2015

Dr. med. Thomas Dahm wird ab April 2015 neuer Chefarzt der Klinik für Gefäß-, vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie am Klinikum Hanau.

Dr. med. Wilfried Dick ist seit Oktober 2014 neuer Leiter des Departments Endoprothetik, Fuß- und Unfallchirurgie in der STENUM Ortho GmbH Fachklinik für Orthopädie in Ganderkesee.

Dr. med. Dirk Michael Forner ist seit Januar 2015 neuer Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Evangelischen Krankenhaus Kalk in Köln.

Dr. med. Jens-Hinrich Harms ist seit Februar 2015 neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land in Hartmannsdorf.

PD Dr. med. Hansjörg Heep, leitender Oberarzt und Stellvertreter des Direktors der Klinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Essen, wurde zum Vorsitzenden des Weiterbildungsausschusses der Ärztekammer Nordrhein gewählt. Außerdem ist er auch neuer Schriftführer des Gesamtvorstandes der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädischer Chirurgie (DGOOC).

Prof. Dr. med. Michael Nerlich, Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Regensburg, ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU).
Dr. med. Olaf Lutz Nosseir ist seit Januar 2015 neuer Chefarzt der Chirurgischen Abteilung des Sankt Josef Hospitals in Xanten.

Prof. Dr. med. Horst-Günter Rau ist seit Januar 2015 neuer ärztlicher Direktor der HELIOS Amper Kliniken Dachau und Indersdorf.

Dr. med. Astrid Schilling leitet die neue Stabsstelle Perioperatives Management im Perioperativen Zentrum (POZ) der Universitätsmedizin Rostock.

Dr. med. Axel Stübinger ist seit Oktober 2014 Chefarzt der Chirurgischen Klinik III, Gefäß- und Thoraxchirurgie, am Klinikum Ansbach.

 

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen gratuliert seinen Mitgliedern zu den Auszeichnungen und Ernennungen.

Bitte geben Sie uns Bescheid, wenn sich für Sie beruflich etwas ändert. Senden Sie uns einfach eine kurze Nachricht mit Ihrer neuen Funktion und wir veröffentlichen die Neuigkeiten an dieser Stelle, gerne auch mit Ihrem Foto. Bitte schreiben Sie an passion_chirurgie@bdc.de

Rücktritt als Chance nutzen: Personalwechsel an der BDC-Spitze

Berlin, Februar 2015: Der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen hat am 20.02.2015 seinen Rücktritt erklärt. Nachfolger soll der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in Personalunion werden.

Der Präsident des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen, Prof. Dr. Hans-Peter Bruch hat im Rahmen einer außerordentlichen Präsidiumssitzung am 20.02.2015 seinen Rücktritt erklärt. In gleicher Sitzung nominierte das erweiterte Präsidium des BDC Herrn Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Meyer, den amtierenden Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, zur Wahl als Nachfolger.

Damit wird auf höchster Ebene ein personelles Zusammengehen der beiden größten deutschen Chirurgenvertretungen in die Wege geleitet.

Der Rücktritt des bisherigen Präsidenten Prof. Bruch wurde mit Respekt vor seiner Leistung in den vergangenen Jahren entgegengenommen. Mit der einstimmigen Nominierung des amtierenden Generalsekretärs der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie zur Wahl durch die Ende April tagende Mitgliederversammlung des BDC wurde eine richtungweisende Entscheidung getroffen, den vom bisherigen Amtsinhaber eingeleiteten Prozess „Einheit der Deutschen Chirurgie“ entscheidend voranzutreiben.

Aus dem Kreis der Präsidiumsmitglieder verlautete: „Wir werden nach dem Rücktritt von Prof. Bruch ein einmaliges, historisches Zeitfenster nutzen, die von allen gewünschte Einheit mit einem klaren Signal mit Leben zu füllen.“

In einem kurzen Statement dankte Prof. Meyer dem BDC-Präsidium für dessen einstimmigen Vertrauensbeweis und erklärte seine Bereitschaft zur Kandidatur als BDC-Präsident auf der kommenden Mitgliederversammlung.

Bis dahin werden die Amtsgeschäfte von den beiden Vizepräsidenten, Prof. Dr. Julia Seifert und Dr. Jörg-Andreas Rüggeberg wahrgenommen.

Berufsverband der Deutschen Chirurgen warnt vor schweren Verletzungen durch illegales Feuerwerk

Berlin, Dezember 2015: Abgerissene Finger, verletzte Hände, verbrannte Körperpartien, schwere Augenverletzungen – der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) warnt eindringlich vor dem Kauf illegaler Feuerwerkskörper.
Die vermeintlich preiswerteren, dafür aber gefährlichen Böller verursachen häufig bleibende Schäden. Oft landen die Betroffenen im Krankenhaus bei den Chirurgen. Ob Handamputationen, Genitalverbrennungen, angeschossene Köpfe und Beine – Sprengkörperverletzungen sind alles andere als harmlos und haben schlimme Konsequenzen.

Prof. Hans-Peter Bruch, Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen: „Unsere Mediziner tun ihr Möglichstes, auch in der Silvesternacht. Doch man muss wissen, angenähte Gliedmaßen oder transplantierte Haut sind nicht mit einem gesunden Körper vorher zu vergleichen. Dauerhafte Beeinträchtigungen sind nicht selten.“

Eine zweite Welle von Verletzten betrifft häufig vorwiegend Kinder, die am Neujahrstag Blindgänger sammeln und nachzünden. Oder den Inhalt zusammenschütten und Dosen zur Explosion bringen. Jeder sollte darauf achten, dass nicht ordnungsgemäße Zündvorrichtungen zur sofortigen Vernichtung der Böller führen müssen.

Allein im Dezember beschlagnahmte der Zoll bereits Zehntausende illegale Feuerwerkskörper, vor allem aus Polen und Tschechien. Viele dieser Böller enthalten Schwarzpulver und sind deshalb hochexplosiv.

Weil scheinbar mehr illegale Knallkörper im Umlauf sind, erwartet das größte Unfallkrankenhaus Deutschlands in Berlin, das UKB, deutlich mehr Schwerverletzte in diesem Jahr. Im letzten Jahr kamen innerhalb von nur 12 Stunden in der Silvesternacht rund 100 Patienten in die Notaufnahme des UKB, davon waren 28 schwere und schwerste Handverletzungen und Brandverletzungen. Es gab zum Teil Komplett-Amputationen.

Legales Feuerwerk ist an einem CE-Zeichen und einer Prüfnummer zu erkennen.

Schau Dich schlau: Agaplesion Patientensicherheit Wuppertal

 

„Wie macht der/die das eigentlich?“ – Kennen Sie die Frage?

Es dürfte wohl die am häufigsten gedachte Fragestellung in einer chirurgischen Ausbildung sein – oft in Zusammenhang mit den ganz einfachen Dingen oder den Details eines größeren Eingriffes, die man sich nicht traute zu fragen oder die der Weiterbilder nach 20 Jahren Tätigkeit einfach müde war, zu erklären.

Das Schau Dich Schlau-Format der Mitgliederzeitschrift des BDC „Passion Chirurgie“ bietet aufgrund der technischen Möglichkeiten ideale Voraussetzungen, Lern-Videos einem breiteren Publikum zuzuführen.

Alle Videos, die schon veröffentlicht wurden, finden Sie auf BDC|Online
(www.bdc.de) unter Themen|Weiterbildung|
Chirurgisches Training und im [cNetz] unter ‚Videos‘ in der Community ‚Schau Dich schlau‘.

Wir fordern Sie herzlich dazu auf, mit eigenen Beiträgen, Themenvorschlägen und Fragen diese neue Rubrik zu beleben.

Video ‚Agaplesion Patientensicherheit Wuppertal‘

Heute in der ‚Schau Dich schlau‘-Reihe: Agaplesion Patientensicherheit Wuppertal

Um eine erfolgreiche Behandlung kontinuierlich sicherzustellen, hat das Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal verschiedene Maßnahmen eingeführt, um Patienten bei ihrem Aufenthalt den größtmöglichen Schutz zu bieten. Der Film „Agaplesion Bethesda Patientensicherheit“ informiert über die Sicherheit bei der Aufnahme, in der Hygiene, bei der Medikamentenvergabe und im OP.

Einladung zur Pressekonferenz, 27.11.2014, 10:30 Uhr

Versorgungsstärkungsgesetz – Eine Mogelpackung?

Einladung zur Pressekonferenz
am Donnerstag, den 27. 11. 2014, 10:30 Uhr
Tagungszentrum der Bundespressekonferenz, Raum I, II, III
Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin

 

„ Versorgungsstärkungsgesetz – Wird die Versorgung der Bürger wirklich gestärkt?“Zweitmeinung, Wartezeiten, Krankenhäuser – „Eine Mogelpackung soll zum Gesetz werden!“

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Entwurf des GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) veranlasst uns zu dieser Pressekonferenz, da die Auswirkungen zu einer Staatsmedizin mit destruktiven Einflüssen für die Bürger, Versicherten, Patienten und allen Berufsgruppen und Institutionen führen und eine Gefahr für die bestehenden und zukünftigen Strukturen des Gesundheitswesens sind.

Als Referenten stehen Ihnen bei der Pressekonferenz Rede und Antwort:

  • Prof. Dr. med. Hans-Peter Bruch, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Chirurgen (BDC)
  • Dr. med. Hans-Friedrich Spies, Vizepräsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI)
  • Dr. med. Johannes Flechtenmacher, Präsident Bundesverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU)
  • Dr. med. Axel Schroeder, Präsident des Berufsverbandes der Urologen
  • Wolfram-Arnim Candidus, Präsident der Bürger Initiative Gesundheit e.V.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Bitte teilen Sie uns bis 25. November 2014 mit beigefügtem Antwortblatt mit, ob Sie an der Veranstaltung teilnehmen können.

Deutsche Chirurgen warnen vor Versorgungsstärkungsgesetz: Gesundheitsreform als riesige Mogelpackung

Nachteile und schlechtere Versorgung für Patienten

Berlin, November 2014: Der Berufsverband der deutschen Chirurgen (BDC) warnt die Politik eindringlich davor, das sogenannte Versorgungsstärkungsgesetz in seinem bisherigen Entwurf beizubehalten. Die Versorgung der Bürger wird hierbei eher geschwächt. Leidtragende sind die Patienten!

Thema Wartezeiten: Die Praxis-Wartezeitenverkürzung ist eine rein populistische Maßnahme. Wer nicht zeitnah einen Termin bekommt, soll über die „Servicestelle“ einen Termin angeboten bekommen. Die freie Arztwahl ist damit außer Kraft gesetzt, weil dieser Arzt genommen werden muss. Nach vier Wochen ohne Termin sollen Patienten sogar ambulant in einer Klinik behandelt werden. Nur: wer soll den Patienten dort behandeln? Der Oberarzt, der dringend auf Station gebraucht wird? Zusätzliche Ärzte? Nichts steht im Entwurf wie, was, durch wen finanziert werden soll. Die Kliniken selbst sind zum Notfall geworden, haben nicht genug Personal, rund 50 Prozent schreiben rote Zahlen, 30% stehen vor dem Aus!

Thema Facharzt-Standard: Der Facharztstandard kann nach dem Gesetz-Entwurf in keiner Weise mehr gewährleistet werden. Die von der Service-Stelle an ein Krankenhaus verwiesenen Patienten hätten nicht einmal die Garantie, dass sie dort von einem Facharzt behandelt werden. Im Entwurf heißt es: „Die Behandlung im Krankenhaus hat nicht zwingend durch Ärzte mit einer abgeschlossenen Facharztweiterbildung zu erfolgen.“

Thema Zweitmeinung: Die Politik wirbt für das Recht auf eine medizinische Zweitmeinung. Dies ist nicht neu, jeder Patient hat heute schon das Recht auf eine Zweitmeinung. Eine Zweitmeinung erfordert Zeit und ist eine medizinische Leistung, welche nur von Fachleuten erbracht werden kann. Dokumentation und Honorierung müssen geregelt werden. Es muss vermieden werden, dass der medizinische Dienst der Krankenkassen eine Zweitmeinung anbietet. Denn der medizinische Dienst ist Partei und schnell fließen ökonomische Überlegungen im Sinne der Kosteneinsparung in die Auskünfte ein.

Thema Abbau/Aufkauf von Arztsitzen: Die Politik will massiv Arztsitze abbauen. In relativ kurzer Zeit würden 25 000 Praxen wegfallen. Für die Patienten bedeutet dies weitere Wege, längere Wartezeiten, Verlust ihres Vertrauens-Arztes, Einschränkung der Arztwahl. Für die Ärzte bedeutet es einen staatlichen Eingriff in die Eigentumsrechte. Wie soll die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung so gesichert werden?

Thema Medizinische Versorgungszentren: Um die Versorgung in der Fläche zu gewährleisten, sollen die Gemeinden das Recht erhalten, Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu eröffnen. Dieses Recht wurde jedoch den Kliniken längst schon zugestanden. Finanzierung? Fehlanzeige! Nicht für die Kliniken und schon gar nicht für die in entlegeneren Gebieten oft finanzschwachen Gemeinden. Was dies auf Dauer für die Patienten bedeuten würde ist nicht abzusehen. Mit freier Arztwahl, besserer Versorgung oder kürzeren Wartezeiten ist dann jedenfalls nicht mehr zu rechnen.

Prof. Hans-Peter Bruch, Präsident des BDC: „Der einzige Weg für unser Gesundheitssystem ist eine wirklich gut funktionierende Sektor übergreifende Versorgung – eine Verzahnung zwischen ambulantem und stationärem Sektor. Niedergelassene Fachärzte müssen eng mit ihren Kollegen in den Kliniken kooperieren, ohne überflüssige Doppeluntersuchungen, zeitnah im Management. Der Patient muss sich aufgehoben fühlen und nicht ständig über sinnlose bürokratische Grenzen wechseln müssen.“

Bruch erklärt: „Allein Patientenströme durch Gesetze lenken zu wollen, ohne die erforderlichen strukturellen Voraussetzungen zu schaffen, ist nicht möglich! Politik und Ärzte gehören an einen Tisch, wenn solch wichtige Gesetze ausgearbeitet werden.“

Polikliniken statt spezialisierter Facharztpraxen: Chirurgen warnen vor Medizinsystem wie in der ehemaligen DDR

Berlin, November 2014: Der vom Bundesgesundheitsminister eingebrachte Entwurf eines so genannten Versorgungsstärkungsgesetzes soll Wartezeiten in Facharztpraxen durch Vermittlung an Krankenhausambulanzen beseitigen. Andererseits sollen aber Praxen wegen angeblicher Überkapazitäten durch Quasi-Enteignungen aus der Versorgung herausgenommen werden. Dies widerspricht sich. Von den Ärzten wird dahinter ein grundsätzlicher Plan vermutet, der auf eine Abschaffung der niedergelassenen Facharztpraxis und die Einrichtung poliklinischer Strukturen wie in der ehemaligen DDR hinausläuft.

Tatsächlich ist nach Auffassung des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen (BDC) die Versorgung der Bevölkerung gerade in der Fläche sowohl durch Kliniken für die stationäre Betreuung als auch durch chirurgische Facharztpraxen für die ambulante Behandlung garantiert. Es handelt sich hierbei nicht um doppelt vorgehaltene Strukturen, sondern um unterschiedliche Tätigkeitsfelder, die sich gegenseitig ergänzen. „Die immer wieder vorgetragene Floskel der so genannten doppelten Facharztschiene verkennt die Tatsache, dass bei Wegnahme einer Schiene jeder Zug entgleisen wird“, erklärte der Vizepräsident des BDC, Dr. Jörg-A. Rüggeberg.

Offensichtlich hat sich Minister Gröhe (CDU) vor den Karren des SPD-Gesundheitspolitikers Lauterbach spannen lassen, um des Koalitionsfriedens zuliebe dessen rein ideologisch geprägten jahrelang gehegten Wunsch nach Abschaffung der Facharztpraxen mit diesem Gesetzentwurf in die Tat umzusetzen.

Die geplante Vermittlung von Patienten an Klinikambulanzen schränkt nicht nur die freie Arztwahl der Menschen ein, sondern senkt auch das bisherige Niveau hochqualifizierter Facharztmedizin in der ambulanten Versorgung auf den Standard einer Notfallambulanz mit nachgeordneten Ärzten. „Bisher war die freie Arztwahl ebenso ein unumstößliches Primat der Politik wie ein Maximum an Qualität.“ so Rüggeberg. „Wer diese Eckpfeiler der Versorgung umreißt, sollte nicht von Stärkung der Versorgung reden, sondern das Kind beim wahren Namen nennen.“ Ganz abgesehen davon steht nichts im Gesetzentwurf, was den Kliniken helfen könnte, die zusätzliche Belastung personell und finanziell zu bewältigen.

In vielen Ländern ist es durchaus übliche Praxis, Facharztmedizin ausschließlich bei Krankenhäusern anzusiedeln. Die Konsequenzen sind allerdings lange Wartezeiten und eine klare Rationierung von Leistungen. In Deutschland garantiert die duale Versorgung einen höchstmöglichen Standard und kompetente Behandlungen auf allen Ebenen der Versorgungskette. „Man kann sich ohne Frage auch andere Gesundheitssysteme als das unsrige vorstellen, zum Beispiel das, der ehemaligen DDR“ erklärte Rüggeberg weiter. „Aber bei einer derartigen Umstrukturierung des Systems muss die Bevölkerung über die Konsequenzen aufgeklärt und eine öffentliche Diskussion geführt werden. Das darf nicht heimlich durch die Hintertür umgesetzt werden.“

Die geplante Enteignung von Praxen in Ballungsräumen ist da Indiz für den eingeleiteten Systemwechsel. Es ist verblüffend, wie der Gesetzgeber ungeachtet jeglicher grundgesetzlicher Bedenken einen freien Beruf mit Enteignung bedroht. „Dies steht in vollem Widerspruch zu den Prinzipien unseres Rechtsstaates!“

Countdown für Einsendungen zum Journalistenpreis der Deutschen Chirurgen

Berlin, November 2014: Bis zum 15. Dezember läuft der Endspurt für die Einsendungen zum „Journalistenpreis der Deutschen Chirurgen“. Mit diesem Preis zeichnet der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) jährlich herausragende Presseartikel aus, in denen die Deutsche Chirurgie aus Ärzte- und/oder Patientensicht differenziert und mit abgebildeter Hintergrundrecherche dargestellt wird.
Der Verband fördert mit dieser Auszeichnung die mediale Thematisierung anspruchsvoller medizinischer und gesundheitspolitischer Inhalte.

Eingesendet werden können Texte aus allen Printmedien des deutschsprachigen Raumes, bzw. aus deren Online-Portalen. Die eingesendeten Texte müssen in diesem Jahr – 2014 – erschienen sein. Die Bewerbung erfolgt per Mail oder Brief an die Pressestelle des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen, presse@bdc.de.

Über die Vergabe des Preises entscheidet der Vorstand des BDC. Die Preisträger werden im Rahmen des Bundeskongresses Chirurgie geehrt und erhalten den Preis (dotiert auf 1500 Euro) vom Präsidenten.

Der nächste Bundeskongress Chirurgie findet vom 27.02. bis 01.03. 2015 in Nürnberg, Messe NCC Ost, statt.

Deutschland in der Demografie-Falle

Wohnortnahe medizinische Versorgung in Gefahr

Berlin, Oktober 2014: In Deutschland leben immer weniger Menschen auf dem Land, die Verstädterung schreitet zügig voran. Für die medizinische Versorgung ein Desaster, denn immer mehr Kliniken auf dem Land müssen schließen, weil die Auslastung vieler Bereiche nicht mehr gegeben ist, der ökonomische Druck aber steigt. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) warnt davor, dass eine wohnortnahe, gute medizinische Versorgung der Patienten außerhalb der Ballungsgebiete bald nicht mehr möglich ist. Er fordert deshalb die Einführung engerer Kooperationen zwischen Kliniken und ambulanten Einrichtungen und eine dementsprechende Vergütung beider.

Immer ältere Patienten und immer weniger Versicherte, die berufstätig sind. Das Geld für den Medizinsektor wird also weniger. Jedes zweite Krankenhaus hat nicht genug Geld für Investitionen. Wenn sich nichts ändert, droht 2015 fast jeder fünften Klinik die Insolvenz. Schon lange kritisieren Experten, dass es in Deutschland zu viele Krankenhäuser gibt. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sprach sich deshalb bereits für den Abbau von Klinikbetten aus.

Doch wenn gerade kleine, unwirtschaftlichere Kliniken auf dem Land schließen müssen, ist der Weg zur nächsten Klinik umso weiter. Menschen, die im hohen Alter immer unbeweglicher werden, sind durch diese Entwicklung besonders hart betroffen. Dr. Jörg Rüggeberg, Vizepräsident des BDC: „Eine Versorgung in der Fläche, in der Qualität wie wir sie bisher kennen, ist so nicht weiterzuführen. Wir müssen daher dringend mit einer gut funktionierenden Sektor-übergreifenden Versorgung beginnen.“

Heißt: die Versorgung der Patienten übergreifend gestalten – zwischen stationär und ambulant. Heißt: keine Untersuchungen grundlos doppelt ausführen. Heißt: die Patienten nicht wie einen Ping-Pong-Ball zwischen den Einrichtungen hin- und herzuschicken. Sondern: mit entsprechendem Informationsfluss zielgerecht in Klinik oder Praxis weiter zu behandeln. So können zum Beispiel ältere Menschen, die nicht ins weit entfernte Krankenhaus fahren können, in einer Praxis in vielen Fällen gleichwertig behandelt werden.

Rüggeberg: „Konzepte dafür sind vorhanden. Nur muss dann auch die Sektor-übergreifende Bezahlung funktionieren. Das heißt: für gleiche Leistungen muss auch gleich abgerechnet werden können. Und: es müssen Facharztsitze zugelassen werden – wenn nötig und sinnvoll, im Teilzeit- oder Rotationsprinzip. Anders sind strukturelle Defizite nicht zu beheben!“