01.01.2011 Rezensionen
Rezension: Interdisziplinäre Notaufnahme
Interdisziplinäre Notaufnahme
Ein Ratgeber für Aufnahme und Bereitschaftsdienst
Albrecht Franke, Christoph Josten, Andreas Thie
Thieme, 1. Auflage September 2009
359 Seiten
ISBN 978-3-13-148971-5
39,95 Euro
Seit September 2009 verstärkt die erste Auflage von „Interdisziplinäre Notaufnahme“ das medizinische Portfolio des Thieme Verlags. Das Buch gibt einen breiten Überblick über das interdisziplinäre Tätigkeitsfeld einer Zentralen Notaufnahme (ZNA). Dabei bleiben die Autoren immer praxisnah und überzeugen mit einer umfassenden Darstellung der häufigsten Notfall-Symptome. Der Stil ist leicht verständlich und bleibt nicht nur mit seiner Werbung für einen verständnisvollen und empathischen Umgang mit den Patienten jederzeit persönlich und unterhaltsam.
Fallbeispiele und Fallstricke runden die Kapitel ab, wichtige Merksätze sind farblich abgesetzt und aktuelle Quellenangaben ermöglichen das Detailstudium. Hervorzuheben ist zudem das Einstiegskapitel zum Umgang mit der Angst, was das Buch insbesondere für Berufseinsteiger mehr als empfehlenswert macht. Schließlich werden selbst juristische, ökonomische und sozialmedizinische Themen vermittelt.
Doch kein Lob ohne Wermutstropfen. Der Ratgeber ersetzt kein Lehrbuch und ist durch sein Format auch keine Nachschlagehilfe für die Kitteltasche. Zudem scheint die lockere, subjektive Darstellung nicht immer allen streng evidenz-basierten Ansprüchen zu genügen. Der unfallchirurgische Teil lässt in der nächsten Auflage außerdem auf mehr Röntgenbilder hoffen. Vor allem können die Autoren mit Ihrer Publikation jedoch nicht die unverändert schwelende Grundsatzfrage der fächerübergreifenden Kompetenz lösen.
Die Darstellung der Funktionsabläufe einer ZNA bleibt idealtypisch, denn der Versuch das ganze Notfallspektrum internistischer, viszeralchirurgischer, unfallchirurgischer und neurologischer Krankheitsbilder auf 359 Seiten zu komprimieren muss oberflächlich und undifferenziert enden. Der Verdacht alles zu wollen, aber nichts richtig zu können schwingt immer mit. „Yes, we can“-Stimmung reicht in der medizinischen Diversifikation einfach nicht aus.
Zusammenfassend bietet die Neuerscheinung einen Überblick über die wichtigsten Krankheitsbilder einer ZNA und stellt damit eine gute Vorbereitungslektüre für Einsteiger dar. Dem Fachmann bleibt weitergehende Literatur empfohlen.
Autor des Artikels
Prof. Dr. med. Carsten Johannes Krones
Leiter BDC-Themen-Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.03.2023 Rezensionen
Rezension: Handbuch UV-GOÄ
Das Standardwerk für alle D-Ärzte in der Praxis und der Klinik erschien im Juli 2022 mittlerweile in 4. Auflage. Aktualisiert worden sind zahlreiche Gebührenordnungspositionen für Ärzte und Psychotherapeuten sowie die Kommentierung des Ärztevertrages zwischen KBV und DGUV.
01.08.2022 Rezensionen
Rezension: Referenz Allgemein- und Viszeralchirurgie – Unterer Verdauungstrakt
Das Buch „Referenz Allgemein- und Viszeralchirurgie – Unterer Verdauungstrakt“ ist Teil einer fachübergreifenden Publikationsfolge, die der Thieme-Verlag im Interesse der Bedürfnisse klinisch tätiger Ärzt:innen aufgelegt hat und bei der es um einen inhaltlichen Austausch mit den Referenzwerken aus anderen Fachgebieten geht.
01.05.2022 Rezensionen
Rezension: Infektionen in der Allgemein- und Viszeralchirurgie
Das Buch ist eine Neuigkeit, da es erstmals sich auf fachbezogene Infektionen in der Allgemein- und Viszeralchirurgie konzentriert. Den beiden Herausgebern, die in dem Bereich der Infektionsprävention und Hygiene in verschiedenen nationalen Arbeitsgruppen und Gremien aktiv sind, ist es gelungen, weitere Experten aus Mikrobiologie, Infektiologie, Pharmakologie und Intensivmedizin für die Mitarbeit zu gewinnen.
01.04.2022 Rezensionen
Rezension: Atlas of Robotic Upper Gastrointestinal Surgery
Professor Peter Philipp Grimminger (Mainz) und Professor Omar Yusef Kudsi (Boston) legen unter Springer-Nature einen Bildatlas zur robotischen Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts vor. Auf Nachfrage, in welchen Bereichen sich die Medizin in den letzten zehn Jahren am meisten entwickelt hat, könnte man mit sehr guten Argumenten antworten: Die Vakzination, die Antikörper und die robotisch-assistierte Chirurgie.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.