01.09.2025 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Sterilverpackung

FRAGE:
Perspektivisch soll in unserer Praxis auf eine zusätzliche Vliesverpackung in den Sterilgut-Containern bei der Dampfsterilisation von OP-Instrumenten verzichtet werden. Ist das möglich?
ANTWORT:
Literatur zu diesem Thema ist nicht bekannt. Aber in zahlreichen Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte (AEMP) wird schon seit Jahren vor allem aus Kostengründen ohne zusätzliche Innenverpackung (OP-Tücher, Vlies) im Container sterilisiert.
Mit Sterilität haben die Vlies-Innenverpackungen nichts zu tun, denn der Container ist ein zugelassenes Sterilbarrieresystem. Wohl aber mit der Trocknung und aseptischen Entnahme der Instrumente aus dem Container. Daher:
- vor Umstellung prüfen, ob die schweren OP-Container ohne Vlies nach der Entnahme aus dem Sterilisator innen auch trocken sind. Das Vlies hat die Feuchtigkeit aufgesaugt und (durch die im Gegensatz zu einer „Pfütze“ größere Fläche) auch gut getrocknet. Ggf. muss die Trocknungszeit im Sterilisator verlängert werden.
- OP-Personal fragen, ob eine aseptische Entnahme aus dem Container ohne Vlies (das normalerweise über die unsterile Außenseite des Containers gebogen wird) möglich und trainiert ist.
Der Kurztipp im Auftrag der DGKH gibt die Meinung der Autoren wieder.
Jatzwauk L, Groth M, Hübner NO, Kohnen W: Hygiene-Tipp: Sterilverpackung. Passion Chirurgie. 2025 September; 15(09/III): Artikel 04_04.
Autor:innen des Artikels
Weitere aktuelle Artikel
01.10.2019 Hygiene
Hygiene-Tipp: Die Anlage eines transurethralen Harnblasenkatheters im OP oder „Leg mal schnell noch einen DK“
Harnwegsinfektionen zählen zu den häufigsten nosokomialen Infektionen. Das Infektionsrisiko, das transurethrale Dauerkatheter (DK) mit sich bringen, wird in der Regel unterschätzt, aber auch sie können Ausgangspunkt einer Sepsis sein. Transurethrale Dauerkatheter sind der bedeutendste Risikofaktor für eine aufsteigende Harnwegsinfektion.
01.09.2019 Hygiene
Hygiene-Tipp: Ziehen der Hochvakuum-Saugdrainage als Infektionsrisiko
Hochvakuum-Saugdrainagen werden ggf. nach chirurgischen Eingriffen subkutan eingebracht und sollen den postoperativen Verlauf der Heilung begünstigen. Durch das Absaugen von Blut und Wundsekret sowie den Andruck der Wundränder wird die Wundheilung beschleunigt. Die Drainage wird meistens postoperativ nach 48 bis 72 Stunden entfernt.
01.08.2019 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Atemschutzmasken – sitzt gut – alles gut!
Für einige ansteckende Infektionskrankheiten wie die offene Lungentuberkulose, Influenza und Vogelgrippe, aber auch beim Umgang mit Aerosolen und Rauch wie er beispielsweise bei der Condylomabtragung mit dem Elektrokauter oder der Laserablation entsteht, werden neben der gezielten Rauchabsaugung auch gesonderte Atemschutzmasken FFP (Filtering Face Piece = Partikelfiltrierende Halbmasken) anstelle des Mund-Nasen-Schutzes empfohlen.
01.07.2019 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Infektionsquelle Bauchnabel – Piercing im Visier
Seit vielen Jahren sind Bauchnabelpiercings als Körperschmuck in Mode und zwischenzeitlich in nahezu allen Altersstufen verbreitet. So wie Schmuck an Händen und Unterarmen eine wirksame hygienische Händedesinfektion verhindert, so kann auch ein Bauchnabelpiercing zu erheblichen Einschränkungen bei einer notwendigen Hautantiseptik führen.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.