01.11.2015 Wissen
Hygiene-Tipp: Multiresistente Erreger – Verlust mindestens 8.000 € pro Fall
Schon eine frühere Studie aus den Vivantes Kliniken zeigte massive finanzielle Einbußen der Krankenhäuser bei der Behandlung von MRE-Patienten im deutschen DRG-System. Die Daten werden nunmehr untermauert durch Auswertungen der InEK-Daten durch Prof. Kersting und Kollegen aus dem IGES-Institut: Danach werden immerhin 3,1 % der Patienten mit einer MRE-spezifischen OPS abgerechnet. Zusätzliche Kosten entstehen vor allem durch Isolierung, Medikamenteneinsatz und längere Liegezeiten.
Die durchschnittlichen Zusatzkosten pro MRE-Patient belaufen sich so auf 10.000 €. Da die Krankenhäuser pro Fall im allgemeinen 1.000 bis 2.000 € maximal zusätzlich erhalten dürften, bleiben sie also pro MRE-Patient auf mindestens 8.000 € Verlust sitzen. Hochgerechnet auf 2.000 Krankenhäuser bedeutet dies wahrscheinlich Einnahmeverluste in Milliarden-Höhe pro Jahr!
Beispiel: Für ein Universitätsklinikum mit 1.000 MRE-Fällen pro Jahr und 50.000 stationären Patienten sind dies Verluste in einer Höhe von 8 Mio. €!
Weiter zeigen die Daten: Die Kosten steigen, je später die Diagnose gestellt wird.
Dies wiederum führt zu der Folgerung, dass alle Hygienemaßnahmen zur Vermeidung der Weiterverbreitung von MRE und ein generelles Eingangsscreening, auch aus wirtschaftlichen Gründen eingeführt werden müssen.
Der Hygienetipp gibt die Meinung der Autoren wieder.
Autoren des Artikels
Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow
Chefarzt des Hygiene-Instituts der REGIOMED-Kliniken Bayern/ Thüringen kontaktierenProf. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.10.2007 BDC|Spektrum
Gründung der gemeinsamen „Akademie der Deutschen Chirurgie“
In den letzten Jahren sind die Anforderungen an eine effektive und effiziente chirurgische Weiterbildung deutlich gestiegen. Innerhalb der chirurgischen Ausbildungskliniken spiegelt sich dies in der vorgeschriebenen Durchführung von Mitarbeitergesprächen, Weiterbildungs-Curricula und der Einführung der Logbücher wieder.
01.09.2007 BDC|Spektrum
Referat Niedergelassene Chirurgen neu konstituiert
Am 7. Juli 2007 haben sich in Berlin erstmalig die
01.08.2007 Arbeitsrecht
BDC|Umfrage: Umsetzung der neuen Tarifverträge bei chirurgischen Oberärzten
Ende 2006 wurden zwischen dem Marburger Bund (MB) und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für die Universitätskliniken und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für die kommunalen Häuser eigenständige Tarifverträge für die beschäftigten Ärzte abgeschlossen (TV-Ärzte bzw. TV-Ärzte/VKA) [1, 2, 3, 4].
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.