01.08.2022 Viszeralchirurgie
Hygiene-Tipp: Intraoperativer Ultraschall
Teilweise wird heute intraoperativ Ultraschall eingesetzt, z. B. am Hirn oder an der Leber. In der Praxis ist dabei meistens der Ultraschallkopf mit einer sterilen Hülle überzogen. Diese Situation ist unbefriedigend, da die Aufbereitung des Ultraschallkopfes allenfalls desinfizierend – und nicht sterilisierend – möglich ist und somit durch Mikrolöcher der Hülle oder Kontamination der Hülle außen beim Aufziehen eine sichere Sterilität beim Einsatz nicht gewährleistet ist. Auf der anderen Seite ist wahrscheinlich der Vorteil des Ultraschalleinsatzes höher zu bewerten als das theoretisch vorhandene Infektionsrisiko. Dazu kommt, dass derzeit leider keine besseren Aufbereitungsmöglichkeiten bestehen und somit ein ungelöstes Problem vorliegt.
Solange nicht von den Herstellern bessere Lösungen geliefert werden, kann daher nur empfohlen werden, den Ultraschallkopf und das Kabel entsprechend festgelegter Verfahren gründlich zu reinigen und einer validierten Tauchdesinfektion unter Anwendung von voll-viruzid wirksamen Desinfektionsmitteln zu unterziehen, siehe auch Mitteilung der DGKH vom 18.11.2021 und „Information der für Medizinprodukte zuständigen Obersten Landesbehörden, des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und des Robert Koch-Instituts (RKI): Validierung der abschließenden Desinfektion von semikritischen Medizinprodukten mittels Wischdesinfektion“).
Die sterile Hülle sollte sowohl den Ultraschallkopf als auch einen größeren Teil des Kabels umhüllen. Auf kontaminationsfreies Anlegen ist zu achten.
Der Hygiene-Tipp im Auftrag der DGKH gibt die Meinung der Autoren wieder.
Popp W, Jatzwauk L, Wehrl M, Kohnen W: Hygiene-Tipp: Intraoperativer Ultraschall. Passion Chirurgie. 2022 Juli/August; 12(07/08): Artikel 04_04.
Autoren des Artikels
Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktierenProf. Dr. rer. nat. et rer. medic. habil. Lutz Jatzwauk
Krankenhaushygiene/ UmweltschutzUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDr. Markus Wehrl
VorsitzenderSektion Reinigung und DesinfektionDeutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)wfk – Cleaning Technology Institute e.V.Dr. rer. nat. Wolfgang Kohnen
Stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Krankenhaushygiene, Krankenhaushygieniker, Beauftragter für das QualitätsmanagementAbteilung für Hygiene und InfektionspräventionUniversitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität MainzVorstand der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)Weitere Artikel zum Thema
01.02.2011 Viszeralchirurgie
Hernienchirurgische Weiterbildung auf dem Prüfstand
Gibt es eine Notwendigkeit zur Schaffung eines zusätzlichen Kompaktkurses für Hernienchirurgie? Die Antwort liegt in der derzeit immer komplexeren Behandlung der Hernien. Nicht nur eine Vielzahl an OP Techniken stehen heutzutage dem Hernienchirurgen zur Auswahl. sondern auch zahlreiche Netzmaterialien und Fixierungsmöglichkeiten.
01.02.2011 Viszeralchirurgie
Lebensqualität nach Fundoplikatio
Etablierte Indikationen zur Antirefluxchirurgie sind persistierende Regurgitationen trotz adäquater medikamentöser Therapie, Restsymptome unter säuresuppressiver Therapie bei nachgewiesenem Reflux und die Ablehnung einer lebenslangen Medikation trotz guter Wirksamkeit. Außer für die letztgenannten Patienten ist somit eine reduzierte Lebensqualität trotz medikamentöser Therapie der Refluxkrankheit die Indikation zur operativen Therapie.
01.02.2011 Viszeralchirurgie
Zeitliche Verschiebung der Appendektomie bei gegebener Operationsindikation aus organisatorischen Gründen
Die logistische Problematik der Operationsabteilungen von Akutkrankenhäusern ist u. a. auch dadurch geprägt, dass jederzeit das geplante Operationsprogramm durch das Eintreffen von Notfällen „gestört“ werden kann. Deren zeitgerechte Operation ist medizinisch notwendig. Folgen einer verzögerten Operation wären grundsätzlich juristisch einklagbar. Allseits bekanntes Beispiel ist das Eintreffen einer akuten Appendizitis zum „unpassenden“ Zeitpunkt. Wir stellen zunächst zwei Kasuistiken vor, in denen die Gutachter zu unterschiedlicher Beurteilung des gleichen Sachverhaltes gelangten.
01.09.2010 Viszeralchirurgie
Editorial: Adipositaschirurgie ist keine Lifestyle-Medizin
Die chirurgische Therapie der Adipositas erfährt zunehmend auch in Deutschland
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.