01.07.2011 Rezensionen
Rezension: Trainer vaskuläre Interventionen
Trainer Vaskuläre Interventionen
Jürgen Schröder
Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2011.
230 Seiten, 552 Abbildungen, 9 Tabellen, gebunden.
ISBN 978-3-13-153211-4
109,95 Euro
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Soeben in 2011 ist diese praktische Anleitung zum Erlernen interventioneller Techniken, wie es sie bisher in dieser Form deutschsprachig nicht gab, erschienen. Der Autor definiert als Zielgruppe den Anfänger, der sich mit diesen Techniken vertraut machen will. Dies wird ihm in diesem Buch in profunder Weise gelingen. Auf 223 Seiten werden ihm Grundlagen, Materialien und Techniken nahe gebracht, mit denen sich ein breites Spektrum interventioneller Tätigkeiten abdecken lässt. Hierbei reicht der Reigen von der initialen Punktion bis zu renalen Interventionen. Lesenswert ist, wie hier nicht heruntergespielt wird, welche Fehler allein bei dem Gefäßzugang unterlaufen können, besser noch: Für den Anfänger nachvollziehbar werden realistische Vermeidungsstrategien dargelegt.
Bei den Materialien werden die Prinzipien erläutert. Natürlich kann nicht jedes einzelne Produkt benannt werden, doch hält sich der Autor glücklicherweise nicht an Produktneutralität und nennt Ross und Reiter, so dass sich ein Anfänger auch orientieren kann.
Mit 552 schematischen Zeichnungen in 10 logisch gegliederten Kapiteln werden die Sachverhalte klar und ohne überflüssiges Beiwerk dargestellt. Der Charme des Buches liegt auch darin, dass vom Autor zwar die standardisierten Verfahrensweisen geschildert werden, aber darüber hinaus auch Tricks verraten werden, die auf einer langen Berufspraxis beruhen und deren Kenntnis anderweitig mühsam erworben werden müsste.
Das durchaus lesenswerte Kapitel 1 „Allgemeines“ wird einschließlich des Strahlenschutzes extrem abgekürzt. Zu Recht. Letzterer ist so extrem wichtig, dass er eigener Darstellungen bedarf und gesetzlichen Auflagen untersteht, die in Kursen gelehrt werden und von jedem Anwender zu 100% einzuhalten sind.
Die Möglichkeiten der kombinierten operativen und endovaskulären Vorgehensweise werden im Buch erwähnt, aber nicht wesentlich ausgeweitet, was verständlich ist, da auch dies nicht zwingend in den definierten Ansatz dieser Publikation gehört. Der Autor hält sich auch an anderer Stelle an den vordefinierten Rahmen. So werden Prozeduren an der Carotisstrombahn und der Aorta zwar kurz erwähnt, aber mit der richtigen Begründung aus einer detaillierten Beschreibung ausgeschlossen: „Wer sich daran wagt, sollte dieses Buch nicht mehr brauchen.“ Sicherlich. Aber viel dafür notwendiges Wissen und Handling ist in diesem Buch auch enthalten.
Diese Publikation fokussiert auf die technische Durchführung der endovaskulären Prozedur. Für 109.95€ wird dem interventionell interessierten Leser ein „Kochbuch“ im besten Sinne geboten. Der Autor gibt für dieses Geld viel Wissen preis. Ein Buch, das fehlte!
Flessenkämper I. Buchrezension: Trainer vaskuläre Interventionen. Passion Chirurgie. 2011 Juli; 1 (7): Artikel 03_05.
Autor des Artikels
Dr. med. Ingo Flessenkämper
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