01.11.2011 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Hygiene-Tipp: Atemschutzmasken

Nach der TRBA 250 muss der Arbeitgeber Gefährdungsbeurteilungen durchführen, darauf aufbauend Tätigkeiten bestimmten Schutzstufen zuordnen, Betriebsanweisungen erstellen und Unterweisungen durchführen. Bei luftübertragenen Infektionsrisiken ab der Risikostufe 2 (das sind die meisten Bakterien und Viren) sollen Impfungen angeboten werden (soweit vorhanden) und gegebenenfalls Mund-Nasen-Schutz (MNS) bereitgestellt werden. Dieser muss mindestens die wesentlichen Kriterien einer Atemschutzmaske der Güte FFP1 nach DIN EN 149 erfüllen (FFP = Filtering Face Piece = partikelfiltrierende Halbmaske). Dies heißt, falls eine normale OP-Maske benutzt wird, muss diese wie eine Atemschutzmaske getestet sein.
Bei luftübertragenen Risiken der Risikostufe 3 – das ist real die offene Lungentuberkulose – müssen mindestens FFP2-Atemschutzmasken zur Verfügung gestellt werden.
Anforderungen an Atemschutzmasken nach EN 149:
Typ der Halbmaske | Maximal zulässige Gesamtleckage |
FFP 1 | 22 % |
FFP 2 | 8 % |
FFP 3 | 2 % |
Insbesondere FFP3-Masken haben einen hohen Atemwiderstand durch das Filter. Bei diesen kann zumindest die Ausatmung erleichtert werden durch ein Ausatemventil. Da es bei der Nutzung immer wieder zu Fehlanwendungen kommt, muss unbedingt beachtet werden:
- FFP-Masken mit Ventil dürfen nur getragen werden von gesunden Mitarbeitern, die sich selbst schützen wollen oder müssen, oder von nicht infektiösen Patienten, die geschützt werden sollen (z.B. Patienten in Chemotherapie mit sehr niedriger Leukozytenzahl).
- FFP-Masken mit Ventil dürfen keinesfalls eingesetzt werden bei infektiösen Patienten (z.B. offene Lungen-Tbc, Grippe) oder potentiell infektiösem Personal (z.B. nach Kontakt zu Grippe-Patienten).
Schalenförmig vorgeformte Masken zeigen häufig Defizite beim Dichtsitz, insbesondere bei schmalen Gesichern. Sie sollten daher nicht eingesetzt werden.
Popp W. / Zastrow KD. Hygiene-Tipp: Atemschutzmasken. Passion Chirurgie. 2011 November; 1(11): Artikel 03_04.
Autor des Artikels

Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktierenWeitere aktuelle Artikel
10.10.2022 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Erstes Webinar der UEMS Section of Surgery am 13.10.2022
Die UEMS Section Surgery bietet am 13.10.2022 erstmals ein Webinar zum Thema Polytrauma an.
01.10.2022 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Mein PJ-Tertial im ambulanten Versorgungsbereich
Schon länger stand die Allgemeinmedizin für meinen späteren Berufswunsch in der engeren Auswahl. Nach und nach verfestigte sich die Tendenz durch mehrere Famulaturen. Im 10. Semester werden alle Studenten der Universität Rostock auf allgemeinmedizinische Praxen in ganz Mecklenburg-Vorpommern verteilt. Manchmal passt die Zuteilung örtlich und menschlich sehr gut.
02.09.2022 Akademie aktuell
Facharztseminar Orthopädie/Unfallchirurgie im Oktober: Jetzt anmelden!
Für das "Facharztseminar Orthopädie/Unfallchirurgie" vom 12. bis 15. Oktober 2022 in Leipzig gibt es noch freie Plätze!
01.09.2022 Medizinstudium
Nachwuchs: Heute PJ – Morgen Chirurgie?!
Der Nachwuchsmangel in der Chirurgie ist präsent wie nie zuvor. In vielen Kliniken – besonders in ländlichen Gebieten – fehlt es an qualifizierten Ärztinnen und Ärzten, die eine chirurgische Ausbildung anstreben. Trotz zunehmender Anzahl Absolvent:innen des Medizinstudiums entscheiden sich viele gegen eine chirurgische Ausbildung, insbesondere während der letzten Studienjahre. Während sich bei Beginn des Medizinstudiums ca. 30 % vorstellen könnten, Chirurg:in zu werden, ist dies nur bei ca. 18 % der PJ-Studierenden der Fall.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.