01.04.2014 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Vorgehen bei Mitarbeitern mit Allergien auf Händedesinfektionsmittel

Gelegentlich klagen Mitarbeiter über entzündliche Hautveränderungen und Rötungen, die sie auf den Einsatz von Händedesinfektionsmitteln zurückführen.
Dem kann zum einen begegnet werden, dass neuere Produkte eingesetzt werden, die frei von Zusatzstoffen, z. B. Parfümen, sind. Des Weiteren sind alkoholische Händedesinfektionsmittel im Allgemeinen für die Haut sehr gut verträglich, während häufiges Händewaschen zur Austrocknung der Haut führt.
Bei anhaltenden Beschwerden ist unbedingt eine hautfachärztliche intrakutane Austestung anzustreben. Wenn dabei Reaktionen gefunden werden, sollten die ermittelten Stoffe den Herstellerfirmen der Waschlotionen und Händedesinfektionsmittel mitgeteilt und danach gefragt werden, ob diese Stoffe, ggf. in sehr niedriger Konzentration, in den Produkten enthalten sind. Bei Bestätigung kann dem Mitarbeiter eine dezidierte Empfehlung zur Meidung bestimmter Produkte gegeben werden.
Fallbeispiel:
Eine Mitarbeiterin klagt über Allergien auf alle alkoholischen Händedesinfektionsmittel und zeigt eine extrem gerötete und entzündete Haut an den Händen. Sie möchte, dass ein anderes Produkt eingeführt wird, das ihr jemand empfohlen hat. Die Mitarbeiterin wird zum Hautarzt geschickt und bei der intrakutanen Austestung zeigen sich schwach positive Ergebnisse für Terpentin, Cetylpyridiniumchlorid, Triclosan und Iodpropinylbutylcarbamat. Die Anfrage bei den Herstellerfirmen der Waschlotionen und der Händedesinfektionsmittel ergibt, dass eine Waschlotion in geringer Konzentration Triclosan enthält. Damit kann geklärt werden, dass die Mitarbeiterin nicht allergisch auf die Händedesinfektionsmittel ist. Sie muß allerdings die genannte Waschlotion meiden.
Der Hygienetipp gibt die Meinung der Autoren wieder.
Autoren des Artikels

Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow
Chefarzt des Hygiene-Instituts der REGIOMED-Kliniken Bayern/ Thüringen kontaktieren
Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktierenWeitere aktuelle Artikel
01.04.2019 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Händedesinfektion in der Notaufnahme und im externen Notfall
In der Notaufnahme, wie auch im externen Notfall, ist aus Sicht der Hygiene die möglichst sorgfältige und häufige Händedesinfektion eine der wichtigsten Maßnahmen.
01.03.2019 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Luftqualität im OP-Saal
Nachdem in letzter Zeit in einzelnen Veröffentlichungen behauptet wurde, dass bezüglich der Luftgüte Raumklasse Ia in OP-Sälen überhaupt nicht erforderlich ist, hat die DGKH hierzu eine Stellungnahme veröffentlicht.
01.02.2019 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Verbandswechsel und Wundversorgung
Septische Wunden sind mit der gleichen hygienischen Sorgfalt zu behandeln wie aseptische Wunden. Bei der Verband-Visite ist die Reihenfolge aseptischer, möglicherweise infizierter septischen Wunden einzuhalten. Patienten mit infizierten Wunden müssen in anderen Zimmern untergebracht werden als Patienten mit aseptischen Wunden.
01.01.2019 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Waschbecken als Quelle von Infektionen
Siphons in Waschbecken enthalten grundsätzlich Biofilme, in denen Bakterien gut wachsen können. Daher findet man immer in Siphons typische Wasserkeime wie z. B. Pseudomonas aeruginosa.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.