Mit einem herzlichen Dankeschön an die Pandemie, die uns alle in Online-Fortbildungen zwang, können wir nun endlich wieder aus vollen Kongresssälen strahlen! Wer erinnert sich nicht an die euphorische Stimmung bei den Hands-on-OP-Workshops mit unseren treuen Schweinemodellen? Auch das Gefühl, mitten in der Industrieausstellung mit alten und neuen Kollegen ins Fachsimpeln abzutauchen, ist einfach unbezahlbar.
Abb. 1: Bildschirmarbeit
Als Chirurgen sind wir vielleicht nicht unbedingt die digitalen Pioniere unserer Zeit. Doch manchmal kommt der Moment, in dem wir uns der modernen Technologie bedienen müssen. Und dieser Moment ist, wenn man sich in der Facharztausbildung befindet und gleichzeitig in den turbulenten Wirbelwind des Familienlebens mit drei Kindern eingetaucht ist.
Im Mai dieses Jahres hatte ich das Vergnügen, am BDC-Webinar „Facharztseminar Allgemein- und Viszeralchirurgie“ teilzunehmen. Für mich war dieses Online-Format eine wahre Offenbarung, besonders im Hinblick auf die Balance zwischen Lernen und Familienzeit. Die präzise präsentierten Informationen boten eine solide Grundlage für meine Prüfungsvorbereitung. Zusätzlich war es äußerst hilfreich, dass die Aufzeichnungen der Vorträge schnell verfügbar waren, sodass gezieltes Nacharbeiten möglich war; ein echter Vorteil des Online-Formats.
Zugegebenermaßen war die Kombination aus Allgemein- und Viszeralchirurgie vielleicht nicht ganz perfekt auf meine Bedürfnisse zugeschnitten, da die unfallchirurgischen Themen fehlten und manchmal tief in die viszeralchirurgische Materie eingetaucht wurde, was für die Vorbereitung auf die Facharztprüfung Allgemeine Chirurgie nicht unbedingt erforderlich war.
Trotzdem möchte ich abschließend betonen, dass die Dozenten, obwohl sie hauptsächlich auf schwarze Bildschirme blickten, äußerst engagiert waren. Es gab ausreichend Raum für Fragen, die bequem im Chat gestellt werden konnten. In diesem Sinne freue ich mich auf weitere innovative Fortbildungsangebote und spannende Diskussionen in unserer lebendigen Chirurgengemeinschaft.
Abb. 2: Geschafft!
Herzliche Grüße und scharfe Skalpelle,
Dr. med. Annika Schröder
FÄ Allgemeine Chirurgie
Schröder A: Online-Seminar? Geht ganz gut. Passion Chirurgie. 2023 Dezember; 13(12): Artikel 04_01.
„Anspannung und Entspannung in der Chirurgie“ lautet das Motto des medizinischen Kompetenzzentrums „Medizin im Grünen“ in Wendisch Rietz. Lernen und Trainieren von Naht- und Knotentechniken der Allgemein- und Viszeralchirurgie, sowie einzelne OP-Schritte bestimmter Operationen zu erlernen.
Die Informationen der Leitstelle sind eindeutig. Man erwartet in wenigen Minuten das Opfer eines schweren Verkehrsunfalls, der mit dem Rettungshubschrauber aus dem ca. 15 km entfernten Ismaning eingeflogen wird. Im Schockraum des Klinikums Schwabing beginnen die Vorbereitungen für die Übernahmen des Patienten. Unfallchirurg, Anästhesist, Anästhesieschwester und Nothilfepfleger stehen bereit, um den Patienten zu übernehmen und sofort professionell zu behandeln.
Bereits mit der Anmeldung zur Facharztprüfung für Chirurgie wird im Katalog der einzureichenden Unterlagen die selbstständige Durchführung von Gutachten verlangt. Beim weiteren Weg zum Arzt für Unfallchirurgie oder Arzt für Orthopädie/Unfallchirurgie muss dann auch wieder eine Anzahl von selbstständig erstellten Gutachten dokumentiert werden. Wo lernt der Kollege in der Ausbildung das Abfassen von Gutachten? Eher selten trifft man junge Kollegen in den angebotenen Gutachtenfortbildungen der Ärztekammern oder der Berufsgenossenschaften.
„Schnittpunkt Chirurgie“ war der Titel des ersten Nachwuchskongresses von BDC und BVOU, der vom 18.-19.03.2011 im Langenbeck-Virchow-Haus zu Berlin veranstaltet wurde. Beim Start-up dieser neuen Veranstaltungsreihe fokussierten die Veranstalter unter der Kongressleitung von Professor Dr. Hartmut Siebert (DGOU), Professor Dr. Wolfgang Schröder (BDC) und PD Dr. Carsten J. Krones (BDC) ganz bewusst auf den sehr jungen Nachwuchs der Studierenden. Und so drehten sich die über 30 Fachthemen in den 6 Hauptsitzungen unter dem Motto „Keine Angst vor dem Hammerexamen“ ganz praxisnah um die Examensvorbereitung der direkt vor dem Abschluss des Studiums stehenden, angehenden Kollegen.
Der nationale Krebsplan, ein Projekt des scheidenden Gesundheitsministers Daniel Bahr, sowie die interdisziplinäre Kooperation in der onkologischen Diagnostik und Therapie bilden den Schwerpunkt der Oktoberausgabe unserer Zeitschrift.
Der uns von der Gesundheitspolitik verordnete Wettbewerb und der damit verbundene Profilierungsdruck einzelner Abteilungen und Kliniken hat zu einer Vielzahl von Initiativen, aber auch zur einen oder anderen Überreaktion geführt. Hier sei insbesondere auf den “Markt” an Zertifikaten und Zertifizierungen, Zentrumsauszeichnungen, Qualitätssicherungsprojekten und Exzellenzinitiativen verwiesen. Zertifizierungen sind aufwändig, binden das ohnehin knappe ärztliche Personal und sind ohne Beratungsfirmen kaum noch zu stemmen. Hinzu kommen die enormen Kosten für Audit und Re-Zertifizierung.
Für den “normalen” Patienten, aber auch für viele Hausärzte und Zuweiser, sind die vielen Zertifikate und Auszeichnungen kaum noch zu überblicken. Durch die seit einigen Jahren hinzu gekommene Konkurrenz der Systeme wird die Konfusion nun perfekt gemacht. Damit kehrt sich der gut gemeinte Ansatz zu mehr Transparenz und Qualität ins Gegenteil, weil vermeintlich jede Klinik “irgendwie zertifiziert” ist.
Mit diesem Schwerpunktheft von “Passion Chirurgie” geben wir einen Überblick über aktuelle Initiativen und Projekte, Best-Practice-Beispiele und Tipps zur Zertifizierung.
Prof. Dommisch, dem Herausgeber dieser Ausgabe, und allen Autoren danken wir für das breit gefächerte Meinungsbild sowie den Überblick, den diese Ausgabe der “Passion Chirurgie” bietet. Bei diesem brisanten Thema freuen wir uns ganz besonders auf die Kritik und Kommentare unserer Leser.
Generationenumfrage Chirurgie: Baby-Boomer – Generation X – Generation Y
das Personalmanagement in Kliniken steht vor neuen Herausforderungen: Welche Arbeitseinstellung hat die Generation Y? Wie muss sich das Arbeitsumfeld für die kommende Generation ändern, um als attraktiv wahrgenommen zu werden? Und wie bringt man diese Bedürfnisse mit den Bedürfnissen aller im Arbeitsprozess stehenden Generationen in Einklang? Die Septemberausgabe widmet sich genau diesem Schlüsselthema des Arbeitsmarktes.
Der BDC hat dazu eine generationsübergreifende, für unseren Berufszweig spezifische Studie aufgelegt. Wir stellen Ihnen in dieser Ausgabe nicht nur die Ergebnisse der „Generationenumfrage Chirurgie“ vor, sondern berichten auch von den Konsequenzen und Projekten, die der BDC aus den Studienergebnissen für seine zukünftige Arbeit gezogen hat.
Im Schwerpunkt zum Thema Assistenzberufe im chirurgischen Alltag wird die Diskussion um den potentiellen neuen Ausbildungsberuf des Chirurgieassistenten aufgegriffen und von vielen Seiten beleuchtet. Es werden die aktuelle Situation und die demografischen, als auch die politischen Grundlagen skizziert. Umfrageergebnisse zeichnen ein Stimmungsbild unter den Chirurgen und den bereits tätigen Chirurgieassistenten. Über Erfahrungen mit nicht-ärztlichem Assistenzpersonal in der Gefäß- und Unfallchirurgie wird ebenso berichtet wie über den Stand des rechtlichen Status quo.
Zusätzlich bietet diese Ausgabe einen Ausblick auf die Bundestagswahl. Passion Chirurgie hat für Sie die Wahlprogramme der Parteien mit besonderem Augenmerk auf medizinische und medizin-politsche Aspekte analysiert. Alle Details gibt es in dieser Ausgabe im Artikel Wahlprüfsteine 2013. Wir hoffen, dass wir damit einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Recherche und Entscheidungsfindung leisten können.
Wir freuen uns, Ihnen in der Juliausgabe der Passion Chirurgie die zweite Sonderausgabe der Safety Clips zu präsentieren, in dem praxisnah die unterschiedlichsten Ursachen von Behandlungsfehlern beschrieben werden, oft verdeutlicht durch Statistiken zu Schadenhäufigkeiten. Immer geht es auch um Strategien zur aktiven Fehlervermeidung. Kritische Ereignisse in der Patientenversorgung werden beschrieben, analysiert und bewertet, ergänzt durch juristische Stellungnahmen und praktische Hinweise zur Risikobewältigung.