01.04.2024 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Hygiene ist Chefsache

Hygienefehler sind meistens durch personelles Fehlverhalten bedingt. Für eine korrekte Hygiene ist entscheidend, dass der Chefarzt/die Chefärztin, die Oberärztinnen und -ärzte sowie die Praxisinhaber selbst die geltenden Regeln umsetzen und von den Mitarbeitern einfordern. Die Leitungen haben Vorbildfunktion.
Dies betrifft zu allererst die Indikations-gerechte und regelhafte Händehygiene, vor allem die Händedesinfektion. Insbesondere bei der Visite müssen die Hände zwischen zwei Patienten, soweit sie berührt werden, desinfiziert werden, auch nach dem letzten Patienten ist eine Händedesinfektion erforderlich.
Dies gilt genauso für den Verbandwechsel: Dieser darf erst beginnen nach einer hygienischen Händedesinfektion, damit ist auch abzuschließen. Der Verbandwechsel soll nur kurzärmlich erfolgen – also Arztkittel vorher ablegen.
Gleiches gilt für die persönliche Schutzausrüstung in Isolierzimmern: Wenn bei der Visite die Führungskräfte unzureichend gekleidet in das Zimmer gehen („wir sind ja nur kurz drin und fassen niemand an“), so wird dies genauso von Studenten und Assistenzärzten gemacht werden.
Gerade im Hinblick auf die Hygiene im Patientenzimmer und Untersuchungszimmer ist zu bedenken, dass die Patienten dies alles sehen und inzwischen auch über eine gewisse Kompetenz verfügen.
Daher gilt: Hygiene ist immer Chefsache.
Der Kurztipp im Auftrag der DGKH gibt die Meinung der Autoren wieder.
Popp W, Jatzwauk L, Kohnen W: Hygiene-Tipp: Hygiene ist Chefsache. Passion Chirurgie. 2024 April; 14(04): Artikel 04_04.
Autoren des Artikels

Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktieren
Prof. Dr. rer. nat. et rer. medic. habil. Lutz Jatzwauk
Krankenhaushygiene/ UmweltschutzUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Dr. rer. nat. Wolfgang Kohnen
Stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Krankenhaushygiene, Krankenhaushygieniker, Beauftragter für das QualitätsmanagementAbteilung für Hygiene und InfektionspräventionUniversitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität MainzWeitere aktuelle Artikel
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