23.01.2018 Politik
Gassen: Keine gefährlichen Experimente!

Anlässlich des Beschlusses der SPD auf ihrem gestrigen Parteitag in Bonn, Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU zu beginnen, hat der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, heute in Berlin erklärt.
„Um es deutlich zu sagen: Die medizinische Versorgung der Menschen in Deutschland ist gut. Alle Bürger haben eine qualitativ hochwertige und umfassende Versorgung mit Zugang zu neuesten medizinischen Verfahren – und zwar unabhängig von Versicherungsstatus und Einkommen. Natürlich sind aber Verbesserungen möglich und teilweise auch notwendig. Jedoch wäre es fatal, aus Ideologie ein funktionierendes Gesundheitswesen auf den Kopf zu stellen und gefährliche Experimente einzugehen. Das Beispiel England zeigt aktuell sehr drastisch, wohin staatlich definierte Einheitsvergütungen und Bürgerversicherungen führen – nämlich zu einer schlechteren Versorgung für alle.
Wer die Versorgung der gesetzlich Versicherten wirklich verbessern möchte, weiß die KBV an seiner Seite. Das Finanzpolster der Kassen ist mit über 25 Milliarden Euro so üppig, dass diese Verbesserungen auch ohne Beitragserhöhungen möglich sind. Ein Beispiel wäre, die Grundleistungen aus der Budgetierung zu holen. Es ist eine Zumutung für Ärzte und Versicherte, dass 10 bis 20 Prozent der Leistungen nicht vergütet werden. Hierdurch könnte ein noch schnellerer Zugang der Patienten gewährleistet werden.“
Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung, Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin, www.kbv.de, 22.01.2018
Weitere aktuelle Artikel
07.04.2022 Pressemitteilungen
Sektorenkluft überwinden, Patienten bedarfsgerecht versorgen
„Ob es uns gelingt, Patienten in der Zukunft sektorunabhängig und verstärkt am medizinischen Nutzen orientiert zu versorgen, hängt entscheidend davon ob, wie erfolgreich wir mit neuen Konzepten die strikte Sektorentrennung zwischen ambulant und stationär im deutschen Gesundheitswesen überwinden.
05.04.2022 Pressemitteilungen
Ambulanten Leistungskatalog nicht überfrachten
Die Aufnahme von Eingriffen in einen neu zu definierenden ambulanten Leistungskatalog sollte sich lediglich auf Behandlungen beschränken, die „in der Regel“ ambulant durchgeführt werden können. So sieht es auch § 115b des Fünften Sozialgesetzbuches (SGB V) ausdrücklich vor.
01.04.2022 Sektorübergreifend
SKH Stadtteilklinik Hamburg: Sektorenübergreifende Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten
In Hamburg arbeiten Mediziner:innen verschiedener Disziplinen sektorenübergreifend und unkompliziert zusammen. Im Blick haben sie dabei die Gesundheit der Menschen im Hamburger Stadtteil Mümmelmannsberg. Aus den obersten Stockwerken der Hochhaussiedlung Mümmelmannsberg im Hamburger Osten schaut man auf Felder, Wiesen und ein Naturschutzgebiet. Hans-Jörg D. (Name geändert) wohnt seit 50 Jahren in Mümmelmannsberg und genießt jeden Morgen diesen Ausblick – in den letzten Jahren allerdings aus seinem Pflegebett.
01.04.2022 Sektorübergreifend
Intersektorale Versorgung von unfallchirurgischen Patienten
Die sektorenübergreifende Behandlung von Patienten ist schon seit vielen Jahren in aller Munde. Sie wird lautstark von Kassenseite und auch diversen politischen Parteien eingefordert – allein eine Umsetzung ist bis dato ausschließlich allenfalls sporadisch zu beobachten [2]. Der einfache Grund dafür ist, dass unser Gesundheitssystem so aufgebaut ist, dass eine Verschiebung von Patienten und Leistungen aus einem Sektor in den anderen zwangsweise zu einem Verlust von Erlösen führt.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.