In einer Presseerklärung vom 11.06.2021 gibt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bekannt, dass Krankenhausärztinnen und -ärzte weiterhin im Rahmen des Entlassmanagements eine Arbeitsunfähigkeit für bis zu 14 Kalendertage statt bis zu 7 Tage nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus bescheinigen können. Ebenso können sie für bis zu 14 Tage häusliche Krankenpflege, spezialisierte ambulante Palliativversorgung, Soziotherapie sowie Hilfs- und Heilmittel verordnen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der zusätzliche Gang zur Arztpraxis vermieden werden soll. Außerdem können Arzneimittel bei der Entlassung aus dem Krankenhaus wie bisher flexibler verordnet werden.
Die chirurgische Therapie der Adipositas erfährt zunehmend auch in Deutschland die ihr gebührende Aufmerksamkeit. Nach wie vor sind adipöse Menschen in Deutschland derzeit unterversorgt, insbesondere weil die Finanzierung therapeutischer Maßnahmen – konservativ wie chirurgisch – nicht gesichert ist. Gemäß statistischem Bundesamt war 2009 ein Anteil von 51 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (60 Prozent Männer, 43 Prozent Frauen) in Deutschland übergewichtig. Betrachtet man die Daten der Mikrozensus-Befragungen 1999 bis 2009 genauer, so ist dies noch wesentlich problematischer.
Die in anderen europäischen Ländern durchaus übliche ärztliche Betätigung als Honorararzt oder Konsiliararzt ist in Deutschland relativ neu. Wir erleben hier zurzeit eine fast dramatisch zu nennende Zunahme honorarärztlicher Tätigkeit, die die Versorgungsrealität bereits erheblich verändert. An 65 Prozent der Kliniken arbeiten bereits Honorarärzte, an 33 Prozent der chirurgischen Abteilungen sind Honorarärzte beschäftigt. Es ist dringlich geboten, die Ursache und Wirkungen dieser Veränderungen zu analysieren und zu diskutieren.
In der Medizin und insbesondere in der Chirurgie gilt die Weisheit: eine Methode ist dann ausgereift und wird zum Goldstandard, wenn sie über Jahre unverändert und alternativlos Bestand hat. Im Umkehrschluss wissen wir, dass eine Vielzahl von konkurrierenden Therapieverfahren letztlich nur beweist, dass alle nicht wirklich erfolgreich sind. Betrachtet man unter diesem Aspekt die Gesundheitspolitik der letzten Jahre und daraus resultierend die in immer kürzeren Abständen über uns hereinbrechenden Neuregelungen im KV-System, so bleibt die nüchterne Feststellung: alles Murks!
Darüber kann man sich trefflich erregen, Schuldige suchen oder vermeintlich Schuldige auch ohne große Suche einfach mal benennen, man kann in tiefe Depression verfallen oder das Ganze mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor ins Lachhafte verweisen. Leider nützt ein solches Verhalten dem Patienten überhaupt nicht.
Die sehr gute chirurgische Versorgungsqualität in Deutschland ist das Ergebnis der mitunter aufopferungs- und verantwortungsvollen Arbeit der vielen chirurgischen Lehrer an den Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung, den Krankenhäusern der Schwerpunkt- und Maximalversorgung und nicht zuletzt der Universitätsklinika.
Glaubt man den Szenarien, so steuert die Gesundheitswirtschaft auf einen Fachkräftemangel hin. Jährliche Jobzuwächse im sechstelligen Bereich werden prognostiziert.