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Vorwort – Rotierende Ärztinnen und Ärzte

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Rotationen waren schon immer fester Part der chirurgischen Karriere. Aber mit der ärztlichen Weiterbildung hatte das oft weniger zu tun. Man rotierte als Belohnung, aus Strafe auch mal länger, angeblich geplant, doch manchmal auch spontan, früher oder später, wenn es passte und wenn nicht, dann eben nicht. Wer sich beschwerte oder gar forderte, der lebte gefährlich. Es gab einfach genug andere.

Doch diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Eine verlässliche und transparente Weiterbildungszeit ist auf dem medizinischen Bewerbermarkt zu einem sehr wichtigen Jobkriterium geworden, an dem selbst Ordinariate nicht mehr vorbeisegeln können. Doch die angemessene Verteilung der Mitarbeiter ist anspruchsvoll. Neben tradierten Fragen der Zugehörigkeit spielen z. B. Lernkurven, individuelle Pläne, Teambildungen, Partnerfragen, institutionelle Möglichkeiten und auch Belohnungsmuster eine durchaus relevante Rolle. Die angestrebte Neuverteilung von medizinischen Leistungen durch die niemals endende Reform der Reform der Reform … im Gesundheitssystem wird eine weitere hohe Hürde bauen. Rotationen in der Weiterbildung bekommen dadurch noch mehr inhaltlichen Druck.

Da erscheint eine cloudbasierte Rotationsplanung für den standortübergreifenden Einsatz gerade richtig. Die Autorin verrät nicht zu viele Details, aber das Programm macht neugierig, denn die Anforderungen und Ansprüche sind hoch. Warum gerade ein Klinikkonzern, der bis dato nicht unbedingt für Altruismus stand, das Roll-Out unterstützt? Honi soit qui mal y pense. Spielt aber auch keine Rolle, denn „wer heilt, hat recht“. Um das zu beurteilen, müsste man aber auch in 12 bis 24 Monaten bilanzieren. Wir sind also gespannt auf die Ergebnisse der Hamburger Rotation. Und bis dahin hoffen wir, dass das Programm im Einsatz immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel hat.

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Prof. Dr. med. C. J. Krones

und

Prof. Dr. med. D. Vallböhmer

Die moderne Gesundheitsbranche befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel, der nicht nur medizinische Fortschritte, sondern auch innovative digitale Technologien umfasst. Ein Bereich, der bisher oft manuell und zeitaufwändig organisiert wurde, betrifft die Rotationsplanung für Ärzte in Kliniken. Die Einführung einer cloudbasierten, intelligenten Rotationsplanung am Beispiel der Asklepios-Kliniken in Hamburg verspricht nicht nur eine Steigerung der Effizienz, sondern auch eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kliniken und eine erhebliche Verbesserung der Arbeitszufriedenheit der Ärzte.

Schauen wir uns die Arbeitswelt des Arztes an, beobachten wir, dass in den letzten Jahren die Bürokratie in der Medizin zugenommen hat, was das Leistungspotential von Ärzten erheblich hemmt. Um den medizinischen Fortschritt voranzutreiben und die bestmögliche Versorgung für Patienten sicherzustellen, sind die Entbürokratisierung des Arztberufs sowie die Digitalisierung unumgänglich.

Warum ist das so wichtig? Weil Ärzte sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren sollten: Die Medizin, die Behandlung und die Versorgung von Patienten. Wenn sie ihre Zeit und Energie mit organisatorischen und bürokratischen Angelegenheiten verbringen müssen, geht wertvolle Zeit verloren, die stattdessen der Patientenversorgung gewidmet werden könnte. Dies führt nicht nur bei den Ärzten zu großer Frustration, sondern hat auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf viele Kliniken.

Eine wichtige Aufgabe der Ärzte besteht darin, die nächste Generation von Medizinern effektiv auszubilden. Ein Bereich, der bisher manuell verwaltet wird, betrifft die Rotation der Ärzte. Ärzte wechseln zwischen den verschiedenen Abteilungen einer Klinik oder mehreren Kliniken, um die erforderlichen Fähigkeiten für ihre Facharztweiterbildung zu erlangen.

Aktuell erfolgt die Planung manuell und erfordert die Berücksichtigung einer Vielzahl komplexer Parameter. Dazu gehören nicht nur die verschiedenen Rotationsbereiche, sondern auch die präzise Koordinierung der Kapazitäten, die Berücksichtigung der Weiterbildungsordnung, die Anpassung an klinikinterne Curricula und die sorgfältige Organisation von externen Rotationsmöglichkeiten.

Die hohe Komplexität dieser Aufgabe erfordert einen erheblichen Zeitaufwand, der die Aufmerksamkeit der Ärzte von ihren klinischen Tätigkeiten ablenkt. Im Durchschnitt widmet ein Chefarzt gut 12 % seiner Arbeitszeit im Monat allein der Planung der Rotationen, die er oft an seine qualifizierten Oberärzte delegiert, die dann in dieser Zeit nicht mehr für die direkte Patientenversorgung zur Verfügung stehen.

Die Lösung für diese komplexe Herausforderung liegt in einer intelligenten, cloudbasierten Rotationsplanung. Die innovative Software SEDIWORK ermöglicht es, sämtliche relevanten Parameter mithilfe von leistungsstarken Algorithmen zu berücksichtigen und Rotationsvorschläge für Ärzte und Kliniken zu generieren.

Sie unterstützt die standortübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Kliniken, passt sich bei Ausfällen an, sichert die Qualität der ärztlichen Weiterbildung und die der medizinischen Versorgung und steigert insgesamt die Arbeitszufriedenheit. Durch die Digitalisierung und Automatisierung administrativer Prozesse erhalten Ärzte mehr Freiheit, Selbstständigkeit und Teilhabe an ihrer beruflichen Entwicklung.

In den Hamburger Asklepios-Kliniken wird SEDIWORK derzeit ausgerollt. Maßgebliche vorangetrieben in Hamburg hat Professorin Carolin Tonus, Chefärztin der Viszeralchirurgie Asklepios Klinik St. Georg sowie Vorsitzende BDC Hamburg, die das Thema standortübergreifende Rotation und Weiterbildung bereits lange verfolgt.


Unser einzigartiges und europaweit größtes Klinik Cluster in Hamburg treibt mit der Bündelung fächerübergreifender Kompetenzen Spitzenmedizin durch qualitativ hochwertige Weiterbildung voran. Das machen wir mit SEDIWORK vollständig digital.“

Prof. Dr. med. Carolin Tonus, Chefärztin Allgemein- und Viszeralchirurgie und Ärztliche Direktorin Asklepios Klinik St. Georg

Mit der tatkräftigen Unterstützung der dortigen Chirurgen sind personalplanende Oberärzte nicht mehr durch bürokratische Tätigkeiten gebunden, sondern können sich darauf konzentrieren die eigenen und die individuellen Potenziale ihrer Mitarbeiter zu entfalten.

Die Neugestaltung der ärztlichen Rotationen in den Asklepios-Kliniken ist daher nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern ein bedeutender Schritt hin zu einer zeitgemäßen Personalentwicklung in einem modernen und effizienten Gesundheitswesen, die sowohl den Bedürfnissen der Ärzte als auch der Patienten gerecht wird.


Der Personaloberarzt spielt eine Schlüsselrolle in der Entwicklung junger Kollegen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten. Um sich darauf konzentrieren zu können, braucht er zeitgemäße Tools. Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden zeigt sich durch Unterstützung ihrer individuellen Fähigkeiten, konkret mit der Förderung ihrer Weiterbildung.“

Gründerin von SEDIWORK Dr. med. Dilan Sinem Sert

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Dr. med. Dilan Sinem Sert

Geschäftsführerin

SEDIDOC GmbH

Karl-Liebknecht-Straße 14

04107 Leipzig

Gesundheitspolitik

Sert DS: BDC-Praxistest: SEDIWORK, eine cloudbasierte Software für die ärztliche Rotationsplanung. Passion Chirurgie. 2024 April; 14(03/QI): Artikel 05_01.

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