Es schildert ein junger angehender Arzt – vielleicht ein Chirurg – seine Sichtweise auf den Arztberuf. Ja, diese Sichtweise ist persönlich und am Anfang einer beruflichen Laufbahn stehend. Sie ist geprägt von Enthusiasmus und Liebe zum angestrebten Beruf. Vielleicht ein wenig verklärend und zu heroistisch. Der berufliche Alltag wird einiges wieder ins rechte Licht rücken. Aber dieser Artikel zeigt mir auch, dass es die jungen Medizinerinnen und Mediziner gibt, die für den Arztberuf brennen und sich mit ganzer Kraft dafür einsetzen ein guter Arzt zu werden und zu sein. Ist es nicht unsere Aufgabe diese jungen zukünftigen Kolleginnen und Kollegen weiter zu motivieren und zu unterstützen?
Nicht jeder kann und soll Arzt werden. Manchmal sind die Jahrgangsbesten des Abiturs nicht auch die Passenden für den Arztberuf. Natürlich ist der Beruf des Arztes in unserer heutigen Zeit und unter den jetzigen gesundheitspolitischen wie gesundheitsökonomischen Rahmenbedingungen keine Wohlfühloase. Dies war er aber auch noch nie. Auch Herr Ricardo Patricio Perez Anderson wird dies erleben müssen. Jede Arztgeneration der letzten 100 Jahre musste Entbehrungen auf sich nehmen. Die Ausübung des Berufes war nicht immer leicht und wird es auch in Zukunft nicht sein.
Es ist aber der Generation X und Y zu verdanken, dass hier ein Umdenken eingesetzt hat. Es muss aber möglich sein, dass der Arzt Beruf-Karriere-Familie-Freizeit in einem vernünftigen Maß vereinbaren kann. Die Qualität eines Arztes rekrutiert sich nicht nur aus seiner Anwesenheit in der Klinik oder Praxis, sondern auch aus einem verantwortungsvollen Maß seiner eigenen Gesundheit gegenüber.
Lassen sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass diese motivierte Generation dem Arztberuf erhalten bleibt. Dies fängt bei der Weiterbildung an, geht über gute Arbeitsbedingungen und attraktive Arbeitgeber bis zum wertschätzenden Umgang.
Aber neben der Nachwuchsförderung müssen wir uns auch um den jetzigen Mittelbau kümmern. Vielleicht haben wir bei aller Nachwuchsförderung die jetzigen Leistungserbringer im Gesundheitswesen die 35- bis 55-jährigen ein wenig aus dem Fokus verloren. Sie halten zurzeit den „Laden am Laufen“. Wir sollten uns auch wieder vermehrt um diese bemühen.
An Herrn Anderson die Bitte: Bewahren sie sich Ihre Einstellung zum Arztberuf und vielleicht können Sie in fünf oder zehn Jahren Ihre jetzige Meinung reflektieren.