Nachdem Ende letzten Jahres Frau Prof. Dr. Julia Seifert und Prof. Dr. Paul Michael Hahn als Stellvertretende Akademieleiter aus ihren Ämtern ausgeschieden sind, wurde zunächst der Staffelstab an Prof. Dr. Benedikt Johannes Braun mit dem Schwerpunkt Orthopädie/Unfallchirurgie weitergegeben. Zum 1. April 2025 ist die Akademieleitung wieder komplett besetzt, wenn Prof. Dr. Andreas Kirschniak das Amt als Stellvertretender Akademieleiter übernimmt.
Nach dem Studium der Humanmedizin in Tübingen und einer sich anschließenden mehrjährigen Tätigkeit am Anatomischen Institut der Universität Tübingen begann Professor Kirschniak 2005 seine chirurgische Weiterbildung in der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Universitätsklinik Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. A. Königsrainer. Nach einem kurzen Intermezzo in der Allgemein- und Viszeralchirurgie Krankenhaus Neuwerk, „Maria von den Aposteln“, Mönchengladbach (Prof. Dr. F. A. Granderath) ging er als Facharzt zurück an die Chirurgische Universitätsklinik Tübingen und durchlief hier die klassische Karriere bis zum Leitenden Oberarzt. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit mit einer eigenen Arbeitsgruppe waren insbesondere die technologischen Entwicklungen in der minimal-invasiven und später dann auch der robotischen Chirurgie. Nach seiner Habilitation 2013 folgte 2019 der Ruf auf die W2-Professur „Chirurgische Technologie“ der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Professor Kirschniak, ein durch und durch passionierter und bekennender Viszeralchirurg, ist seit August 2020 als Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kliniken Maria Hilf GmbH, in Mönchengladbach unter Vertrag.
Prof. Dr. med. Andreas Kirschniak
Neben der klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit war ein weiterer, sichtbarer Schwerpunkt seiner Arbeit das Thema „Didaktik in der Medizin“. Von 2013 bis 2016 war Professor Kirschniak Vorsitzender der „Chirurgische Arbeitsgemeinschaft junger Chirurgen“ (CAJC) der DGAV, seit 2018 leitet er verantwortlich das Nachwuchsressort des BDC e.V. Sein letztes großes Projekt waren hier der Aufbau einer umfänglichen Videoplattform für Studierenden mit Clips zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung des 3.Staatsexamens („Watch and Learn“). Bei dieser Vita ist es jetzt wenig überraschend, dass der Vorstand des BDC Prof. Kirschniak gebeten hat, die stellvertretende Akademieleitung zu übernehmen, um hier weitere Fortbildungsangebote im Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie zu entwickeln.
Die BDC|Akademie und der Vorstand freuen sich jetzt auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit Professor Kirschniak und begrüßen ihn herzlich im Führungskreis des BDC.
Schröder W, Burgdorf F, Meyer HJ: Die BDC|Akademie erweitert ihre wissenschaftliche Führung. Passion Chirurgie. 2025 März; 15(03/QI): Artikel 04_01.
Autor:innen des Artikels
Prof. Dr. med. Wolfgang Schröder
Mitglied im erweiterten Vorstand des BDCLeiter der BDC|AkademieLeiter Zentrum für Speiseröhren- und MagenchirurgieHELIOS Universitätsklinikum Wuppertal
Präsident des Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC)Referat Presse- & Öffentlichkeitsarbeit/WeiterbildungskommissionLuisenstr. 58/5910117Berlin
Kaum eine Fachdisziplin der Medizin ist in den letzten Dekaden so von den technologischen Veränderungen geprägt worden wie die Chirurgie. Ein großer Teil der klassischen Operationen ist durch interventionelle und minimal-invasive Techniken ersetzt worden.
Weltweit erkranken fast 25 Prozent der Männer im Laufe ihres Lebens an einer Hernie. Auch in Deutschland zählen Hernienoperationen mit ca. 300.000 Eingriffen pro Jahr zu den am häufigsten durchgeführten allgemeinchirurgischen Eingriffen. Eine Operation, die für alle Chirurgen der Grund- und Regelversorgung zum chirurgischen Alltag gehört.
Mitglied im erweiterten Vorstand des BDCLeiter der BDC|AkademieLeiter Zentrum für Speiseröhren- und MagenchirurgieHELIOS Universitätsklinikum Wuppertal
„Notfälle in der Chirurgie“: Kaum ein anderes Thema kann die Gemeinsamkeiten und die Vielfältigkeit der Chirurgie so gut widerspiegeln. Der Chirurg ist der Primärarzt bei Verletzungen und Schmerzen. Interdisziplinarität, spezielle Fachgebietskenntnisse und Teamwork mit gemeinsamen Handeln sind im Rahmen einer patientenorientierten chirurgischen Notfallversorgung unabdingbar.
Deshalb war genau dieses Thema Schwerpunkt beim diesjährigen Bundeskongress Chirurgie und wir präsentieren Ihnen einige der besten Vorträge in dieser gleichnamigen Ausgabe der Passion Chirurgie in schriftlicher Form.
Mit dem voranschreitenden Zusammenwachsen Europas ist auch die Vereinheitlichung von Normen und gesetzlichen Bestimmungen verbunden. Während man dieser Entwicklung beim Thema „Europäische Gemüsestandards” vergleichsweise gelassen entgegensehen kann, sind die Anstrengungen des Europäischen Kommitees für Normung (CEN bzw. CENELEC) im Bereich Medizin doch wesentlich brisanter.
Mit dieser Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift wollen wir Sie über die für uns Chirurginnen und Chirurgen relevanten Player auf dem Parkett der europäischen Gesundheitspolitik sowie über konkrete Initiativen mit BDC-Beteiligung informieren. Nur so können wir zumindest versuchen, unsere Erfahrungen und Errungenschaften in Behandlung und Qualitätsmanagement in den europäischen Prozess einzubringen.
Erstaunlicherweise – und das zeigt sich auch in den interessanten Erfahrungsberichten dieser Ausgabe – ist Teilzeit immer noch vorwiegend ein Thema für Frauen. Obwohl sich auch männliche Mediziner in Umfragen Teilzeitregelungen und mehr Zeit für sich und ihre Familie wünschen, werden diese Optionen von Männern seltener wahrgenommen. Zu groß ist die Angst vor einem Karriereknick.
Unsere Autoren sprechen die Schwierigkeiten von Teilzeitregelungen an: Nicht alle Positionen sind einfach auf mehrere Personen aufteilbar, Kompromisse und eine langsamere Entwicklung der Karriere sind gerade in der Weiterbildung unausweichlich. Doch die Vorteile eines modernen, sinnvoll auf die Bedürfnisse von Ärzten, Klinikleitung und Patienten abgestimmten Teilzeitsystems liegen auf der Hand und erhöhen die Attraktivität unseres Fachgebietes.
Was motiviert Ärzte in Katastrophen- und Krisengebieten und bei kriegerischen Auseinandersetzungen chirurgische Hilfe zu leisten? Ist das nicht eine Gefahr für sich selbst und, bei evtl. mangelnden Kenntnissen, auch eine für die Verletzten und Verwundeten vor Ort?
Lesen Sie dazu unter anderem die Beiträge zur Weiterbildung im Sanitätsdienst der Bundeswehr und zum Stand der Dinge beim Katastrophenschutz in Deutschland. Zudem gehen unsere Autoren speziell auf die besonderen und komplexen Anforderungen an die Katastrophenchirurgie ein: Da Tragödien vom Ausmaß eines Tsunamis oder eines Erdbebens hier eher selten vorkommen, ist die adäquate Ausbildung und Einsatzvorbereitung mit ganz eigenen Schwierigkeiten verbunden.