01.11.2011 Sonstige
Rezension: Endoskopisch-Chirurgische Anatomie
In dieser Neuerscheinung werden die wesentlichen anatomischen Kenntnisse für laparoskopische Operationen und endoskopische Eingriffe der viszeralen Medizin auf über 90 Seiten illustriert. Dabei gliedert sich das Buch, nach einer kurzen Einleitung über anatomische Präparation und technische Grundlagen der Endoskopie, nach den Organsystemen Leber/Galle, Magen, Milz, Kolon und Leiste.
Die einzelnen Kapitel sind alle ähnlich strukturiert. Zunächst wird eine schematische Übersicht zu den Zugangswegen und zur Projektion der einzelnen Organsysteme gegeben. Daran anschließend werden anatomische Grundlagen, welche neben Topographie und Gefäßversorgung auch die embryonale Entwicklung umfassen, vermittelt. Dies erfolgt anhand einprägsamer Schemazeichnungen, welche die Leitstrukturen klar erkennbar machen und erheblich zum Lernerfolg beitragen.
Kirschniak, U. Drews, Univ. Tübingen
Endoskopisch-Chirurgische Anatomie
Topographie für die Laparoskopie, Gastroskopie und Coloskopie
Springer Medizin Verlag, ISBN 978-3-642-04732-9
2011, 100 Seiten, 150 Abb. in Farbe, inkl. DVD, 49,95 Euro
Der Hauptteil der Kapitel ist als laparoskopischer Rundgang gestaltet. Hier wird dem Leser eine strukturierte Inspektion des zu behandelnden Organs näher gebracht. Dies geschieht zunächst anhand einer illustrierten Kurzübersicht in sechs Schlüsselstationen. Im Weiteren werden die einzelnen Stationen detailliert mit brillantem Bildmaterial aus dem anatomischen Präparat erarbeitet. Besonders hervorzuheben ist die didaktisch gut konzipierte Bilderläuterung mit topographischen Skizzen, welche dem auch klinisch unerfahrenen Leser eine gute Orientierung im Präparat ermöglichen. Organbezogen werden dem Leser darüber hinaus Schlüsselschritte der häufigsten Operationen (z.B. Präparation des Ligamentum hepatoduodenale) näher gebracht. Die Organsysteme Magen und Kolon werden zudem in einem endoskopischen Rundgang behandelt. Auch hier werden in gewohnter Weise einzelne Stationen beschrieben und illustriert. Dabei wird auch auf den Aspekt der histologischen Auswertung von Probenentnahmen eingegangen.
Abgerundet wird das Lehrbuch durch eine beiliegende DVD, welche zum einen das gesamte Buch als PDF enthält und darüber hinaus für jede Station ein Beispielvideo in guter Qualität und aufbauend auf den einprägsamen Schemata bereithält. Die Videos sind in das PDF eingebettet, was zunächst gewöhnungsbedürftig erscheint, sich aber beim Erarbeiten des Buches am PC als durchaus praktikabel erweist.
Zusammenfassend ist „Endoskopisch-Chirurgische Anatomie“ ein didaktisch gut aufgebautes Werk, welches dem fortgeschrittenen Studenten und dem jungem Kliniker durch intuitive Orientierungshilfen den Einstieg in die heute immer bedeutsamer werdende Welt der abdominellen Endoskopie maßgeblich erleichtert.
Rezensenten:
Dr. med. Markus Zimmermann
Klinik für Chirurgie Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160 23538 LübeckE-Mail: [email protected]
Prof. Dr. med. Hans-Peter Bruch
Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen
Luisenstraße 58/59
10117 Berlin
E-Mail: [email protected]
Zimmermann M. / Bruch H.-P., Rezension: Endoskopisch-Chirurgische Anatomie. Passion Chirurgie. 2011 November; 1(11): Artikel 03_07.
Weitere Artikel zum Thema
01.01.2019 Sonstige
Editorial: Verschiedene Themen – Verschiedene Referate
Um die vielfältigen Sachfragen des BDC zukünftig für seine Mitglieder noch effizienter und zielführender zu gestalten, gibt es acht Themen-Referate. Die neue Struktur (siehe Tab. 1) wurde bei der Mitgliederversammlung mit einer Satzungsänderung beschlossen.
01.12.2018 Sonstige
Editorial: Zum Jahreswechsel …
Turbulente Zeiten liegen hinter uns, das kommende Jahr dürfte auch nicht wesentlich entspahnter werden. Lassen Sie uns zurückblicken auf die wesentlichen Ereignisse 2018.
01.11.2018 Sonstige
Editorial: Ein Fach für Feinmechaniker
Die Neurochirurgie ist ein junges Fach der Chirurgie. 1949 erhielt Wilhelm Tönnis den ersten Lehrstuhl für Neurochirurgie an der Universität zu Köln, und in der Folge etablierte sich die Neurochirurgie als eigenständiges Fach an den deutschen Universitäten. Tönnis war der große Pionier der Neurochirurgie in Deutschland. Aus seiner Schule wurden die meisten deutschen Ordinariate besetzt.
01.10.2018 Sonstige
Editorial: Wer die Zeche prellt …
Gelegentlich ist eine Recherche bei Wikipedia nicht nur lehrreich, sondern nachgerade amüsant. Unter dem Begriff „Zechprellerei“ findet man unter „Zeche“ den Herkunftsnachweis „Beitrag zum gemeinsamen Gelage einer Gesellschaft“ und „bei dem Begriff des „Prellens“ einen Jagdbrauch des 17. und 18. Jahrhunderts, bei dem ein Fuchs zur „Belustigung von Jagdgesellschaften“ auf einem straff gespannten Tuch wiederholt hochgeschleudert und so um seine Freiheit geprellt wurde.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.