Das Jahrzehnte alte Werk von Mollowitz erfährt durch Ludolph und seine Co-Autoren nahezu eine Wiedergeburt im Reigen der Gutachterliteratur.
Die Begutachtung ist eine ursprüngliche ärztliche Aufgabe der Bezugnahme und Wertung von Gesundheitsstörungen, Krankheiten und Unfallfolgen zu unterschiedlichen rechtlichen Versicherungs- und sozialen Leistungssystemen.
Diese Aufgaben werden in dem neu gegliederten und gestalteten Buch „Der Unfallmann“ in präziser Technik der medizinischen Befundung und rechtlichen Einordnung dargestellt.
Der Autor legt großen Wert auf die exakte Befunddokumentation im Sinne der Beweissicherung, die Rangordnung der Befunde und die nachvollziehbare Plausibilität von Ursache und Ergebnis des Gesundheitsschadens.
Dieser wird in Teil II des Buches zu den jeweiligen gesetzlichen und privaten Versicherungs-Systemen bezogen: Ges. Unfallversicherung, priv. Unfallversicherung, Dienstunfallrecht der Beamten, Haftpflichtrecht, Soz. Entschädigungs- und Schwerbehinderten-Recht und Gesetzliche Rentenversicherung.
Im Kapitel der Chirurgisch-Orthopädischen Berufskrankheiten wird zusätzlich auf noch nicht übereinstimmende Problembereiche der Abgrenzung zu Altersveränderungen und beruflichen Einwirkungen verwiesen, wie z. B. BK 2101, Gonarthrose oder CTS.
Ergänzend sind gutachterliche Schwerpunkt-Themen, wie Bandscheibenschäden, HWS-Distorsionen, Rotatorenmanschetten-Schaden etc. und solche aus den Fachgebieten Innere Medizin, Neurologie und Psychiatrie abgehandelt.
Die Sprache des Autors und der Co-Autoren ist prägnant und formuliert widerspruchsfrei die wichtigen Zusammenhänge.
Das Buch ist den Ärzten in der Weiterbildung als auch jüngeren Facharzt-Gutachter besonders zu empfehlen.
Der Unfallmann
Ludolph, Elmar (Hrsg.)
Springer Medizin Verlag
13., überarbeitete und erweiterte Aufl. 2013, XX, 611 S. 110 Abb. in Farbe. Geb.
ISBN 978-3-540-88510-8, € 99,95