01.06.2017 Rezensionen
Rezension: Bildatlas operative Zugangswege
Bildatlas operative Zugangswege
V. Bühren, H. Hörterer, W. Schmidt (Hsg.)
614 Seiten, 951 farbige Abbildungen, Hardcover inkl. englischsprachiger DVD, Format: 240 x 300 mm
DVD-Laufzeit: ca. 120 Min.01 Sprache: Englisch
1. Auflage 2012, KVM Verlag
ISBN: 978-3-940698-72-8
149,00 Euro
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Eines der wichtigsten Bücher im Regal eines Unfallchirurgen und Orthopäden ist wohl die übersichtliche Darstellung von „Zugangswegen“. Wahrscheinlich hat es jeder schon am eigenen Leib erfahren, was es heißt, nicht den optimalen Zugang gewählt zu haben, um festzustellen, dass der gewünschte Einblick auf die verletzte Struktur unzureichend, das manuelle Handling der Reposition und Osteosynthese o. ä. erheblich erschwert ist. Während die Osteosynthesen stets dem gleichen biomechanischen Prinzip gehorchen und daher sich nur unwesentlich in ihrer Art unterscheiden, ist es besonders der Zugang, der über wohl und wehe (Durchblutung des Gewebes, Exposition des Knochen/Gelenkes, Infektion und Wundverschluss…) der OP entscheidet. Daher ist so ein Buch ein wichtiger Begleiter im chirurgischen Alltag, den man immer mal wieder vor einer OP konsultiert. Da diese Bedeutung allerdings schon lange den Chirurgen bewusst war, existieren eine ganze Reihe solcher Werke auf dem Markt. Daher muss der 2012 deutschsprachig erschienene Bildatlas mit den klassischen z. T. mehrbändigen Werken von Breitner, Dupac oder Bauer u. a. konkurrieren.
Mit 951 Abbildungen (intraoperative Fotos und Zeichnungen), 3,2 kg Gewicht und Ausmaßen von 24×30 cm ein gewaltiger Bildatlas, der sowohl klassische offene als auch arthroskopische und minimal-invasive Zugangstechniken beschreibt. Neben einer Darstellung der regionalen Anatomie werden die Patientenlagerung, anatomische Querschnitte und Orientierungspunkte sowie potenzielle OP-Risiken erläutert. Im Text sind sog. QR-Codes integriert. Durch scannen der QR-Codes können Videosequenzen online direkt über Smartphones und dafür ausgestattete Tablet-PCs abgespielt werden. Zusätzlich enthält der Atlas noch eine DVD mit englischsprachigen Videosequenzen, die technische Details der Operationen erläutern.
Bei der Durchsicht fielen mir zwei fehlende Zugänge auf, die in einer Neuauflage Berücksichtigung finden sollten: der modifizierte Stoppa Zugang für das Acetabulum (Archdeacon et al. J Am Acad Orthop Surg 2011) sowie der minimalinvasive posteromediale Zugang zum Tibiakopf (Frosch et al. Oper Orthop Traumatol 2012).
Ein besonders für die digitale Generation geeignetes Nachschlagewerk zur Vorbereitung auf Operationen im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie.
Autor des Artikels
Prof. Dr. med. Julia Seifert
Präsidiumsmitglied im BDCStellv. Leiterin Deutsche Akademie für Fort- und Weiterbildung des BDCABS-Expertin und Hygienebeauftragte ÄrztinVorsitzende Interdisziplinäre Sektion Krankenhaus- und Praxishygiene der DGKHKlinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallkrankenhaus Berlin kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
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