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App vom Arzt – Bessere Gesundheit durch digitale Medizin
Verlag Herder
1. Auflage 2016, virtuell (Internetdatei)
144 Seiten
ISBN: 978-3-451-80749-7
Geb. Ausgabe € 16,99 / eBook € 12,99
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Das Thema E-Health ist inzwischen auch in der Öffentlichkeit angekommen und wird in den Medien zunehmend diskutiert. Wie in der Welt vom 17. Oktober 2016 anhand einer Statistik gezeigt wurde, steht jedoch die Mehrheit der Bevölkerung der Entwicklung eher skeptisch gegenüber.

Kürzlich erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Kommentar aus dem Wissenschaftlichen Institut der Techniker Krankenkasse zum Thema der Gesundheits- und Fitness-Apps, der in der Forderung gipfelte: „Gerade den Global Playern darf man das Feld der digitalen Gesundheit nicht überlassen. Eine Datenethik ist unabdingbar.“

Das Büchlein von Jens Spahn, Markus Müschenich und Jörg F. Debatin ist genau dieser Problematik gewidmet. Zunächst wird auf die ubiquitäre und quasi selbstverständliche Verwendung von Datendiensten im normalen „Consumer“-Umfeld hingewiesen, die häufig durch eine beeindruckende Sorglosigkeit der Individuen im Umgang mit ihren persönlichen Daten gekennzeichnet ist.

Anschließend wird am Beispiel der Gesundheitskarte erklärt, wie auch der Gesundheitsbereich im weitesten Sinne in der digitalen Welt ankommen soll. Das Großprojekt „Digitale Gesundheitsakte“ war einmal ein wegweisendes kühnes Konzept, dessen endgültige Realisierung nach eineinhalb Jahrzehnten immer noch nicht abgeschlossen ist – ein Projekt, das vielleicht etwas weniger teuer als der Berliner Flughafen ist, aber dafür umso länger dauert.

Dass es in Deutschland bisher nicht gelungen ist, die Möglichkeiten von E-Health zu nutzen, ist nicht ausschließlich, aber doch ganz wesentlich auf die diffuse Angst vor dem „gläsernen Patienten“ zurückzuführen. Das Buch hat es sich zum Ziel gemacht, aufzuzeigen, dass damit auch große Chancen für den Patienten vertan werden. Die Autoren bringen es auf die ebenso einfache wie griffige Formel: „Datenschutz ist nur etwas für Gesunde“. Im Folgenden werden dann die historische Entwicklung der digitalen Medizin und beispielhafte heute schon verfügbare erfolgreiche Anwendungen dargestellt. Einen breiten Raum nimmt nun die kenntnisreiche und plausible Skizzierung der künftigen Chancen und Möglichkeiten der digitalen Medizin ein. Nicht jeder wird die ausgesprochen positive Beurteilung der digitalen Medizin durch die Autoren uneingeschränkt teilen, aber das Büchlein ist zweifellos eine wichtige Orientierungshilfe für den medizinischen Laien, der unser Gesundheitssystem in der Regel nur als Patient kennenlernt.

Die pointierte Stellungnahme für die Medizin 4.0 hat einen besonderen Wert in einem gesellschaftlichen Diskurs, der heute eher von einem lautstarken technoskeptischen bis technophoben Mainstream bestimmt wird. Das Buch ist uneingeschränkt lesenswert, denn es hilft dem Leser, auch die großen Chancen der medizinischen Digitalisierung zu sehen.

Feußner H. Rezension: App vom Arzt – Bessere Gesundheit durch digitale Medizin. Passion Chirurgie. 2017 Januar; 7(01): Artikel 04_10.

Autor des Artikels

Profilbild von Hubertus Feussner

Prof. Dr. med. Hubertus Feussner

Klinik und Poliklinik für ChirurgieKlinikum rechts der IsarTechnische Universität MünchenIsmaninger Str. 2281675München

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