01.04.2020 Hygiene
Hygiene-Tipp: Wechsel des Absaugschlauches bei endoskopischen Untersuchungen
In den letzten Jahren sind mehrfach nosokomiale Infektionen nach endoskopischen Untersuchungen unter Nutzung flexibler Endoskope publiziert worden. Meist wird eine insuffiziente Aufbereitung der Endoskope als Ursache vermutet oder nachgewiesen. Teilweise können die Übertragungen auf konstruktionsbedingte Probleme bei der Aufbereitung zurückgeführt werden, insbesondere bei Duodenoskopen.
Bisher wird der Absaugschlauch als mögliche Quelle der Kontamination völlig außer Acht gelassen. In der Annahme, dass die Absaugung eine „Einbahnstraße“ darstellt und ein Reflux aus den kontaminierten Schläuchen nicht vorkommen kann, wird bei endoskopischen Untersuchungen des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts der Absaugschlauch nach der Untersuchung vielfach nicht gewechselt. In der Praxis ist ein solcher Reflux aus dem benutzten Absaugschlauch in das frisch aufbereitete Endoskop nachweisbar. Es ist daher notwendig, nach jeder Untersuchung den zwischen der Absauganlage und dem Absauganschluss am Versorgungsstecker des Endoskops angebrachten Absaugschlauch komplett zu wechseln. Das beschreiben auch die Gebrauchsanweisungen der Hersteller der Endoskope.
Der Hygiene-Tipp im Auftrag der DGKH gibt die Meinung der Autoren wieder.
Popp W, Schmithausen R, Jatzwauk L, Kohnen W: Hygiene-Tipp: Händedesinfektion in nur 15 Sekunden? Passion Chirurgie. 2020 Februar; 10(2): Artikel 04_06.
Autoren des Artikels
Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktierenDr. med. Ricarda Schmithausen
KoordinationUniversitätsklinikum Bonn (UKB)Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHPH)Prof. Dr. rer. nat. et rer. medic. habil. Lutz Jatzwauk
Krankenhaushygiene/ UmweltschutzUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDr. rer. nat. Wolfgang Kohnen
Stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Krankenhaushygiene, Krankenhaushygieniker, Beauftragter für das QualitätsmanagementAbteilung für Hygiene und InfektionspräventionUniversitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität MainzVorstand der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)Weitere Artikel zum Thema
23.07.2019 Hygiene
Hygiene – Kernziel des Qualitätsmanagements
Die optimale Hygiene in den Praxisräumen und vor allem im OP-Bereich ist für chirurgische Praxen ein unverzichtbares Qualitätsmerkmal. Die öffentliche Diskussion über spektakuläre Hygienemängel in den letzten Jahren hat zu einer Verschärfung der Vorgaben aus dem schon seit 01.01.2001 gültigen Infektionsschutzgesetz (IfSG) [1] geführt.
01.06.2019 Hygiene
Praxistipps zum Hygienemanagement unter Berücksichtigung der neuen KRINKO-Empfehlungen für niedergelassene Operateure
Es ist nicht einfach, immer auf dem aktuellen Stand in Sachen „Hygienemanagement zum ambulanten Operieren“ zu sein. Ständig gibt es an den verschiedensten Stellen Veränderungen in Gesetzen, Verordnungen, KRINKO-Empfehlungen, Richtlinien, technischen Regeln und Leitlinien. Verantwortliche bzw. Beauftragte für das Hygienemanagement müssen zeitnah Kenntnis dieser Veränderungen bekommen, man ist in der „Hol“-Schuld. Bei der Auswertung der überarbeiteten bzw. neuen Texte muss festgestellt werden, ob diese Auswirkungen auf das hausinterne Hygienemanagement haben, das dann gegebenenfalls aktualisiert werden muss.
20.02.2019 Politik
Hygiene in der Arztpraxis: Aktualisierter Leitfaden veröffentlicht
Die zweite Auflage des Nachschlagewerkes zum Hygienemanagement in Arztpraxen kann ab sofort kostenlos heruntergeladen werden. Der aktualisierte Leitfaden berücksichtigt Änderungen der Rechtsgrundlagen sowie den medizinischen Fortschritt.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.