10.10.2011 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Sichere Arbeitsschuhe
- Der Schuh muss (vorn) geschlossen sein.
- Zehen und Vorderfuß sind so geschützt.
- Die Fersenkappe muss geschlossen und fest sein.
- Dies gewährleistet Standsicherheit, auch bei Drehbewegungen und Gewichtsverlagerung. Außerdem sind Ferse, Sehnen, Bänder und Gelenke geschützt. Ein Fersenriemchen, Gummipantoletten und Korksandalen sind ungeeignet, weil der Fuß keinen Halt findet.
- Die Sohle muss gut profiliert sein und einen großflächigen Auftritt haben.
- Das Material muss rutschhemmend wirken. Stark gebogene Sohlen (sog. Barfußtechnik, Therapieschuhe) sind ungeeignet.
- Die Spannweite muss regulierbar sein.
- Die Schuhe sollen durch Schnüren oder einen Klettverschluss an den Fuß anpasst werden.
- Das Fußbett muss bequem sein.
- Das Abrollen des Fußes muss möglich sein, sodass die Zehen in der Bewegung nicht vorne anstoßen. Gegebenenfalls müssen die Schuhe so groß sein, dass sie Einlagen aufnehmen können.
- Die Sohle muss dämpfen.
- Gute dämpfende Eigenschaften haben Kunststoffmaterialien wie EVA (Ethylenvenylacetat) und PU (Polyurethan).
- Der Absatz muss flach sein.
- Der Absatz sollte nicht höher als zwei Zentimeter sein.
- Im Schuh muss ein gutes Klima sein.
- Obermaterial wie Leder und atmungsaktive antimikrobielle Futtermaterialien nehmen die Feuchtigkeit des Fußes auf und transportieren sie nach außen. Außerdem soll das Material desinfizierbar sein, wenn es zu Kontaminationen kommt.
Alle sechs Monate sollte geprüft werden, ob neue Arbeitsschuhe notwendig sind. Am aussagekräftigsten hierfür ist der Zustand der Sohle (schief und/oder abgelaufen).
Schuhe beschaffen und finanzieren die Arbeitgeber im Allgemeinen nur dann, wenn die Gefährdungsbeurteilung ergeben hat, dass mit Fußverletzungen durch äußere Einwirkungen zu rechnen ist (Stoßen, Einklemmen, Durchnässen etc.). Ein guter Kompromiss kann sein, dass der Arbeitgeber Vorgaben macht und einen Zuschuss zur Anschaffung gibt.
Popp W, Zastrow KD. Hygiene-Tipp: Sichere Arbeitsschuhe. Passion Chirurgie. 2011 Oktober; 1(10): Artikel 03_02.
Autoren des Artikels
Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktierenProf. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow
Chefarzt des Hygiene-Instituts der REGIOMED-Kliniken Bayern/ Thüringen kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.07.2011 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Verbandwechsel aus Sicht der Hygiene
Die postoperative Wundinfektion ist eine der häufigsten nosokomialen Infektionen. Während in der Vergangenheit die meisten Infektionen im OP gesetzt wurden, gewinnt der Verbandwechsel immer mehr an Bedeutung.
01.05.2011 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Honig zur Wundbehandlung
Schon im alten Ägypten war bekannt, dass Honig Wunden reinigt. Ursächlich dafür ist die hohe Zuckerkonzentration des Honigs (etwa 85 % Fructose und Glucose). Diese zieht osmotisch Flüssigkeit aus dem umgebenden Gewebe, verringert so Wundödeme und unterstützt die autolytische Wundreinigung durch vermehrte Exsudatbildung, außerdem werden Zelltrümmer und Bakterien aus der Wunde geschwemmt.
01.04.2011 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Zucker zur Wundbehandlung
Seit Jahrzehnten ist die Fähigkeit von Glucose und Saccharose zur Wundreinigung bekannt. Fallberichte und auch Untersuchungen zeigen den wundreinigenden Effekt von Zuckerzubereitungen insbesondere bei infizierten, übel riechenden Wunden. Da Zucker ein Lebensmittel ist, verbietet sich das Einstreuen von losem Zucker in Wunden – auch als „alternativer Therapieversuch“.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.