01.01.2018 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Gute Vorsätze für 2018

Wo liegen die häufigsten Fehler und Schwachstellen?
Bis heute wissen Ärzte und Pflegepersonal häufig nicht, dass die Händedesinfektion nur dann Erfolg hat, wenn die Hände über mindestens 30 Sekunden klatschnass sind. Trockene Hände gegeneinander zu reiben bringt nämlich nichts!Man sieht täglich Mitarbeiter, die den Mund-Nasen-Schutz immer noch falsch oder gar nicht tragen. Wir suchen im Nasen-Rachen-Raum nach MRSA und anderen nosokomialen Infektionserregern und finden sie dort auch. Klar, er ist ja auch der „Anfang vom Darm“.
Beim Verbandwechsel wird er aber immer noch von zu wenigen Mitarbeitern getragen. Wie lauten die Ausreden? „Damit sehe ich doof aus“, „damit bekomme ich keine Luft“ oder „damit erschrecke ich ja die Patienten“.Warum haben wir immer noch 40.000 Todesfälle durch Krankenhausinfektionen? Die überwiegende Mehrzahl der Patienten, die an einer nosokomialen Infektion versterben, bekam das wirksame Antibiotikum zu spät.
Die kalkulierte Therapie wurde oft zu lange durchgeführt, bis man festgestellt hat, dass sie nicht wirkt, und wenn dann endlich ein Antibiogramm angefordert wird, ist es häufig schon zu spät. Das Antibiogramm muss genutzt werden sobald der Erreger identifiziert ist.
Drei Wünsche für 2018:
- Mehr Hygienebewusstsein
- Mund-Nasen-Schutz richtig anwenden
- Jedem Patienten eine resistenzgerechte Therapie
Ein gesundes Jahr 2018 wünschen Popp, Walter; Klaus-Dieter Zastrow
Popp W, Zastrow KD. Hygiene-Tipp: Gute Vorsätze für 2018. Passion Chirurgie. 2018 Januar; 8(01): Artikel 04_04.
Autoren des Artikels

Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktieren
Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow
Chefarzt des Hygiene-Instituts der REGIOMED-Kliniken Bayern/ Thüringen kontaktierenWeitere aktuelle Artikel
01.12.2019 Hygiene
Hygiene-Tipp: Ultraschall – Wenn es mal wieder schnell gehen muss
Obwohl es sich um eine nicht invasive Untersuchung handelt, sind aus der Literatur Infektionsketten durch Ultraschalluntersuchungen bekannt geworden, deshalb müssen auch hier die Regeln der Hygiene sorgfältige Beachtung finden. Viele Chirurgen führen Ultraschalluntersuchungen selbst durch.
01.11.2019 Hygiene
Hygiene-Tipp: Handschuhe und Handschuhwechsel im OP: Wie und wann?
OP-Handschuhe dienen neben der chirurgischen Händedesinfektion als Infektionsschutz für Patient, Operateur und Assistenz. Dieser Schutz ist durch Tragedauer und Materialermüdung zeitlich begrenzt. Jede Handschuhperforation birgt die Gefahr der Übertragung von Mikroorganismen.
01.10.2019 Hygiene
Hygiene-Tipp: Die Anlage eines transurethralen Harnblasenkatheters im OP oder „Leg mal schnell noch einen DK“
Harnwegsinfektionen zählen zu den häufigsten nosokomialen Infektionen. Das Infektionsrisiko, das transurethrale Dauerkatheter (DK) mit sich bringen, wird in der Regel unterschätzt, aber auch sie können Ausgangspunkt einer Sepsis sein. Transurethrale Dauerkatheter sind der bedeutendste Risikofaktor für eine aufsteigende Harnwegsinfektion.
01.09.2019 Hygiene
Hygiene-Tipp: Ziehen der Hochvakuum-Saugdrainage als Infektionsrisiko
Hochvakuum-Saugdrainagen werden ggf. nach chirurgischen Eingriffen subkutan eingebracht und sollen den postoperativen Verlauf der Heilung begünstigen. Durch das Absaugen von Blut und Wundsekret sowie den Andruck der Wundränder wird die Wundheilung beschleunigt. Die Drainage wird meistens postoperativ nach 48 bis 72 Stunden entfernt.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.