01.02.2018 Hygiene
Hygiene-Tipp: Allergie auf Händedesinfektionsmittel?

Die alkoholische Händedesinfektion ist so häufig wie nur möglich durchzuführen und sie führt normalerweise auch zu keinen Hautschäden.
Es ist empfehlenswert darauf zu achten, dass Präparate eingesetzt werden, die frei von Parfümen sind, da diese Allergien auslösen können.
Dementsprechend ist Klagen des Personals, dass sie „allergisch“ auf Händedesinfektion reagieren, kritisch zu begegnen. Hier ist zu prüfen,
- welche Präparate eingesetzt werden (parfümfrei?),
- ob es sich nicht um Irritationen der Haut handelt, also keine „Allergien“,
- ob eventuell zu wenig Pflegepräparate benutzt werden,
- ob vielleicht zu häufiges Händewaschen die Ursache ist,
- ob eventuell langes und häufiges Tragen von Handschuhen (Feuchtarbeit!) die Ursache sein kann und
- ob gegebenenfalls eine primäre Hautkrankheit zugrunde liegt.
Die Mitarbeiter sollen sich auf jeden Fall beim Betriebsarzt, besser noch beim Dermatologen, vorstellen und gegebenenfalls austesten, ob eine Allergie vorliegt. Auch die BGW bietet heute Sprechstunden und Beratungen an. Allerdings erfolgt dies teilweise losgelöst vom Desinfektionsmittelangebot im Krankenhaus und kann zu einer Vielzahl von Händedesinfektionsmitteln führen, die, da von der BGW empfohlen, plötzlich vom Haus beschafft und verteilt werden müssen. Daher empfiehlt es sich Lösungen über einen engagierten Betriebsarzt, der die Situation vor Ort kennt, anzustreben.
Der Kurztipp gibt die Meinung der Autoren wieder.
Popp W, Zastrow KD. Hygiene-Tipp: Allergie auf Händedesinfektionsmittel? Passion Chirurgie. 2018 Februar; 8(02): Artikel 04_04.
Autoren des Artikels

Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktieren
Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow
Chefarzt des Hygiene-Instituts der REGIOMED-Kliniken Bayern/ Thüringen kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
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