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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

das vorliegende Heft hat die Themenschwerpunkte „Familienfreundliches Krankenhaus“ und – zum wiederholten Mal – „Chirurginnen“, zwei Themen, bei denen es sich meines Erachtens nach lohnt, sich damit in regelmäßigen Abständen zu beschäftigen.

Der demographische Wandel in der Chirurgie bedingt Verschiedenes:

Durch den steigenden Anteil der Frauen im Medizinstudium erhöht sich auch die Zahl der Ärztinnen, die die Chirurgie ansteuern. Bei den Mitgliederzahlen des BDC lässt sich dieser stetig wachsende Prozentsatz recht gut dokumentieren: Waren 2006 noch 21,9 Prozent der neuen Mitglieder weiblich, so lag 2011 der Anteil bereits bei 38,6 Prozent.

Frauen haben aber andere Ansprüche an ihren Arbeitsplatz als es die männlichen Kollegen noch zu Sauerbruchs Zeiten hatten, d. h. das Verweilen für Tage in der Klinik oder gar überlange Arbeitszeiten gehören sicher nicht dazu. Doch auch bei den Männern hat sich – zum Glück – ein Sinneswandel vollzogen.

Wie sehr sich Einstellung zur Arbeit über die Generationen verändert hat, will der BDC in einer Umfrage klären, die gemeinsam mit der Hochschule Bochum entwickelt wurde und an der Sie über BDC|Online (s. u.) teilnehmen können.

Spannend wird in diesem Zusammenhang auch die Nachfolgebefragung der Chirurginnen und Chirurgen zu ihrer Berufszufriedenheit sein, die wir mit Erscheinen dieses Heftes starten. Bei der ersten Umfrage im Jahr 2008 hatten 93 Prozent der Chirurginnen angegeben, dass sie diesen Beruf erneut ergreifen würden.

Auf der anderen Seite steht das Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Chirurgen und Chirurginnen. Nach wie vor sind es ganz überwiegend die Frauen, die mit den Bedürfnissen und Nöten einer Familie konfrontiert werden. Wenn es auch immer weniger die Kinder sind, so kommt heute in zunehmendem Maße die Versorgung der Eltern (und Schwiegereltern) dazu.

Insofern wird das Thema „Familienfreundliches Krankenhaus“ in Zukunft einen größeren Stellenwert erhalten, denn im Wettbewerb um die besten Köpfe, müssen Arbeitgeber neue Wege gehen, um gute Mitarbeiter anzulocken. Dass die Sorge von Arbeitgebern um das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter zunehmend Interesse findet, dürfte auch für unsere männlichen Kollegen ein guter Nebeneffekt sein.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei unserer aktuellen PASSION CHIRURGIE.

Ihre
Gunda Leschber

Leschber G. Editorial Familienfreundliches Krankenhaus und Chirurginnen. Passion Chirurgie. 2012 November; 2(11): Artikel 01.

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Dr. med. Gunda Leschber

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