06.03.2010 Sonstige
BDC| Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
Aktivitäten in 2009 in MV (KH Bereich)
Im Mittelpunkt der Diskussion stand in 2009 die zukünftige Organisation der wissenschaftlichen Fachveranstaltungen im Bundesland. Gegenwärtig werden mindestens 3 Symposien pro Jahr in MV abgehalten. Im Hinblick auf die Beteiligung und die finanzielle Absicherung müssen jedoch neue Konzepte greifen. Aus diesem Grunde hat am 03. Juli 2009 am Rande der Viszeralchirurgischen Jahrestagung MV auf Einladung von Herrn Prof. Dommisch, Schwerin, eine angeregte Diskussion mit 12 Chefärzten aus MV stattgefunden. Im Ergebnis wurde eine Fortsetzung im wechselnden Rhythmus zwischen Vorpommern und Mecklenburg beschlossen. Ausrichter werden in Vorpommern (erstmals im September 2010) die Universität Greifswald (Prof. Heidecke) und in Mecklenburg das Klinikum Südstadt Rostock (Prof. Ludwig) sein. Die Teilnehmer der angeregten Diskussion waren sich einig, dass insbesondere die Integration kleiner und mittlerer Kliniken unter Schirmherrschaft der jeweiligen Veranstalter die Aktivitäten im Bundesland steigern können und gleichzeitig praxisrelevante Themen für allgemeines Interesse generieren helfen.
Geplant ist in diesem Zusammenhang die Kombination mit einem Jahresmeeting des BDC im Landesverband MV. Im Jahr 2009 hatte Herr Kollege Dommisch, Schwerin, aufgrund problematischer finanzieller Rahmenbedingungen bei der Organisation der Viszeralchirurgischen Jahrestagung MV (bisher über die Ärztekammer MV) den Kontakt zum BDC gesucht, mit dessen Hilfe letztlich dann die Durchführung der Jahrestagung auch möglich wurde. Für das Jahr 2010 sind derzeit noch unterschiedliche Modelle in der Diskussion. Vorstellbar wäre bspw. eine BDC-Veranstaltung in Schwerin im Frühjahr 2010. Letztlich müssen hier jedoch noch genaue Absprachen durchgeführt werden.
Aktivitäten in 2009 in MV (niedergelassener Bereich)
Die Situation der niedergelassenen Chirurgen in MV ist aktuell noch akzeptabel. Insgesamt gibt es im Bundesland 101 Kollegen, von denen allerdings knapp 50% in den größeren Städten in MV beschäftigt sind (Rostock 18, Schwerin 10, Neubrandenburg 8, Stralsund 7, Wismar 6).
In der Fläche finden sich somit nur wenige Praxen, die im Hinblick auf die Altersstruktur der Patienten besondere Herausforderungen meistern müssen. Auch hier kommen soziale Aspekte, mit denen das Bundesland überdurchschnittlich konfrontiert wird zum tragen.
Nach Novellierung der EBM-Richtlinien und unter Berücksichtigung der Mengenregelungen haben sich natürlich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Kollegen verändert. Aktuell ist zwar keine Praxis insolvenzbedroht, allerdings müssen auch hier zukünftig horizontale Versorgungsmodelle greifen, wenn eine gesunde wirtschaftliche Basis im niedergelassenen Fachkollegenkreis erreicht werden will.
Aktuelle Situation in MV
Gegenwärtig steht die Weiterbildungsordnung in den chirurgischen Disziplinen im Brennpunkt der Diskussion. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere der WB-Gang Allgemeine Chirurgie nahezu keinen Anspruch erreicht. Viele Kollegen sind sich in diesem Zusammenhang einig, dass schnellstmöglich eine Modellierung der WB-Ordnung über den Ärztetag notwendig ist.
Ein zweiter Aspekt einer breit geführten Diskussion ist nach wie vor die Erneuerung/ Anpassung der Weiterbildungsermächtigungen in den einzelnen Häusern (MV ist ein Flächenland mit einer überwiegenden Anzahl an Grund- und Regelversorgern, 1,7 Mill Einwohner). Dabei stehen die Zulassung in mehreren WB-Gängen zur Disposition. Insbesondere jedoch vor dem Hintergrund des zunehmenden Nachwuchsmangels, sieht die aktuelle Situation der Grund- und Regelversorger – speziell im östlichen Bereich des Bundeslandes – prekär aus.
Auch im niedergelassenen Bereich ergeben sich aus der altersspezifischen Situation heraus beginnende Probleme bei der Versorgung. Es werden zunehmende Engpässen, insbesondere im ländlichen Bereich registriert. Auch hier kommen Nachwuchssorgen zum tragen.
Abschließend findet augenblicklich eine intensive Diskussion im Bundesland zu wettbewerbs-verzerrenden Instrumenten statt, die durch einige Gesundheitseinrichtungen (maßgeblich KH) eventuell angeboten wurden (ist noch in Prüfung) oder aber tatsächlich angeboten werden. Dabei werden neben (finanziell unterlegten) Kopfpauschalen auch Maßnahmen wie kostenfreier Taxi-Transfer zu zugelassenen und nicht zugelassenen Behandlungen strittig diskutiert. Ärztekammer und KV bemühen sich gegenwärtig um rechtskonforme Beurteilungen. Konsequenzen sind derzeit noch nicht absehbar.
Autor des Artikels
Dr. med. Thomas Nowotny
Regionalvertreter BDC|Mecklenburg-VorpommernChirurgische PraxisLeipziger Allee 6017389AnklamWeitere Artikel zum Thema
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