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BDC|Webinar: S3-Leitlinie: Ösophaguskarzinom

Seit September gibt es das neue Fortbildungsangebot des BDC exklusiv und kostenfrei für Mitglieder. Beim nächsten Webinar am 23. November 2017 wird Prof. Dr. med. Wolfgang Schröder alles rund um die S3-Leitlinie: Ösophaguskarzinom erläutern und steht live für Fragen im Chat zur Verfügung.

Das Ösophaguskarzinom zählt zu den Tumorarten mit einer sehr schlechten Prognose. Die Leitlinie zu dieser Tumorentität hat u.a. das Ziel, eine Standardisierung in der Diagnostik und Therapie zu erreichen und darüber die Behandlungsergebnisse zu verbessern.

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Welt-Frühgeborenen-Tag: Kinderchirurgen fordern Rund-um-die-Uhr-Versorgung für Frühchen

In Deutschland kommt nahezu jedes zehnte Baby vor Ende der 37. Schwangerschaftswoche und somit als Frühgeborenes zur Welt. Heutzutage sind ihre Überlebenschancen vergleichsweise gut, je unreifer ein Kind jedoch geboren wird, umso größer können die Probleme sein. Da diese Probleme nicht selten eine operative Therapie erfordern, engagiert sich die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V. (DGKCH) anlässlich des Welt-Frühgeborenen-Tages am 17. November 2017 dafür, die Versorgung für die kleinsten Patienten zu verbessern. „Da Frühchen meist ungeplant zur Welt kommen, ist es notwendig, dass immer zeitnah eine kinderchirurgische Betreuung gewährleistet ist“, betont Prof. Dr. med. Schmittenbecher, Präsident der DGKCH.

7 bis 8 Prozent der Frühgeborenen sind von angeborenen Fehlbildungen betroffen, etwa einem Herzfehler, einem Verschluss der Speiseröhre, des Zwölffingerdarms oder des Dünndarms, einem nicht angelegten Anus, einer Lücke im Zwerchfell oder einer quasi verschlossenen Harnröhre. „Da diese Eingriffe bei Frühgeborenen nur für wenige chirurgische Teams zum Alltag gehören, ist es umso wichtiger, spezielle Eingriffe in kinderchirurgischen Kliniken der höchsten Versorgungsstufe durchzuführen“, so Schmittenbecher. Aber es geht nicht nur um die operative Kompetenz: für die Diagnosefindung, Stratifizierung der Therapie, das Stellen der Operationsindikation und die postoperative Betreuung sind Kinderchirurgen vor Ort nötig. Wenn zum Beispiel ein Frühchen mit 750 g an einer Ösophagusatresie – einer Fehlbildung der Speiseröhre – operiert wird, können sich bis zum Tag der Entlassung täglich spezielle kinderchirurgische Fragestellungen ergeben, erklärt Dr. med. Tobias Schuster, Pressesprecher der DGKCH anhand eines zu früh geborenen Patienten im Klinikum Augsburg. Nicht wegzudenken aus dem spezialisierten Team sind auch die Kinderradiologie und die Kinderanästhesie, die unverzichtbar für eine erfolgreiche Behandlung sind.

Die Säuglingssterblichkeit unter Frühgeborenen lässt sich in 18 bis 20 Prozent der Fälle auf angeborene Fehlbildungen zurückführen, die meist kinderchirurgisch behandelt werden müssen. „Betroffene Eltern eines Hochrisikofrühchens wünschen sich daher berechtigt, dass ihr Kind von Anfang an in einem Zentrum versorgt wird, das auf alle Eventualitäten und Komplikationen vorbereitet ist“, so Schuster. Die Versorgung könne nur durch spezialisierte pflegerische und ärztliche Einrichtungen gewährleistet werden, in denen sich akut und rund um die Uhr routinierte Teams auch um die Kleinsten der Frühesten kompetent kümmern können. Bei angeborenen Fehlbildung, die bereits im pränatalen Ultraschall dargestellt werden können, würde dies mit der interdisziplinären vorgeburtlichen Beratung zusammen mit Kinderchirurgen beginnen.

Kinderchirurgische Einrichtungen sind seit Jahren besonders vom ökonomischen Druck betroffen. Grund dafür ist die vergleichsweise schlechte Abbildung der erbrachten Leistungen im Krankenhaus-Finanzierungssystem DRG. „Trotz einiger aktueller Verbesserungen berücksichtigt das Fallpauschalen-System zu wenig individuelle Erforderlichkeiten für den Patienten, die Familie und die Klinik”, erläutert Schmittenbecher, „wodurch häufig die tatsächlichen Kosten nicht gedeckt sind – auch in Perinatalzentren.“

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V., Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin, www.dgkch.de, 16.11.2017

Krankenhauskosten 2016 auf 87,8 Milliarden Euro gestiegen

Die Kosten der stationären Krankenhausversorgung betrugen im Jahr 2016 rund 87,8 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 4,3 % mehr als im Jahr 2015 (84,2 Milliarden Euro).

Umgerechnet auf rund 19,5 Millionen Patientinnen und Patienten, die 2016 vollstationär im Krankenhaus behandelt wurden, lagen die stationären Krankenhauskosten je Fall bei durchschnittlich 4 497 Euro und damit um 2,7 % höher als im Jahr zuvor (4 378 Euro).

Die Gesamtkosten der Krankenhäuser beliefen sich im Jahr 2016 auf 101,7 Milliarden Euro (2015: 97,3 Milliarden Euro). Sie setzten sich im Wesentlichen aus den Personalkosten von 61,1 Milliarden Euro (+ 4,4 % gegenüber 2015), den Sachkosten von 37,9 Milliarden Euro (+ 4,7 %) sowie den Aufwendungen für den Ausbildungsfonds von 1,4 Milliarden Euro (+ 6,3 %) zusammen. Weitere 1,3 Milliarden Euro entfielen auf Steuern, Zinsen und ähnliche Aufwendungen sowie auf Kosten der Ausbildungsstätten.

In den Gesamtkosten waren Ausgaben für nichtstationäre Leistungen (unter anderem Kosten für die Ambulanz sowie für wissenschaftliche Forschung und Lehre) in Höhe von 13,8 Milliarden Euro enthalten.

Die durchschnittlichen stationären Kosten je Fall waren in Brandenburg mit 4 055 Euro am niedrigsten und in Hamburg mit 5 232 Euro am höchsten. Diese regionalen Unterschiede sind auch strukturell bedingt: Sie werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst.

Die deutlichste Steigerung der stationären Kosten je Fall im Vergleich zum Vorjahr gab es in Sachsen mit + 5,1 %. Im Saarland gab es einen geringfügigen Rückgang der Kosten um 0,1 %.

Land Krankenh. Fallzahl Bruttokosten darunter Bereinigte Kosten Bereinigte Kosten je Fall
Personalk. Sachk.
Anzahl in Milliarden Euro in Euro
Deutschland 1951 1953277 101,7 61,1 37,9 87,8 4497
Baden-Württemberg 266 2165422 12,8 7,8 4,6 10,5 4856
Bayern 357 2994956 15,8 9,6 5,8 13,7 4560
Berlin 81 8529258 4,9 2,7 2,1 4,1 4839
Brandenburg 56 571996 2,4 1,4 1,0 2,3 4055
Bremen 14 212434 1,1 0,6 0,4 1,0 4886
Hamburg 54 507840 3,2 1,8 1,4 2,7 5232
Hessen 162 1389771 7,0 4,1 2,7 6,3 4555
Mecklenburg-Vorpommern 39 416280 2,1 1,2 0,8 1,8 4288
Niedersachsen 187 1718059 8,8 5,3 3,2 7,5 4388
Nordrhein-Westfalen 348 4638834 23,9 14,6 8,6 20,4 4388
Rheinland-Pfalz 86 966433 4,6 3,0 1,5 4,2 4301
Saarland 23 289896 1,5 0,9 0,5 1,3 4513
Sachsen 78 1007532 4,7 2,8 1,9 4,4 4327
Sachsen-Anhalt 48 606830 2,8 1,7 1,0 2,5 4141
Schleswig-Holstein 108 604942 3,3 1,9 1,3 2,8 4635
Thüringen 44 588633 2,7 1,7 1,0 2,5 4178

Quelle: Statistisches Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden, www.destatis.de, 10.11.2017

Bei der Bürgerversicherung darf es keine Kompromisse geben

Mit Blick auf das bevorstehende Finale der Sondierungsgespräche zwischen CDU, FDP und Grünen über die Möglichkeiten einer Regierungsbildung, hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, vor Kompromissen gewarnt, die elementare Grundsäulen des Gesundheitssystems nachhaltig infrage stellen.

„Das Geben und Nehmen gehört ganz sicher zu den zwangsläufigen Notwendigkeiten bei der Suche nach einem Konsens über die Politik der kommenden vier Jahre“, sagte Reinhardt. Dennoch sei es von entscheidender Bedeutung, dass dabei kein Gut über Bord gehe, mit dem bewährte Grundwerte unwiderruflich verloren gingen. Dazu gehöre ganz ohne Frage das duale Krankenversicherungssystem, das in den letzten Jahrzehnten Garant erstklassiger Versorgung auf höchstem Niveau gewesen sei. „Natürlich gibt es viele Dinge, die wir uns für die kommende Legislaturperiode wünschen – von der Schaffung einer intelligenten Patientensteuerung bis hin zu einer raschen Lösung der Probleme in der Notfallversorgung oder festen Preisen für alle von uns erbrachten Leistungen“, sagte Reinhardt. Mindestens so wichtig sei aber das gleichzeitige Bewahren von Bewährtem.

„Der von den Grünen in den Sondierungsgesprächen offenbar noch immer geforderte Einstieg in die Bürgerversicherung, muss deshalb ein absolutes Tabu bleiben“, so Reinhardt abschließend.

Quelle: Hartmannbund – Verband der Ärzte Deutschlands e.V., Kurfürstenstr. 132, 10785 Berlin, www.hartmannbund.de, 13.11.2017

Passion Chirurgie: Chirurgen im Einsatz

Liebe Chirurginnen und Chirurgen,

als Chirurgen sind wir in Klinik oder Praxis tagtäglich im Einsatz. Viele von uns leisten ihren Beitrag zur chirurgischen Versorgung zeitweise oder sogar fortwährend unter verschärften Bedingungen: in Kriegsgebieten, bei Katastropheneinsätzen oder in Entwicklungsländern.

Die aktuelle Ausgabe der PASSION CHIRURGIE greift diese besonderen Rahmenbedingungen in Beiträgen und Berichten auf und bietet einen tieferen Einblick in die Tätigkeiten von Kolleginnen und Kollegen, die in Krisengebieten tätig sind.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre,

Ihr BDC

Passion Chirurgie 11/2017

Service-Tipp: Einkaufen im BDC|Shop

Ab jetzt in responsivem Design

Nicht nur BDC-Mitglieder können im Onlineshop der BDC Service GmbH chirurgische Stellenanzeigen aufgeben. Es gibt auch ein breites Angebot von Weiterbildungsbüchern und Jahreslizenzen für die E-Learning-Plattform [eCME-Center] bis hin zu BDC-Lauftrikots. Neu ist das responsive Design, sodass man die Webseite auch komfortabel auf anderen Geräten wie Smartphones und Tablets bedienen kann, um bequem im BDC|Shop zu stöbern.

BDC|Shop

Aktuelle Ausschreibung: Journalistenpreis der Deutschen Chirurgen 2018

Berlin, 17. November 2017: Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) vergibt erneut den „Journalistenpreis der Deutschen Chirurgen“. Noch bis zum 15. Dezember 2017 können Beiträge für den mit 1.500 Euro dotierten Preis eingereicht werden.

Mit diesem Preis werden jährlich journalistische Arbeiten aus den Bereichen Print, Rundfunk und Online-Medien ausgezeichnet, in denen chirurgische Themen aus Ärzte- und/oder Patientensicht differenziert und faktenbasierend dargestellt werden. Der BDC fördert damit die anspruchsvolle Aufbereitung chirurgischer und gesundheitspolitischer Themen.

Die eingereichten Beiträge sollten sich kritisch und allgemeinverständlich mit chirurgischen Sachverhalten auseinandersetzen. Es werden Publikationen begrüßt, die Innovationen und damit verbundene Herausforderungen für Patienten und Chirurgen in den Fokus stellen.

Über die Vergabe des „Journalistenpreis der Deutschen Chirurgen“ entscheidet der Vorstand des BDC.

Voraussetzungen

Eingereicht werden können Medienbeiträge (Print, Online, Fernsehen oder Hörfunk) aus dem deutschsprachigen Raum mit den genannten Themenschwerpunkten. Die eingesendeten Texte müssen in diesem Jahr (2017) erschienen sein. Autoren-Teams können sich ebenfalls bewerben. Pro Autorin/Autor kann nur ein Beitrag eingereicht werden.

Preisvergabe

Die Preisträger werden im Rahmen des Bundeskongresses Chirurgie am 23. Februar 2018 durch den BDC-Präsidenten, Herrn Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer, geehrt (1.500 Euro Preisgeld). Der Bundeskongress Chirurgie findet vom 23. bis 24. Februar 2018 im NürnbergConvention Center statt.

Einsendeschluss

Die Bewerbung erfolgt per E-Mail (presse@bdc.de) oder per Post an die Pressestelle des BDC. Die Einreichung der Bewerbungsunterlagen kann bis zum 15. Dezember 2017 erfolgen.

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
z. H.: Julia Weilbach
Luisenstraße 58/59
10117 Berlin

Preiträger der vergangenen Jahre

Europa versagt beim Menschenrecht auf Gesundheitsversorgung

Eine Befragung von über 43.000 Patienten wirft ein Schlaglicht auf schwerwiegende Defizite der europäischen Gesundheitssysteme. Ärzte der Welt ruft die europäischen Entscheidungsträger dazu auf, das Menschenrecht auf medizinische Versorgung sicherzustellen.

Die europäischen Regierungen lassen die Schwächsten der Gesellschaft im Stich, wenn es um dringend notwendige medizinische Versorgung geht. Das zeigt eine von Ärzte der Welt und Partnerorganisationen in 14 Ländern durchgeführte Studie.

Laut dem Bericht nehmen nicht nur in Deutschland die Hürden zu, die Menschen daran hindern zum Arzt zu gehen – zum Beispiel das Anfang des Jahres in Kraft getretene sogenannte Leistungsausschlussgesetz, das bestimmte Gruppen von EU-Bürger/-innen fast vollständig vom Zugang zum regulären Gesundheitssystem ausschließt. Auch in Frankreich, Großbritannien, Irland und anderen Ländern wurden Rückschritte gemacht.

Der Bericht basiert auf Daten von 43.286 Patienten, die 2016 eine der von Ärzte der Welt und seinen Partnern betriebenen medizinischen Anlaufstellen aufgesucht haben. Neben Staatsbürgern der jeweiligen Länder (12,1 Prozent) waren es vor allem Migranten aus anderen EU-Staaten (7,5 Prozent) oder von außerhalb der EU (79, 1 Prozent). Viele sind vor Krieg, Gewalt oder Verfolgung aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan geflohen. Fast ein Viertel von ihnen waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

89 Prozent der Befragten lebten unterhalb der Armutsgrenze des jeweiligen Landes. Viele wohnten in schlechten Verhältnissen oder waren obdachlos. 55,2 Prozent von ihnen waren nicht krankenversichert, zusätzliche 18,3 Prozent hatten nur Anspruch auf medizinische Notfallversorgung.

Dennoch benötigten viele der Patient/-innen dringend medizinische Hilfe. Viele litten unter akuten und chronischen Krankheiten. Über die Hälfte der schwangeren Frauen hatte bisher keine Vorsorgeuntersuchung erhalten. Kinder waren oft nicht ausreichend geimpft und zahlreiche Patienten hatten zum Teil schwere psychische Beschwerden.

In den Bericht eingeflossen sind auch Daten von Patient/-innen der Ärzte der Welt-Praxen in München und Hamburg. Darunter waren deutsche Staatsbürger mit Krankenversicherungsschulden, denen nur eine Notfallversorgung zusteht, EU-Bürger/-innen, die nach einmonatigen Überbrückungsleistungen überhaupt keinen weiteren Anspruch auf medizinische Versorgung haben, und Menschen ohne Papiere, für die ein Antrag auf Kostenerstattung die Abschiebung bedeuten würde.

“Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht und darf nicht als politisches Instrument zur Steuerung von Migration missbraucht werden”, kritisiert François De Keersmaeker, Direktor der deutschen Sektion von Ärzte der Welt. “Bestimmte Gruppen systematisch davon auszuschließen, ist nicht nur ein Risiko für die öffentliche Gesundheit, sondern verursacht in der Regel auch deutlich höhere Kosten, als von vornherein flächendeckend ausreichende medizinische Behandlung zu ermöglichen.”

Angesichts der besorgniserregenden Ergebnisse der Studie, fordert Ärzte der Welt die europäischen Regierungen nachdrücklich dazu auf, gesetzliche und andere Barrieren abzuschaffen, die den Zugang zu den staatlichen Gesundheitssystemen versperren oder erschweren.

Zum Bericht

Der European Observatory Report wurde durch das European Network to Reduce Vulnerabilities in Health, einem Zusammenschluss von Ärzte der Welt und europäischen Partnerorganisationen, in Kooperation mit dem Institut für Globale Gesundheit des University College London erstellt. Da Daten über den Gesundheitszustand von Menschen in prekären Verhältnissen schwierig zu sammeln und daher rar sind, stellt die Studie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Ungerechtigkeiten in den europäischen Gesundheitssystemen dar und soll dazu beitragen, diese zu beseitigen.

Quelle: ÄRZTE DER WELT, Geschäftsstelle München, Leopoldstr. 236, 80807 München, www.aerztederwelt.org, 08.11.2017

BDC|Hamburg: Jahrestreffen 2017

Sehr geehrte Kolleginnen,
sehr geehrte Kollegen,

zur Mitgliederversammlung des BDC|Landesverbandes Hamburg am 02. Dezember 2017 laden wir Sie hiermit herzlich ein. Die Mitgliederversammlung findet zum ersten Mal im Rahmen der 200. Jahrestagung der Norddeutschen Chirurgen statt. Wir erhoffen uns, dadurch eine große Zahl der BDC Mitglieder für beide Veranstaltungen gewinnen zu können. (Unser Dank in diesem Zusammenhang an die Kollegen Schwenk und Debus, die diese Idee entwickelt hatten.)

Jahrestreffen 2017
am Samstag, 02. Dezember 2017
von 08:00 bis 09:00 Uhr
im Curio-Haus
Rothenbaumchaussee 11
20148 Hamburg

Wir freuen uns, dass wiederum der Vizepräsident unseres Berufsverbandes, Dr. Jörg-A. Rüggeberg, an unserer Veranstaltung teilnimmt und die Tradition der Präsenz des BDC-Präsidiums beim Hamburger Jahrestreffen fortsetzt. Kollege Dr. med. Jakob V. Nüchtern, Oberarzt der Unfallchirurgie des UKE, wird in einem eigenen Beitrag die Frage zu dem leider drängende Problem: „Terror/Großschadenslage – sind wir vorbereitet?“ aus unserer Sicht beantworten.

Weiter steht in diesem Jahr die Neuwahl des Vorstandes des Landesverbandes an. In diesem Sinne laden wir Sie herzlich zur diesjährigen Mitgliederversammlung und zur 200.
Jahrestagung der NDCH ein. Wir würden uns freuen, wenn Sie in großer Zahl teilnehmen und aktiv mitgestalten würden.

Ihr
Univ.-Prof. Dr. J. M. Rueger – Dr. Chr. Wenck
Vorstand des Landesverbandes BDC|Hamburg

Programm Jahrestreffen 2017

Führungskräfte haben Probleme, mit dem ökonomischen Druck umzugehen

Das DFG-Projekt „Entscheidungsfindung im Krankenhausmanagement“ schließt mit drei weiteren Publikationen ab

Aufgrund des im System angelegten Stresses, der derzeit in Krankenhäusern herrscht, sehen sich Menschen in führenden Positionen nur begrenzt in der Lage, in einer positiven Weise mit den massiven Widersprüchen des Gesundheitssystems umzugehen. Das haben Forscher der Universität Witten/Herdecke (UW/H) im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts „Entscheidungsfindung im Krankenhausmanagement“ herausgefunden und ihre Ergebnisse in drei verschiedenen Publikationen veröffentlicht.

In fünfzehn Krankenhäusern unterschiedlicher Trägerschaft wurden dazu die am Management beteiligten Akteure (kaufmännische, ärztliche und Pflegedienstleitungen) in Hinblick auf ihre Herausforderungen und Alltagsprobleme befragt. „Führungskräfte nehmen oftmals zynische Haltungen ein oder neigen dazu, nur noch ‚auf Distanz‘ zu managen, um nicht so stark mit den offensichtlichen Problemen der ökonomischen Zurichtung des Krankenhauswesens konfrontiert zu werden“, resümiert Projektleiter Prof. Dr. Werner Vogd, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der UW/H. „Insbesondere für die Zukunft stellt sich die Frage, wie lange der existenzielle Druck auf Krankenhäuser noch aufrecht erhalten werden darf, ohne dass die professionellen Kulturen ernsthaft Schaden nehmen. Die Untersuchungen legen nahe, dass zumindest im Bereich der Pflege dieser Punkt vielfach schon überschritten ist, aber auch im ärztlichen Bereich bereits Erosionen zu beobachten sind. Die Trägerschaft spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.“

In der kürzlich erschienenen, mehr als 500 Seiten umfassenden Monografie wird sowohl mit Blick auf die Darstellung der einzelnen Häuser, als auch in Bezug auf die unterschiedlichen Berufsgruppen ausführlich herausgearbeitet, wie herausfordernd es für die Krankenhäuser derzeit ist, zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen, ökonomischen Kalkülen und professionellen Rationalitäten einen ethisch vertretbaren Mittelweg zu finden. Es wird auf unterschiedlichen Ebenen nachvollziehbar, warum dies unter den gegebenen Verhältnissen vielen Führungskräften nicht mehr gelingen mag.

Werner Vogd, Martin Feißt, Anne Ostermann, Kaspar Molzberger (2017): Führungskräfte im Krankenhaus. Umgang mit ökonomischem Druck. Deutsches Ärzteblatt 114 (43).
Vogd, Werner (2017): Management im Krankenhaus – eine Fallstudie zur Bearbeitung der Innen- und Außenspannungen unter Bedingungen des DRG-Systems. Berliner Journal für Soziologie 1, 93-121.

Quelle: Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Alfred-Herrhausen-Straße 50, 58448 Witten, www.uni-wh.de, 30.10.2017