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Finanzreserven der Krankenkassen steigen auf Rekordwert

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Jahr 2017 einen Überschuss von rund 3,15 Milliarden Euro erzielt. Dieser Überschuss lag damit nahezu doppelt so hoch wie im Vorjahr (2016: 1,62 Milliarden Euro). Die Finanzreserven der Krankenkassen stiegen damit bis Ende 2017 auf rund 19,2 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Finanzreserve sämtlicher Krankenkassen beträgt etwa eine Monatsausgabe und liegt damit  viermal so hoch wie die gesetzlich vorgesehene Mindestreserve.

Einnahmen in Höhe von rund 233,72 Milliarden Euro standen Ausgaben von rund 230,56 Milliarden Euro gegenüber. Damit sind die Einnahmen der Krankenkassen um 4,3 Prozent und die Ausgaben insgesamt um 3,5 Prozent gestiegen.

Zu Beginn der neuen Legislaturperiode ist die GKV finanziell gut aufgestellt. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen stimmen, die Ausgabenentwicklung dürfte in diesem Jahr moderat verlaufen und der derzeit von den Krankenkassen erhobene Zusatzbeitragssatz ist höher als der zur Deckung der voraussichtlichen Ausgaben erforderliche durchschnittliche Zusatzbeitragssatz. Gleichwohl steht unser Gesundheitswesen in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung, bessere Arbeitsbedingungen in der Krankenpflege, die notwendigen Investitionen in die Digitalisierung und damit in die Modernisierung unseres Gesundheitswesens werden mit steigenden Ausgaben verbunden sein. Diesen Herausforderungen muss mit einer nachhaltigen und starken Finanzierungsbasis begegnet werden.

Günstige Finanzentwicklung entlastet Beitragszahler

Die Beitragseinnahmen haben sich mit einem Zuwachs von 4,3 Prozent so entwickelt wie im Schätzerkreis von allen Beteiligten einvernehmlich prognostiziert. Die Veränderungsrate bei den zuweisungsrelevanten Ausgaben entwickelte sich mit dem Anstieg  von 3,5  Prozent sehr moderat und damit erheblich unterhalb der Prognosen der Kassenseite im Schätzerkreis, die noch im Oktober vergangenen Jahres für 2017 noch eine Beschleunigung des Ausgabenwachstums auf 4,2 Prozent prognostiziert hatte. Bundesgesundheitsministerium und Bundesversicherungsamt  waren in ihrer Schätzung von einem Ausgabenzuwachs von 3,8 Prozent ausgegangen.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat den durchschnittlichen ausgabendeckenden Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung auf Grundlage der Prognose des Schätzerkreises für das Jahr 2018 von 1,1 auf 1,0 Prozent abgesenkt. Nur ein Teil der Krankenkassen hat die vorhandenen Möglichkeiten zu Senkung ihres Zusatzbeitragssatzes genutzt. Der tatsächlich erhobene Zusatzbeitragssatz lag zum 1. Januar 2018 bei 1,08 Prozent. Das zeigt, dass das Potenzial für Beitragssatzsenkungen nicht zuletzt unter Berücksichtigung der erheblichen Finanzreserven zahlreicher Krankenkassen bislang nicht ausgeschöpft wurde. 

Finanzentwicklung nach Krankenkassenarten

Alle Kassenarten konnten ihr Finanzergebnis gegenüber dem Vorjahr in 2017 erheblich verbessern. Dabei ergibt sich folgendes Bild:

Finanzergebnisse nach vorläufigen Rechnungsergebnissen (amtl. Statistik KV 45)

Angaben in Mio. Euro

Zeitraum/Kassenart gesamt AOK EK BKK IKK LKK KBS
1.-4. Quartal 2017 (vorläufig KV 45) 3.153 1.449 1.117 295 174 16 102
1.-3. Quartal 2017 (KV 45) 2.520 1.100 925 211 126 15 142
Jahresrechnungsergebnis (KJ1) 1.621 1.000 343 131 54 24 69

Erstmals haben damit unter Berücksichtigung der Finanzentwicklung 2017 sämtliche der derzeit bestehenden 110 Krankenkassen die gesetzliche vorgegebene Mindestreserve bei den Betriebsmitteln und Rücklagen von 25 % einer durchschnittlichen Monatsausgabe überschritten.

Ergebnis des Gesundheitsfonds

Die liquiden Mittel des Gesundheitsfonds beliefen sich zum Stichtag 15. Januar 2018 auf einen Wert von 9,1 Milliarden Euro. Die Einnahmeseite des Gesundheitsfonds verlief mit einem Anstieg der beitragspflichtigen Einnahmen von 4,4 Prozent weiterhin sehr dynamisch. Somit profitiert die gesetzliche Krankenversicherung wie die anderen Sozialversicherungszweige auch weiterhin von der ausgezeichneten Wirtschaftslage und einer positiven Lohn- und Beschäftigungsentwicklung. Der Bundeszuschuss wurde von 2016 auf 2017 und für die Folgejahre dauerhaft von 14,0 auf 14,5 Milliarden Euro erhöht. Bei Entnahme von rund 1,5 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve verbuchte der Gesundheitsfonds einen Ausgabenüberhang von 482 Millionen Euro.

Deutliche Abflachung der Ausgabenzuwächse

Trotz der Umsetzung wichtiger Verbesserungen für die Versicherten, die in der vergangenen Legislaturperiode auf den Weg gebracht wurden, hat sich der Ausgabenzuwachs der Krankenkassen im Jahr 2017 mit 3,5 Prozent in den letzten Jahren deutlich abgeflacht. 2014 lag der Zuwachs bei 5,7 Prozent, 2015 bei 4,0 Prozent und 2016 bei 4,2 Prozent. 
Bei deutlich steigenden Versichertenzahlen von rund 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lagen die Ausgabenzuwächse je Versicherten 2017 bei rund 2,3 Prozent. Die Leistungsausgaben stiegen absolut um 3,6 Prozent (je Versicherten um 2,4 Prozent), die Verwaltungskosten gingen um -0,4 Prozent (je Versicherten um -1,6  Prozent) zurück. Dabei sind die Neuzugänge, die die GKV in jüngerer Zeit verzeichnen konnte, im Schnitt nicht nur jünger, sondern nehmen auch weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch als die gleichaltrigen Bestandsversicherten. Auch dies hat zu einer Abflachung der Ausgabenzuwächse je Versicherten beigetragen.

Entwicklungen in den einzelnen Leistungsbereichen

In fast allen größeren Leistungsbereichen ist die Ausgabenentwicklung 2017 moderat verlaufen.

Im Bereich der vertragsärztlichen Behandlung stiegen die Ausgaben um rund 4,9 Prozent an. Bei den Ausgaben für die ärztliche Behandlung ist zu beachten, dass es ab 2017 bei einigen Kassenärztlichen Vereinigungen mit einem bislang vergleichsweise niedrigeren Gesamtvergütungsniveau auf Grund der sog. „Konvergenzregel“ zu höheren Vergütungen gekommen ist. Im Rahmen des Leistungsbereichs stiegen die  Ausgaben für Hochschulambulanzen um 12,8 Prozent und für die psychotherapeutische Versorgung um 4,9 Prozent.

Bei den Ausgaben für zahnärztlichen Versorgung war der Anstieg deutlich niedriger. Er betrug bei zahnärztlicher Behandlung 1,9  Prozent, beim Zahnersatz 1,0 Prozent.

Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen sind um 4,0 Prozent gestiegen. Die Zuwächse bewegen sich damit in etwa im Rahmen der durchschnittlichen Steigerungsrate der gesamten Leistungsausgaben. Die Einsparungen, die die Krankenkassen durch Vertragsrabatte mit pharmazeutischen Unternehmen erzielten, stiegen um 4,3 Prozent.

Die Ausgaben für Krankenhausbehandlung haben sich um 2,6 Prozent erhöht. Insgesamt erhielten die Krankenhäuser damit von den gesetzlichen Krankenkassen 2017 rund 1,9 Milliarden Euro höhere Finanzmittel als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Die Zuwächse beim Krankengeld, die bis zum Jahr 2015 häufig zweistellig waren, verlaufen mit einer Veränderungsrate von 5,2 Prozent ähnlich wie bereits im Vorjahr vergleichsweise moderat.

Überproportionale Zuwächse ergeben sich mit 4,5 Prozent bei den Ausgaben für Heilmittel. Hier sind Honorarerhöhungen der Heilmittelerbringer nach Inkrafttreten des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes ab dem 2. Quartal 2017 finanzwirksam geworden. Der Anstieg bei den Ausgaben für Hilfsmittel in Höhe von 2,8 Prozent ist demgegenüber deutlich niedriger. 

Bei der häuslichen Krankenpflege ist nach vielen Jahren mit zumeist zweistelligen Zuwachsraten 2017 mit 6,3 Prozent erstmals ein deutlich geringerer  Anstieg festzustellen.

Hohe Zuwächse bei Prävention sowie Hospiz- und Palliativversorgung

Bei den Ausgaben für Präventionsleistungen nach §§ 20 ff. SGB V verzeichneten die Krankenkassen 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen weiteren Zuwachs von rund 6,5 Prozent, nachdem in diesem Bereich bereits 2016 ein Zuwachs von rund 49,3 Prozent erzielt wurde. Die Ausgaben für Leistungen zur primären Prävention nach dem Individualansatz gingen zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -3,3 Prozent zurück, jedoch stiegen die Ausgaben für betriebliche Gesundheitsförderung um 8,5 Prozent und für die Prävention in nichtbetrieblichen Lebenswelten sogar um 21,4 Prozent. Die weiterhin erfreuliche Entwicklung gerade in den betrieblichen und nicht-betrieblichen Lebenswelten, also in den Bereichen, in denen wichtige Weichenstellungen für ein gesundheitsbewusstes Leben vorgenommen werden können (z. B. in Kitas, Schulen und Betrieben), ist in erster Linie auf das Präventionsgesetz zurückzuführen. Mit den Regelungen dieses Gesetzes wurden die Krankenkassen ab 2016 verpflichtet, ihr bisher sehr geringes Engagement in den Lebenswelten deutlich auszubauen. Nach den sehr hohen Zuwächsen im vergangenen Jahr setzt sich die erfreuliche Entwicklung auch im Jahr 2017 fort. Somit wurden die gesetzlich vorgegebenen Ausgaben-Sollwerte von mindestens 2,05 Euro je Versicherten für die Gesundheitsförderung in betrieblichen und nicht-betrieblichen Lebenswelten in diesem Jahr im Schnitt mit 2,15 Euro bzw. 2,10 Euro im Durchschnitt sogar überschritten. Gleiches gilt für die Ausgaben für die Unterstützung von Selbsthilfeorganisationen, bei denen die Ausgaben um 8,9 Prozent gestiegen sind.Bei der Hospiz- und Palliativversorgung haben die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen ebenfalls zu wesentlichen Leistungsverbesserungen beigetragen, die sich auch in deutlichen Ausgabenzuwächsen bemerkbar machen. So stiegen insbesondere die Ausgaben für die spezialisierte ambulante Palliativversorgung um rund 16,3 Prozent und die Zuschüsse der Krankenkassen für ambulante und stationäre Hospize um rund 8,8  Prozent. Im vergangenen Jahr gab es in diesen Bereichen sogar noch deutlich höhere Zuwachsraten. Insgesamt hat sich das Ausgabenvolumen für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung von 2013 bis 2017 von 214 Mio. auf 461 Mio. Euro erhöht und damit mehr als verdoppelt. Bei den Zuschüssen für Hospize stiegen die Ausgaben im gleichen Zeitraum von 130 auf 218 Mio. Euro.

Die Netto-Verwaltungskosten der Krankenkassen sind 2017 um -0,4 Prozent zurückgegangen. Vieles spricht dafür, dass dabei auch Synergieeffekte bei größeren Kassenfusionen eine Rolle spielen. Beim Rückgang der Verwaltungskosten ist auch zu berücksichtigen, dass im Vergleich zum Vorjahr in geringerem Umfang Alterungsrückstellungen für zukünftige Versorgungsleistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebildet wurden. Auch die Erstattungen, die die gesetzlichen Krankenkassen als Ausgleich für Verwaltungskosten der Pflegekassen erhalten haben, sind deutlich gestiegen. Auch dies hat zur negativen Veränderungsrate in 2017 beigetragen.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Rochusstr. 1, 53123 Bonn, www.bundesgesundheitsministerium.de, 02.03.2018

Neues BDC-Seminar: Arbeitsschutz – Unternehmermodell

Die BDC|Akademie bietet Ihnen in Zusammenarbeit mit der Sicherheitsingenieurin und Kooperationspartnerin der BGW Angela Reckling die Grundschulung zur Arbeitssicherheit für das sogenannte „Unternehmermodell“ an.

Die alternative bedarfsorientierte betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung wird als Unternehmermodell bezeichnet. Sie ist eine Alternative zur sicherheitstechnischen Regelbetreuung durch die Bestellung von Fachkräften für Arbeitssicherheit (FaSi) und der arbeitsmedizinischen Regelbetreuung durch Betriebsärzte bzw. Fachärzte für Arbeitsmedizin.

Seminar Arbeitsschutz – Unternehmermodell

Termin: 20. April 2018

KARL STORZ SE & Co. KG Besucherzentrum
Scharnhorstr. 3
10115 Berlin

Zur Anmeldung

Unternehmermodell deshalb, weil sich der Unternehmer/Arzt in diesem Modell selbst für den Arbeits- und Gesundheitsschutz schult. In der 4,5 stündigen Schulung wird das grundlegende Verständnis für den Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Arztpraxis vermittelt. Bei Teilnahme eines Mitarbeiters ohne den Praxisinhaber, muss das Formblatt “Übertragung der Unternehmerpflichten” ausgefüllt in Kopie vorgelegt werden. Für die Anerkennung dieser Betreuungsform bei der zuständigen Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) muss in Verbindung mit dem Kurs ein Vertrag abgeschlossen werden, welcher dem Unternehmer die Möglichkeit gibt, zusätzlich eine Fachkraft für Arbeitssicherheit bei Fragen bzw. Beratungsbedarf zu beauftragen.

Plastische Chirurgie im Alter

„Plastische Chirurgie im Alter – dabei geht es überwiegend nicht um Falten und Facelift“, stellt Prof. Dr. Riccardo Giunta, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen, klar. Vielmehr ginge eine stetig wachsende Lebenserwartung auch mit einer Zunahme von degenerativen Erkrankungen einher. Der Plastische Chirurg könne hier in vielen Bereichen helfen, die Lebensqualität möglichst lange zu erhalten.

Kompetente Wundbehandlung und verhinderte Amputationen

Dabei sei das Spektrum groß, berichtet der Plastische Chirurg: „Der Klassiker ist sicherlich die schwierige, nicht oder schlecht heilende Wunde, aber auch größere Defekte nach Tumorentfernung. Auch degenerative Erkrankungen, wie die Arthrose etwa an der Hand, nehmen immer weiter zu“, berichtet Giunta aus der Praxis. Wundpatienten fänden häufig zu spät den Weg zum Plastischen Chirurgen. „Dabei ist Zeit hier ein entscheidender Faktor. Je weiter sich eine Entzündung ins Gewebe ausweitet, desto mehr Material muss entfernt werden, um eine gereinigte Wundfläche zu erreichen.“ Mit plastisch-chirurgischen Gewebeverpflanzungen lasse sich eine Abheilung meist rasch erreichen. Gerade bei älteren Patienten spiele die individuelle Situation eine große Rolle. Chronische Wunden und Wundinfektionen bedrohen das Leben des Patienten. „Insbesondere mehrfach erkrankte Patienten profitieren oftmals von einem raschen Wundverschluss oder von der Wiedererlangung der Mobilität durch Plastische Chirurgie“, berichtet Giunta. Um Mobilität gehe es auch beim diabetischen Fuß. So werde geschätzt, dass sich rund 50.000 Fußamputationen in Folge des diabetischen Fußsyndroms bei optimierter Behandlung vermeiden ließen. „Hier ist es zunächst wesentlich, die Ursache der Entzündung zu ermitteln: Handelt es sich um einen bakteriellen Infekt? Die Auswirkungen einer kleinen Verletzung? Die Folge massiver Durchblutungsstörungen?“, berichtet Giunta erläutert, dass eine langjährige Typ-2- Diabetes häufig mit einer Schwächung der Nerven und damit der Sensibilität einhergehe. Dies führe dazu, dass Patienten eine Verletzung häufig erst spät bemerkten, wenn sich die Entzündung bereits ausgeweitet habe. „Ich rate daher dringend dazu, den Zustand der Fußsohlen monatlich mit einem Spiegel zu prüfen“, betont der Plastische Chirurg und führt aus, dass zunächst versucht werde, den Defekt mit Wundreinigung, Entlastung von Druckstellen und besonderen Verbänden zu schließen. Gelinge dies nicht, würden operative Verfahren notwendig.

Auch bei Druckgeschwüren, die meist im Gesäßbereich aufträten, liege meist eine verminderte Sensibilität vor. Auch hier sei der Patient auf eine optische Bewertung der Durchblutungssituation der Haut und die Anwendung von Lagerungstechniken zur Druckentlastung durch die Pflegekräfte angewiesen. Sei die pflegerische Situation nicht ausreichend, entstünden große Druckgeschwüre, sogenannte Dekubitalulzera, die dann plastisch-chirurgische Maßnahmen erforderten.

Mikrochirurgie – auch im Alter und Palliativ-Situationen

„Je nach Tiefe und Ort der Wunde wenden wir hier unterschiedliche Verfahren an: Ist lediglich die Oberfläche zerstört und es treten keine Knochen und Sehnen hervor, können wir an anderer Stelle entnommene Haut einsetzen und die Wunde so verschließen. Geht die Wunde tiefer, kann regional Gewebe versetzt werden, um sie zu verschließen“, berichtet Giunta über die Verfahren. Finde sich in der Umgebung kein geeignetes und verzichtbares Gewebe, so führe an einer mikrochirurgischen Rekonstruktion kein Weg vorbei. „Dazu entnehmen wir an einem anderen Ort einen Gewebeblock und schließen dann unter dem Mikroskop feinste Gefäße und Nerven an neuer Stelle wieder an“, erläutert Giunta. Diese aufwändigen mikrochirurgischen Verfahren würden zunehmend auch eingesetzt, um Patienten am Lebensende die letzten Tage und Wochen zu erleichtern. So würden etwa Gewebedefekte nach Entfernung großer Tumoren häufig mikrochirurgisch verschlossen und dabei auch eine unangenehme Geruchsbildung unterbunden. „Plastische Chirurgie am Lebendende erleichtert dabei allen Beteiligten die ohnehin schwere Phase des Abschiednehmens und ist dank zunehmend verfeinerter Anästhesie auch in kritischen Situationen oft eine Option“, schließt der Plastische Chirurg.

Quelle: Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e.V., Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstr. 58-59, 10117 Berlin, www.dgpraec.de, 21.02.2018

Akademie in Zahlen

An insgesamt 204 Seminartagen hat die BDC|Akademie 2017 chirurgische Fort- und Weiterbildungen angeboten, fachlich reichte das Spektrum über Common Trunk- und Facharztseminare über fachbezogene Seminare bis hin zu Softskill- und Managementseminaren.

Die BDC|Akademie begrüßte über das Jahr 2017 genau 2.909 Teilnehmer zu den angebotenen Seminaren.

Insgesamt beteiligte und plante der BDC 194 Veranstaltungen in den Bereichen Seminare & Workshops, Hospitationen, HBA-Veranstaltungen, Webinare und Kongress.

Die BDC|Akademie hat 2017 insgesamt 6 reine Workshops organisiert und 
angeboten.

2017 plante und organisierte das Team der BDC|Akademie 88 Seminare in ganz Deutschland.

2017 wurden 52 Hospitationen im Rahmen der Veranstaltungsreihe HERNIE konkret von der BDC|Akademie organisiert.

Fachgesellschaften erinnern an das Schicksal jüdischer Chirurgen

Zur Erinnerung an das Schicksal jüdischer Ärzte während des Nationalsozialismus haben die Vertreter chirurgischer Fachgesellschaften am Haus der Chirurgie in Berlin im Februar 2018 einen Gedenkstein errichtet. Im Folgenden drucken wir die zwei Redemanuskripte ab, die anlässlich der Einweihung des Gedenksteines gehalten wurden.

Rede von Prof. Dr. med. Jörg Fuchs, Präsident der DGCH 2017/2018

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie wurde 1872 auf Initiative der Herren Bernhard von Langenbeck, Gustav Simon und Richard von Volkmann gegründet.

Gemäß dem Eid des Hippokrates sollte die chirurgische Wissenschaft und Nachwuchsförderung zur Weiterentwicklung des Faches Chirurgie und zum Wohle des Patienten dienen. In vielen Bereichen unserer Profession gab es wahrhaftige Pioniere und historische Vorbilder.

Ich zitiere in diesem Zusammenhang Theodor Billroth, Mitglied des Gründungsausschusses: „Was mir am meisten Freude in meinem reichen Leben gemacht hat, ist die Begründung einer Schule, welche sowohl in wissenschaftlicher wie in humanitärer Richtung mein Streben fortsetzt und ihm dadurch etwas von Dauer verschafft.“

Deutschland erlebte von 1933 bis 1945 das dunkelste Kapitel seiner Geschichte und auch innerhalb unserer Fachgesellschaft kam es vielfach zu einer Abkehr von bisherigen Wertevorstellungen. Die Chirurgie machte hier sowohl in berufspolitischer als auch in wissenschaftlicher Hinsicht mit unfassbaren Human-Experimenten keine Ausnahme. Diese Zeit war geprägt durch eine gnadenlose Ausgrenzung, Entwürdigung und Verfolgung von jüdischen Mitmenschen und endete in Krieg und organisierter Massenvernichtung. Nach Kriegsende existierte eine tiefe Identitätskrise und kollegiales Schweigen. Jahre der Ohnmacht folgten. Aufarbeitungen und Analysen zu den Geschehnissen dieser Zeit gestalteten sich als außerordentlich herausfordernd.

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie setzte 2011 mit dem ersten Band „Deutsche Gesellschaft für Chirurgie 1933-1945 – die Präsidenten“ ein Zeichen zur Aufarbeitung von Unrecht und Verbrechen an 217 jüdischen Mitgliedern der Gesellschaft während des Dritten Reiches. In einer weiteren intensiven Nachlese sind es im bald erscheinenden zweiten Band nun mehr als 315 verfolgte jüdische Kolleginnen und Kollegen, denen unser Gedenken gilt. Sie alle wurden in der Zeit des Nationalsozialismus gedemütigt, entrechtet, mussten ins Ausland fliehen oder wurden gemeinsam mit Ihren Familien in Konzentrationslager verschleppt und teils in den Tod getrieben.

Auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. errichtet die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. und die mit ihr verbundenen zehn chirurgischen Fachgesellschaften einen Gedenkstein. Der zwei Meter große Monolith aus der Bretagne findet seinen Platz hier im Garten des Langenbeck-Virchow-Hauses, dem Haus – unserem Haus – der Chirurgie. Zusammen mit einer Gedenktafel soll er am historischen Ort der Gründung unserer Gesellschaft ein Zeichen der Verantwortung gegen das Vergessen setzen.

Mit der Einweihung dieses Gedenksteines möchten wir heute gemeinsam in Demut und Ehrfurcht unserer damals verfolgten Kolleginnen und Kollegen und aller jüdischen Mitglieder gedenken, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Wir sind es ihnen schuldig an das unermessliche Leid, das sie erfahren mussten, zu erinnern.

Prof. Dr. med. Jörg Fuchs Präsident der DGCH 2017/2018

Rede von Prof. Dr. med Hans Zwipp, Sprecher der DGU-Senatoren

Verehrte Kollegen,

da der Stein des Gedenkens noch im ausklingenden Duemillenium des Poeten Ovid hier im Garten des Langenbeck-Virchow-Hauses am 13.12.2017 aufgestellt wurde, möchte ich auf dreierlei Metamorphosen eingehen.

Die 1. Metamorphose ist die Verwandlung einer Idee zum sichtbaren Stein.

Vor gut einem Jahr wollten die Senatoren der Unfallchirurgie neben den sichtbaren Stolpersteinen in Leipzig, auch hier in Berlin, im Haus der Chirurgie ein sichtbares Zeichen der Erinnerung, der Wertschätzung und des Mahnens setzen. Aus der Idee Stele von Lothar Kinzl, initial ein Projekt der DGU-Senatoren, wurde es im Diskurs eines Jahres auch ein Projekt der DGCH und zuletzt sogar eines aller zehn chirurgischen Fachgesellschaften. Deshalb erinnern heute mit diesem Mahnmal mehrere Tausend Mitglieder der zehn chirurgischen Fachgesellschaften Deutschlands an ihre mehrere Hundert früheren jüdischen Mitglieder. Wir gedenken ihrer in ihrer Gesamtheit, dies bewusst ohne Namen zu nennen, da etliche noch nicht gefunden, kriegsbedingt verlorengegangen, vielleicht nie wieder zu finden sind.

Die 2. Metamorphose ist die petrologische, die Entstehung dieses Steines.

Er ist ein rot-bunter, unbehauener Schiefer, 2 m groß, 600 kg schwer, der geochronologisch im Devon, d.h. vor etwa 350 Millionen Jahren als Sedimentstein entstanden ist: aus Peliten, d. h. kleinsten Schlamm-Schotter-Sandkörnern, aus Quarz- und Feldspat-Mineralien, Kaolinit u. a. Substraten, die über Flüsse in ein Meerbecken transportiert wurden, dort langsam sinterten und mit zunehmendem Gewicht zu Tonstein kompaktierten. Durch weitere Überlagerung in etwa 7.000 m Versenkungstiefe wurde unter hohem Druck und hoher Temperatur aus dem Tonstein in seiner Metamorphose Schiefer. Sein roter Anteil ist durch Eisenerde bedingt. In seiner schönen Form und Farbe kam er vermutlich in der Jungsteinzeit, vor etwa 7.000 Jahren in Saint Just zum Vorschein. Ein Ort in der heutigen Bretagne, wo es nach Carnac die meisten Menhire Frankreichs gibt. Seinen Weg hierher an diesen Ort hat er über Belgien genommen, um ein Stein des Erinnerns zu werden.

Die 3. Metamorphose ist die mythologische Verwandlung Mensch zu Stein.

Ich erinnere an Battus, der von Merkur wegen Meineids in einen Stein verwandelt wurde, an Lichas, der zum Felsen wurde, als er unwissend Herakles das vergiftete Hemd überbrachte und an Niobe, die sich gegenüber der Titanin Leto vermaß, sodass sie alle ihre Kinder verlor und in Trauer zum Stein erstarrte, der nicht aufhörte, Tränen zu vergießen. Mit diesen Metaphern der versteinernden Schuld, „ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, dass sich Deutschlands Chirurgen nach so langen Jahren des Unrechts und der Verbrechen zu ihren früheren jüdischen Mitgliedern öffentlich bekennen“.

Prof. Dr. med. Hans Zwipp Sprecher der DGU-Senatoren

 

EBM für das erste Quartal ist online

Die Online-Ausgabe des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes wurde aktualisiert und steht seit Januar 2018 im Sicheren Netz, im Internet und in der App KBV2GO! der KBV bereit.

Zum Jahreswechsel wurde für alle Gebührenordnungspositionen (GOP) die Bewertung an den aktuellen Orientierungswert in Höhe von 10,6543 Cent angepasst (vorher: 10,53 Cent).

Neu aufgenommen wurden unter anderem die GOP für das Ultraschallscreening zur Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen, die Botoxbehandlung bei bestimmten Blasenfunktionsstörungen und das Notfalldatenmanagement. Für die HLA- und HPA-Antikörperdiagnostik gibt es ebenfalls neue Ziffern, hier wurde darüber hinaus die Systematik im EBM geändert. Auch die Höherbewertung der Leistungen für die Hörgeräteversorgung wird im aktuellen EBM für das erste Quartal abgebildet.

Kassenärztliche Bundesvereinigung KdöR
Herbert-Lewin-Platz 2
10623 Berlin
info@kbv.de

Online-Version des EBM
Übersichtsseite zum EBM mit allen Versionen

KBV: EBM für das erste Quartal ist online. Passion Chirurgie. 2018 März, 8(03): Artikel 04_05.

Webinar-Termine im ersten Quartal

Seit September 2017 stellen Ihnen monatlich ausgewiesene Experten eine Leitlinie der AWMF live vor (45 Minuten Vortrag, 15 Minuten Diskussion). Der Vortrag wird online übertragen – via Chat-Funktion können Teilnehmer Fragen stellen. Jede Teilnahme wird in der Regel mit zwei CME-Punkten akkreditiert und ist für BDC-Mitglieder kostenfrei.

Webinar im Archiv abrufen

Auch wenn einmal ein Termin verpasst wird, ist das kein Problem, denn der aufgezeichnete Vortrag mit Diskussion kann jederzeit aus dem Webinar-Archiv abgerufen werden. Detaillierte Informationen und Termine zu diesem innovativen Lernangebot sind unter www.bdc-webinare.de zu finden.

Die nächsten Termine

Weitere Themen 2018

  • Mai: S2e-Leitlinie Rotatorenmanschette
  • Juni: S3-Leitlinie Klinische Ernährung in der Chirurgie
  • Juli: S3-Leitlinie Magenkarzinom
  • August: S3-Leitlinie Periphere arterielle Verschlusskrankheit
  • September: S2e-Leitlinie Schenkelhalsfrakturen
  • Oktober: S2k-Leitlinie Benigne Schilddrüsenerkrankungen
  • November: S2k-Leitlinie Gastrointestinale Blutungen
  • Dezember: S2-Leitlinie Außenbandruptur
Registrieren Sie sich jetzt schon auf der Webinar-Webseite: Alle aktuellen Informationen und Termine finden Sie auf der Webseite unter www.bdc-webinare.de. Der BDC hält Sie mit Newslettern auf dem Laufenden.

Webinar-Termine im ersten Quartal. Passion Chirurgie. 2018 März, 8(03): Artikel 04_01.

Schaufenster März 2018

Befragung Sektorenübergreifende Qualitätssicherung (sQS)

Die Vermeidung von Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen ist das Ziel eines neuen Qualitätssicherungsverfahrens in Praxen und Kliniken, das zum 01. Januar 2017 gestartet ist. Operierende Ärzte in Praxen, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und Krankenhäusern beantworten dafür jährlich Fragen zum Hygiene- und Infektionsmanagement ihrer Einrichtung. Dies erfolgt im vertragsärztlichen Bereich im Rahmen einer webbasierten Befragung. Die Dokumentationspflicht beginnt erstmalig im ersten Quartal 2018.

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NEUE LEITLINIE – Spezifischer Kreuzschmerz

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC) hat für die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) gemeinsam mit 13 medizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbänden die S2k-Leitlinie Spezifischer Kreuzschmerz herausgegeben. Sie wurde zusammen mit Patientenvertretern unter Begleitung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) entwickelt. Es ist die erste Leitlinie, die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Behandlung von Patienten mit spezifischen Kreuzschmerzen dokumentiert. Sie bietet Medizinern Informationen zum Krankheitsbild und gibt Empfehlungen zu verschiedenen Therapieansätzen.

Zur Leitlinie…

 

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APPS & CO – Digitalisierung und Patientensicherheit

Welche Auswirkungen hat die fortschreitende Digitalisierung auf die Patientensicherheit? Können Apps für Patienten einen Beitrag zu mehr Behandlungssicherheit leisten? Und welche Digitalisierungsstrategien verfolgen Krankenkassen, Praxen und Kliniken? Sind die Aktivitäten sinnvoll vernetzt oder bleibt Deutschland in Insellösungen verstrickt? Die 13. Jahrestagung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS) bietet am 03. und 04. Mai 2018 in Berlin eine Plattform, auf der Experten aus dem Gesundheitswesen über diese Fragen diskutieren – und beispielhafte digitale Projekte zum Ausbau der Patientensicherheit präsentieren.

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AKTUELLE STUDIE: Ärzte wollen digitalen Austausch

Das Gros der Ärzte wünscht sich digitale Kommunikation zwischen Kliniken und Praxen. Dies zeigt die zur Jahreswende veröffentlichte Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2017“. Die Stiftung Gesundheit hatte sowohl niedergelassene Ärzte als auch leitende Klinikärzte zur transsektoralen Zusammenarbeit befragt. 36,4 Prozent der niedergelassenen Ärzte würden laut der Studie am liebsten per E-Mail in sicherer Umgebung kommunizieren, 21,5 Prozent über ein IT-System, das sich idealerweise ins Arztinformationssystem integrieren ließe. Auch bei den Klinikärzten stehen diese beiden Kommunikationswege ganz oben auf der Wunschliste: 40,4 Prozent wünschen sich ein IT-System, 38,5 Prozent würden gern E-Mails in sicherer Umgebung nutzen.

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Personalia März 2018

Peter Beer wird zum 01. April 2018 neuer Chefarzt der Fachabteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Aichacher Krankenhaus.

Dr. med. Andreas Botzlar, Facharzt für Chirurgie aus Murnau, Landesvorsitzender des Marburger Bundes Bayern und stellvertretender Bundesvorsitzender wurde zum 1. Vizepräsidenten der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) gewählt.

Prof. Dr. med. Robert B. Brauer, FACS leitet seit Anfang Januar 2018 die Chirurgie des Krankenhauses Grimma der Muldentalkliniken GmbH.

Dr. med. Alexander Buia ist seit Februar 2018 neuer Chefarzt der Viszeral- und Thoraxchirurgie der Asklepios Klinik in Langen.

Dr. med. Lars Heide leitet seit dem 01.01.2018 die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Bernhard-Hospital in Brake. Zuvor war er als Oberarzt in der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am DIAKOVERE Friederikenstift in Hannover tätig.

Dr. med. Michael Imhof ist der neue Chef­arzt der chirurgischen Abteilung in der Sächsische-Schweiz-Klinik Sebnitz.

Dr. med. Orhan Kahraman ist der neue Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie an der Helios-Klinik Wesermarsch in Esenshamm.

Dr. med. Robert Koburg ist neuer Leiter der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am REGIOMED Klinikum in Hildburghausen.

Dr. med. Bernd Krieg ist neuer Leiter der Sektion Obere Extremität an der Orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach. Krieg gilt als Spezialist für die Behandlung von verschleiß- oder rheumabedingten Sehnen- und Gelenkerkrankungen im Bereich von Händen und Armen. Er zählt zu den Vorreitern beim Einsatz minimalinvasiver Operationstechniken zur Beseitigung von Nerveneinengungen an den Extremitäten.

Georgios Nicoloulias, Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie und ehemaliger Oberarzt der Chirurgie am St.-Marien-Hospital in Friesoythe, hat sich im Therapiezentrum in Barßel niedergelassen. Er übernahm die Praxis von Dr. med. Joachim Niemeier.

Prof. Dr. med. Wilhelm Sandmann ist seit Oktober 2017 neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Mettmann.

Katharina Schwarz ist seit Februar 2018 neue Chefärztin der neuen Klinik für Endokrine Chirurgie am Lukaskrankenhaus in Neuss.

Prof. Dr. med. Sebastian Wutzler, zuvor Oberarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, ist neuer Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie der HELIOS Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden.

Dr. med. Eckhard Zeiger ist neuer Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im HELIOS-Klinikum Warburg.

DGH erklärt den 1. März zum Tag der Hand

Auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie e.V. (DGH) wird der 1. März zum “Tag der Hand”. Dies soll dazu beitragen, ein Bewusstsein für die Komplexität der menschlichen Hand zu schaffen und über Erkrankungen und Verletzungen aufzuklären. Der “Tag der Hand” steht unter jährlich wechselnden Schwerpunktthemen: 2018 ist es die Prävention von Handverletzungen.

Die häufigsten Ursachen von Verletzungen der Hand sind Arbeitsunfälle, gefolgt von Freizeit- und Sportverletzungen. Die Folgen: Verstauchungen, Brüche oder Quetschungen, Entzündungen und Verbrennungen bis hin zu abgetrennten Fingern durch Unfälle an Maschinen. “Wie elementar gesunde Hände im Alltag und Beruf sind, spüren wir, wenn die Hand verletzt oder in ihrer Funktion eingeschränkt ist”, sagt Prof. Dr. med. Jörg van Schoonhoven, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie an der Herz- und Gefäß-Klinik Bad Neustadt und Generalsekretär der DGH. “Wir wollen den Tag der Hand nutzen, um über Präventionsmaßnahmen sowie die optimale Behandlung von Handverletzungen aufzuklären.”

Die menschliche Hand ist ein Meisterwerk. Das Zusammenspiel der Knochen, Sehnen, Bänder, Nerven und Gefäße ist extrem komplex. Umso wichtiger ist es, Verletzungen ernst zu nehmen. “Um langfristige Konsequenzen zu vermeiden, sollten auch scheinbar leichte Verletzungen oder tiefe Schnittwunden einem Handchirurgen vorgestellt werden”, sagt Dr. Walter Schäfer, Präsident der DGH und Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Oberberg. “Die besondere Kompetenz und Erfahrung von Handchirurgen ermöglicht eine sichere Diagnose und ein optimales Behandlungsergebnis.”

Für schwere Verletzungen, z.B. durch Arbeitsunfälle, stehen deutschlandweit knapp 30 Hand-Trauma-Zentren zur Verfügung – Kliniken, in denen Handchirurgen rund um die Uhr Notfälle versorgen. Doch Handchirurgen sind nicht nur auf Chirurgie spezialisiert, sondern auch auf Probleme der Hand, die konservativ behandelt werden. Weitere Informationen bietet die Website www.handexperten.com.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V.; Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin, www.dg-h.de, 27.02.2018