01.02.2015 Medizinstudium
Workshop – Nur Mut! Chirurgie zum Mitmachen … in Duisburg am 08.11.2014

Am Samstag, den 08. November 2014, lud der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) zum Studentenworkshop in die HELIOS St. Johannes Klinik nach Duisburg ein. Ca. 30 Medizinstudenten, von den unterschiedlichsten landesweiten Universitäten, ließen sich die Chance nicht entgehen, um in angenehmer, uniferner Atmosphäre vielerlei ärztliche und chirurgische Praxis kennenzulernen und anzuwenden.
Abb. 1: Eingangsbereich
Der Workshop startete pünktlich um 10:00 Uhr in den Räumlichkeiten der Krankenpflegeschule der St. Johannes Klinik mit diversen Vorträgen aus dem unfall- und allgemeinchirurgischen Klinikalltag. Die Referenten über Grundlagen der Frakturversorgung, Naht- und Knotenkunde, akute und chronische Wunden und Minimalinvasive Chirurgie (MIC) sind allesamt führende Ärzte im gastgebenden Klinikum. Ziel war es, die Studenten theoretisch auf ein Level zu bringen, um im Nachmittagsteil das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass die Vorträge auch für vorklinische Studenten leicht verständlich waren und ich deshalb jedem chirurgisch interessierten Studenten einen solchen Workshop empfehlen kann. Stellvertretend für die beteiligten Ärzte und Organisatoren möchte ich Herrn Dr. med. Norbert Hennes (Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie) erwähnen, der federführend die Veranstaltung organisiert und mit seinem Ärzteteam viele interessante Beiträge und Praxisübungen zusammengestellt hat.
Nach einer ca. 45-minütigen Mittagspause in der Cafeteria des Klinikums, wo es für alle Teilnehmer kostenlos Suppe, belegte Brötchen und Kuchen gab, startete gegen 13:30 Uhr der praxisorientierte Nachmittagsteil. Es wurden vier Gruppen à sieben bis acht Studenten gebildet, welche für jeweils 45 Min. vier Arbeitsstationen durchlaufen konnten. Bei meiner ersten Station wurde ich angeleitet wie man eine Thoraxdrainage legt. Dafür war extra der Thorax eines Schweins präpariert worden und vom Legen bis zum Annähen der Drainage konnte ich alles selber durchführen. Im Osteosynthese-Kurs durfte ich winkelstabile Platten an Kunstknochen anbohren.
Abb. 2: Legen einer Thoraxdrainage
Abb. 3: Übungen am Kunstknochen
Jederzeit standen dabei die Dozenten und Praxisanleiter für Fragen zur Verfügung. An der Arbeitsstation der MIC, meinem persönlichen Highlight, „operierte“ ich am Lap-Simulator mit echten Trokaren und Gerätschaften Kordeln durch Ösen hindurch und nähte künstliche Wunden zusammen. Wer bereits vor seiner ersten Assistenzarztstelle Erfahrung mit der MIC erlangen möchte, hatte beim Workshop die Gelegenheit dazu. Zum Schluss erlernte ich im Naht- und Knotenkurs verschiedene chirurgische Knotentechniken am Modell und nähte später Wunden an Schweinepräparaten zusammen. Dabei konnte ich mir unterschiedliche Nahttechniken z. B. Einzelknopfnaht, Donati-Naht etc. aneignen.
Abb. 4: Wunden nähen am Schweinepräparat
Damit niemand mit leeren Händen den Heimweg antrat, verteilte der BDC Poster, Postkarten, Kugelschreiber, Buttons etc. Zudem konnte man sich an jeder der vier Arbeitsstationen Unterlagen für Theorie und Praxis mitnehmen. Beim Naht- und Knotenkurs bekam jeder Teilnehmer sogar ein Knotenbänkchen inkl. Knotenbuch für die weitere Übung daheim geschenkt. Alles in allem fand ich den Workshop von der Organisation bis zu den Vorträgen und praktischen Übungen sehr gelungen. Meiner Meinung nach ein Pflichttermin für chirurgisch interessierte Studenten, aber auch für Studenten, die mit der Chirurgie noch ein wenig fremdeln und beim Workshop sicher die Scheu verlieren werden. Herr Dr. med. Norbert Hennes sprach von einer Studie, nach der nur fünf Prozent der Medizinstudenten in Deutschland Ihr späteres Tätigkeitsfeld in der Chirurgie sehen. Ich hoffe, dass u. a. solcherlei Workshops des BDC dazu beitragen, diesen Prozentsatz deutlich zu heben und diesen interessanten, spannenden und einfach coolen Fachbereich repräsentativer zu machen.
Begeistern auch Sie den Nachwuchs für die Chirurgie!
Obenstehend konnten Sie sich über ein erfolgreiches Beispiel unserer Nachwuchskampagne „Nur Mut!“ informieren. Falls auch Sie Interesse haben, die Medizinstudierenden an Ihrer Universität bzw. in Ihrem Uni-Klinikum für unser Fach zu gewinnen, unterstützen wir Sie sehr gerne bei der Organisation, Bewerbung und Durchführung eines ganztägigen Workshops „Nur Mut! Chirurgie zum Mitmachen…“ oder einer einstündigen Infoveranstaltung „Nur Mut! ChirurgIn werden“!
Nähere Informationen erhalten Sie von:
Dipl.-Kauffrau Sylvia Joachimi
Koordinatorin Nachwuchs & Karriere
Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin
Fon: 030/28004-112
Fax: 030/28004-109
E-Mail: joachimi@bdc.de
Plock F. Workshop – Nur Mut! Chirurgie zum Mitmachen in Duisburg am 08.11.2014. Passion Chirurgie. 2015 Februar; 5(02): Artikel 03_01.
Autor des Artikels

Weitere aktuelle Artikel
01.09.2019 BDC|News
„Wage den Schnitt!“ – Update der BDC-Nachwuchskampagne
Anfang 2008 startete der BDC die bundesweit angelegte Nachwuchskampagne „Nur Mut! Kein Durchschnittsjob: ChirurgIn“. Medizinstudierende werden angesprochen und über den Beruf ChirurgIn möglichst realitätsnah informiert. Die faszinierenden Seiten der Chirurgie stehen natürlich im Vordergrund.
11.07.2019 Aus- & Weiterbildung
Chirurgie – Attraktivitätswandel durch Lehrwandel?
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) ist der Zusammenschluss der 38 Fachschaften an medizinischen Hochschulen und Universitäten in Deutschland. Die bvmd repräsentiert über 90.000 Studierende in Deutschland. In den letzten Monaten wurden vor allem Themen wie der Masterplan 2020, die Ergebnisse des Berufsmonitoring und die Aktionen unter dem Motto „Faires PJ“ bearbeitet.
01.12.2018 Aus- & Weiterbildung
Nachwuchs-Kongress in Berlin
Bereits seit 2012 bieten die Berufsverbände der Deutschen Chirurgen und Internisten ein eigens entwickeltes Seminar- und Kongressformat für Medizinstudierende an, das auf die 3. Ärztliche Prüfung vorbereitet.
01.09.2018 BDC|News
Herzlich willkommen: OP-Bereich – Ein Tag in der Chirurgie
„Kein Zutritt: OP-Bereich“. Wenn man das auf einer Tür liest, bedeutet es für die meisten Bangen um einen geliebten Menschen, Angst vor einer OP oder Hoffnung auf das, was einen nach der Operation erwartet. Chirurginnen und Chirurgen haben Zutritt, Zutritt in eine irgendwie ganz andere Welt.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.