Ende einer Ära: Prof. Dr. med. Axel Ekkernkamp, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des BG Klinikums Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) und langjähriges BDC-Mitglied, wurde am 30. Juni 2025 in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger als Ärztlicher Direktor und Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie ist Prof. Dr. med. Georg Osterhoff, bislang Geschäftsführender Oberarzt und stellvertretender Bereichsleiter für Unfallchirurgie an der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Leipzig.
Wir gratulieren Professor Ekkernkamp zum wohlverdienten Ruhestand!
Prof. A. Ekkernkamp
Prof. Ekkernkamp hat die Geschicke des ukb maßgeblich mitbestimmt: Er war bereits bei der Planung und dem Bau der Berufsgenossenschaftlichen Klinik in Berlin-Marzahn seit 1994 an Bord, fungierte seit der Eröffnung des Hauses 1997 als Ärztlicher Direktor und ab 1999 auch als Geschäftsführer des ukb. „Das ukb ist weit über Berlin und Brandenburg hinaus zu einer der ersten Adressen bei der Behandlung von Notfall-Patienten geworden, die hier exzellent versorgt und rehabilitiert werden. Diesen guten Ruf hat es zu großen Teilen auch der Arbeit von Prof. Ekkernkamp zu verdanken,“ sagt Christian Dreißigacker, Geschäftsführer des ukb. „Mit Prof. Osterhoff haben wir einen profilierten Nachfolger als Ärztlichen Direktor und Leiter der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie gewinnen können. Ich bin sicher, dass er mit sei-ner medizinischen Expertise, seiner großen Erfahrung und seinem profunden Wissen das ukb weiter auf Erfolgskurs halten wird.“
Manfred Wirsch, alternierender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, dem obersten Entscheidungsgremium des ukb: „Prof. Ekkernkamp ist seit Jahrzehnten tief verwurzelt im Sys-tem der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken und hat es entscheidend geprägt. Er hat mit dazu beigetragen, die Qualität der medizinischen Behandlung Unfallverletzter – von der Akutversorgung bis zur integrierten Rehabilitation – immer weiter zu optimieren und mit dem ukb zudem einen Klinik-Leuchtturm in der deutschen Krankenhauslandschaft geschaffen. Mit Prof. Georg Osterhoff haben wir einen würdigen Nachfolger gefunden, der dafür sorgen wird, dass die besondere Strahlkraft des ukb weit über Berlin hinaus auch in Zukunft erhalten bleibt.“
Prof. G. Osterhoff (c) ukb
Prof. Osterhoff bringt als langjähriger unfallchirurgischer Oberarzt in Zürich, Vancouver und Leipzig – unter anderem als Sektionsleiter Polytrauma/ZNA – umfangreiche Führungserfahrung mit. Sein operatives Spektrum ist breit gefächert und reicht von der Versorgung von Polytraumata über Becken- und Wirbelsäulenchirurgie bis hin zu komplexen Gelenkoperationen – ideale Voraussetzungen für die Leitung der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. Prof. Osterhoff habilitierte sich 2015 in Zürich und wurde 2023 am Universitätsklinikum Leipzig zum außerordentlichen Professor ernannt. Seitdem leitete er dort auch das Studien- und Epidemiologische Zentrum für Unfallchirurgie.
Prof. Georg Osterhoff: „Ich bin sehr gespannt und freue mich enorm auf meine neue Aufgabe. Ich glaube an Medizin, die Versorgung, Forschung und Innovation nicht trennt, sondern verbindet. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Patientinnen und Patienten immer die bestmögliche Behandlung erhalten – mit allen geeigneten Mitteln, so wie das die Gesetzliche Unfallversicherung vorsieht. Um das so umzusetzen, braucht es aber ein exzellentes und motiviertes Team – und das habe ich im ukb vorgefunden. Mein Ziel ist, dass unser Krankenhaus der beste Versorger und der beste Arbeitgeber im Berliner Gesundheitswesen bleibt.“
Im Rahmen des gemeinsamen Berufungsverfahrens mit der Charité erhielt Prof. Osterhoff den Ruf auf eine W3-S-Professur für „Traumatologie“ an der Charité – Universitätsmedizin Berlin in Kooperation mit dem ukb, die er ebenfalls zum 1. Juli 2025 antritt. „Das ukb steht für die hochspezialisierte Behandlung und Rehabilitation schwerverletzter und berufserkrankter Menschen, die Charité für exzellente Forschung und Lehre. Gerade die Kooperation mit der Universitätsmedizin sorgt dafür, dass wir aktuelle Forschungsergebnisse zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten anwenden können“, so Prof. Osterhoff.
Im April 2005 fanden auf Initiative von Prof. Rothmund, damaliger Präsident der DGCH, auf dem Chirurgenkongress sowie später mit der Gründung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) zwei Ereignisse statt, welche das Thema Patientensicherheit in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rückten. In der chirurgischen Gemeinschaft und darüber hinaus waren sie Startschuss für koordinierte Initiativen und mittlerweile etablierte Maßnahmen.
Mit anderen Worten: Die Patientensicherheitsbewegung in Deutschland feiert ihren 10. Geburtstag!
Lesen Sie die Ergebnisse einer Umfrage, aber auch weitere Beiträge zum Thema in dieser neuen Ausgabe der Passion Chirurgie!
„Notfälle in der Chirurgie“: Kaum ein anderes Thema kann die Gemeinsamkeiten und die Vielfältigkeit der Chirurgie so gut widerspiegeln. Der Chirurg ist der Primärarzt bei Verletzungen und Schmerzen. Interdisziplinarität, spezielle Fachgebietskenntnisse und Teamwork mit gemeinsamen Handeln sind im Rahmen einer patientenorientierten chirurgischen Notfallversorgung unabdingbar.
Deshalb war genau dieses Thema Schwerpunkt beim diesjährigen Bundeskongress Chirurgie und wir präsentieren Ihnen einige der besten Vorträge in dieser gleichnamigen Ausgabe der Passion Chirurgie in schriftlicher Form.
Mit dem voranschreitenden Zusammenwachsen Europas ist auch die Vereinheitlichung von Normen und gesetzlichen Bestimmungen verbunden. Während man dieser Entwicklung beim Thema „Europäische Gemüsestandards” vergleichsweise gelassen entgegensehen kann, sind die Anstrengungen des Europäischen Kommitees für Normung (CEN bzw. CENELEC) im Bereich Medizin doch wesentlich brisanter.
Mit dieser Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift wollen wir Sie über die für uns Chirurginnen und Chirurgen relevanten Player auf dem Parkett der europäischen Gesundheitspolitik sowie über konkrete Initiativen mit BDC-Beteiligung informieren. Nur so können wir zumindest versuchen, unsere Erfahrungen und Errungenschaften in Behandlung und Qualitätsmanagement in den europäischen Prozess einzubringen.
Erstaunlicherweise – und das zeigt sich auch in den interessanten Erfahrungsberichten dieser Ausgabe – ist Teilzeit immer noch vorwiegend ein Thema für Frauen. Obwohl sich auch männliche Mediziner in Umfragen Teilzeitregelungen und mehr Zeit für sich und ihre Familie wünschen, werden diese Optionen von Männern seltener wahrgenommen. Zu groß ist die Angst vor einem Karriereknick.
Unsere Autoren sprechen die Schwierigkeiten von Teilzeitregelungen an: Nicht alle Positionen sind einfach auf mehrere Personen aufteilbar, Kompromisse und eine langsamere Entwicklung der Karriere sind gerade in der Weiterbildung unausweichlich. Doch die Vorteile eines modernen, sinnvoll auf die Bedürfnisse von Ärzten, Klinikleitung und Patienten abgestimmten Teilzeitsystems liegen auf der Hand und erhöhen die Attraktivität unseres Fachgebietes.