01.02.2020 Aus-, Weiter- & Fortbildung
10 Jahre „Schule trifft Chirurgie“ – 10 Jahre Rekrutierung junger Nachwuchskollegen

10 Jahre Darmkrebsprävention der etwas anderen Art
Seit 2009 findet in Kooperation mit dem Märkischen Darmzentrum des Klinikums Lüdenscheid, und der Biologie-Leistungskurse der Staberger Gymnasien das Projekt „Schule trifft Chirurgie“ statt. Jedes Jahr – zum Monat des Darmkrebses im März – gehen die Klinikdirektoren Professor Kelm, Professor Heil und Professor Friemann aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und spezielle Viszeralchirurgie, der Klinik für Hämatologie und Onkologie und der Klinik für Pathologie, in die Schule.
Dort werden in der ersten Woche, von jedem Klinikdirektor, die Schülerinnen und Schüler über die Entstehung, die Ursachen und die Behandlungsoptionen des Darmkrebses informiert. Zusätzlich werden die molekularbiologischen Zusammenhänge, aufbauend zum Biologieleistungskurs, von Herrn Oberstudienrat Michael Haferberger vermittelt. Am Ende der Woche darf dann auch praktisch gearbeitet werden. In Zusammenarbeit mit der Industrie, die einen Pelvitrainer zur Verfügung stellt, üben die Schülerinnen und Schüler die laparoskopischen Techniken sowie an Schweinepfoten Nahttechniken. Generell stößt insbesondere der letzte Unterrichtspunkt auf sehr großes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern.
In der zweiten Woche des Projektes gehen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen ins Krankenhaus. Es wird Zeit OP-Luft zu schnuppern. Im Sekretariat der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Arztkittel und betreten die „neue Welt“. Sie besuchen die Frühbesprechung in der Chirurgie, in der auch die Abläufe und Besonderheiten für den kommenden Tag besprochen werden. Ab 8 Uhr geht es dann in Richtung OP. Arztkittel aus, Privatkleidung ablegen, Schmuck ablegen und rein in die OP-Funktionskleidung. Je nach Tagesprogramm wohnen die Schülerinnen und Schüler dann Laparoskopien und offen chirurgischen Eingriffen bei und ihre Standhaftigkeit wird auf die Probe gestellt.
Die Schülerinnen und Schüler sind in den meisten Fällen mit viel Neugier und Interesse dabei, stellen Nachfragen zu Erklärtem und sind begeistert, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, der den meisten Menschen meist ein Leben lang verwehrt bleibt.
Das Ziel des Projektes ist es, jungen Menschen einen Einblick in unsere Arbeit zu gewähren und möglichst viele von der Medizin und im Speziellen der Chirurgie zu begeistern. So haben bereits einige in der Zwischenzeit das Studium der Humanmedizin erfolgreich beendet bzw. andere begonnen.
Im Anschluss an das Projekt findet in Zusammenarbeit mit der AOK jedes Jahr noch ein Patienteninformationstag zum Monat des Darmkrebses statt, an dem die Schülerinnen und Schüler aktiv teilnehmen und Vorträge übernehmen. So erreicht man auch das zweite wichtige Ziel des Projektes, die Darmkrebsvorsorge an die Eltern im Zielgruppenalter zu tragen, um die ca. 33.000 Neuerkrankungen bei Männern und 27.000 Neuerkrankungen bei Frauen pro Jahr ein Stück weiter reduzieren zu können.
Die Bedeutung dieses Projektes unterstreicht nicht nur die Nominierung für den Burda Award 2013, sondern auch die verschiedenen Artikel in der regionalen Presse, Auftritte im WDR 3-Fernsehen und im regionalen Rundfunk (Radio MK).
Kelm C, Maceda Vazquez L: 10 Jahre „Schule trifft Chirurgie“ – 10 Jahre Rekrutierung junger Nachwuchskollegen. Passion Chirurgie. 2020 Februar, 10(02): Artikel 04_03.
Auch BDC-Vizepräsident Dr. J.-A. Rüggeberg macht „Chirurgie in der Schule“
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