Unser Format BDC|Schnittstelle präsentiert im regelmäßigen Turnus Persönlichkeiten aus den BDC|Landesverbänden. Im Fokus sind diesmal die Vorsitzenden des Landesverbands BDC|Berlin Frau Dr. med. Katharina Paul-Promchan und Herr Dr. med. Ralph Lorenz.
1. Frau Dr. Paul-Promchan, Herr Dr. Lorenz, welchen Auftrag haben Sie sich für Ihren Landesverband auf die Fahne geschrieben? Folgende Themen sind uns besonders wichtig:
Einigkeit in der Chirurgie mit Sektorenverbindung
Weiterbildungskonzepte und Verbundweiterbildungen
Ambulantisierung mit Sinn und Verstand
Nachhaltigkeit in der Chirurgie
Wir benötigen einen starken Berufsverband, um die Interessen aller Chirurgen und Chirurginnen auch gegenüber der Gesundheitspolitik zu vertreten.
2. Welches Thema liegt Ihnen für Ihre Region in den nächsten Jahren besonders am Herzen? Berlin ist eine multikulturelle und diverse Großstadt mit vielen Praxen und Kliniken, aber auch mit einem zum Teil hohen Maß an Fachspezialisierung und sehr unterschiedlichen regionalen Versorgungskonzepten. Ziel ist es, eine bessere Verzahnung unter den unterschiedlichen Chirurginnen und Chirurgen zu schaffen. Mit Netzwerken wollen wir die Kommunikation fördern. Wir wollen vor allem auch die unterschiedlichen Chirurg:innen-Generationen verbinden.
3. Wie möchten Sie Ihre Themen mit Ihrem Verband anpacken? Mit unserer deutschlandweit ersten Doppelspitze wollen wir in mehrfacher Hinsicht auch äußerlich ein Zeichen für den Wandel in der Chirurgie setzen, stationär-ambulant, weiblich-männlich!
Eine gute Kooperation erfordert eine zugewandte, offene, wertschätzende und kollegiale Kommunikation. Wir möchten Plattformen schaffen, wo sektorenübergreifend gemeinsam Lösungswege für die Zukunft diskutiert und erarbeitet werden.
4. Welche Verantwortung und welchen Einfluss auf die Politik haben die Landesvertretungen des BDC aus Ihrer Sicht?
Wir sind als Landesverband Brückenbauer und Bindeglied zwischen den Mitgliedern, den praktizierenden/ tätigen Chirurg:innen, der Vorstandsebene, dem Präsidium des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgie (BDC) und der Gesundheitspolitik.
5. Was wünschen Sie sich für Ihren Landesverband und die BDC-Landesverbände in den nächsten Jahren? Wir wünschen uns
mehr Klarheit seitens der Gesundheitspolitik
mehr Mitbestimmung
mehr Transparenz
mehr Planungssicherheit
mehr Innovative Konzepte für Nachhaltigkeit und Weiterbildung.
6. Warum lohnt sich als BDC-Mitglied ein Engagement in den Landesverbänden? Wer kann für ein Mandat kandidieren? Jede Kollegin und jeder Kollege ist sehr herzlich eingeladen und auch gleichzeitig aufgefordert sich im BDC- Landesverband Berlin zu engagieren. Wir möchten alle Chirurg:innen vertreten und mit einer Stimme sprechen. Dieses ist notwendig um ein Gegengewicht zur Gesundheitspolitik und deren Entscheidungen zu bieten und alle Entscheidungsträger zur Reflexion und Interaktion anzuregen.
Es werden neue Ideen und Konzepte benötigt, um unsere gemeinsame Zukunft der Chirurgie zu definieren und mitzugestalten. Wir möchten agieren statt reagieren!
BDC
Kurzporträt Dr. Katharina Paul Promchan Geboren 1968 in Berlin
Medizinstudium an der Freien Universität Berlin
Facharztweiterbildung und -anerkennung Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie in Brandenburg und Berlin
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
Promotion 2013 an der Charité Berlin
2011- bis 2019 Oberärztin am St.Josephs-Krankenhaus Berlin-Tempelhof
Seit 2019 Chefärztin der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Bethel Berlin
Seit 2022 Landesvorsitzende des BDC Berlin
Kurzporträt Dr. Ralph Lorenz, FEBS-AWS Geboren 1960 in Leipzig,
Medizinstudium an der Universität Leipzig,
Facharztweiterbildung für Chirurgie mit einem Jahr Pathologie in Leipzig, Braunschweig und Hannover
Promotion 1989, Facharztanerkennung 1994, Zusatzbezeichnung Rettungsmedizin 1994
Seit 2000 eigene Niederlassung in Berlin, seit 2006 Gemeinschaftspraxis 3+CHIRURGEN in Berlin
Seit 2011 Vorstandsmitglied der Deutschen Herniengesellschaft (DHG)
Seit 2011 Humanitäre Arbeit mit den CHIRURGEN FÜR AFRIKA
Seit 2014 Landesvorsitzender des BDC Berlin
2017 bis 2022 Vorstandsmitglied in der Europäischen Herniengesellschaft (EHS)
Seit 2021 Verbundweiterbildung mit der Charitè CBF
Seit 2022 Gast-Dozenten-Tätigkeit an der MHB Universität Brandenburg
Der BDC|Landesverband Berlin Der Landesverband Berlin des BDC hat 861 Mitglieder. Dazu zählen 71 Chefärzte und -ärztinnen, 161 Oberärzte und -ärztinnen, 140 angestellte Ärztinnen und Ärzte, 94 Ärzte und Ärztinnen in Weiterbildung sowie 144 niedergelassene Chirurginnen und Chirurgen. Die restlichen Mitglieder des LV Berlin sind Chirurg:innen im Ruhestand, Student:innen oder Personen, die derzeit nicht chirurgisch tätig sind.
Sommer, Sonne, Sonnenschein – ob im Urlaub, noch - oder wieder - am OP-Tisch: Lesen Sie in unserer aktuellen Zeitschrift zum Thema Familie und berufliche Perspektiven in der Chirurgie.
Nachdem das bereits 1994 verabschiedete Arbeitszeitgesetz in entsprechender Form auch in den Krankenhäusern im Januar 2004 Einzug halten sollte, musste ein erstes Umdenken in der Arbeitsorganisation einsetzen. Die Personalplanung musste neu gedacht werden, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Junge, warum hast du nichts gelernt? Die neue Krankenhausreform, das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz
(KHVVG) soll die Krankenhausversorgung in Deutschland verbessern. Ärztliche Weiterbildung
jedoch, wird hierin noch klein – beziehungsweise selten – geschrieben. Doch worum geht es hier genau? Und welche Konsequenzen hat
die Krankenhausreform für die ärztliche Weiterbildung?
Im April 2005 fanden auf Initiative von Prof. Rothmund, damaliger Präsident der DGCH, auf dem Chirurgenkongress sowie später mit der Gründung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) zwei Ereignisse statt, welche das Thema Patientensicherheit in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rückten. In der chirurgischen Gemeinschaft und darüber hinaus waren sie Startschuss für koordinierte Initiativen und mittlerweile etablierte Maßnahmen.
Mit anderen Worten: Die Patientensicherheitsbewegung in Deutschland feiert ihren 10. Geburtstag!
Lesen Sie die Ergebnisse einer Umfrage, aber auch weitere Beiträge zum Thema in dieser neuen Ausgabe der Passion Chirurgie!
„Notfälle in der Chirurgie“: Kaum ein anderes Thema kann die Gemeinsamkeiten und die Vielfältigkeit der Chirurgie so gut widerspiegeln. Der Chirurg ist der Primärarzt bei Verletzungen und Schmerzen. Interdisziplinarität, spezielle Fachgebietskenntnisse und Teamwork mit gemeinsamen Handeln sind im Rahmen einer patientenorientierten chirurgischen Notfallversorgung unabdingbar.
Deshalb war genau dieses Thema Schwerpunkt beim diesjährigen Bundeskongress Chirurgie und wir präsentieren Ihnen einige der besten Vorträge in dieser gleichnamigen Ausgabe der Passion Chirurgie in schriftlicher Form.
Mit dem voranschreitenden Zusammenwachsen Europas ist auch die Vereinheitlichung von Normen und gesetzlichen Bestimmungen verbunden. Während man dieser Entwicklung beim Thema „Europäische Gemüsestandards” vergleichsweise gelassen entgegensehen kann, sind die Anstrengungen des Europäischen Kommitees für Normung (CEN bzw. CENELEC) im Bereich Medizin doch wesentlich brisanter.
Mit dieser Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift wollen wir Sie über die für uns Chirurginnen und Chirurgen relevanten Player auf dem Parkett der europäischen Gesundheitspolitik sowie über konkrete Initiativen mit BDC-Beteiligung informieren. Nur so können wir zumindest versuchen, unsere Erfahrungen und Errungenschaften in Behandlung und Qualitätsmanagement in den europäischen Prozess einzubringen.
Erstaunlicherweise – und das zeigt sich auch in den interessanten Erfahrungsberichten dieser Ausgabe – ist Teilzeit immer noch vorwiegend ein Thema für Frauen. Obwohl sich auch männliche Mediziner in Umfragen Teilzeitregelungen und mehr Zeit für sich und ihre Familie wünschen, werden diese Optionen von Männern seltener wahrgenommen. Zu groß ist die Angst vor einem Karriereknick.
Unsere Autoren sprechen die Schwierigkeiten von Teilzeitregelungen an: Nicht alle Positionen sind einfach auf mehrere Personen aufteilbar, Kompromisse und eine langsamere Entwicklung der Karriere sind gerade in der Weiterbildung unausweichlich. Doch die Vorteile eines modernen, sinnvoll auf die Bedürfnisse von Ärzten, Klinikleitung und Patienten abgestimmten Teilzeitsystems liegen auf der Hand und erhöhen die Attraktivität unseres Fachgebietes.