01.03.2020 Hygiene
Hygiene-Tipp: Invasive Pilzinfektionen durch Candida-Spezies

In mikrobiologischen Proben werden relativ häufig Hefepilze der Spezies Candida nachgewiesen. In der Mehrzahl der Nachweise handelt es sich um Besiedlungen ohne eine klinische Relevanz. Candida-Nachweise in Trachealsekreten, Urinen und aus oberflächlichen Wundabstrichen sind in aller Regel klinisch irrelevant.
Gefäßkatheter und Pathologien des Intestinaltraktes sind die wichtigsten Eintrittspforten für Candida-Blutstrominfektionen. Candida-Nachweise in Blutkulturen sind immer relevant und zwingen zur Therapie. In der Chirurgie sind es darüber hinaus Patienten nach abdominalchirurgischen Eingriffen, die auch ohne positive Blutkulturen bei prolongierten Verläufen sekundärer und insbesondere tertionärer Peritonitiden ein hohes Risiko für eine invasive Candida-Infektion haben.
Das Therapieregime besteht aus der empirischen Gabe eines Echinocandins und bei guter Response der Deeskalation auf ein Azol-Antimykotikum. Bei Candidämien ist ein ophthalmologisches Konsil essenziell. Die 14-tägige Standardtherapiedauer zählt ab der ersten negativen Blutkultur.
Walger P, Popp W, Schmithausen R, Jatzwauk L, Kohnen W: Hygiene-Tipp: Invasive Pilzinfektionen durch Candida-Spezies. Passion Chirurgie. 2020 März; 10(3): Artikel 04_05.
Autoren des Artikels

Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktieren
Dr. med.
Zentralbereich Hygiene, Infektionsprävention und ABS VerbundKatholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD)
Dr. med. Ricarda Schmithausen
KoordinationUniversitätsklinikum Bonn (UKB)Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHPH)
Prof. Dr. rer. nat. et rer. medic. habil. Lutz Jatzwauk
Krankenhaushygiene/ UmweltschutzUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Dr. rer. nat. Wolfgang Kohnen
Stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Krankenhaushygiene, Krankenhaushygieniker, Beauftragter für das QualitätsmanagementAbteilung für Hygiene und InfektionspräventionUniversitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität MainzWeitere aktuelle Artikel
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