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Die steigende Zahl angestellter Ärzte bringt den Praxisinhabern keine nennenswerte Erhöhung der Überschüsse. Vielmehr halten sich Umsatz und Kosten die Waage, wie eine Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung ergab.

Damit seien anderslautende Mutmaßungen der Krankenkassen nicht bestätigt worden, betonte der Geschäftsführer des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried. Der GKV-Spitzenverband vertrete vehement den Standpunkt, dass angestellte Ärzte die Produktivität der Praxen generell steigerten und leite daraus Gründe für geringere Honorarzuwächse ab.

Praxisinhaber arbeiten über 50 Stunden pro Woche

Die Daten des Zi-Praxis-Panel (ZiPP) zeigen hingegen, dass die Höhe des Jahresumsatzes und damit auch die Produktivität maßgeblich durch die Arbeitszeit der Inhaber bestimmt wird und nicht dadurch, dass in der Praxis auch angestellte Ärzte tätig sind.

„Die Anstellung von Ärzten führt nicht dazu, dass die Praxisinhaber weniger arbeiten“, erläuterte von Stillfried. Sie kämen im Schnitt auf über 50 Wochenstunden, wogegen ihre angestellten Kollegen zumeist im Umfang einer 40- oder 20-Stunden-Woche tätig seien.

Arbeitszeit maßgeblich für Praxisumsatz

Ein wachsender Anteil angestellter Ärzte führe zwar dazu, dass das Arbeitszeitangebot über alle an der ambulanten Versorgung teilnehmenden Ärzte im Durchschnitt zurückgeht, betonte von Stillfried. Die Arbeitszeit der Praxisinhaber sei nach wie vor der wichtigste Erklärungsfaktor für die Höhe des Praxisumsatzes und damit für die Leistungsfähigkeit der Praxen.

Bei der Frage, ob die Beschäftigung von Medizinern zu höheren Gewinnen führt, müssten zudem die Lohn- und Lohnnebenkosten mit betrachtet werden, fügte von Stillfried hinzu. Nach den Daten des Zi steigen die Betriebskosten durch die Anstellung von Ärzten offenbar in dem Maße wie dadurch zusätzliche Einnahmen entstehen.

„Unterm Strich können wir beim Jahresüberschuss keinen signifikanten Beitrag durch angestellte Ärzte feststellen“, resümierte der Institutsleiter. Deshalb sei es ein Trugschluss, wenn den durch die Anstellung von Ärzten steigenden Betriebskosten virtuelle Produktivitätsgewinne gegenüber gestellt werden.

Zahl der angestellten Ärzte nimmt stetig zu

Die Anstellung von Medizinern im ambulanten Bereich nimmt seit 2005 stetig zu: Waren es vor zehn Jahren noch knapp 8.500 angestellte Ärzte, wurden 2013 bereits 22.300 registriert. Die Wissenschaftler des Zi führen das vor allem darauf zurück, dass junge Ärzte nach einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf streben.

Zi-Praxis-Panel

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) führt das Praxis-Panel jährlich im Auftrag der KBV und der Kassenärztlichen Vereinigungen durch. Es untersucht damit die Wirtschaftslage und die Versorgungsstrukturen in den Praxen niedergelassener Ärzte und Psychotherapeuten.

In die Analyse fließen Daten zur kassen- und privatärztlichen Tätigkeit ein. Seit 2006 stehen damit wichtige Daten für die Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen bereit. Im vergangenen Jahr nahmen rund 5.600 Ärzte und Psychotherapeuten am ZiPP teil.

Weiterführende Informationen

Informationen zum Zi-Praxis-Panel
Angestellte Ärzte: Zahlen und Grafiken des Zentralinstituts (Stand: 08.10.2015, PDF, 138 KB)
PraxisNachrichten: Bundesweite Befragung zu Praxiskosten startet (Stand: 16.07.2015)

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung, Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin, http://www.kbv.de/

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