Die BDC-Nachwuchskampagne „Nur Mut! Kein Durchschnittsjob: ChirurgIn“ hat ein neues Gesicht für die Gefäßchirurgie: Prof. Dr. med. Christian Reeps. Auf der Webseite www.chirurg-werden.de werden im Rahmen der Kampagne alle Säulen der Chirurgie von Chirurgen und Chirurginnen vorgestellt, die von ihren persönlichen Erfahrungen in der Chirurgie erzählen. Wir haben mit Professor Reeps über die Faszination Gefäßchirurgie gesprochen:
Passion Chirurgie: Warum sind Sie Chirurg geworden?
Reeps: Unter Medizinern trifft man viele, die schon sehr früh ihr berufliches Ziel kannten – so auch ich. Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, aber im Alter von drei Jahren habe ich wohl schon angefangen davon zu sprechen. Allerdings gehöre ich zu dem eher kleineren Kreis, dessen Familie vorher beruflich nichts mit Medizin am Hut gehabt hat. Mein Vater war Chemiker und meine Mutter hat als Rektorin gearbeitet.
Passion Chirurgie: Warum haben Sie sich gerade für die Gefäßchirurgie entschieden?
Reeps: Dass ich in der Gefäßchirurgie landen würde, war keineswegs abzusehen. Während des Studiums hatte ich anfangs, wie viele junge Männer eher die Unfallchirurgie und später die Allgemeinchirurgie im Visier, bis sich dann im Rahmen des PJ eine sehr attraktive freie Stelle in der Gefäßchirurgie auftat – und diese fasziniert und füllt mich bis heute aus. Ich kann es mir auch nicht vorstellen mit mehr Spaß in einem anderen Fach zu operieren. Was mich daran so fasziniert? Es ist vor allem die große Bandbreite von konventionellen offenen operativen und endovaskulären Techniken und die Tätigkeit in fast allen Körperregionen, die ich an meinem Fachgebiet liebe.
Prof. Dr. med. Christian Reeps
Leiter Gefäß- und Endovaskuläre Chirurgie, Uni-Dresden |
Passion Chirurgie: Was treibt Sie in Ihrem Beruf an?
Reeps: Besonders bei Patientinnen und Patienten mit komplexem Planungsaufwand ist die Herausforderung groß, aber gerade dann wird mir immer wieder bewusst wie toll die Gefäßchirurgie ist. Für die kommende Generation der Chirurgen und Chirurginnen bleibt das Fachgebiet Gefäßchirurgie sehr attraktiv, da wir auch in Zukunft wegen der demografischen Entwicklung mit vielen Patientinnen und Patienten rechnen müssen.
Passion Chirurgie: Wie bringen Sie Berufs- und Privatleben in Einklang? Wie und wann verbringen Sie Zeit mit Ihren Kindern?
Reeps: Ich habe zwei Kinder. Mittlerweile sind sie zwar schon aus dem Gröbsten raus, aber ohne die volle Rückendeckung meiner Frau und gute Planung hätte ich meinen beruflichen und akademischen Weg und meine Familie nicht so gut vereinbaren können. Aber wie man so schön sagt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Ich glaube aber auch, dass es für alle berufstätigen Eltern eine Herausforderung ist, den Spagat zwischen Job und Familie hinzubekommen. Planung und individueller Einsatz ist eben alles – genau wie in der Gefäßchirurgie.
Passion Chirurgie: Wie und wo tanken Sie Ihre Energie wieder auf?
Reeps: Meine Familie ist natürlich auch oft Ablenkung für mich, um Arbeit auch mal Arbeit sein zu lassen und auch, um Kraft zu schöpfen. Man glaubt es kaum, aber Zeit für Hobbys bleibt dann sogar auch: Ich zum Beispiel finde am besten beim Hundesport Abwechslung zum Klinikalltag.