01.03.2025 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Prüfen von flexiblen Endoskopen

Ist es notwendig, flexible Endoskope der Klasse kritisch C, die nach vorheriger Aufbereitung im RDG-E steril am Patienten zum Einsatz kommen (Zystoskope, Ureterorenoskope), ebenso wie Gastroskope, Bronchoskope oder Koloskope einmal jährlich einer mikrobiologischen Routinetestung zu unterziehen?
In Tabelle 3 der im Jahr 2024 aktualisierten Anlage 8 (Bundesgesundheitsbl. 67, 1410–1468, 2024) der Empfehlung der Kommission für Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen und in Einrichtungen und Unternehmen der Pflege und Eingliederungshilfe (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu den „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ ist eine Produktkontrolle durch Elution von Mikroorganismen aus allen vorhandenen Kanälen beschrieben.
Gefordert wird ein kultureller Nachweis der Gesamtmikroorganismenzahl und die Abwesenheit von Indikatormikroorganismen aus Kanälen von Endoskopen nach maschinellen, teilmaschinellen oder manuellen Aufbereitungsprozessen (Gesamtprozesswirkung). Das trifft auch für abschließend sterilisierte flexible Endoskope zu, die vor der abschließenden Niedrigtemperatur-Sterilisation untersucht werden müssen.
Eine analoge Untersuchung ist ebenfalls Bestandteil der Validierung des Aufbereitungsverfahrens gemäß der Leitlinie zur Validierung maschineller Reinigungs-Desinfektionsprozesse zur Aufbereitung thermolabiler Endoskope. Im Rahmen der Validierung wird zusätzlich auch die Reinigungswirkung an Praxisinstrumenten geprüft. Das ist von besonderer Bedeutung, da die Wirksamkeit der nachfolgenden Ethylenoxid-, Formaldehyd-, Wasserdampf-, besonders aber der H2O2-Sterilisation vor allem durch Blutreste dramatisch reduziert wird.
Der Kurztipp im Auftrag der DGKH gibt die Meinung der Autoren wieder.
Jatzwauk L, Groth M, Hübner NO, Kohnen W: Hygiene-Tipp: Prüfen von flexiblen Endoskopen. Passion Chirurgie. 2025 März; 15(03/QI): Artikel 04_04.
Autoren des Artikels

Prof. Dr. rer. nat. et rer. medic. habil. Lutz Jatzwauk
Krankenhaushygiene/ UmweltschutzUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Dipl.-Wirt.Ing. Martin Groth
Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)HygSo GmbH & Co. KG kontaktieren
Prof. Dr. med. habil. Nils-Olaf Hübner
Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)Institut für Hygiene und UmweltmedizinUniversitätsmedizin Greifswald
Dr. rer. nat. Wolfgang Kohnen
Stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Krankenhaushygiene, Krankenhaushygieniker, Beauftragter für das QualitätsmanagementAbteilung für Hygiene und InfektionspräventionUniversitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität MainzWeitere aktuelle Artikel
01.05.2020 Hygiene
Hygiene-Tipp: Hygiene – darauf achtet der Patient!
Die Patienten achten zunehmend auf das hygienische Vorgehen in Krankenhäusern und Arztpraxen. Viele hygienische und medizinische Situationen sind vom Patienten fachlich nicht zu beurteilen bzw. er kann das Risiko nicht einschätzen. Bei anderen Gelegenheiten (z. B. Operation) ist eine Beobachtung des Patienten kaum möglich.
01.04.2020 Hygiene
Hygiene-Tipp: Wechsel des Absaugschlauches bei endoskopischen Untersuchungen
In den letzten Jahren sind mehrfach nosokomiale Infektionen nach endoskopischen Untersuchungen unter Nutzung flexibler Endoskope publiziert worden. Meist wird eine insuffiziente Aufbereitung der Endoskope als Ursache vermutet oder nachgewiesen.
01.03.2020 Hygiene
Hygiene-Tipp: Invasive Pilzinfektionen durch Candida-Spezies
In mikrobiologischen Proben werden relativ häufig Hefepilze der Spezies Candida nachgewiesen. In der Mehrzahl der Nachweise handelt es sich um Besiedlungen ohne eine klinische Relevanz. Candida-Nachweise in Trachealsekreten, Urinen und aus oberflächlichen Wundabstrichen sind in aller Regel klinisch irrelevant.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.