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Im Oktober 2015 wurden die Empfehlungen der KRINKO zu den Maßnahmen der Basishygiene im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht. Es folgt eine kurze Zusammenstellung der wichtigsten Basishygiene-Maßnahmen – ergänzt um einige weitere Vorschläge. Die Maßnahmen der Basishygiene sollten unbedingt Gegenstand jeden Hygieneplans sein.

Zu den Maßnahmen der Basishygiene gehören:

Händehygiene

Durchführung der Händedesinfektion

  • vor und nach direktem Kontakt mit dem Patienten,
  • vor aseptischen Tätigkeiten,
  • nach Kontamination (Kontakt mit Blut, Sekreten oder Exkreten),
  • nach Kontakt mit der Patientenumgebung, sowie
  • nach Ablegen von Einmalhandschuhen.

Barrieremaßnahmen

  • Tragen nicht-steriler Einmalhandschuhe, wenn die Wahrscheinlichkeit des Kontaktes mit Blut, Sekreten, Exkreten oder wahrscheinlich kontaminierten Flächen besteht.
  • Tragen einer Schürze oder eines Schutzkittels, um Arbeitskleidung bei Eingriffen oder Pflegemaßnahmen vor direktem Kontakt mit Blut, Sekreten, Exkreten oder mit anderen kontaminierten Materialien zu schützen. Tragen von Mund-Nasen-Schutz und Schutzbrille oder eines Gesichtsschutzschildes, wenn mit Verspritzen von Blut oder Sekreten zu rechnen ist.
  • Über die KRINKO-Empfehlung hinaus sollte das Tragen von Hauben bei den meisten Isolierungsmaßnahmen vorgeschrieben werden, wobei die Hauben die gesamten Haare bedecken müssen. Mindestens muss dies erfolgen, wenn auch ein Mund-Nasen-Schutz (siehe oben) zu tragen ist.

Flächendesinfektion

  • Aufbereitung von Risikoflächen mit häufigem Hand- und Hautkontakt mindestens täglich, sodass keine Übertragungsgefahr davon ausgeht; bei sichtbarer Kontamination muss die Aufbereitung sofort erfolgen.
  • Über die KRINKO-Empfehlung hinaus sollten nach entsprechender Risiko-Beurteilung häufige Handkontaktstellen – z. B. Türdrücker, Armaturen, Lichtschalter – häufiger als einmal pro Tag desinfizierend gereinigt werden.

Aufbereitung von Medizinprodukten

  • Aufbereitung von Medizinprodukten entsprechend den Empfehlungen der KRINKO und des BfArM „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“.

Abfallentsorgung

  • Abfallentsorgung entsprechend der Vollzugshilfe zur Entsorgung von Abfällen aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA).

Bettenhygiene und Bettwäsche

  • Jedem Patienten ist bei stationärer Aufnahme ein desinfizierend aufbereitetes, mit desinfizierten Inletts und sauberer Wäsche bezogenes Bett zur Verfügung zu stellen.
  • Die Wäsche ist bei sichtbarer Verunreinigung sofort zu wechseln.

Wäscheentsorgung, -aufbereitung und -versorgung und Bekleidung für Personal und Patienten

  • Gebrauchte und kontaminierte Wäsche ist so zu sammeln und zu transportieren, dass von ihr keine Infektions- oder Kontaminationsgefahr ausgeht.
  • Wäsche ist so aufzubereiten und zu lagern, dass sie dem Patienten sauber, keimarm und frei von Rückständen zur Verfügung gestellt wird.
  • Jegliche Aufbereitung von Wäsche aus medizinischen Einrichtungen ist mit desinfizierenden, regelmäßig überprüften Verfahren mit nachgewiesener Wirksamkeit durchzuführen.

Umgang mit Geschirr

  • Jedem Patienten sind Speisen und Getränke auf bzw. in sauberem und keimarmen (desinfiziertem) Geschirr zu reichen.
  • Über die KRINKO-Empfehlung hinaus ist darauf zu achten, dass Speisen, die nicht sofort vom Patienten konsumiert werden (z. B. wegen Abwesenheit), gekühlt aufbewahrt werden.

Aufklärung und Schulung von Patienten und deren Besuchern

  • Patienten und deren Besucher sind zu persönlichen Maßnahmen der Hygiene aufzuklären.

Art der Unterbringung

  • Patienten, von denen ein erhöhtes Übertragungsrisiko ausgeht, sind in Einzelzimmern – möglichst mit eigenem Sanitärbereich – zu behandeln.

Schulung und Impfung

  • Über die KRINKO-Empfehlung hinaus sollten auch regelmäßige Schulungen des Personals und das Angebot der nach STIKO empfohlenen Impfungen für das Personal zu den Maßnahmen der Basishygiene gehören.

Literatur

KRINKO: Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und Behandlung von Patienten mit übertragbaren Krankheiten. Bundesgesundhbl 2015, 58, 1151.

Der Kurztipp gibt die Meinung der Verfasser wieder.

Popp W. / Zastrow K.D. Hygiene-Tipp: Basishygiene. Passion Chirurgie. 2016 Februar; 6(02): Artikel 03_04.

Autoren des Artikels

Profilbild von Walter Popp

Prof. Dr. med. Walter Popp

Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktieren
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Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow

Chefarzt des Hygiene-Instituts der REGIOMED-Kliniken Bayern/ Thüringen kontaktieren

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