01.09.2018 Medizinstudium
Herzlich willkommen: OP-Bereich – Ein Tag in der Chirurgie
„Chirurgie zum Mitmachen“ in Erlangen
„Kein Zutritt: OP-Bereich“. Wenn man das auf einer Tür liest, bedeutet es für die meisten Bangen um einen geliebten Menschen, Angst vor einer OP oder Hoffnung auf das, was einen nach der Operation erwartet. Chirurginnen und Chirurgen haben Zutritt, Zutritt in eine irgendwie ganz andere Welt.
Das Gefühl, zum allerersten Mal in diese so spezielle Welt einzutauchen, ist wahrscheinlich bei vielen schon verblasst. Einschleusen, die richtige Kasackgröße finden, die passende OP-Haube greifen – das sind wohl die ersten kleinen Hürden für OP-Neulinge, die dann auch schnell zur Routine werden. Der Geruch im OP-Bereich, der flüchtige Blick durch die kleinen Türen in laufende OPs, viele Gesichter versteckt unter OP-Uniformen – genau diese ersten Einblicke konnten Medizinstudierende beim Workshop „Chirurgie zum Mitmachen“ am Uniklinikum Erlangen erleben. Vielleicht ist es zu viel gesagt, zu behaupten, genau solche Momente würden darüber entscheiden, ChirurgIn zu werden oder eben nicht. Aber es steht fest, dass der erste Eindruck meistens zählt. In Erlangen führte der erste Besuch im OP-Bereich gleich zu einem Highlight: zum OP-Roboter, den alle nach und nach ausprobieren konnten.
Egal warum die Wahl auf die Chirurgie fällt, „es ist eine schwierige Entscheidung, die man aber auch nicht jetzt entscheiden muss“, begrüßt Robert Grützmann, Direktor der Chirurgie in Erlangen, die Studierenden beim Workshop. „Wir wollen ein möglichst authentisches Bild der Chirurgie vermitteln und vor allem zeigen, wie toll der Beruf ist, damit gar nicht erst Berührungsängste aufkommen“, so Stephan Kersting, wissenschaftlicher Leiter des Workshops in Erlangen. Er unterstützt die Nachwuchskampagne „Nur Mut! Kein Durchschnittsjob: ChirurgIn“ mit dem Workshop „Chirurgie zum Mitmachen“ in Erlangen, damit Studierende schon vor dem PJ die Möglichkeit bekämen, sich in der Chirurgie auszuprobieren.
Nachwuchskampagne Workshops bundesweit durchgeführt – in Erlangen war es dieses Jahr das erste Mal und dann gleich mit einem Highlight: Robotik im OP-Bereich ausprobieren. Bei den Workshops werden in kurzen Vorträgen Themen wie Frauen in der Chirurgie und Karrierewege aufgegriffen, Fachsäulen werden vorgestellt und es wird u. a. in Bereiche wie Minimalinvasive Chirurgie und Frakturen eingeführt. Danach beginnt der praktische Teil: Knotenkurse, Osteosynthese, Thoraxdrainage und in Erlangen eben auch die Robotik.
Abb. 1-3: Workshop „Chirurgie zum Mitmachen“ am Universitätsklinikum Erlangen im Mai 2018
Abb. 4: PD Dr. med. Vera Scheller bei ihrem Vortrag „Familie und trotzdem Chirurgie?“
Abb. 5: Teilnehmer und BDC-Mitglied Sascha Roth beim Naht- und Knotenkurs in Erlangen
Einige der Teilnehmer sind sich auch schon sicher, dass sie ChirurgIn werden wollen – wie Sascha Roth, Studierender aus Erlangen. „Ich möchte auf jeden Fall Chirurg werden“, erzählt er bei dem Workshop. Da er eine kleine Tochter hat, wolle er aber aus erster Hand erfahren wie sich der Beruf mit der Familie vereinbaren ließe, daher hat er sich zum Workshop angemeldet. „Wir wollen unsere Faszination für die Chirurgie Studierenden näherbringen – ohne trockene Theorie und in direktem Austausch über Möglichkeiten informieren und Fragen beantworten. Die Chirurgie ist eines der größten Fächer der Medizin. Kaum ein Fachgebiet ist so vielfältig und täglich überraschend“, so Kersting.
Auch wenn der Zutritt zum OP in Erlangen zugegebenermaßen eine Ausnahme unter den Workshops war, als „Premiere“ wird es sicher einigen der Studierenden in Erinnerung bleiben – hoffentlich in guter Erinnerung.
Workshops „Chirurgie zum Mitmachen“
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Weilbach J. Herzlich willkommen: OP-Bereich – Ein Tag in der Chirurgie. Passion Chirurgie. 2018 September, 8(09): Artikel 07_03.
Autor des Artikels
Julia Weilbach
Presse & Social MediaBerufsverband der Deutschen Chirurgen e.V.Luisenstraße 58/5910117Berlin kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
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