16.05.2023 Politik
Gemeinsamer Bundesausschuss: Bericht zur Zahl der Zweitmeinenden veröffentlicht
Um vor planbaren Eingriffen eine Zweitmeinung einzuholen, haben Patientinnen und Patienten im Fall der Schulterarthroskopie die zahlenmäßig größte Auswahl an registrierten Leistungserbringern – bundesweit haben 451 Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2021 diese Leistung angeboten. Bei geplanten Eingriffen an der Wirbelsäule hingegen waren mit bundesweit 50 die wenigsten Ärztinnen und Ärzte für eine Zweitmeinung registriert. So das Ergebnis des aktuellen Berichts zur Zahl der Ärztinnen und Ärzte, die bei den Kassenärztlichen Vereinigungen im Jahr 2021 eine Genehmigung als Zweitmeinende erhalten haben. Bezogen auf alle planbaren Eingriffe, für die es ein Zweitmeinungsverfahren gibt, verteilen sich die registrierten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2021 so:
- Schulterarthroskopie: 451 (Zweitmeinungsverfahren besteht seit 2020)
- Hysterektomie (Gebärmutterentfernung): 426 (seit 2018/2019)
- Implantation einer Knieendoprothese: 341 (seit 2021)
- Tonsillektomie (Mandeloperation): 245 (seit 2018/2019)
- Amputation beim diabetischen Fußsyndrom: 63 (seit 2021)
- Eingriff an der Wirbelsäule: 50 (seit 2021)
Berichte wie diesen erstellt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) jährlich für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Sie zeigt darin, wie viele Anträge auf eine Genehmigung als Zweitmeiner gestellt, genehmigt und abgelehnt wurden. Dabei wird nach Vertrags-, Krankenhaus- und Privatärztinnen und -ärzten differenziert.
Zweitmeinungsleistungen können von ambulant oder stationär tätigen Ärztinnen und Ärzten abgerechnet werden, wenn sie eine entsprechende Genehmigung der KBV haben. Diese Möglichkeit besteht seit Ende 2018 zu mittlerweile 9 Indikationen. Zu drei davon (Herzkatheteruntersuchungen, Herzschrittmacher-Implantationen und Gallenblasenentfernungen) traten die entsprechenden Regelungen aber erst nach dem Jahr 2021 in Kraft, deshalb sind die Zahlen dazu im vorliegenden Bericht noch nicht enthalten.
Quelle: G-BA
Weitere Artikel zum Thema
01.09.2015 Politik
Das Krankenhausstrukturgesetz – Eine Mogelpackung?
Im Mittelpunkt des Gesetzentwurfs zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung
01.09.2015 Politik
Die Mär vom Operations-„Weltmeister“
Ergebnisse einer Altersadjustierung der Daten zum OECD-Ranking Die Deutschen bezahlen
01.09.2015 Politik
Wird in Deutschland zu viel operiert? – Aus Sicht eines Patientenvertreters
Die seit über 30 Jahren anhaltende nicht nachhaltige Politik und
01.09.2015 Politik
Operationsprämien für Berliner Ärzte – Ein Beispiel aus der Tagespresse
Im Rahmen des Bundeskongresses Chirurgie 2015 in Nürnberg wurde der Journalistenpreis des BDC an Lars Petersen verliehen. Der Preisträger wurde damit für seinen Artikel „Operationsprämien für Berliner Ärzte“ in der Berliner Tageszeitung (BZ) vom 30.11.2014 ausgezeichnet.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.