Im Frühjahr 2009 erfolgte wieder die gemeinsame Tagung mit dem ANC und BDC, wobei dominierend ambulant tätige Chirurgen anwesend waren. Auch das Zusammenwachsen zwischen ANC und BDC konnte erneut unter Beweis gestellt werden. Es gab einen positiven Austausch zwischen den niedergelassenen Kollegen und den klinisch tätigen Chirurgen.
Ein weiterer Höhepunkt ist immer das berufspolitische Thema während der Tagung der Berliner Chirurgischen Gesellschaft – der Vereinigung der Chirurgen Berlin und Brandenburg. Auch hier konnte durch eine gute Themenwahl eine hohe Akzeptanz bei den Zuhörern gefunden werden. Die dargestellten Probleme wurden ernsthaft und intensiv diskutiert, ohne direkte Lösungsansätze zu finden. Der BDC-Landesvorsitzende Brandenburg erhielt die Möglichkeit über die Auswirkungen der chirurgischen Weiterbildung auf den klinischen Alltag zu referieren.
Die Jahrestagung, die wir eigentlich mit dem Berufsverband der Chirurgen Berlin im November oder Dezember planen wollten, ist ausgefallen. Hier muss man aber feststellen, dass die Kongresstermine in dieser Jahreszeit so intensiv sind, dass terminliche Absprachen von vornherein scheiterten. Der Termin der nächsten Jahresvollversammlung wird per Internet bekannt gegeben.
Insgesamt ist eine gewisse Lethargie für berufspolitische Themen entstanden. Dies wird der Tatsache geschuldet, dass eine erhebliche Arbeitsbelastung besteht bei nachweisbarem Chirurgenmangel in Brandenburg. Dies betrifft zum einen den ambulanten Bereich als auch den stationären Bereich.
Durch die Präsenz von zwei Chirurgen im Vorstand der KBV Brandenburg können aber einige Probleme im ambulanten Bereich gelöst werden. Im stationären Bereich bleibt der Ärztemangel immanent und wirkt sich frustrierend auf die Mitarbeiter aus.
Bei einer Fragebogenerhebung, die ich im Rahmen der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Oktober nochmals durchführte, antworteten 80 % der befragten Kollegen. Es muss konstatiert werden, dass die meisten Allgemein- und Viszeralchirurgischen Abteilungen mit 4 oder 5 Ärzten nur besetzt sind. Die in den Berichten und Publikationen vollzogene Trennung der Allgemein- und Viszeralchirurgie und der Unfallchirurgie und Orthopädie existiert in Brandenburg nur anteilmäßig (Abb.1, 2).
Fast alle Abteilungen organisieren einen gemeinsamen Bereitschaftsdienst, d.h. allgemein- und viszeralchirurgische sowie unfallchirurgische und orthopädische Patienten werden von einem chirurgisch/operativen Arzt primär behandelt. Nur etwas mehr als die Hälfte der geantworteten Kliniken halten einen getrennten Rufbereitschaftsdienst vor. Einige Kliniken haben einen freiwilligen Rufbereitschaftsdienst installiert, den sie unbezahlt realisieren. Auch dies führt zur weiteren Frustration der ärztlichen Mitarbeiter.
Ein weiterer frustrierender Punkt ist die Abnahme der ärztlichen Kompetenz im Entscheidungsprozess der Behandlung uns anvertrauter Patienten. Die in der Berufsordnung, Paragraph 1 festgeschriebene freie Berufsausübung wird immer stärker eingeschränkt. Anzeichen, dass dies sich ändern soll, sind kaum zu erkennen.
Evidenzbasierte Medizin (EbM) ist ein abstrakter, theoretischer Begriff, den wir Ihnen in dieser neuen Ausgabe der Passion Chirurgie näher bringen und für Sie mit praktischem Wissen verbinden wollen.
Die EbM ist ein unabdingbarer Begleiter zur optimalen Betreuung unserer Patienten und hilft uns, Indikationsstellung und Therapie transparent zu machen. Therapien oder Eingriffe, die heute noch modern und angebracht erscheinen, können schon morgen durch neue Verfahren ersetzt werden. Täglich erscheinen hunderte neuer Studien zu allen Aspekten der Medizin. Die EbM ist ein hilfreiches Werkzeug für den praktizierenden Chirurgen, um durch all diese Entwicklungen sicher zu navigieren.
Daher hoffen wir, Ihnen mit dieser Ausgabe Einblicke in den praktischen Nutzen von EbM liefern zu können. Neben einer Einführung in die Grundbegriffe in Form eines CME-zertifizierten Fortbildungsartikels präsentieren wir zwei Praxisbeispiele, anhand derer die Anwendung der EbM sowie der entsprechenden Quellen erläutert werden. Unsere Autoren geben außerdem Einblick in die praktische Nutzung von EbM in Deutschland und England und zeigen auf, welche Hürden noch zu nehmen sind.
Zentrales Thema unserer Februar-Ausgabe ist die Chirurgie im Kindesalter. Dieses Schwerpunktheft bringen wir in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie heraus und danken Prof. Schmittenbecher aus Karlsruhe und Prof. Ure aus Hannover für ihre aktive Mitarbeit als Herausgeber dieser Ausgabe von PASSION CHIRUGIE.
Die chirurgische Behandlung von Kindern findet traditionell nicht nur bei Kinderchirurgen, sondern auch in nahezu allen anderen chirurgischen Disziplinen statt. In diesem Heft wollen wir deshalb nicht nur über neueste Entwicklungen in der Kinderchirurgie berichten, sondern Alltagsfragestellungen und Indikationen zur Chirurgie im Kindesalter beleuchten, die beispielsweise für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgen von Bedeutung sind.
Zunächst ergänzen wir unseren bereits im vergangenen Jahr erschienen Artikel zur Appendizitis durch den spezifisch kinderchirurgischen Blickwinkel. In einem weiteren Artikel gehen wir auf die distale metaphysäre Unteramfraktur ein, die häufigste Fraktur im Kindesalter. Im CME-Artikel geht es um die Leistenhernie im Kindesalter, deren drei wichtigste Therapieoptionen besprochen und verglichen werden.
Mit der Erneuerung des Infektionsschutzgesetzes Anfang 2013 und dem vom AQUA-Institut entwickelten Surveillance Konzept zur „Vermeidung nosokomialer Infektionen” gibt es zwei aktuelle legislative Änderungen, mit denen sich die deutsche Ärzteschaft ernsthaft auseinandersetzen muss.
Daher haben wir Hygiene und Infektionsschutz zum Schwerpunkt dieser Ausgabe gemacht und geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Gesetzesänderungen und Entwicklungen. Gleichzeitig informieren wir über ein neues Fortbildungsangebot des BDC zur Erlangung der Zusatzqualifikation “Hygienebeauftragter Arzt”. Nach dem Willen des Gesetzgebers muss in jeder chirurgischen Abteilung und Praxis ab sofort ein ärztlicher Kollege mit dieser Qualifikation tätig sein.
Passend dazu geht es im aktuellen CME-Artikel um die Grundlagen rationeller Antibiotikatherapie, eine unerlässliche Strategie zur Eindämmung multiresistenter Bakterien, die in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben.
Wie Sie sehen werden, haben wir im Heft ein wenig renoviert: Es gibt die neue Rubrik Panorama mit Kurzberichten aus ganz unterschiedlichen Bereichen unseres Berufs- und Verbandslebens. Außerdem finden Sie jetzt alle Seminar- und Veranstaltungsdaten und Sporttermine gesammelt am Ende des Heftes in der Rubrik BDC|Termine.
Ganz besonders dürfen wir Sie mit dieser Ausgabe auf den gemeinsamen Bundeskongress Chirurgie vom 21.-23. Februar 2014 in Nürnberg und den parallel stattfinden Nachwuchskongress “Staatsexamen und Karriere” aufmerksam machen. Die Kongresse bieten die einmalige Chance sich chirurgisch sektorübergreifend fortzubilden und gleichzeitig mit interessierten Medizinstudenten ins Gespräch zu kommen. Bitte informieren Sie auch Ihre Kolleginnen und Kollegen über diesen Fortbildungskongress zum Jahresauftakt, der gemeinsam von BDC, BAO und BNC sowie vielen weiteren Partnern veranstaltet wird.
Zum Jahresende 2013 wollen wir Sie mit dem vielfältigen Informationsangebot des BDC im Internet sowie auf Tablets und Smartphones vertraut machen.
Neben unserem Klassiker BDC|Online stellen wir Ihnen in kompakter Form unsere Fortbildungsplattform [eCME-Center], das Chirurgen-Netzwerk [cNetz] und das Klinik- und Praxisportal Chirurgie-Suche.de vor.
Im laufenden Jahr haben wir zusätzlich eine Reihe von Apps für mobile Endgeräte entwickelt, die viele unserer Internet-Angebote auf Tablets und Smartphones verfügbar machen. Diese Geräte setzen sich mit rasanter Geschwindigkeit als neuer Standard für Information und Kommunikation durch. Pünktlich zum Weihnachtsfest wollen wir Sie deshalb mit dem App-Angebot des BDC vertraut machen.
Komplett neu entwickelt wurde die App BDC|Mobile, mit der BDC-Mitglieder Zugriff auf unsere Mitgliederzeitschrift „Passion Chirurgie“ und ihre persönlichen E-Learning-Kurse der Fortbildungsplattform [eCME-Center] haben. Nehmen Sie beliebig viele Ausgaben unserer Zeitschrift sowie Video- und CME-Fortbildungskurse mit. Auf Tablet und Smartphone können Sie an jedem Ort der Welt darauf zugreifen.
Mit leichten Überarbeitungen geht auch die App des BDC-Stellenmarktes App.in.den.OP in eine neue Runde. In Kooperation mit dem Ärzteverlag finden Sie hier alle für Chirugen relevanten Stellenanzeigen und können diese nach Ihren individuellen Bedürfnissen gefiltert anzeigen lassen.
Mit der App zum Chirurgen-Netzwerk können Sie vom Handy aus den Kontakt zu Ihren Kolleginnen und Kollegen sowie der gesamten chirurgischen Gemeinschaft im BDC halten. Nutzen Sie diesen einzigartigen Kommunikationskanal, um sich dezentral zu vernetzen und auch regional auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Wir wünschen unseren Mitgliedern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr!