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Bild links: Wolfgang Schröder, Sylvia Joachimi, Avi Schotland, Mara Goetz, Benedikt Braun, Anna Dypree, Stephan Freys

Vor einem Jahr, am 1. Juni 2022, wurde der erste BDC-Podcast unter dem Markennamen SURGEON TALK online gestellt. Seitdem sind kontinuierlich im zweiwöchigen Rhythmus weitere Episoden in den verschiedenen sozialen Medien erschienen, der 29. Podcast als erster Meilenstein wurde im Juni 2023 publiziert. Grund genug für die Macher, ein erstes Fazit zu ziehen und einen kurzen Ausblick zu präsentieren.

SURGEON TALK war vor einem Jahr angetreten, um das Spektrum der BDC|Akademie in chirurgischer Fort- und Weiterbildung mit einem neuen Medium zu erweitern – ein Medium, das im Format einer Audiodatei das Potenzial hat, aktuelle Themen rund um die Chirurgie auf kurzem Weg in die chirurgische Community über den Kreis der BDC|Mitglieder hinaus zu transportieren. Damit war auch klar, welche Zielgruppe mit diesem Projekt angesteuert wurde, da Podcasts mit das favorisierte Medium der jungen Generation in den Social Medias sind. Dieses Konzept ist vollständig aufgegangen, wenn man sich die aktuellen User-Zahlen auf Spotify und iTunes anschaut. Hier dominieren gegenwärtig mit Abstand die 20- bis 35-Jährigen die Hörerschaft von SURGEON TALK.

Ist eine Podcast-Serie wie SURGEON TALK deshalb auch geeignet, die Weiterbildung junger Chirurgen:innen als begleitendes Medium des täglichen Berufslebens substanziell zu verbessern? Diese Frage muss letztendlich mit einem klaren Nein beantwortet werden. Dies liegt insbesondere daran, dass sich die Themenauswahl dieser Podcast-Reihe nicht an der inhaltlichen Struktur der Weiterbildungsordnung orientiert – ein Aspekt, den das Team von SURGEON TALK womöglich noch in die redaktionelle Planung der Themen mit aufnehmen könnte, um zumindest das Level „Kenntnisse“ der drei Weiterbildungskompetenzen abzudecken. Aber das war und ist nicht das Ziel von SURGEON TALK.

Worin liegt dann der eigentliche Nutzen einer aufwendigen Podcast-Produktion? Natürlich will SURGEON TALK chirurgisches Wissen vermitteln, aber das ist vielleicht nicht der primäre Fokus. Es geht unserem Team von SURGEON TALK um Eines: wir wollen begeistern für das Fach Chirurgie, begeistern für die Vielfalt der chirurgischen Tätigkeit und damit verbunden die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und Lebensgestaltung. Damit folgt SURGEON TALK der langjährig etablierten Strategie der BDC-Kampagne „Nur Mut! Chirurgie zum Mitmachen”, die mit den landesweit angebotenen Workshops insbesondere den Medizinstudierenden einen ersten Einblick in die manuelle Tätigkeit des chirurgischen Berufslebens geben soll. „Lust auf mehr“ ist das tragende Konzept dieser Workshops, aber auch von SURGEON TALK, dies mit der Überzeugung, dass nur die initiale Begeisterung für ein Fach in die Passion führt.

Diese Begeisterung hat auch unser Team von SURGEON TALK durch das erste Jahr getragen und die Zutaten für dieses Rezept sind einfach zusammengestellt. Erstens: ein Team, das alle Stufen der chirurgischen Karriereleiter abbildet, vom Studierenden bis zum Chirurgen mit langjähriger Berufserfahrung. Zweitens: monatliche redaktionelle Online-Meetings, in denen alle Mitglieder des Teams zu gleichen Teilen zu Wort kommen, aber auch zuhören und damit aktiv das Gesamtprodukt mitgestalten. Drittens: ein professionelles Back-up in Organisation, Marketing und technischer Produktion wie SURGEON TALK es mit der BDC|Akademie und der Firma Monks – Ärzte im Netz GmbH, München, hat. Für die Gestaltung eines Audioformats sind hier die unterschiedlichen Sprachen der mitarbeitenden Generationen von überragender Bedeutung. Alle Beteiligten von SURGEON TALK haben wertvolle Erfahrungen gesammelt, die durchaus auf andere, vielleicht zu hierarchische Strukturen übertragbar sind. Das ist erfolgreiche Projektarbeit durch gelebte Partizipation des gesamten Teams. Und mit unseren drei Hauptsponsoren Corza Medical GmbH, Karl Storz SE & Co. KG und Medtronic GmbH haben wir Gleichgesinnte gefunden, die auch für die Chirurgie leben und die erste chirurgische Podcast-Reihe nicht nur finanziell unterstützen.

SURGEON TALK muss und will sich weiterentwickeln – mit neuen Inhalten, mit modifizierten Formaten und auch einer Erweiterung der Zielgruppe. Als Beispiel kann hier der bei Drucklegung in Planung befindliche Podcast „DCK Kompakt” aufgeführt werden. In dieser einstündigen Audiodatei werden vom SURGEON-TALK-Team die Highlights des Deutschen Chirurgenkongresses 2023 aus München als bunter Strauß aktueller chirurgischer Entwicklungen, aber auch berufspolitischer Kontroversen in kurzen Interviews zusammengefasst – eine in dieser Form innovative Kongressnachlese.

Der Marktwert eines Podcasts orientiert sich heutzutage ausschließlich an den User-Zahlen und in diesem Punkt ist es nicht einfach, den Erfolg von SURGEON TALK als Non-Profit-Unternehmen gegenwärtig richtig zu taxieren. Die zu erreichenden Klickzahlen in den Social Media müssen sich an der möglichen Zielgruppe orientieren, aber es ist auch zu vergleichen, wie viele Interessierte ein klassisches Fortbildungsformat zum gleichen Thema erreicht hätte. Basierend auf der jährlich publizierten Ärztestatistik der Bundesärztekammer befinden sich deutschlandweit ungefähr 10.000 Ärzte und Ärztinnen in einer chirurgischen Weiterbildung. Das erklärte Ziel ist, 25 Prozent dieser Berufsgruppe als Stammhörerschaft für SURGEON TALK zu gewinnen. Wir sind auf gutem Weg dahin.

Deswegen: Wer unsere Idee eines chirurgischen Podcasts unterstützen will, hört sich SURGEON TALK auf den Streaming-Diensten an und empfiehlt uns weiter. In einem Jahr werden wir dann wieder berichten. Mehr auf: www.surgeontalk.de

Co-Autoren:

  • PD Dr. med. Anna Duprée
  • Avi Schotland
  • Dr. med. Mara R. Goetz
  • PD Dr. med. Benedikt J. Braun
  • Sylvia Joachimi
  • Prof. Dr. med. Stephan M. Freys

Schröder W: Das erste Jahr SURGEON TALK – eine neue Erfahrung. Passion Chirurgie. 2023 Juni; 13(06): Artikel 04_01.

Autoren des Artikels

Profilbild von Schröder

Prof. Dr. med. Wolfgang Schröder

Erweiterter Vorstand des BDC/der Deutschen Akademie für chirurgische Fort- und WeiterbildungLeitender OberarztKlinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor- und Transplantationschirurgie; Universitätsklinik KölnKerpener Str. 6250937Köln kontaktieren

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