01.03.2025 Aus-, Weiter- & Fortbildung
12. Chirurgische Woche in Mönchengladbach

Die chirurgische Woche wurde vor 14 Jahren auf Initiative des BDCs sowie der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in Tübingen ins Leben gerufen. Die Motivation war, Studierende sehr früh und intensiv mit dem Berufsfeld „Chirurgie“ in Kontakt zu bringen und sie, sowohl theoretisch als auch praktisch, fortzubilden und zu bestärken ein operatives Fach als Beruf zu wählen.
Seit 2020 findet die chirurgische Woche in den Kliniken Maria Hilf GmbH in Mönchengladbach statt. Das Team um Prof. Dr. med. Andreas Kirschniak und Dr. med. Johanna Miller führt jährlich diese Veranstaltung durch. Studierende bewerben sich hierfür schriftlich mit einem Motivationsschreiben und kurzen Lebenslauf. Dieses Jahr waren mehr als 75 Bewerbungen eingegangen. Neben Dozierenden aus unterschiedlichen Kliniken und Universitätskliniken partizipierten alle chirurgischen Disziplinen der Kliniken Maria Hilf GmbH an der Veranstaltung. Hierzu zählen die Allgemein- und Viszeralchirurgie, die Unfallchirurgie und Orthopädie sowie die Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie und Gäste anderer chirurgischer Disziplinen, wie zum Beispiel die Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie der BG Klinik, Tübingen.
Die nächste Veranstaltung findet vom 29. September bis 3. Oktober 2025 wieder in den Kliniken Maria Hilf GmbH in Mönchengladbach statt.
Anmeldung und Programm finden Sie hier: www.chirurgische-woche.de
Teilnehmerinnen aus der Veranstaltung 2024 haben folgenden Erfahrungsbericht erstellt.
Erfahrungsbericht von Teilnehmerinnen der letzten chirurgischen Woche in Mönchengladbach (2024)
Eine ganze Woche verbrachten 35 Studierende gemeinsam in Mönchengladbach auf der chirurgischen Woche. Von Montag bis Freitag gab es spannende Fortbildungen und gemeinschaftliche Erlebnisse in den Kliniken Maria Hilf GmbH und im Wilhelm-Kliewer-Haus, das uns zur Übernachtung zur Verfügung gestellt wurde. Nach der Anreise am Sonntag und einem entspannten Abend mit Spielen und Gesprächen begann ab Montag jeder Tag mit drei abwechslungsreichen Vorträgen an den Vormittagen. Der Theorieanteil wurde mit Kaffeepausen kurzweilig gestaltet. In der Mittagspause wurde ein leckeres und kostenloses Essen aus der Klinik-Mensa zur Verfügung gestellt. An den Nachmittagen folgten dann Hands-on Workshops in Kleingruppen, die von Fachleuten aus ganz Deutschland geleitet wurden. Der moderne Konferenzraum, direkt an der Terrasse gelegen, bot eine wirklich sehr angenehme Atmosphäre.
Die Verfasserinnen
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Salomini Sinnathurai 8. Semester Universität zu Lübeck |
Klara Nabi Schmidt 5. Semester Universität zu Lübeck |
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Sara Feistle 7. Semester Universität Tübingen |
Marie Schuffert 5. Semester Universität Tübingen |
Der theoretische Teil bot ein breites Spektrum an Vorträgen aus verschiedenen Fachrichtungen, die einen umfassenden Einblick in die moderne Chirurgie gewährten. Themengebiete aus der kolorektalen Chirurgie, der chirurgischen Versorgung des oberen GI-Trakts, der Leberchirurgie, endokrinen Chirurgie sowie Gefäß- und Thoraxchirurgie wurden behandelt. Eines von vielen Highlights war der Vortrag aus der plastischen Chirurgie zum funktionellen Nerventransfer bei Patient:innen in Kriegsgebieten von Herrn Professor Kolbenschlag (BG Klinik Tübingen) oder der Vortrag zur notfallchirurgischen Versorgung mit spannenden klinischen Fallbeispielen von Herrn Storz (Maria Hilf Kliniken GmbH). Besonders wertvoll war, dass Dozent:innen aus renommierten Lehrkrankenhäusern, etwa aus Tübingen, Bregenz, Hannover, Duisburg und Mönchengladbach selbst, nicht nur fachliche Inhalte präsentierten, sondern auch persönliche Erfahrungen teilten, individuelle Berufswege aufzeigten sowie wertvolle Ratschläge für die Karriereplanung gaben.
Besonders beeindruckend waren die Berichte über den beruflichen Aufstieg zur Chefärztin, die exemplarisch die Fortschritte und Herausforderungen für Frauen in der Chirurgie beleuchteten. Ein weiterer Höhepunkt war die Vorstellung von Karrierewegen im Ausland, unter anderem durch einen Chefarzt, der seine Tätigkeit in Österreich darstellte und die Besonderheiten der internationalen chirurgischen Praxis erläuterte. Zudem wurden die Rolle und die Erfahrungen von Chirurg:innen in Krisensituationen – etwa im militärischen Kontext – praxisnah thematisiert, wobei spezifisch auf chirurgische Fachbereiche eingegangen wurde, die in solch einem Umfeld eine besondere Relevanz haben. Die vielfältigen individuellen Perspektiven zeigten eindrucksvoll berufliche Möglichkeiten in der Chirurgie auf und boten uns eine umfassende Orientierung für die eigene berufliche Zukunft.
Der praktische Teil der chirurgischen Woche, der durch die Hands-on Workshops erfüllt wurde, stellte für die meisten Studierenden den Hauptmotivator für ihre Bewerbung dar und wir wurden diesbezüglich nicht enttäuscht! Das Spektrum reichte von der Vermittlung von chirurgischen Basisfertigkeiten wie dem chirurgischen Nähen und Knoten bishin zur einmaligen Gelegenheit am Da Vinci Roboter aktiv zu werden. Wir haben mittels flexibler Endoskopie heldenhaft Gummibärchen geborgen; gelernt, wie man in der Laparoskopie die Orientierung behält und aneinander geübt, wie schnell wir wirklich einen FAST-Ultraschall umgesetzt bekommen. Wir haben Thoraxdrainagen an Übungskits und Schweinerippen angebracht und mittels verschiedener OP-Instrumente im Industrieparcours verödet und gestapelt sowie bei den Orthopäden und Unfallchirurg:innen sogar gebohrt!
Abseits des Rahmenprogramms kam es abends zu gemeinschaftlichen Aktivitäten, wie Tischtennis, Brettspielen und einem Filmabend. Als Höhepunkt fand am Donnerstag ein Grillabend statt, der einen idealen Rahmen für einen privaten Austausch mit den Dozent:innen und das Knüpfen neuer Kontakte bot.
Alles in allem ein wirklich rundum gelungenes Event, das uns sowohl beruflich als auch persönlich bereichert hat. Wir haben alle super viel Neues gelernt und uns sehr wohl gefühlt!
Vielen lieben Dank für Eure großen Mühen, liebes Team.
Miller J: 12. Chirurgische Woche in Mönchengladbach. Passion Chirurgie. 2025 März; 15(03/QI): Artikel 03_03.
Autor:in des Artikels
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