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Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach hat Mitte Dezember 2022 gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Spitzenorganisationen im Gesundheitswesen, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände den „Klimapakt Gesundheit“ unterzeichnet.

Wichtige Akteure des Gesundheitswesens und der Pflege stellen sich gemeinsam den Herausforderungen des Klimawandels und verpflichten sich, bereits bestehende Initiativen und Aktivitäten zu bündeln und den vielfältigen Herausforderungen bei der Klimaanpassung und beim Klimaschutz zu begegnen. Sie bekennen sich damit erstmals zu ihrer gemeinsamen Verantwortung, die gesundheitliche Versorgung an klimabedingte Herausforderungen anzupassen und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck des Gesundheitswesens zu minimieren.

„Unser Gesundheitswesen muss sich auf die Folgen des Klimawandels einstellen: Auf die Hitze, auf neue Krankheitsbilder – und im Extremfall auch auf neue Pandemien. Klimaschutz ist deshalb auch aktiver Gesundheitsschutz.“ Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

Die wesentlichen Inhalte der Erklärung:

  • Die mit der Erklärung vereinbarten Anliegen und Ziele sollen weiter konkretisiert werden. Dazu soll ein regelmäßiger Austausch über Erfahrungen und erfolgversprechende Konzepte stattfinden.
  • Verantwortliche in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Betrieben und Kommunen sollen dabei unterstützt werden, die Rahmenbedingungen in diesen Lebenswelten gesundheitsförderlich und zugleich klimafreundlich zu gestalten und die Menschen für ein klimaschützendes und klimaangepasstes Verhalten zu sensibilisieren und zu befähigen.
  • Handlungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Versorgungsbereichen sollen genutzt und Kriterien der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes künftig noch stärker berücksichtigt werden. Dazu gehören insbesondere Energieeinsparungen, energetische Sanierung, Abfallvermeidung, nachhaltige Beschaffung, Nutzung erneuerbarer Energien und ein effizienter Ressourceneinsatz.
  • Wissenschaftliche Evidenz und epidemiologische Erkenntnisse sollen gewonnen und genutzt werden. Dadurch können neue Gesundheitsgefahren, etwa die Ausbreitung bislang bei uns selten vorkommender Infektionskrankheiten, schneller erkannt, das Wissen über die Wechselwirkungen von Klimawandel und Gesundheit im Versorgungsalltag berücksichtigt und in die Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote integriert werden.
  • Auch das öffentliche Bewusstsein für gesundheitliche Folgen des Klimawandels sollen durch Information, Aufklärung und Kommunikation gestärkt werden.

So engagiert sich der BDC

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind als Leitlinie in der Satzung des Berufsverbands der Deutschen Chirurgie e.V. verankert. Mit dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit wird sich zukünftig verstärkt das BDC-Themenreferat „Krankenhausstrukturen, sektorenübergreifende Versorgung und Nachhaltigkeit“ beschäftigen. Die Märzausgabe der PASSION Chirurgie wird Nachhaltigkeit als Schwerpunktthema haben.

 Hintergrund

Mit dem Übereinkommen von Paris von 2015 hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, die Erderwärmung auf 1,5 Grad vor dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Deutschland hat sich vor diesem Hintergrund international verpflichtet, sein Gesundheitssystem klimaneutral und nachhaltig zu entwickeln. Das deutsche Klimaschutzgesetz sieht vor, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent zu senken und bis 2045 klimaneutral zu werden. Das Klimaschutzgesetz verpflichtet auch die Akteure des Gesundheitswesens, zum Schutz vor den Auswirkungen des weltweiten Klimawandels die Klimaschutzziele zu berücksichtigen.

 Der Klimapakt Gesundheit des BMG

Autor des Artikels

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Olivia Päßler

Presse- & ÖffentlichkeitsarbeitBerufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC)Luisenstraße 58/5910117Berlin kontaktieren

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