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Zwei neue Publikationen zeigen, dass die Compliance mit der Händedesinfektion ganz entscheidend von der Führungsfigur und dem Standort des Spenders abhängen:

In einer Untersuchung aus den USA konnte gezeigt werden, dass die Händedesinfektion-Compliance von 45 auf 64 Prozent gesteigert wird, wenn sich die Person die Hände desinfiziert, die als erste in den Patientenraum eintritt. Genauso wurde die Compliance von 42 auf 66 Prozent gesteigert, wenn der die Visite führende Arzt die Hände bei Betreten des Raumes desinfizierte [1].

In einer anderen Untersuchung, ebenfalls aus den USA, wurde gemessen, dass die Händedesinfektion nur in 12 Prozent durchgeführt wird, wenn der Spender entfernt vom Patienten, z. B. türnah, befestigt ist. Die Händedesinfektion wurde in 54 Prozent durchgeführt, wenn der Spender nah am Patienten in direkter Sicht des untersuchenden Arztes installiert war [2].

Beide Studien zeigen, dass korrektes Hygieneverhalten – hier die Händedesinfektion – ganz entscheidend von den Leitungen abhängt. Sie haben Vorbildfunktion!

Außerdem steigern deutlich sichtbare und – vom „Arbeitsplatz“ am Patientenbett oder an der Untersuchungsliege – gut erreichbare Spender die Compliance.

Literatur

[1] Haessler et al: Getting doctors to clean their hands: lead the followers. BMJ Qual Saf 2012, 21, 499

[2] Birnbach et al: Patient safety begins with proper planning: a quantitative method to improve hospital design. Qual Saf Health Care 2010, 19, 462

Popp W. / Zastrow K.D. Hygiene-Tipp: Händehygiene – Führungsverhalten und Spender-Standort sind entscheidend. Passion Chirurgie. 2014 März; 4(03): Artikel 03_02.

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Passion Chirurgie 03/2014

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